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Ätna Update (03.10. - 29.12.2025)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Planen Sie eine Reise zum Ätna? Dann beachten Sie unbedingt meine Seite mit den Reise- und Warnhinweisen. Hier gibt es viele Tipps und nützliche Links zum Thema Buchung, Anreise, Unterkunft und insbesondere zum Wandern auf dem Ätna, aber auch wichtige Informationen über die Gefahren.
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29. Dezember 2025

An den letzten beiden Tagen ist die eruptive Aktivität des Ätna zurückgegangen. Nur noch der neue Schlot an der Voragine produziert anhaltende strombolianische Explosionen. Der Tremor hat sich abgeschwächt, bewegte sich aber noch auf hohem Niveau.

Während der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember setzte sich die anhaltende strombolianische Aktivität an dem Schlot, der sich an der oberen Ostflanke der Voragine geöffnet hatte, fort. Das glühende pyroklastische Material wurde dabei ca. 50 - 100 m hoch empor geschleudert und regnete in der Umgebung des Schlots nieder. Die strombolianische Aktivität im Nordostkrater ging gleichzeitig immer mehr zurück und nach 01:00 Uhr war dort kaum noch Aktivität zu erkennen. Der Lavastrom, der unterhalb der Voragine aus einem effusiven Schlot gefördert wurde und sich in Richtung Valle del Bove ergoss, zeigte sich zunächst noch gut genährt. Nach 03:00 Uhr wurde er jedoch langsam schwächer.
Nach Sonnenaufgang war an dem explosiven Schlot der Voragine zeitweise Emission von dunkler Asche erkennbar. Sie wurde vom Wind in südwestliche bis westliche Richtung getrieben. Gegen 12:00 Uhr war die Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato wieder verfügbar und nun zeigte sich, dass der Lavastrom kaum noch genährt wurde und am Abkühlen war. Der explosive Schlot generierte jedoch weiterhin anhaltend strombolianische Explosionen. Nach Sonnenuntergang war am Nordostkrater weiterhin kein Glutschein mehr erkennbar. Dagegen produzierte der explosive Schlot der Voragine fortlaufend strombolianische Explosionen unterschiedlicher Intensität. Es kam zu Phasen bei denen das Material mindestens 100 m empor geschleudert wurde und zu Phasen bei denen die Explosionen deutlich schwächer waren. Zwischendurch wurde zeitweise immer wieder dunkle Asche emittiert. Am Lavastrom waren dagegen nur noch einzelne glühende Stellen erkennbar.
Während der Nacht auf den 29. Dezember dauerte die strombolianische Aktivität am explosiven Schlot der Voragine unter variabler Intensität weiterhin an. Zeitweise war auch über dem Nordostkrater wieder etwas Glutschein zu erkennen. Nach Sonnenaufgang zeigten sich am Schlot der Voragine Emissionen dunkler Asche, deren Intensität stark schwankte. Auch aus der Bocca Nuova wurde zeitweise eine Mischung aus Gas und grauer Asche emittiert. Diese Emissionen stiegen mehr als 1000 m über dem Ätna empor und wurden anschließend nach Norden getrieben. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigte sich am Schlot der Voragine weiterhin anhaltende strombolianische Aktivität.

Dieses Webcam-Foto zeigt die strombolianische Aktivität am Morgen des 29. Dezembers an dem Schlot der Voragine. Gleichzeitig wird kräftig Asche emittiert, die vom Wind nach Norden getrieben wird. Rechts davon ist der schneefreie Nordostkrater und unterhalb davon der inzwischen inaktive Lavastrom erkennbar:
Strombolianische Aktivität und Ascheemission an der oberen Ostflanke der Voragine
Foto vom 29.12.2025, 06:24 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Der Tremor, der am 27. Dezember während den beiden intensiven und quasi paroxysmalen Aktivitätsphasen des Nordostkraters zwei Mal für kurze Zeit sehr hohes Niveau erreicht hatte, war am 28. Dezember deutlich schwächer. Er bewegte sich jedoch immer noch auf hohem Niveau und unterlag wiederholten Schwankungen. Am 29.12. ging der Tremor noch etwas zurück und bewegte sich knapp oberhalb der Grenze zu mittlerem Niveau [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN

27. Dezember 2025

Die eruptive Aktivität des Ätna hat sich heute heftig gesteigert. Neben mehreren Phasen von Lavafontänenfreisetzungen im Nordostkrater, kam es zur Öffnung von zwei Schloten an der Ostflanke der Voragine, verbunden mit der Förderung eines Lavastroms. Der Tremor schwankt auf hohem Niveau.

Während der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember verhinderten dichte Wolken die Beobachtung des Gipfelbereichs mittels Webcams. Nach Sonnenaufgang war es mir allerdings über die teilweise eingeschneite La Montagnola Webcam des INGV eingeschränkt möglich, die Aktivität von Süden her anzuschauen.
Dabei zeigte sich gegen 09:00 Uhr eine graue Eruptionssäule über Voragine und Nordostkrater. Sie stieg fast senkrecht empor und wurde dann leicht in westliche Richtung gebogen. Die Wolke enthielt neben Gas- und Dampf auch stark variierende Mengen an dunkler Asche. Sie wurde schnell kräftiger und höher. Ab 10:30 Uhr war dann über die La Montagnola Wärmebildkamera eine thermische Anomalie erkennbar, die vermutlich vom Nordostkrater verursacht wurde und auf die Freisetzung von Lavafontänen schließen ließ. Sie verstärkte sich schnell und hielt sich bis ca. 10:50 Uhr. Diese intensive Emission von Gas und Asche schwächte sich nach 11:00 Uhr deutlich ab und die Eruptionssäule wurde sichtlich kleiner. Gegen 13:00 Uhr war die Webcam auf dem La Montagnola endlich völlig eisfrei und es war anhaltende Emission grauer bis dunkler Asche aus dem Nordostkrater und/oder der Voragine erkennbar. Gegen 15:15 Uhr wurden die Emissionen von Gas- und Asche aus dem Nordostkrater wieder intensiver. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich auch erneut eine thermische Anomalie über dem Nordostkrater. Um 15:33 Uhr war eine große pilzförmige Wolke über Voragine/Nordostkrater erkennbar, die neben Gas und dunkler Asche auch Anteile an brauner Asche enthielt. Anschließend wurde die thermische Anomalie über dem Nordostkrater deutlich größer. Ihre Höhe dürfte 300 - 500 m betragen haben. Gegen 15:48 Uhr wanderte ihre Quelle etwas nach Westen und anschließend wurde sie schnell kleiner. Gegen 16:00 Uhr war sie fast völlig verschwunden. Auch die dunkle Eruptionssäule fiel zu diesem Zeitpunkt in sich zusammen. Allerdings kam es weiterhin zur Freisetzung von dunkler Asche. Quelle der Emissionen war nun aber vor allem die Voragine und teilweise auch der nordwestliche Schlot der Bocca Nuova. Nach 16:30 Uhr wurden die Ascheemissionen zunehmend pulsartig und konzentrierten sich schließlich auf einen Punkt an der oberen Ostflanke der Voragine. Hier war dann mit zunehmender Dunkelheit Lavaauswurf erkennbar.
Leider waren alle übrigen Webcams den ganzen Tag des 27. Dezember über entweder in Wolken gehüllt oder nicht funktional. Erst gegen 20:00 Uhr lockerten die Wolken an der Ostflanke auf und nun zeigte die Milo-Webcam spektakuläre Bilder. Neben anhaltender strombolianischer Aktivität im Nordostkrater, sowie an der oberen Ostflanke der Voragine war auch noch ein Lavastrom zu erkennen. Er bewegte sich von der Voragine aus in östliche / nordöstliche Richtung durch das Valle del Leone und bog dann leicht nach Osten in das Valle del Bove ab. Diese Szenerie war auch noch am späten Abend des 27. Dezembers unverändert zu beobachten.

Dank der Berichte des INGV, die am 27. Dezember veröffentlicht wurden, werden die Geschehnisse am Ätna klarer:

Nach anhaltender strombolianischer Aktivität im Nordostkrater während der Nacht auf den 27. Dezember, kam es dort gegen 10:00 Uhr zu einer rapiden Intensivierung der eruptiven Aktivität. Dabei wurden 150 - 200 m hohe Lavafontänen freigesetzt, was mit der Emission von Asche verbunden war. Diese heftige Aktivität endete um 10:50 Uhr, jedoch kam es weiterhin zu sporadischen Ascheemissionen. Die von der Aktivität hervorgerufene Eruptionssäule stieg mehrere Kilometer hoch auf und wurde vom Wind in Richtung West-/Südwest getrieben.
Bereits um 06:00 Uhr hatte sich an der Ostflanke der Voragine ein eruptiver Schlot geöffnet, was mit der Freisetzung von Dampf und Asche verbunden war. Dieser begann einen Lavastrom zu emittieren, der sich in Richtung Valle del Bove bewegte.
Der Tremor begann am Morgen des 27. Dezember gegen 06:00 Uhr deutlich zu steigen, ging dann wieder zurück und begann ab 09:45 Uhr rapide zu steigen, so wie es bei der Emission von Lavafontänen üblich ist. Um 10:50 Uhr fiel der Tremor schnell wieder ab. Die Quelle des Tremors lag nach wie vor unter dem Nordostkrater, weitete sich jedoch dann auch nach Nordwesten zum neuen eruptiven Schlot hin aus.
Die Bodenverformung, die mittels der dilatometrischen Station DRUV registriert wurde, zeigte am 27.12. um 09:30 Uhr eine negative Variation (Deflation) des Bergs um 110 Nanostrain. Dieser Trend kehrte sich jedoch bereits um 10:40 Uhr um und Inflation setzte ein. Die klinometrische Station ECP zeigte unterdessen zunehmende Deflation des Gipfelbereichs. So wurde am Abend des 26.12. eine Veränderung um 5 Mikroradiant und am Morgen des 27.12. um 3,5 Mikroradiant gemessen [1].

Am 27.12. um 15:15 Uhr kam es am Nordostkrater zu einer weiteren Phase der Emission von Lavafontänen. Diese erreichten eine Höhe von 300 - 400 m. Die Eruptionssäule, die auch Asche enthielt stieg mehrere Kilometer empor, bevor sie nach Westen gebogen wurde. Gegen 15:45 Uhr ließ die Intensität nach, allerdings kam es noch zu sehr starken Explosionen, die grobes pyroklastisches Material bis an die Basis des Nordostkraters schleuderten. Anschließend wurde noch zeitweise Asche emittiert. Auch diese Phase gesteigerter Aktivität wurde von einem vorübergehenden rapiden Anstieg des Tremors begleitet. Vor der Phase nahm die Inflation des Bergs zu, danach wieder ab, wie die Messdaten der dilatometrischen bzw. klinometrischen Stationen zeigten.
Unterdessen produzierte der eruptive Schlot an der oberen Ostflanke der Voragine weiterhin moderate explosive Aktivität und generierte dadurch eine mehrere hunderte Meter hohe dunkle Aschewolke. Der von einem Schlot an der Basis der Voragine emittierte Lavastrom konnte auf Grund der Wolkendecke nicht beobachtet werden [2].

Der Nordostkrater produzierte am 27.12. ab 19:48 Uhr eine Serie starker Explosionen, die pyroklastisches Material bis an die Kegelbasis auswarfen. Anschließend kam es zu sporadischen, aber schweren strombolianischen Explosionen. Der eruptive Schlot an der oberen Ostflanke der Voragine emittierte unterdessen eine mehrere zig Meter hohe Lavafontäne. Der effusive Schlot an der östlichen Basis der Voragine nährte weiterhin einen Lavastrom der nach Osten in das Valle del Bove floss und eine Länge von 1,8 Kilometer hatte.
Der Tremor erreichte am 27.12. gegen 20:15 Uhr einen weiteren Höhepunkt und fiel anschließend wieder etwas ab, hielt sich aber weiterhin auf hohem Niveau. Die Quelle des Tremors befand sich leicht nordwestlich des Nordostkraters auf 2800 - 3000 m Höhe. Die Bodenverformung blieb am Abend des 27.12. stabil [3].

Auf diesem Webcam-Foto kann man eine große pilzförmige Aschewolke erkennen, die während der zweiten Phase von Lavafontänenemission am Nordostkrater entstand. Asche, Dampf und Gas steigen mehrere Kilometer empor bevor sie vom Wind nach Westen getragen werden:
große pilzförmige Aschewolke aus dem Nordostkrater
Foto vom 27.12.2025, 15:33 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Dieses Webcam-Foto, das von Osten aus gemacht wurde zeigt die eruptive Szenerie am Abend des 27. Dezembers. Rechts oben eine strombolianische Explosion aus dem Nordostkrater. Links davon kann man die Lavafontäne aus dem neuen Schlot an der oberen Ostflanke der Voragine erkennen. Unterhalb davon entspringt an der Basis der Voragine ein Lavastrom, der sich in Richtung Ost/Nordost in das Valle del Bove bewegt:
Lavafontäne und Lavastrom aus neuen Schloten an der Ostflanke der Voragine
Foto vom 27.12.2025, 20:43 Uhr: Milo-Webcam des INGV

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. COMUNICATI E BOLLETTINI. Comunicati attività vulcanica. COMUNICATO ETNA 2025/12/27 11:36 (10:36 UTC)
  2. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. COMUNICATI E BOLLETTINI. Comunicati attività vulcanica. COMUNICATO ETNA 2025/12/27 16:28 (15:28 UTC)
  3. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. COMUNICATI E BOLLETTINI. Comunicati attività vulcanica. COMUNICATO ETNA 2025/12/27 20:46 (19:46 UTC)

26. Dezember 2025

Die eruptive Aktivität im Nordostkrater hat in der vergangenen Nacht weiter zugenommen. Auch in der Bocca Nuova setzte heute Morgen strombolianische Aktivität ein und es kam zu Ascheemissionen. Der Tremor ist weiter gestiegen und die Bodenverformung hat zugenommen.

Am 25. Dezember verhinderten dichte Wolken den ganzen Tag über die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Am Abend lockerte es etwas auf und nun zeigte sich wieder Glutschein über dem Nordostkrater. Während der Nacht auf den 26. Dezember intensivierte sich der Glutschein noch etwas und nach 05:00 Uhr konnte ich zum ersten Mal auch einzelne glühende Punkte auf der oberen östlichen Flanke des Nordostkraters erkennen. Mit zunehmendem Tageslicht zeigte sich dann sehr kräftige und pulsartige Emission von Gas und Dampf. Bald zogen jedoch wieder dichte Wolken auf, die die Beobachtungen bis zum Abend des 26.12. verhinderten.
Am frühen Morgen des 26. Dezembers konnte ich nach 02:00 Uhr auch sporadischen Glutschein über der Bocca Nuova erkennen. Gegen 05:30 Uhr zeigten sich über dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova dann auch einzelne strombolianische Explosionen. Nach Sonnenaufgang war kräftige pulsartige Gasemission erkennbar. Gegen 11:00 Uhr setzte sporadische Emission von etwas dunkler Asche ein. Diese Emissionen wurden dann zunehmend häufiger und auch etwas kräftiger, jedoch versperrten ab ca. 14:00 Uhr dichte Wolken die Sicht.

Auf diesem Webcam-Foto von heute Morgen kann man eine der stärkeren strombolianischen Explosionen der Bocca Nuova erkennen. Die Gas- und Dampfwolke wird vom Wind nach Nordosten getragen. Rechts von der Bocca Nuova kann man den bis jetzt ruhigen Südostkrater sehen:
Strombolianische Aktivit&aumlt in der Bocca Nuova
Foto vom 26.12.2025, 06:30 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Inzwischen wurde die eruptive Aktivität im Nordostkrater auch vom INGV bestätigt. Dort wurde berichtet, dass bereits am Abend des 25. Dezembers ab 19:10 Uhr der Auswurf von glühendem Material über den Kraterrand des Nordostkraters hinaus beobachtet wurde. Der Tremor erreichte laut INGV am 24.12. gegen 13:00 Uhr hohes Niveau und wurde im Bereich des Nordostkraters auf einer Höhe von 2800 - 2900 m lokalisiert. Die Infraschallaktivität war am 24.12. deutlich erhöht und konzentrierte sich auf den Nordostkrater. Gegen 22:50 Uhr verstärkte sich die Infraschallaktivität weiter (Einsetzen von Infraschalltremor). Die Auswertung der dilatometrischen Daten der Station DRUV (untere Westflanke) zeigte am Morgen des 24.12. eine positive Variation (Aufwölbung) des Bergs um 80 Nanostrain. Zeitgleich wurde an der klinometrischen Station ECP (Cratere del Piano, obere Nordwestflanke) eine Variation der Hangneigung um 1,5 Mikroradiant gemessen [1].

Heute Morgen folgte eine weitere Mitteilung des INGV. Darin wurde über die Fortdauer der intensiven strombolianischen Aktivität im Nordostkrater berichtet. Es kam dabei auch zu Auswurf von glühendem Material über den Kraterrand des Nordostkraters hinaus, sowie zu leichten Ascheemissionen. Die Eruptionswolke wurde vom Wind in nordöstliche Richtung verfrachtet. Leichter Ascheregen fiel im Piano Provenzana und in Taormina. Am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova kam es zu einzelnen strombolianischen Explosionen, die das glühende Material einige zig Meter höher als der Kraterrand auswarfen. Die Quelle des Tremors, der nach wie vor hoch war, wurde im Bereich des Nordostkraters auf ca. 3000 m Höhe lokalisiert. Die Infraschallaktivität war weiterhin deutlich erhöht und die Amplitude der Ereignisse hatte zugenommen. Quelle war weiterhin vorwiegend der Nordostkrater und untergeordnet die Bocca Nuova. Der Trend zur Aufwölbung des Bergs hielt weiter an. So wurde an der Station DRUV um 10:00 Uhr eine Variation von 100 Nanostrain gemessen. Auch an der Station ECP nahm die Neigung des Bergs weiter zu. Die Variation betrug 2 Mikroradiant [2].

Der Tremor nahm heute Morgen weiter zu und bewegt sich nun unter Schwankungen recht deutlich auf hohem Niveau [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. COMUNICATI E BOLLETTINI. Comunicati attività vulcanica. COMUNICATO ETNA 2025/12/25 23:40 (22:40 UTC)
  2. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. COMUNICATI E BOLLETTINI. Comunicati attività vulcanica. COMUNICATO ETNA 2025/12/26 10:32 (09:32 UTC)
  3. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN

24. Dezember 2025

Im Nordostkrater kommt es seit heute zu verstärkter eruptiver Aktivität. Der Tremor ist deutlich gestiegen und befindet sich auf hohem Niveau.

Nach einer Schlechtwetterphase mit viel Neuschnee lockerten die Wolken in der Gipfelregion während der Nacht auf den 23. Dezember wieder auf. Über die Webcams war wiederholt leichter Glutschein über dem Nordostkrater zu erkennen. Er wirkte stärker als in der Vorwoche. Am heutigen frühen Morgen war der Glutschein dann noch stärker. Die meist pulsartig verstärkt austretenden Gaswolken wurden dabei von unten her illuminiert, was dafürspricht, dass sich auf dem Kraterboden des Nordostkraters glutflüssiges Material befindet bzw. es dort zu strombolianischer Aktivität kommt.
Am Tage zeigte sich am Nordostkrater weiterhin kräftige pulsartige Gasemission. Aschefreisetzungen konnte ich nicht erkennen. Nach Sonnenuntergang war der Glutschein noch stärker als am Morgen, was mit einem Anstieg des Tremors auf hohes Niveau einher ging. Thermische Anomalien konnte ich über die Wärmebildkameras nicht erkennen. Vermutlich blieb die eruptive Aktivität bis jetzt auf das Innere des Kraters beschränkt.

Dieses Foto zeigt den Glutschein über dem Nordostkrater am heutigen Abend. Die austretenden Gaswolken werden vermutlich vom Kraterboden aus rötlich illuminiert:
Kräftiger Glutschein über dem Nordostkrater
Foto vom 24.12.2025, 19:03 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Der Tremor bewegte sich bis zum 23. Dezember auf mittlerem Niveau und stieg dann am frühen Morgen des 24. Dezember sprunghaft an. Er überschritt knapp die Grenze zu hohem Niveau. Dort hielt er sich unter Schwankungen den ganzen Tag über [1].

Am 20.12. kam es am Monte Scorsone (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Vom 21.12. bis 23.12. ereignete sich am Monte Minardo (Westflanke) eine kleine Erdbebenserie. Die meist sehr schwachen Beben wurden von einer Erschütterung mit einer Magnitude von 2.0 eingeleitet und wurden in einer Tiefe von ca. 4 - 6 Km lokalisiert [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  2. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2025.

19. Dezember 2025


Während den letzten zwei Wochen setzte sich die ruhige Gasemission, verbunden mit leichten Aschefreisetzungen aus der Bocca Nuova fort. Die seismische Aktivität blieb etwas erhöht und der Tremor ist zuletzt etwas gestiegen.

In den vergangenen 14 Tagen kam es an der Bocca Nuova weiterhin zu gelegentlichen Ascheemissionen. Quelle der meist schwachen, bräunlichen Freisetzungen war meist der nordwestliche Schlot des Gipfelkraters. Daneben wurde auch anhaltend Gas emittiert. An der Voragine kam es zu anhaltender, diffuser Gasemission. Am Nordostkrater waren die Gasfreisetzungen am kräftigsten und meist pulsartig verstärkt. In den letzten Nächten war die Gaswolke sporadisch ganz schwach illuminiert, was auf Glutschein in der Tiefe hindeutet. Am Südostkraterkomplex wurde weiterhin das meiste Gas aus dem nordöstlichen Gipfelbereich freigesetzt.

Dieses Webcam-Foto vom Morgen des 13. Dezember zeigt eine der leichten Ascheemissionen aus der Bocca Nuova. Die bräunliche Asche wird vom Wind schnell in südliche Richtung getragen:
Ascheemissionen aus der Bocca Nuova
Foto vom 13.12.2025, 08:42 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Da das INGV zurzeit nur monatliche Berichte herausgibt, bleibt mir nur die Überwachung der Online-Daten:

Die Online-Seismogramme sind seit dem 08. Dezember nicht verfügbar. Zuvor zeigten sich häufig schwache langperiodische Signale.
Der Tremor bewegte sich in den letzten Wochen nach wie vor auf mittlerem Niveau, unterlag jedoch zuletzt einem leicht steigenden Trend [1].

Am 10.12. kam es bei Ragalna (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 15.12. ereigneten sich am Monte Frumento Supino (Südflanke) zwei sehr schwache Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte. Am 17. und 18.12. kam es südlich von Randazzo (Nordflanke) zu mehreren Erdbeben. Diese erreichten Magnituden von bis zu 2.1. Am 18.12. wurden bei Piedimento Etneo (Nordostflanke) zwei Erdstöße registriert, wobei der Stärkste eine Magnitude von 1.5 hatte [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  2. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2025.

05. Dezember 2025

In den letzten zwei Wochen kam es an der Bocca Nuova immer wieder zu leichten Ascheemissionen. Ansonsten blieb der Berg sehr ruhig, jedoch war die seismische Aktivität weiterhin etwas erhöht.

Wolken behinderten in den letzten zwei Wochen häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden waren an der Bocca Nuova wiederholt leichte Aschefreisetzungen erkennbar. Diese konzentrierten sich auf den nordwestlichen Schlot. Ansonsten emittierte die Bocca Nuova pulsartig verstärkt Gas. An der Voragine zeigte sich diffuse Gasemission aus Fumarolenfeldern.
Am Nordostkrater wurde intensiv und pulsartig verstärkt Gas emittiert. Am Südostkraterkomplex wurde das meiste Gas aus dem nordöstlichen Gipfelbereich des Neuen Südostkraters freigesetzt.

Die Daten der GPS-Stationen zeigten im November keine signifikanten Abweichungen [1].
Die Daten der klinometrischen Stationen zeigten im November keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallereignisse war im November oft von starkem Wind gestört. Insgesamt zeigte sich weiterhin eine niedrige Anzahl an Ereignissen. Diese wurden vom Nordostkrater und der Bocca Nuova verursacht. Die Amplitude der Ereignisse war meist klein [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern bewegten sich im November weiterhin auf mittlerem Niveau.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) gingen im Laufe des Novembers zurück und bewegten sich auf niedrigem Niveau [1].
Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die zuletzt am 04. November bestimmt wurde, war mit einem Wert von 0.60 niedriger als bei der letzten Messung. Der Messwert lag auf hohem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in den letzten zwei Wochen häufig langperiodische Signale.
Der Tremor bewegte sich in den letzten zwei Wochen auf mittlerem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen [2].

Am 25.11. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu zwei schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.7 erreichte. Am 25.11. kam es am Monte Parmentelli (Südflanke) zu einer kleinen Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterung erreichte dabei eine Magnitude von 1.7. Am 04.12. ereigneten sich südöstlich von Maletto (Nordwestflanke) mehrere Erdbeben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.1 hatte [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Etna - BOLLETTINO MENSILE MESE DI RIFERIMENTO NOVEMBRE 2025
  2. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2025.

21. November 2025

Während den vergangenen zwei Wochen kam es am Ätna zu den gewohnten Gasemissionen. Der Tremor hielt sich weiter auf mittlerem Niveau. Dagegen zog die seismische Aktivität deutlich an.

In den letzten beiden Wochen kam es an den Gipfelkratern zu den üblichen Gasemissionen. Sie waren am Nordostkrater weiterhin am kräftigsten und meist pulsartig verstärkt. An der Voragine zeigte sich diffusive Gasemission aus zahlreichen Fumarolen. An der Bocca Nuova konzentrierten sich die Gasfreisetzungen auf den nordwestlichen Schlot und waren pulsartig. Am Südostkraterkomplex wurde das meiste Gas weiterhin im nordöstlichen Gipfelbereich des Neuen Südostkraters emittiert.

Das INGV veröffentlicht zurzeit leider keine wöchentlichen Berichte, so dass keine aktuellen Messdaten über Infraschallereignisse, Gasemissionen oder Deformation vorliegen.

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in der letzten Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale.
Der Tremor bewegte sich in der letzten Woche auf mittlerem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen [1].

Am 17.11. wurde am Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.6 registriert. Vom 17.11. bis 18.11. kam es im Raum Pedara - Mascalucia - Trecastagni (Südflanke) zu einer kleinen Erdbebenserie in sehr geringer Tiefe. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 2.6. Am 19.11. wurde nordöstlich des Monte Scavo (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  2. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2025.

07. November 2025

Während der vergangenen Woche kam es an der Bocca Nuova zu einigen Ascheemissionen. Während der Tremor auf mittlerem Niveau verharrte, blieb die seismische Aktivität erhöht und konzentrierte sich zuletzt auf den Bereich des Zentralkraters.

In der letzten Woche kam es an der Bocca Nuova mehrfach zu Ascheemissionen. Besonders kräftig waren sie am 06. November, wo z.B. gegen 11:03 Uhr eine dunkelbraune Wolke aus dem Bereich zwischen Bocca Nuova und Voragine emporstieg. Die Wolken stiegen meist 500 - 1000 m hoch auf, bevor sie vom Wind in südliche Richtung getrieben wurden und sich rasch auflösten. Ansonsten kam es an der Bocca Nuova zu pulsartiger Gasemission. An der Voragine wurde weiterhin eher diffus Gas emittiert. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen am stärksten und pulsartig. Am Südostkraterkomplex wurde das meiste Gas im nordöstlichen Gipfelbereich des Neuen Südostkraters emittiert.

Dieses Foto vom Morgen des 06. November zeigt eine der stärkeren Ascheemissionen aus der Bocca Nuova. Die dunkle Wolke scheint aus dem Bereich zwischen Bocca Nuova und Voragine aufzusteigen:
Ascheemission aus der Bocca Nuova
Foto vom 06.11.2025, 11:03 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Wie das INGV berichtet wurde bei einem Besuch der Gipfelkrater am 24. Oktober am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova pulsartige Gasemission beobachtet, die von der Freisetzung geringer Mengen Asche begleitet war. Gelegentlich waren auch donnernde Geräusche aus der Tiefe hörbar. Am östlichen Schlot der Bocca Nuova wurde anhaltend, aber diffus Gas emittiert. Hier wurden auch konzentrische Frakturen entdeckt [1].

Die Daten der GPS-Stationen zeigten im Oktober keine signifikanten Abweichungen [1].
Die Daten der klinometrischen Stationen zeigten im Oktober keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallereignisse im Oktober war zeitweise durch starken Wind gestört. Die Anzahl der Ereignisse lag auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Ihre Amplitude war niedrig. Die Quelle der Ereignisse war zunächst der Nordostkrater und während den letzten Tagen des Monats vermehrt die Bocca Nuova [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern stiegen im Oktober zunächst an und bewegten sich auf hohem mittlerem Niveau. In der letzten Woche des Monats gingen sie zurück.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten im Oktober auf niedrigem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in der letzten Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale.
Der Tremor bewegte sich in der letzten Woche auf mittlerem Niveau und unterlag keinen großen Schwankungen [2].
Die Quelle des Tremors hat sich zuletzt vom Nordostkrater mehr in nordwestliche Richtung verlagert [1].

Am 05.11. kam es nordwestlich des Monte Palestra (Westflanke) zu zwei Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.2 erreichte. Am 06.11. kam es im Bereich des Zentralkraters zu zwei Beben mit Magnituden von 2.5 und 1.5 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Etna - BOLLETTINO MENSILE MESE DI RIFERIMENTO OTTOBRE 2025
  2. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2025.

31. Oktober 2025

Die letzten beiden Wochen verliefen am Ätna weiterhin relativ ruhig. Nur an der Bocca Nuova wurde ein wenig Asche freigesetzt. Die seismische Aktivität hat allerdings deutlich zugenommen.

Während den vergangenen zwei Wochen haben sich an den Gipfelkratern die üblichen Gasemissionen fortgesetzt. Sie waren am Nordostkrater kräftig und pulsartig verstärkt. An der Voragine kam es zu anhaltender, jedoch überwiegend diffuser Gasfreisetzung. An der Bocca Nuova konzentrierten sich die Gasemissionen auf den nordwestlichen Schlot und waren zeitweise pulsartig verstärkt. Seit dem 29. Oktober sind sie auch manchmal mit geringen Mengen bräunlicher Asche durchsetzt, was auf Kollaps hindeutet. Am Südostkraterkomplex wurde das meiste Gas im nordöstlichen Gipfelbereich des Neuen Südostkraters emittiert.

Leider veröffentlichte das INGV in den letzten zwei Wochen keinen Bericht, so dass zurzeit keine aktuellen Messdaten über Infraschallereignisse, Gasemissionen oder Klinometrie vorliegen.

Dieses Foto, das mir freundlicherweise von Herrn W. Hehl zur Verfügung gestellt wurde, zeigt den Ätna am 26. Oktober von Castel Mola (Nordosten) aus. Dank sehr klarer Luft kann man gut den Gipfelbereich, mit dem stark entgasenden Nordostkrater erkennen:
Ätna mit stark entgasenden Nordostkrater von Castel Mola
26.10.25 © W. Hehl

Außerdem haben mich interessante Fotos von dem Gebiet südlich des Zentralkraterkegels erreicht, wo sich im August auf ca. 3000 m Höhe mehrere effusive Schlote geöffnet hatten und ca. drei Wochen lang Lava förderten. Die Fotos wurden mir freundlicherweise von "SBB" zur Verfügung gestellt.

Blick von der unteren Flanke des Monte Frumento Supino nach Osten. Im Vordergrund die Zunge eines jüngeren Lavastroms aus dem Südostkrater. Dahinter ältere Lavaströme, die den gleichen Weg nahmen und links oberhalb davon die 2002/03-Krater (Monte Barbagallo). Rechts davon ist der Laghetto von 2001 und direkt rechts daneben der Gipfel des La Montagnola erkennbar:
Blick von der unteren Flanke des Monte Frumento Supino nach Osten
24.10.25 © SBB

Am effusiven Schlot auf 2980 m Höhe*). Durch die effusive Aktivität im August hat sich ein komplexes Lavafeld aus Tunneln, Kanälen, Skylights und temporären Schloten entwickelt. Im Hintergrund links der Zentralkraterkegel mit Bocca Nuova und rechts davon der Südostkraterkomplex. Die eruptive Spalte nahm am Sattel zwischen den beiden Gipfelkratern ihren Anfang und dehnte sich dann in südliche Richtung aus:
Komplexes Lavafeld aus Tunneln, Kanälen, Skylights und temporären Schloten
24.10.25 © SBB

Blick über den effusiven Schlot hinweg nach Westen*). Der längste Lavastrom bewegte sich von hier aus in südwestliche Richtung und erreichte 2250 m hohes Gelände. Überall steigt hier noch Hitze auf.
Blick über einen Lavakanal hinweg nach Westen
24.10.25 © SBB

*) Korrektur vom 01.11.2025: Ich wurde darauf hingewiesen, dass die Aufnahmen nicht nur einen Lavakanal zeigen, sondern es sich hierbei um den effusiven Schlot handelt. Die Öffnung ist viel tiefer, was jedoch durch die Lichtverhältnisse nicht erkennbar ist.

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in den letzten beiden Wochen gelegentlich schwache langperiodische Signale und vereinzelt kurze (2 - 3 min. Dauer) Phasen von verstärktem Rauschen.
Der Tremor schwankte in den letzten beiden Wochen weiterhin auf mittlerem Niveau [1].

Zwischen dem 22. und 23.10. kam es westlich von Bronte (Nordwestflanke) zu mehreren Erdbeben. Die stärksten hatten Magnituden von 3.3 und 2.7. Am 24.10. kam es östlich des Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu zwei schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.6 hatte. Am 25.10. wurden südöstlich des Case del Vescovo (Südflanke) zwei Beben mit einer Magnitude von 1.5 gemessen. Am 26.10. wurde bei Punta Lucia (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet. Am 27.10. kam es bei Ragalna (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.8. Am 28.10. wurde am Pizzi Deneri (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen [2].

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17. Oktober 2025

Auch in der vergangenen Woche kam es am Ätna lediglich zu ruhiger Gasemission. Der Tremor hielt sich auf mittlerem Niveau und die seismische Aktivität war schwach.

In der letzten Woche behinderten Wolken häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden zeigten sich die üblichen Gasemissionen, die am Nordostkrater weiterhin am stärksten waren. An Voragine und Bocca Nuova war mäßige Gasemission erkennbar. Am Südostkraterkomplex wurde das meiste Gas weiterhin durch Fumarolen im oberen nordöstlichen Gipfelbereich des Neuen Südostkraters emittiert.

Die Daten der GPS-Stationen zeigten zwischen dem 06.10. und 12.10. keine signifikanten Abweichungen [1].
Die Daten der klinometrischen Stationen zeigten zwischen dem 06.10. und 12.10. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallereignisse im Zeitraum vom 06.10. bis 12.10. war durch starken Wind gestört. Insgesamt zeigte sich eine moderate Anzahl an Ereignissen, deren Amplitude niedrig war. Quelle war der Nordostkrater [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern bewegten sich im Zeitraum vom 06.10. bis 12.10. weiterhin auf mittlerem Niveau. Ein seit Mitte September andauernder insgesamt leicht steigender Trend setzte sich fort.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten im gleichen Zeitraum auf niedrigem Niveau [1].
Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die zuletzt am 07. Oktober bestimmt wurde, war mit einem Wert von 0.63 etwas niedriger als bei der letzten Messung. Der Messwert lag auf hohem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in der letzten Woche wiederholt schwache langperiodische Signale und vereinzelt kurze (2 - 3 min. Dauer) Phasen von verstärktem Rauschen.
Der Tremor bewegte sich auch in der letzten Woche auf mittlerem Niveau [2].

Am 12.10. kam es südöstlich von Vena (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE SETTIMANA DI RIFERIMENTO 06/10/2025 - 12/10/2025
  2. INGV-Sezione di Catania. 2025. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
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10. Oktober 2025

Die ruhige Gasfreisetzung am Ätna setzte sich auch in der vergangenen Woche fort. Der Tremor hielt sich auf mittlerem Niveau und die seismische Aktivität war schwach.

In der letzten Woche behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden waren weiterhin die üblichen Gasemissionen zu sehen. Diese waren am Nordostkrater am intensivsten und meist pulsartig verstärkt. An der Voragine kam es zu diffuser Gasemission aus den Fumarolenfeldern. An der Bocca Nuova wurde mäßig Gas aus dem nordwestlichen Abschnitt emittiert. Am Südostkraterkomplex generierten die Fumarolen im nordöstlichen Bereich des Neuen Südostkraters anhaltend etwas Gas. Häufig verstärkte hohe Luftfeuchte in Kombination mit niedriger Temperatur die Kondensation von Wasser aus den austretenden Wasserdampfwolken der Gipfelkrater, was zu kräftiger Bildung weißer Wolken führte.

Dieses Foto, das mir freundlicherweise von D. Berndl zur Verfügung gestellt wurde zeigt die kräftige Gasemission aus dem schneebedeckten Nordostkrater am 04. Oktober. Der Wind treibt die Wolken rasch in südliche Richtung, wo sie auf den Südostkraterkegel treffen. Hier kann man ganz gut die Bresche in der Nordflanke erkennen, die während einer Hangrutschung verbunden mit pyroklastischem Strom am 02. Juni entstand:
Dampfender Nordostkrater
04.10.2025, © D. Berndl

Die Daten der GPS-Stationen zeigten zwischen dem 29.09. und 05.10. keine signifikanten Abweichungen [1].
Die Daten der klinometrischen Stationen zeigten zwischen dem 29.09. und 05.10. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallereignisse im Zeitraum vom 29.09. bis 05.10. war wiederholt durch starken Wind gestört. Ansonsten zeigte sich eine niedrige Anzahl an Ereignissen, die auch eine niedrige Amplitude hatten [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern bewegten sich im Zeitraum vom 29.09. bis 05.10. weiterhin auf mittlerem Niveau.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten im gleichen Zeitraum auf niedrigem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten auch in der letzten Woche vereinzelte schwache langperiodische Signale und wiederholt kurze (2 - 3 min. Dauer) Phasen von verstärktem Rauschen.
Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche nach wie vor auf mittlerem Niveau, wobei am 07. Oktober auch vorübergehend einmal niedriges Niveau erreicht wurde [2].

Am 05.10. kam es westlich von Moio Alcantara (Nordflanke) zu zwei Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2025. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE SETTIMANA DI RIFERIMENTO 29/09/2025 - 05/10/2025
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03. Oktober 2025

Auch die letzte Woche verlief am Ätna sehr ruhig. Der Tremor hielt sich auf mittlerem Niveau und die seismische Aktivität war sehr niedrig.

Wolken und erster Schnee behinderten in den letzten Tagen die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden zeigten sich die üblichen Gasemissionen, die am Nordostkrater weiterhin am stärksten waren. Auch an der Voragine wurde immer noch relativ viel Gas emittiert. Die Bocca Nuova setzte nur mäßig Gas frei. Am Südostkraterkomplex wurde im nordöstlichen Gipfelbereich des Neuen Südostkraters das meiste Gas freigesetzt.

Die Daten der GPS-Stationen zeigten zwischen dem 22.09. und 28.09. keine signifikanten Abweichungen [1].
Die Daten der klinometrischen Stationen zeigten zwischen dem 22.09. und 28.09. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallereignisse im Zeitraum vom 22.09. bis 28.09. war durch starken Wind gestört. Die Anzahl der Ereignisse war ähnlich wie in der Vorwoche. Die Amplitude der Ereignisse war niedrig und ihre Quelle war der Nordostkrater [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern bewegten sich im Zeitraum vom 22.09. bis 28.09. weiterhin auf mittlerem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) veränderten sich im gleichen Zeitraum kaum und bewegten sich auf niedrigem Niveau. Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die zuletzt am 22. September bestimmt wurde, war mit einem Wert von 0.65 höher als bei der letzten Messung. Der Messwert lag auf hohem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in der letzten Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale und wiederholt kurze (2 - 3 min. Dauer) Phasen von verstärktem Rauschen.
Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf mittlerem Niveau [2].

Am 29.09. kam es am Monte Denza (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0 [3].

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