RSSRSS-Feed

Ätna Update (03.10. - 28.12.2012)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


28. Dezember 2012

In der vergangenen Woche setzte der Ätna seinen unruhigen Schlaf fort. Die seismische Aktivität war weiterhin etwas erhöht und im Gipfelbereich war ein Beben spürbar. Außerdem kam es an der Bocca Nuova zu kleineren Explosionen und am Neuen Südostkrater wurde zeitgleich etwas Asche emittiert.

In der letzten Woche kam es am Nordostkrater meist zu kräftiger und pulsartiger Gasfreisetzung. An der Bocca Nuova zeigte sich anhaltende Gasfreisetzung die sich auf den südöstlichen Abschnitt des Kraters konzentrierte. Am Neuen Südostkrater war anhaltende und kräftige Gasfreisetzung aus dem zentralen Schlot des Kegels erkennbar. Am 25.12. mischte sich gegen 13:54 Uhr ein wenig bräunliche Asche unter die Gaswolke. Am alten Südostkrater konzentrierten sich die Gasfreisetzungen weiterhin auf Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke.

Wie mir ein Bergwanderer berichtete, konnte man im Bereich der Gipfelkrater am 25.12. kurz vor 14:00 Uhr eine Erschütterung spüren der ein Donner folgte. Kurz darauf kam es laut Augenzeugen an der Bocca Nuova zu zwei explosiven Gasausbrüchen, sowie zu einem weiteren explosiven Ereignis bei denen das Geräusch fallender Steine wahrgenommen werden konnte. Die Explosionen waren allerdings wegen dichter Gasschwaden nicht wirklich sichtbar und das ausgeworfene Material erreichte nicht den Kraterrand.
Diese Beobachtungen passen sehr gut zu einem Erdbeben im Bereich der Gipfelkrater das eine Magnitude von 2.4 erreichte und von den Instrumenten des INGV gegen 13:46 Uhr aufgezeichnet wurde. Außerdem erfolgten 8 Minuten später schwache Ascheemissionen aus dem Neuen Südostkrater. Die nachfolgenden kleineren Explosionen in der Bocca Nuova könnten ihren Ursprung im neuen südöstlichen Schlot gehabt haben, der zuletzt im Oktober aktiv war. Möglicherweise ist hier frisches Magma aufgestiegen oder es kam im Gegenteil zu Kollapsereignissen. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob diese Ereignisse der Auftakt für eine neue Phase eruptiver Aktivität an diesem Schlot waren.

Hier noch ein Foto der Bocca Nuova vom 25.12.2012, das mir freundlicherweise von Herrn W. Schüle zur Verfügung gestellt wurde. Der Blick geht über den östlichen Abschnitt der Bocca Nuova hinweg nach Süden. Rechts unterhalb der Bildmitte kann man dichte Gasfreisetzung erkennen. Sie stammt aus dem Bereich des neuen Schlots der von Juli bis Oktober dieses Jahres zeitweise aktiv war und an diesem Tag offenbar mehrere kleinere explosive Ereignisse produzierte:
Blick über die Bocca Nuova
© W. Schüle
25.12.2012 13:57 Uhr

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 17.12. - 23.12. etwas höher als in der Vorwoche. Die Messwerte lagen im Schnitt bei über 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Am 17.12. und 18.12. wurden Spitzenemissionsraten zwischen 6000 und 8000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen [1].

In der vergangenen Woche unterlag der Tremor einem leicht abnehmenden Trend und bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche nur sehr selten langperiodische Signale [2].

Am 21.12. wurde westlich von Fondo Macchia (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 22.12. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 23.12. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Am gleichen Tag kam es westlich von Bronte (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.5. Das Hypozentrum dieses Bebens lag in ca. 26 Kilometern Tiefe. Am 24.12. wurde nordwestlich von Adrano (Westflanke) ein Beben der Stärke 2.1 verzeichnet. Hier befand sich das Hypozentrum in ca. 35 Kilometern Tiefe. Am 25.12. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 2.4 gemessen. Das Hypozentrum dieses Bebens befand sich in nur ca. einem Kilometer Tiefe [3].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 17/12/2012 - 23/12/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


21. Dezember 2012

Auch die vergangene Woche verlief am Ätna wieder sehr ruhig. Allerdings war die seismische Aktivität etwas erhöht und konzentrierte sich auf die Süd- bzw. Südostflanke.

In der vergangenen Woche waren weiterhin einige Webcams eingeschneit. Außerdem behinderten Wolken und schlechtes Wetter zeitweise die Beobachtung der  Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am Neuen Südostkrater anhaltende Gasfreisetzung die zeitweise auch pulsartig verstärkt war. Sie konzentrierte sich auf den zentralen Schlot des Kegels.
An der der Bocca Nuova und am Nordostkrater waren die Gasfreisetzungen überwiegend anhaltend. Am alten Südostkrater konzentrierten sich die Gasfreisetzungen weiterhin auf Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke.

Dieses Webcam-Foto zeigt pulsartige Gasfreisetzung aus dem zentralen Schlot des Neuen Südostkraters (rechts). In der Bildmitte der alte Südostkrater mit einigen Fumarolen und links davon die Bocca Nuova mit anhaltender Gasemission:
Pulsarte Gasemission am Neuen Südostkrater
Foto vom 17.12.12, 09:15 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 10.12. - 16.12. niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich kein eindeutiger Trend und die Messwerte lagen im Schnitt bei über 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Am 10.12. und 11.12. wurden Spitzenemissionsraten von über 6000 Tonnen und am 16.12. von 7000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen [1].

In der vergangenen Woche nahm der Tremor leicht zu, bewegte sich aber weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche nur sehr selten langperiodische Signale. Seit dem 19.12. hat ihre Anzahl leicht zugenommen [2].

Am 17.12. und 18.12. kam es im Raum Giarre - Sant'Alfio (Ostflanke) zu mehreren Beben, wobei die stärksten Magnituden von 2.7 bzw. 2.1 erreichten. Am 18.12. wurde am Monte Arcimis (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.9 registriert. Am 19.12. kam es am Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 20.12. wurde bei Lavinaio (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.4 registriert. Am gleichen Tag kam es am Monte Zoccolaro zu einem Beben der Stärke 1.8. An diesem Tag wurde außerdem südlich von Tarderia (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 10/12/2012 - 16/12/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


14. Dezember 2012

In der vergangenen Woche konnte ich am Neuen Südostkrater keinen Glutschein mehr erkennen. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig, jedoch nahmen die Gasemissionen kräftig zu.

Auch in der letzten Woche waren viele Webcams weiterhin eingeschneit. Außerdem behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der  Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am Neuen Südostkrater pulsartige Gasemission. Diese konzentrierte sich auf den zentralen Schlot. Glutschein über dem Kegel konnte ich während der Nachtstunden nicht mehr erkennen.
An der der Bocca Nuova und am Nordostkrater waren die Gasfreisetzungen überwiegend anhaltend. Am alten Südostkrater konzentrierten sich die Gasfreisetzungen weiterhin auf Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 03.12. - 09.12. deutlich höher als in der Vorwoche. Es zeigte sich kein eindeutiger Trend und die Messwerte lagen im Schnitt bei über 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Am 08.12. wurden Spitzenemissionsraten von 8500 Tonnen und am 06.12. von 9500 Tonnen SO2 pro Tag gemessen [1].

In der vergangenen Woche bewegte sich der Tremor weiterhin auf niedrigem Niveau und unterlag dabei nur geringen Schwankungen. Heute ging er deutlich zurück. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche nur selten langperiodische Signale [2].

Am 08.12. wurde bei Santa Venerina (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 10.12. kam es bei Linera (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 11.06. wurde südwestlich von Zafferana (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 03/12/2012 - 09/12/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


07. Dezember 2012

Auch in der letzten Woche zeigte sich am Neuen Südostkrater wieder zeitweise Glutschein. Während der Tremor niedrig blieb, kam es an der Nordwest- bzw. Südostflanke des Bergs zu zwei kleinen Erdbebenserien.

Viel Neuschnee und dichte Wolken behinderten in der vergangenen Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am Neuen Südostkrater meist pulsartige Gasemission. Diese war schwächer als in der Vorwoche und konzentrierte sich auf den zentralen Schlot. In den Nächten zeigten lichtstarke Webcams wieder gelegentlich schwachen Glutschein über dem Kegel. In der Nacht auf den 02.12. wirkte er besonders intensiv.
An der der Bocca Nuova waren die Gasfreisetzungen überwiegend anhaltend, am Nordostkrater dagegen eher pulsartig. Am alten Südostkrater setzten Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke weiterhin das meiste Gas frei.

In der Woche vom 26.11. bis 02.12. waren die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater etwas höher als in der Vorwoche. Es zeigte sich kein eindeutiger Trend und die Messwerte lagen bei 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].

In der vergangenen Woche bewegte sich der Tremor auf niedrigem Niveau und unterlag dabei nur geringen Schwankungen. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche nur gelegentlich langperiodische Signale [2].

Am 04.12. und 05.12. kam es im Raum Randazzo (Nordwestflanke) zu mehreren Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.7 erreichte; drei weitere Beben hatten Stärken zwischen 2.0 und 2.2. Die Hyperzentren der Beben lagen in ca. 25 Kilometern Tiefe. Im gleichen Zeitraum ereignete sich auch im Raum Linera - Mangano (Südostflanke) eine Erdbebenserie. Dabei wurden Magnituden zwischen 1.6 und 2.2 erreicht. Die Hyperzentren der Beben lagen in ca. 1 - 4 Kilometern Tiefe [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 26/11/2012 - 02/12/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


30. November 2012

Vermutlich ist die Glut, die auch in der vergangenen Woche wieder zeitweise am Neuen Südostkrater sichtbar war, lediglich auf die Emission von heißem Gas und nicht auf strombolianische Aktivität zurückzuführen. Während der Tremor leicht zurückgegangen ist, blieb die seismische Aktivität erhöht.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte insbesondere in der zweiten Hälfte der letzten Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am Neuen Südostkrater zunächst häufig pulsartige und recht kräftige Gasemission. Ab dem 26.11. waren die Gasemissionen dann eher anhaltend und schwächer. In der gesamten Zeit konzentrierten sich die Gasfreisetzungen auf den zentralen Schlot des Kraters. In den Nächten zeigten lichtstarke Webcams weiterhin schwachen Glutschein über dem Kegel. Dieser war am Abend des 24.11. am intensivsten und an den nachfolgenden Tagen etwas schwächer. Seit dem 28.11. ist die Beobachtung des Kegels wegen schlechtem Wetters nicht mehr möglich gewesen.
An der der Bocca Nuova waren die Gasfreisetzungen überwiegend anhaltend. Der Nordostkrater war wegen Wolken kaum einsehbar. Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke emittiert.

Wie das INGV berichtet wurde der Neue Südostkrater am 23.11. und 24.11. von INGV-Personal besucht. Dabei wurden keinerlei Hinweise auf strombolianische Aktivität gefunden; entsprechende Explosionen waren weder sichtbar noch hörbar. Offenbar war der Glutschein der letzten Tage lediglich auf Emission von heißem Gas zurückzuführen [1].

In der Woche vom 19.11. bis 25.11. waren die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich ein abnehmender Trend mit Messwerten die unterhalb von 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag lagen.  Am 22.11. und 24.11. wurden sogar nur 1000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen [1].

Nach dem leichten Anstieg Anfang vergangener Woche, ging der Tremor an den nachfolgenden Tagen allmählich etwas zurück und unterlag dabei nur geringen Schwankungen. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der vergangenen Woche gelegentlich langperiodische Signale, am 27.11. und 28.11. traten sie etwas häufiger auf [2].

Zwischen dem 23.11. und dem 25.11. setzte sich die Erdbebenserie, die am 22.11.2012 im Gebiet des Monte Maletto (Nordwestflanke) begann, weiterhin fort. Eines der Beben erreichte dabei eine Magnitude von 2.9, weitere Beben hatten Stärken zwischen 2.0 und 2.4. Die Hyperzentren lagen in ca. 25 Kilometern Tiefe. Am 23.11. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu mehreren Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte. Am 25.11. kam es östlich von Ragalna (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag wurde südwestlich vom Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. An diesem Tag kam es außerdem bei Nicolosi (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 26.11. wurde am Monte Lepre (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 19/11/2012 - 25/11/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


23. November 2012

Die strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater setzte sich auch heute fort, war aber schwächer als gestern. Auch der Tremor ist wieder etwas zurück gegangen.

Schlechtes Wetter behinderte in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden wirkten die Gasemessionen des Neuen Südostkraters oft stärker als die der Bocca Nuova; der Nordostkrater war wegen Wolken kaum einsehbar. Die Gasfreisetzungen des Neuen Südostkraters erfolgten überwiegend aus dem zentralen Bereich und waren meist anhaltend, manchmal aber auch pulsartig verstärkt. Aus dem Kollapskrater an seiner südwestlichen Flanke wurde ebenfalls anhaltend Gas freigesetzt, jedoch deutlich weniger als aus dem zentralen Schlot.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke emittiert.
Wie bereits im gestrigen Update erwähnt, war am Abend des 21.11. zum ersten Mal seit April 2012 wieder schwache Glut über dem Südostkrater erkennbar. Am 22.11. verstärkte sich die Glut im Laufe der Abendstunden deutlich und ließ auf anhaltende, schwache strombolianische Aktivität schließen. Leider wurden die Beobachtungsbedingungen nach 00:00 Uhr immer schlechter, aber die Aktivität dauerte offenbar die ganze Nacht weiterhin an, allerdings ohne sich nennenswert zu verstärken. Am heutigen Tage kam es zu kräftiger und häufig pulsartiger Gasemission aus dem zentralen Schlot des Neuen Südostkraters. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigten lichtstarke Webcams dann wieder Glut, allerdings war sie deutlich schwächer als am gestrigen Abend.

Wie das INGV berichtet wurde die Bocca Nuova am 10.11. von INGV-Personal besucht. Dabei wurden auch Messungen mit einer Wärmebildkamera gemacht. Hierbei zeigte sich, dass der Kegel, der zwischen dem 02.10. und 07.10.2012 strombolianische Aktivität gezeigt hatte, am abkühlen war. Die gemessenen Temperaturen waren niedriger als bei der letzten Messung am 26.10.2012. Am Kegel konnten schwache Fumarolen beobachtet werden und alle 5 bis 10 Minuten war ein Geräusch aus der Tiefe des Schlots hörbar [2].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 11.11. - 18.11. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich kein eindeutiger Trend und die Messwerte lagen unterhalb von 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].
Zwischen dem  05.11. und dem 11.11. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche rapide an. Allerdings zeigte sich kein eindeutiger Trend. So wurden am 05.11., 10.11. und 11.11. Emissionsraten von 6000 Tonnen SO2  pro Tag gemessen, am 06.11. waren es dagegen mehr als 7000 Tonnen pro Tag [2].
In der Woche vom 29.10. bis 04.11. waren die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche deutlich höher. Am 29.10. und 01.11. wurden 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen, am 02.11. waren es 6000 Tonnen SO2  pro Tag [3].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche weiterhin auf niedrigem Niveau und zeigte zunächst keinerlei Trend. Am 21.11. begann er leicht zu steigen und erreichte am Abend des 22.11. sein Wochenmaximum, bewegte sich aber dennoch auf niedrigem Niveau. Heute ging er wieder leicht zurück, unterlag dabei jedoch stärkeren Schwankungen. Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion waren in der vergangenen Woche nur gelegentlich langperiodische Signale erkennbar [4].

Am 16.11. kam es im Bereich des Zentralkraters zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 18.11. wurde bei Sant'Alfio (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.2 registriert. Am 19.11. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 22.11. kam es im Raum Monte Maletto - Monte Scavo (Nordwestflanke) zu einer Erdbebenserie. Die stärksten Erschütterungen erreichten dabei Magnituden zwischen 3.9 und 4.3, zahlreiche weitere Beben hatten eine Magnitude zwischen 2 und 3. Die Hyperzentren der Beben lagen in ca. 25 Kilometern Tiefe [5].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 12/11/2012 - 18/11/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 05/11/2012 - 11/11/2012
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 29/10/2012 - 04/11/2012
  4. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


22. November 2012

Glut am Neuen Südostkrater!
Offenbar kommt es am Neuen Südostkrater zu schwacher strombolianischer Aktivität. Der Tremor ist seit gestern leicht gestiegen und heute hat sich an der Nordwestflanke des Ätna eine Erdbebenserie ereignet.

Nach sieben Monaten Inaktivität zeigte sich am Neuen Südostkrater in den gestrigen Abendstunden zum ersten mal wieder schwache Glut.  Sie stammte von der Gaswolke über dem zentralen Schlot des Kraters, die offenbar aus der Tiefe des Schlots illuminiert wurde.
Am heutigen Tage waren dann am Neuen Südostkrater wieder die gewohnten Gasemissionen erkennbar, die wie schon in den vergangenen Tagen etwas stärker als in den Vorwochen waren. Heute Abend nach Sonnenuntergang zeigten lichtstarke Webcams dann erneut schwache Glut über dem zentralen Bereich des Neuen Südostkraters. Allmählich intensivierte sich das Glühen und pulsierte auch verstärkt, was auf strombolianische Aktivität hindeutet. Den Auswurf von glühendem Material konnte ich bis heute 23:00 Uhr allerdings nicht beobachten; auch die Wärmebildkamera auf dem La Montagnola zeigte keine auffallenden thermischen Anomalien.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt die zeitweilige kräftige Glut über dem Neuen Südostkrater:
Glut über dem Neuen Südostkrater
Foto vom 22.11.2012, 22:15 Uhr: Webcam 1 von Radio Studio 7

Der Tremor unterlag seit gestern einem langsam steigenden Trend. Heute Abend beschleunigte sich der Anstieg noch etwas, trotzdem bewegte sich der Tremor noch auf niedrigem Niveau [1].

An der Nordwestflanke des Ätna bei Maletto ereignete sich heute auch noch eine Erdbebenserie. Zwei der Beben erreichten dabei eine Magnitude von 4.1, viele weitere hatten Stärken zwischen 2 und 3. Die Hyperzentren lagen in 10 - 30 Kilometern Tiefe [2].

Kurze, eigene Einschätzung der Lage:
Die strombolianische Aktivität im Neuen Südostkrater könnte der Auftakt für einen neuen Paroxysmus sein. Ob und wann es dazu kommt ist noch sehr unsicher, aber sicherlich dauert die Aufbauphase diesmal länger als bei den letzten derartigen Ereignissen dieses Jahres.
Die Erdbebenserie an der Nordwestflanke des Ätna dürfte meiner Meinung nach mit der neuen Aktivität des Südostkraters nicht in Verbindung stehen. Ich vermute, dass es sich hierbei eher um ein tektonisches Ereignis handelt.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  2. Earthquake-Report - Latest earthquakes in Europe


16. November 2012

Auch die vergangene Woche war am Ätna von ruhiger Gasemission geprägt. Der Tremor ging noch etwas zurück.

Wolken behinderten in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Außerdem waren einige der lichtstarken Kameras ausgefallen, so dass ich etwaige strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova kaum hätte erkennen können. Die Gasfreisetzungen konzentrierten sich weiterhin auf Nordostkrater und Bocca Nuova. Am alten Südostkrater wurde weiterhin das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke emittiert. Am Neuen Südostkrater wirkten die Gasfreisetzungen etwas stärker als in der Vorwoche. Sie wurden meist aus dem zentralen Bereich des Kraters emittiert und waren zeitweise auch pulsartig.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Morgen zeigt kräftige und pulsartige Freisetzung von weißem Dampf aus dem Neuen Südostkrater. Die Dampfemission wird durch hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen deutlich verstärkt:
Dampfender neuer Südostkrater
Foto vom 16.11.12, 08:09 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Der Tremor ging im Laufe der vergangenen Woche etwas zurück und bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten am 10. und 11.11. noch häufiger langperiodische Signale. An den nachfolgenden Tagen wurden sie seltener und heute traten sie wieder verstärkt auf [1].

Am 06. und 07.11. kam es südlich von Trecastagni (Südostflanke) zu mehreren Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.2 erreichte. Am 08.11. wurde bei Tremestieri Etneo (Südfostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Am 12.11. kam es am La Montagnola (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6 [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


09. November 2012

Die vergangene Woche verlief am Ätna relativ ruhig und wurde von schlechtem Wetter dominiert. Der Tremor verstärkte sich allmählich noch etwas, neue strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova konnte ich allerdings nicht beobachten.

Schlechtes Wetter behinderte in der letzten Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigten sich weiterhin die üblichen Gasfreisetzungen. Am Nordostkrater und der Bocca Nuova waren diese am intensivsten und meist anhaltend. Glutschein konnte ich in den vergangenen Nächten über der Bocca Nuova weiterhin nicht beobachten. Am 08.11. sah es so aus, als seien die Gasemissionen dort mit etwas bräunlicher Asche durchsetzt.
Am alten Südostkrater wurde in der vergangenen Woche weiterhin das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater kam es aus dem zentralen Bereich des Kraters, sowie an einem Fumarolenfeld in seinem nordwestlichen Abschnitt zu den stärksten Gasemissionen.

Der Tremor zeigte in der vergangenen Woche zunächst einen noch leicht steigenden Trend und stabilisierte sich etwa ab dem 04.11., allerdings auf immer noch niedrigem Niveau (Messwert von 6 an der Station Belvedere). An den nachfolgenden Tagen verharrte er auf diesem Level, bevor er am 08.11. wieder deutlich zurückging, um am 09.11. wieder das Niveau der Vortage zu erreichen. Die Online-Seismogramme des Gipfelbereichs standen erst wieder heute auf der Website des INGV zur Verfügung. Allerdings zeigten sich nur einzelne langperiodische Signale [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


02. November 2012

In der vergangenen Woche scheint sich die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova abgeschwächt zu haben. Der Tremor verstärkte sich in den letzten Tagen jedoch wieder und an der Ostflanke ereignete sich eine Erdbebenserie.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte in der letzten Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigten sich weiterhin die gewohnten Gasfreisetzungen. Diese waren an Nordostkrater und an der Bocca Nuova am intensivsten und meist anhaltend. Unklar ist ob sich die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova weiter fortgesetzt hat. Glutschein konnte ich in den vergangenen Nächten nicht mehr beobachten, oft waren aber auch die Beobachtungsbedingungen zu schlecht bzw. Webcams ausgefallen. Vermutlich hat sich die Aktivität in der Bocca Nuova aber abgeschwächt. Am alten Südostkrater wurde in der vergangenen Woche weiterhin das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater kam es aus dem zentralen Bereich des Kraters zur stärksten Gasemission. Am neuen Kollapskrater im südwestlichen Abschnitt des Kegels wurde sporadisch etwas Gas emittiert.

Hier noch einige tolle und aktuelle Fotos von der Bocca Nuova die mir N. Fischer und S. Abt freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben:

Blick nach Nordwesten auf die Plattform der Bocca Nuova
© N. Fischer & S. Abt
30.10.2012 13:01 Uhr
Blick vom "gelben Hügel" am südwestlichen Rand der Bocca Nuova nach Nordwesten auf die Plattform die den westlichen Bereich des Gipfelkraters prägt. Zahlreiche Spalten und meist flache Gräben durchziehen hier den Boden und an vielen Stellen tritt Dampf aus. In den letzten Monaten hat sich dieses Gebiet kaum noch verändert. Rechts dahinter ein Teil des nordwestlichen Schlots der Bocca Nuova.
Am westlichen Rand der Bocca Nuova
© N. Fischer & S. Abt
30.10.2012 13:20Uhr
Am westlichen Rand der Bocca Nuova. Der Kraterrand ist hier teilweise überhängend und fällt steil hinunter zum nordwestlichen Schlot ab. Rechts dahinter nochmal die Plattform. Erst aus dieser Perspektive wird sichtbar, wie zerfurcht sie tatsächlich ist. Tiefe Gräben und Spalten dominieren ihren Rand und es sieht so aus, als würde jeden Moment ein Teil davon in den Schlot kollabieren.
Blick vom westlichen Rand der Bocca Nuova hinunter in den nordwestlichen Schlot
© N. Fischer & S. Abt
30.10.2012 13:22Uhr
Blick vom westlichen Rand der Bocca Nuova hinunter in den nordwestlichen Schlot. Kräftige Kollapsereignisse haben im Jahre 2010 den Schlot deutlich nach Westen hin erweitert. Der Schlot läuft trichterförmig zusammen und scheint bodenlos zu sein. Oft steigen Gaswolken empor und nehmen die Sicht.
Blick vom nordwestlichen Rand der Bocca Nuova in gasgefüllten Schlot
© N. Fischer & S. Abt
30.10.2012 13:32Uhr
Das viele Gas in der Bocca Nuova nimmt leider den Blick auf den neuen Schlackenkegel, der im südlichen Schlot des Gipfelkraters seit Juli 2012 gewachsen ist und aus dieser Perspektive, vom nordwestlichen Rand der Bocca Nuova, eigentlich gut sichtbar wäre. Geräusche die auf strombolianische Aktivität schließen lassen, sind nicht hörbar.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 22.10. - 28.10. deutlich höher als in der Vorwoche. Es zeigte sich aber kein eindeutiger Trend. So lagen die Messwerte am 22.10., 23.10. und 28.10. bei 5000 Tonnen und am 27.10. oberhalb von 7000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag *) [1].

Nach einem deutlichen Rückgang am 27.10., zeigte der Tremor in der vergangenen Woche einen leicht steigenden Trend, unterlag dabei jedoch stärkeren Fluktuationen. Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion waren in der vergangenen Woche weiterhin häufig langperiodische Signale erkennbar. Am 31.10. zeigten sich darunter auch Signalformen die von explosiver Aktivität stammen könnten. Leider sind die Online-Seismogramme seit dem 01.11. nicht verfügbar [2].

Am 26.10. wurde am Monte Denza (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert. Am 27.10. kam es südlich des Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 29.10. wurde das Gebiet nördlich von Motta Sant'Anastasia (Südflanke) von einem Beben der Stärke 2.7 erschüttert. Am 31.10. begann im Raum Fondo Macchia - Sant'Alfio - Mascali (Ostflanke) eine Erdbebenserie. An diesem Tag erreichte das stärkste Beben eine Magnitude von 1.9. Am 01.11. setzten sich die Beben mit Magnituden, die häufig zwischen 1.8 und 2.4 lagen fort. Die Hyperzentren befanden sich überwiegend in 7 bis 10 Kilometern Tiefe [3].

*) Diese Information wurde diesem Update erst am 28.11.2012 hinzugefügt, da der entspechende Bericht des INGV erst Mitte November zur Verfügung stand.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 22/10/2012 - 28/10/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


26. Oktober 2012

Offenbar dauert die schwache strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova weiterhin an. Der Tremor zeigte in den letzten Tagen einen leichten Anstieg und heute Abend war wieder schwache Glut über dem Gipfelkrater erkennbar.

In der letzten Woche kam es an den Gipfelkratern weiterhin zu den üblichen Gasfreisetzungen. Diese waren an Nordostkrater und an der Bocca Nuova am intensivsten und meist anhaltend. Zeitweise behinderten aber auch Wolken, sowie der Ausfall von Kameras die Beobachtung der Gipfelkrater, was insbesondere die Überwachung der eruptiven Aktivität in der Bocca Nuova behinderte. Schwache strombolianische Aktivität konnte ich dort nur noch am Abend des 20.10. beobachten. Lichtstarke Webcams zeigten allerdings heute nach Einbruch der Dunkelheit sporadisch wieder schwache Glut über der Bocca Nuova, was für eine Fortdauer der strombolianischen Aktivität spricht.
Am alten Südostkrater wurde in der vergangenen Woche weiterhin das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater setzten einzelne Fumarolen am Kraterrand nur wenig Gas frei. Das meiste Gas wurde direkt aus dem zentralen Bereich des Kraters, sowie von einem Fumarolenfeld in seinem nordwestlichen Abschnitt emittiert.

Dieses leicht kontrastverstärkte Foto vom heutigen Abend zeigt schwache Glut über der Bocca Nuova:
Schwache Glut über der Bocca Nuova
Foto vom 26.10.2012, 19:32 Uhr: Webcam 2 von Radio Studio 7

Inzwischen wurde vom INGV die erneute strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova bestätigt. Diese begann bereits am 18.10.2012 und wurde bei einem Besuch der Gipfelkrater an diesem Tag beobachtet. Außerdem konnte pulsartige Emission von bläulichem Gas aus der Voragine, die auch von tiefsitzenden Geräuschen aus ihrem zentralen Schlot begleitet war, von den Vulkanologen registriert werden*) [3].

Gutes Wetter ermöglichte am 18.10. auch den Besuch des neuen Kollapskraters, der sich am 27.08.2012 an der oberen südwestlichen Flanke des Neuen Südostkraters gebildet hatte. Dieser neue Schlot hat einen Durchmesser von ca. 30 - 40 m und weist senkrechte Wände auf. Die Gasemission war an diesem Tag dort völlig geräuschlos*) [3].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 15.10. - 21.10. ähnlich wie in der Vorwoche. Es zeigte sich ein abnehmender Trend und die Messwerte lagen am 16.10. und 21.10. oberhalb von 5000 Tonnen und am 15.10. oberhalb von 8000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag *) [3].

Der Tremor zeigte in der vergangenen Woche zunächst einen leicht steigenden Trend, unterlag dabei jedoch stärkeren Fluktuationen. Am 24.10. ging er dann deutlich zurück, um in der Nacht auf den 25.10. wieder zu steigen. Auch heute setzte sich der leicht steigende Trend fort. Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion waren in der vergangenen Woche weiterhin häufig langperiodische Signale erkennbar. Heute zeigten sich darunter auch Signalformen die auf strombolianische Explosionen schließen lassen [1].

Am 20.10. kam es nordwestlich von Bronte (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9 [2].

*) Diese Information wurde diesem Update erst am 22.11.2012 hinzugefügt, da der entspechende Bericht des INGV erst zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stand.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 15/10/2012 - 21/10/2012


19. Oktober 2012

Seit heute Abend kommt es in der Bocca Nuova wieder zu schwacher strombolianischer Aktivität. Der Tremor hat bisher jedoch kaum zugenommen. Die seismische Aktivität hat sich in der vergangenen Woche verstärkt und konzentrierte sich auf die obere östliche Flanke, sowie auf die Süd- bzw. Südwestflanke des Ätna.

In der letzten Woche behinderten zunächst Wolken zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigten sich an den Gipfelkratern die üblichen Gasfreisetzungen. Diese konzentrierten sich zunächst auf  den Nordostkrater und auf die Bocca Nuova und waren meist anhaltend. Seit dem 17.10. wirkten bei besserem Wetter die Gasemissionen aus dem Schlot des Neuen Südostkraters stärker als in den vergangenen Wochen und waren heute auch überwiegend pulsartig. Dagegen zeigte sich an dem kleinen Kollapskrater, der im August im südwestlichen Bereich des Kegels entstanden war, im Gegensatz zu den Vorwochen deutlich weniger Gasemission. Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt.
In den vergangenen Nächten konnte ich über der Bocca Nuova weiterhin keine Glut erkennen. Eine Kamera die am Rande dieses Gipfelkraters installiert war, funktionierte leider nicht bzw. war durch das schlechte Wetter stark beeinträchtigt. Am heutigen Abend zeigte die Kamera dann wieder regelmäßig Fotos. Auf diesen war ein kleiner glühender Punkt im südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova erkennbar. Er befand sich an der Stelle an der sich Anfang Oktober die strombolianische Aktivität ereignet hatte. Im Laufe des Abends zeigten sich an dem glühenden Punkt sporadische und schwache strombolianische Explosionen.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt eine schwache strombolianische Explosion im südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova:
Schwache strombolianische Explosion in der Bocca Nuova
Foto vom 19.10.2012, 20:24 Uhr: Webcam 3 von Radio Studio 7
 

Wie das INGV berichtet, wurde bei einem Besuch der Bocca Nuova am 09.10. keine eruptive Aktivität mehr beobachtet. Der Lavastrom, der während der heftigen Aktivität am 06.10. freigesetzt wurde, war am abkühlen. Am Nordostkrater kam es zu anhaltender Gasemission und sein Schlot wies keine thermischen Anomalien auf*) [3].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 08.10. - 14.10. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich kein eindeutiger Trend und die Messwerte lagen unterhalb von 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag*) [3].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und zeigte insgesamt einen ganz leicht steigenden Trend. Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion nahm die Anzahl der LP-Signale in den ersten Tagen der vergangenen Woche langsam ab. Seit dem 16.10. haben sie wieder etwas zugenommen und am 18.10. waren darunter auch einige Signale erkennbar, die an Explosionssignale erinnerten. In den heutigen Abendstunden hat die Anzahl der LP-Signale dann noch einmal deutlich zugenommen [1].

Zwischen dem 09.10. und dem 16.10. gab es im Bereich östlich des Zentralkraters - Monte Centenari - Pizzi Deneri (obere östliche bis nordöstliche Flanke) etliche sehr schwache Beben mit Magnituden schwächer als 1.5. Die Hyperzentren lagen meist in 1 - 4 Kilometern Tiefe. Am 12.10. wurde bei Santa Venerina (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Am 13.10. kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am gleichen Tag wurde westlich des Monte Denza (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 14.10. kam es südwestlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 15.10. wurde im Bereich des Rifugio Sapienza (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Am gleichen Tag kam es bei Ragalna (Südflanke) zu zwei schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.7 erreichte. Am 16.10. wurde südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen [2].

*) Diese Information wurde diesem Update erst am 22.11.2012 hinzugefügt, da der entspechende Bericht des INGV zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurde.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 08/10/2012 - 14/10/2012


12. Oktober 2012

Nach dem die eruptive Aktivität in der Bocca Nuova am 07.10. ihren Höhepunkt erreichte, ging sie am gleichen Tag noch zu Ende. Seit dem bewegt sich der Tremor wieder auf niedrigem Niveau und auch die seismische Aktivität ist schwächer geworden.

In der letzten Woche zeigten sich an den Gipfelkratern weiterhin die üblichen Gasfreisetzungen. Diese waren am Nordostkrater am intensivsten und zeitweise pulsartig. An der Bocca Nuova waren die Gasemissionen eher anhaltend und sehr kräftig. In der Nacht auf den 07.10. war die Glut über der Bocca Nuova noch intensiver als an den Nächten zuvor. Eine am Rande der Bocca Nuova installierte Webcam zeigte im südöstlichen Abschnitt des Gipfelkraters anhaltende strombolianische Aktivität. Gleichzeitig war ein Lavastrom erkennbar der sich in westliche Richtung bewegte. Am Abend des 08.10. und auch in den Nächten danach konnte ich keinen Glutschein mehr über dem Gipfelkrater erkennen.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater setzten einzelne Fumarolen am Kraterrand nur wenig Gas frei. Die stärkste Gasemission konnte ich weiterhin an dem im August entstandenen Kollapskrater, im südwestlichen Bereich des Kegels, beobachten.

Hier noch ein Bericht des INGV zur eruptiven Aktivität in der Bocca Nuova:
Am Abend des 2. Oktobers 2012 setzte in der Bocca Nuova, dem größten Gipfelkrater des Ätna, wieder schwache strombolianische Aktivität ein. Diese ereignete sich an demselben Schlot, der bereits im Juli-August 2012 aktiv war und sich im südöstlichen Bereich des Kraterbodens befindet. Ab dem 3. Oktober war die strombolianische Aktivität von der Freisetzung eines kleinen Intrakrater-Lavastroms begleitet, der sich in Richtung des südlichen Kraterbodens ergoss. Während den nachfolgenden Tagen nahm die Aktivität allmählich zu und begann einen neuen pyroklastischen Kegel auf den Ruinen des alten Kegels aufzubauen der sich im Juli/August gebildet hatte und seit dem nahezu völlig kollabiert war. Am Abend des 6. Oktobers zeigte die vulkanische Tremoramplitude einen schnellen Anstieg und gleichzeitig intensivierte sich die eruptive Aktivität, was mit der Förderung eines neuen, gut genährten Lavastroms in Richtung des westlichen Kraterbodens, sowie kräftiger strombolianischer Aktivität, die oft den Charakter einer pulsierenden Lavafontäne hatte, verbunden war. Sowohl die Intensität der eruptiven Aktivität, als auch der vulkanische Tremor erreichten am 7. Oktober kurz nach Mitternacht ihren Höhepunkt. Dabei konnte von den bewohnten Gebieten in der näheren Umgebung ein starkes Glühen über dem Gipfel beobachtet werden. Einige der Lavajets stiegen deutlich höher als der Kraterrand, insbesondere während der Finalphase der Aktivität, die nach 05:30 Uhr eine deutliche Abschwächung zeigte. Gleichzeitig nahm die vulkanische Tremoramplitude ab und erreichte am 8. Oktober den seit vielen Wochen niedrigsten Wert [1].

Auf diesem Foto einer Webcam am Rande der Bocca Nuova, kann man neben der andauernden strombolianischen Aktivität, auch sehr schön den Lavastrom erkennen der an diesem Abend in westliche Richtung gefördert wurde:
Anhaltende strombolianische Aktivität mit Lavastrom in der Bocca Nuova
Foto vom 06.10.2012, 21:32 Uhr: Webcam 3 von Radio Studio 7

Wie das INGV weiter berichtet, wurde am Neuen Südostkrater am 07.10. eine kurze, aber heftige Gasemission beobachtet. Das Ereignis dauerte einige zig Sekunden und trat isoliert auf*) [5].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 24.09. - 30.09. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich ein abnehmender Trend und nur am 26.09. wurde ein Messwert registriert der noch oberhalb von ca. 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag lag. Der niedrigste Messwert wurde am 27.09. mit nur 600 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag verzeichnet.  Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum deutlich niedriger als in der Vorwoche*) [4].
Vom 01.10. bis 07.10. nahmen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater dann wieder deutlich zu, allerdings zeigte sich kein eindeutiger Trend. Am 02.10. und 04.10. wurden Emissionsraten von mehr als 6000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Die Emissionen von Fluor- bzw. Chlorwasserstoff blieben dagegen ähnlich wie in der Vorwoche*) [5].

Der Tremor blieb bis zum 06.10. zunächst leicht erhöht, bewegte sich aber noch auf niedrigem Niveau. Am späten Abend des 06.10. stieg er rasch an und erreichte an der Station Belvedere einen Wert von ca. 8. Während den Morgenstunden fiel er dann wieder rapide ab und stabilisierte sich zunächst auf dem Niveau das er an den Vortagen hatte.  Am 08.10. ging er dann noch weiter zurück, zeigte aber an den nachfolgenden Tagen manchmal sehr rasche Anstiege mit Werten von bis zu ca. 4 die jedoch nur von sehr kurzer Dauer waren.
In der vergangenen Woche zeigten sich auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion zunächst zahlreiche gleichförmige langperiodische Signale die mit der strombolianischen Aktivität  in der Bocca Nuova korrespondierten und am frühen Morgen des 07.10. vorübergehend durch das kontinuierliche Rauschen des Tremors überlagert wurden. Am 08.10. waren dann häufige Explosionssignale, die oft von einem scharfen Ausschlag eingeleitet wurden, erkennbar. Diese nahmen aber an den nachfolgenden Tagen an Intensität und Häufigkeit ab und wurden ab etwa dem 10.10. von einzelnen, eher gleichförmigen LP-Signalen abgelöst. Diese nahmen am 11.10. an Häufigkeit zu und heute zeigten sich wieder häufiger Explosionssignale [2].

Am 06.10. wurde am Monte Centenari (Ostflanke) ein Beben der Stärke 3.2 gemessen. Das Hypozentrum dieses Bebens lag in rund 4,5 Kilometern Tiefe. Am 08.10. wurde westlich von Camporotondo Etneo (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen [3].

*) Diese Information wurde diesem Update erst am 21.11.2012 hinzugefügt, da der entspechende Bericht des INGV zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurde.
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Aggiornamento Etna, 8 ottobre 2012 * Etna update, 8 October 2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  4. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 24/09/2012 - 30/09/2012
  5. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 01/10/2012 - 07/10/2012


05. Oktober 2012

In den letzten Tagen hat sich die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova noch etwas verstärkt. Der Tremor ist leicht gestiegen und die seismische Aktivität hat in der vergangenen Woche deutlich zugenommen.

In der vergangenen Woche zeigten sich an den Gipfelkratern wieder die gewohnten Gasfreisetzungen. Diese waren am Nordostkrater meist pulsartig und an der Bocca Nuova eher anhaltend. In der Nacht auf den 03.10. war dann zeitweise schwache Glut über der Bocca Nuova erkennbar (siehe letztes Update). Diese Glut war in den nachfolgenden Nächten noch etwas stärker und anhaltender, was auf eine Intensivierung der strombolianischen Aktivität schließen lässt. Eine am Rande der Bocca Nuova installierte Webcam zeigte gestern Abend dann auch häufige und regelmäßige strombolianische Explosionen, die im südöstlichen Abschnitt dieses Gipfelkraters lokalisiert waren. Außerdem war dort ein kleiner Lavastrom erkennbar. Am heutigen Tage wirkten die Gasemissionen aus der Bocca Nuova noch etwas intensiver als an den Vortagen und manchmal sah es so aus, als wären sie von etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Nach Einbruch der Dunkelheit wirkte die strombolianische Aktivität schwächer als an den Vortagen.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater setzte der im August entstandene Kollapskrater das meiste Gas frei.

Wie mir von Freunden berichtet wurde, konnten am 27.09. Explosionsgeräusche aus der Voragine vernommen werden. Diese waren auch von Ascheemissionen begleitet.

Dieses Foto einer Webcam die am Rande der Bocca Nuova installiert ist, zeigt eine strombolianische Explosion in dem Gipfelkrater. Rechts unterhalb davon ist auch ein kurzer Lavastrom erkennbar:
Strombolianische Explosion in der Bocca Nuova
Foto vom 04.10.2012, 23:33 Uhr: Webcam 3 von Radio Studio 7

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 17.09. - 23.09. deutlich höher als in der Vorwoche. Es zeigte sich ein steigender Trend mit Messwerten die am 20.09. oberhalb von ca. 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag und am 19.09. bzw. 21.09. oberhalb von 7000 Tonnen SO2 pro Tag lagen. Am 23.09. wurde sogar ein Spitzenwert von 9000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag registriert. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum vergleichbar mit denen der Vorwoche [1].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche zunächst auf niedrigem Niveau. Seit dem 02.10. zeigte sich ein leichter, aber allmählicher Anstieg der heute seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Mit einem Wert von 5 (Station Belvedere) ist der Tremor jedoch dennoch relativ niedrig. In der vergangenen Woche zeigten sich auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion zunächst weiterhin häufig LP-Signale die von einem scharfen Ausschlag eingeleitet wurden. Am 03.10. wurden diese Signale von regelmäßig und sehr häufig auftretenden, gleichförmigen langperiodischen Signalen abgelöst. Diese korrespondierten mit der an der Bocca Nuova einsetzenden strombolianischen Aktivität [2].

Am 28.09. wurde westlich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.9 registriert. Am gleichen Tag kam es bei Lavinaio (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 30.09. wurde südlich von Aci Castello (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 gemessen. Am 01.10. kam es südlich von Torre Archirafi (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am gleichen Tag wurde südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Am 02.10. kam es bei  Fondo Macchia (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 03.10. wurden am Monte Scorsone (Ostflanke) mehrere schwache Beben registriert, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.7 erreichte. Am gleichen Tag kam es im Raum Contrada Feliciosa zu zwei Beben mit Magnituden von 1.5 bzw. 1.6. Am 03.10. wurde außerdem am Monte Intraleo (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.9 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 17/09/2012 - 23/09/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


03. Oktober 2012

Schwache Glut über der Bocca Nuova!

Seit dem späten gestrigen Abend zeigt sich zeitweise schwache Glut über der Bocca Nuova. Die Fotos der lichtstarken Webcams ähneln  den Bildern die während der letzten eruptiven Aktivität in der Bocca Nuova, im Juli und August dieses Jahres, entstanden. Dies spricht für schwache und sporadische strombolianische Explosionen, vermutlich wieder im südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova.

Dieses Webcam-Foto entstand in der heutigen Nacht und zeigt die schwache Glut über der Bocca Nuova. Die Gaswolke über dem Gipfelkrater wird vermutlich von glühendem Material innerhalb des Kraters illuminiert:
Schwache Glut über der Bocca Nuova
Foto vom 03.10.2012, 00:11 Uhr: Webcam 2 von Radio Studio 7

Auch der Tremor zeigt seit dem 02.10. einen leichten Anstieg. Bereits seit dem 26.09. waren auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion gehäuft Signale erkennbar, die Explosionssignalen ähnelten und möglicherweise von ersten tiefsitzenden Explosionen in der Bocca Nuova verursacht wurden [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


Zu den früheren Updates...

Eine Übersicht aller Updates finden Sie im Archiv.