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Ätna Update (04.07. - 28.09.2012)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


28. September 2012

In der vergangenen Woche kam es am Ätna wieder zu den üblichen Gasemissionen. Die seismische Aktivität war normal und konzentrierte sich auf die Südwestflanke. Während der Tremor niedrig blieb, nahmen die langperiodischen Signale zuletzt deutlich zu.

In der letzten Woche zeigten sich am Ätna wieder die gewohnten Gasfreisetzungen, die am Nordostkrater am stärksten und meist pulsartig waren.  An der Bocca Nuova waren die Gasemissionen eher anhaltend und schwächer. Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater setzte der im August entstandene Kollapskrater das meiste Gas frei. In den letzten Tagen sah es so aus, als hätte sich die Gasemission dieses, im südwestlichen Abschnitt des Kegels befindlichen Kraters noch etwas intensiviert.

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche weiterhin auf niedrigem Niveau und unterlag kaum Fluktuationen. Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion waren in der letzten Woche zunächst nur wenige langperiodische Signale erkennbar. Seit dem 26.09. hat ihre Anzahl deutlich zugenommen. Häufig wurden die Signale von einem einzelnen starken Ausschlag eingeleitet, was an die Signalform  von Beben oder Explosionen erinnert. Möglicherweise werden die Signale somit von tiefsitzenden Explosionen in einem der Gipfelkrater verursacht [1].

Am 21.09. wurde westlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.9 registriert. Am gleichen Tag kam es im Raum Contrada Feliciosa (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 23.09. wurde dort ein Beben der Stärke 1.9 gemessen. Am 25.09. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.9 registriert.  Vom 26.09. bis 27.09. kam es im Raum Contrada Feliciosa zu einer kleinen Erdbebenserie. Die stärksten Erschütterungen erreichten dabei eine Magnitude von 2.6 [2].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


21. September 2012

Auch in der vergangenen Woche war der die Aktivität des Ätna durch ruhige Gasfreisetzung charakterisiert. Der Tremor blieb niedrig und auch die seismische Aktivität war gering, lebte in den letzten Tagen aber etwas auf und konzentrierte sich auf die Ostflanke.

In der letzten Woche behinderte anfangs schlechtes Wetter, das sogar den ersten Schnee brachte, die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. An den wolkenfreien Tagen zeigte sich dann wieder intensive und zeitweise pulsartige Gasfreisetzung am Nordostkrater. An der Bocca Nuova waren die Gasemissionen nicht ganz so stark und soweit ich beobachten konnte, frei von Ascheemissionen. Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater setzte der, bei der Explosion am 27.08.2012 im südwestlichen Bereich des Kraters neu entstandene Schlot das meiste Gas frei.

Wie das INGV berichtet wurden bei einem Besuch der Gipfelkrater am 12.09. und 13.09.2012 laute und anhaltende Geräusche aus der Tiefe des Nordostkraters vernommen [3].

Wie weiter berichtet wird, kam es am 06.09.2012 um 13:15 Uhr am Neuen Südostkrater zur Freisetzung einer moderaten Menge Asche [2]. Die Quelle der Ascheemission war offenbar der neue Schlot, der bei der Explosion vom 27.08.2012 entstanden war.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 27.08. - 02.09. höher als in der Vorwoche. Es zeigte sich zwar ein steigender Trend, jedoch lagen die Messwerte noch unterhalb von ca. 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum vergleichbar mit denen der Vorwoche [1].
Vom 03.09. bis 09.09. waren die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern erneut höher als in der Vorwoche. Es zeigte sich allerdings ein abnehmender Trend und nur am 03.09. und 06.09. lagen die Messwerte oberhalb von ca. 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum deutlich höher als in der Vorwoche [2].
Im Zeitraum vom 10.09. - 16.09. waren die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich kein eindeutiger Trend und die Messwerte lagen unterhalb von ca. 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum vergleichbar mit denen der Vorwoche [3].

Der Tremor bewegte sich auch in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und zeigte seit dem 20.09. einen leicht steigenden Trend [4]. Die Quelle des Tremors befand sich etwas östlich der Gipfelkrater auf einer Höhe von 2000 - 2500 m [3].
Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion waren in der letzten Woche etwas weniger langperiodische Signale erkennbar als in den Vorwochen [4].

Am 17.09. kam es nördlich von Ragalna (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am gleichen Tag wurde bei Aci Sant'Antonio (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 registriert. Vom 18.09. bis 20.09. kam es im Raum nördlich von Santa Venerina - Zafferana (Ostflanke) zu einigen sehr schwachen Erschütterungen, denen ein Beben der Stärke 2.1 voraus ging [5].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 27/08/2012 - 02/09/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 03/09/2012 - 09/09/2012
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 10/09/2012 - 16/09/2012
  4. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


14. September 2012

Die vergangene Woche verlief am Ätna erneut relativ ruhig. Der Tremor blieb niedrig und auch die seismische Aktivität ging wieder zurück.

In der letzten Woche kam es am Nordostkrater zu meist pulsartiger und intensiver Gasfreisetzung. An der Bocca Nuova waren die Gasemissionen anhaltend und kräftig. Manchmal sah es so aus, als seien sie von etwas Asche durchsetzt.
Am alten Südostkrater wurde weiterhin das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater kam es am neuen Schlot im südwestlichen Bereich des Kraters zur stärksten Gasemission.
Schlechtes Wetter behinderte seit dem 13.09. die weitere Beobachtung des Gipfelbereichs mittels Webcams.

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche weiterhin auf niedrigem Niveau und unterlag kaum Fluktuationen. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche wieder viele langperiodische Signale [1].

Am 08.09 kam es südlich von Paternó (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 3.1 [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


07. September 2012

Die vergangene Woche verlief am Ätna relativ ruhig, jedoch kam es an der Bocca Nuova wieder zu neuen Ascheemissionen. Der Tremor blieb niedrig, jedoch war die seismische Aktivität weiterhin leicht erhöht und konzentrierte sich auf die Süd- und Ostflanke des Bergs.

In der letzten Woche behinderte schlechtes Wetter zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich anhaltende und intensive Gasfreisetzung am Nordostkrater. An der Bocca Nuova waren die Gasemissionen nicht ganz so stark und zunächst frei von Ascheemissionen. Am 04.09. waren dann wieder mehrfach kleinere bräunliche Aschewolken über diesem Gipfelkrater sichtbar. Ihre Position deutete auf eine Freisetzung im südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova, vermutlich im Bereich des neuen Schlackekegels hin. Auch heute Morgen kam es dort zu weiteren kleinen Ascheemissionen.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater setzte der, bei einer Explosion am 27.08.2012 im südwestlichen Bereich des Kraters neu enstandene Schlot das meiste Gas frei.

Dieses Foto von heute Morgen, das mir von "SBB" freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde, zeigt eine kleine, aus der Bocca Nuova stammende Aschewolke über dem Gipfelbereich. In der Bildmitte kann man den Neuen Südostkrater und links dahinter den alten Südostkrater erkennen:
Aschewolke aus der Bocca Nuova über dem Gipfelbereich
© "SBB"
07.09.2012, 07:09 Uhr

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 20.08. - 26.08. niedriger als in der Vorwoche. Zwar zeigte sich ein steigender Trend, jedoch lagen die Messwerte immer unter 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die niedrigsten Werte wurden am 20.08. und 23.08. mit nur 500 Tonnen SO2 pro Tag registriert [1].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche weiterhin auf niedrigem Niveau und unterlag kaum Fluktuationen. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche wieder häufig langperiodische Signale [2].

Am 31.08. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am gleichen Tag wurden bei Santa Maria di Licodia (Südwestflanke) und westlich von Ragalna (Südflanke) zwei Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. An diesem Tag kam es außerdem im Bereich des Rifugio Sapienza (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 03.09. wurde südwestlich des Monte Scorsone (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 gemessen. Am 06.09. kam es bei Sant' Alfio (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag wurde nordöstlich von Adrano (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.9 verzeichnet [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 20/08/2012 - 26/08/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


31. August 2012

In der letzten Woche ereignete sich am Neuen Südostkrater eine kleine Explosion bei der ein Teil des südlichen Kraterrands kollabierte. Gleichzeitig endeten die Aschefreisetzungen aus der Bocca Nuova. Während die seismische Aktivität leicht erhöht war blieb der Tremor niedrig.

In der vergangenen Woche kam es wieder zu intensiver und meist pulsartiger Gasfreisetzung aus dem Nordostkrater. An der Bocca Nuova war die Gasemission anhaltend und zeitweise kräftig. Häufig waren die Gasemissionen von etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Diese Aschefreisetzungen traten in unregelmäßigen Abstanden und in unterschiedlicher Intensität auf, waren aber meist schwächer als in der Vorwoche. Ursache waren weiterhin tiefsitzende Explosionen im südlichen Schlot (BN-2) dieses Gipfelkraters. Seit dem 28.08. konnte ich keine Aschefreisetzungen mehr beobachten.
Am alten Südostkrater wurde weiterhin das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater emittierte ein Fumarolenfeld im oberen nordwestlichen Abschnitt das meiste Gas. Am Abend des 27.08. gegen 21:12 Uhr war über die Wärmebildkamera des INGV eine Dampf- bzw. Aschewolke an der Südflanke des Neuen Südostkraters erkennbar. Am Sattel zwischen altem und neuem Südostkrater zeigte sich eine schwache thermische Anomalie. Um 21:15 Uhr war dann eine kleine pilzförmige Wolke, in Form einer etwas stärkeren thermischen Anomalie, über dem südwestlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters sichtbar. Anschließend folgte stärkere Emission von Gas- bzw. Dampf die bis ca. 21:30 Uhr andauerte. Um 21:36 Uhr und um 22:03 Uhr waren weitere, allerdings recht kleine und schwache, pilzförmige Anomalien über dem südwestlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters sichtbar. An den nachfolgenden Tagen waren am Neuen Südostkrater allerdings keine ungewöhnlichen Emissionen von Gas oder Asche mittels Webcams erkennbar.

Wie Boris Behncke auf seiner Flickr-Seite berichtet, handelte es sich bei der oben von mir beschriebenen Aktivität am Neuen Südostkrater um eine Serie von Explosionen. Diese Explosionen dauerten ca. 10 Minuten lang an und ihnen folgten einige kleinere Ascheemissionen. Durch die Explosionen wurde ein Teil des Kraterrands entfernt und das meist alte, aber immer noch heiße Material auf die südliche Flanke des Kegels geschleudert. Bei einem Besuch am 28.08. zeigte sich eine deutliche Vergrößerung der Lücke, die seit dem Paroxysmus vom 04.03.2012 bestand und außerdem war ein Schlot erkennbar. Dieser emittierte Gas, zeitweise auch kraftvoll aber ohne Geräuschentwicklung [1].

Dieses Webcam-Foto der Wärmebildkamera vom Abend des 27.08.2012 zeigt die Freisetzung einer kleinen, heißen und pilzförmigen Asche- bzw. Gaswolke aus dem Neuen Südostkrater:
Heiße und pilzförmige Asche- bzw. Gaswolke aus dem Neuen Südostkrater
Foto vom  27.08.12, 21:15 Uhr: Wärmebild-Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag kaum Fluktuationen. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale [2].

Am 24.08. kam es am Monte Nero (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 26.08. wurden nördlich von Nicolosi (Südflanke) zwei schwache Beben gemessen, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.5 erreichte. Am 27.08. kam es südlich von Bronte (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 28.08. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. Am 29.08. kam es am Monte Frumento Supino (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag wurde am Monte Centenari (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. An diesem Tag kam es außerdem am Monte Minardo (Südwestflanke) und südlich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) zu jeweils einem Beben der Stärke 1.5. Am 30.08. wurde im Bereich der Grotta del Gelo (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. [3].

Eigene Einschätzung der Lage:
Die Ursache der Explosionen am Neuen Südostkrater, die recht überraschend kamen, ist noch nicht ganz klar. Offenbar wurde kein frisches Material freigesetzt, sondern lediglich altes, aber noch heißes. Vielleicht ist unter dem Krater neues Magma aufgestiegen, das sich nun langsam wieder einen Weg an die Oberfläche bahnt. Dann könnte diese Explosion der Auftakt zu einer Serie weiterer, ähnlicher Ereignisse sein die dann in einem neuen Paroxysmus enden könnten. Interessant ist aber auch, dass sich seit der Explosion keine Aschefreisetzungen mehr in der Bocca Nuova ereignet haben. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Magmasäule unter der Bocca Nuova abgesunken ist. Möglicherweise ist das auch unter dem Neuen Südostkrater passiert und die dortige Explosion ist auf Kollaps zurückzuführen. Dies könnte bedeuten, dass sich ein Teil des Magmas einen anderen Weg gesucht hat und evtl. in die Riftzonen des Ätna vorgedrungen ist. Sicherlich markiert diese Explosion eine erneute Veränderung der Aktivität der Gipfelkrater, aber erst die Zukunft wird zeigen in welche Richtung sie sich entwickelt.

  1. Flickr: Fotostream von etnaboris
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


24. August 2012

Explosionen unterschiedlicher Intensität im neuen Kegel der Bocca Nuova führten in der letzten Woche zu häufiger Emission von Asche, aber auch von kompakten Blöcken. Diese Aktivität war von verstärkter Seismik an der Nordostflanke des Ätna begleitet. Der Tremor blieb niedrig.

Wolken behinderten in der letzten Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich weiterhin intensive Gasfreisetzung aus dem Nordostkrater. An der Bocca Nuova kam es zu anhaltender und häufig kräftiger Gasemission. Die Gasemissionen waren oft von etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Die Aschefreisetzungen, die am 23.08. und 24.08. am stärksten waren, wurden aus dem südlichen Schlot der Bocca Nuova emittiert. Quelle war der pyroklastische Kegel auf dem Boden des Gipfelkraters.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater emittierte ein Fumarolenfeld im oberen nordwestlichen Abschnitt das meiste Gas. Einzelne Fumarolen am Kraterrand setzten nur wenig Gas frei.

Wie Boris Behncke auf seiner Flickr-Seite berichtet, kam es am neuen Kegel der Bocca Nuova seit der letzten Phase strombolianischer Aktivität, die sich in der Nacht vom 10.08. auf den 11.08. ereignet hatte, immer wieder zu sporadischen Ascheemissionen die etwa alle 5 - 20 Minuten auftraten. Diese unterschiedlich heftigen Emissionen waren eindeutig explosiv und wurden nicht durch Kollaps verursacht. Am 21.08. konnte Boris Behncke den Gipfelbereich besuchen und beobachtete explosive Ascheemissionen die sich in unregelmäßigen Abständen ereigneten. Die meisten waren klein und völlig geräuschlos, abgesehen von dem Geräusch fallender Steine die in der Umgebung des neuen Schlots niedergingen. Es ereigneten sich aber auch zwei größere Explosionen die mit einem lauten Geräusch begannen und bei denen deutlich mehr Steine, auch in größerer Entfernung vom Schlot, herab regneten. Einige Gebiete am östlichen und südlichen Rand des Kraters wiesen zahlreiche frische Einschlagskrater auf. Sie wurden durch das herab fallen schwerer dichter Blöcke (nicht leichte poröse Schlacke wie bei den vorhergehenden strombolianischen Explosionen) verursacht [1].

Dieses Webcam-Foto vom 24.08. zeigt eine kleine blumenkohlförmige Aschewolke aus der Bocca Nuova aufsteigen. Sie befindet sich genau über dem Bereich in dem sich der Schlackenkegel gebildet hatte:
Blumenkohlförmige Aschewolke aus der Bocca Nuova
Foto vom 24.08.12, 09:54 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 13.08. - 19.08. vergleichbar mit denen der Vorwoche. Es zeigte sich ein abnehmender Trend und die Messwerte lagen immer unter 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [2].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag einem ganz leicht steigenden Trend. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale [3].

Am 18.08. kam es am Monte Collabasso (Nordwestflanke) zu zwei Beben die eine Stärke von 1.5 erreichten. Am 19.08. ereigneten sich nordwestlich von Vena (Nordostflanke) mehrere Beben mit Magnituden zwischen 1.5 und 2.1. Am gleichen Tag wurde südwestlich von Linguaglossa (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. An diesem Tag ereignete sich am Monte Collabasso ein Beben der Stärke 1.7. Am 21.06. wurde am Monte Minardo (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 23.08. kam es im Bereich Case del Vescovo (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6 [4].

  1. Flickr: Fotostream von etnaboris
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 13/08/2012 - 19/08/2012
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


17. August 2012

Nach einer weiteren Phase verstärkter strombolianischer Aktivität kam es an dem neuen Kegel in der Bocca Nuova wiederholt zu kleineren Aschefreisetzungen. Diese Ruhephase war anfänglich von verstärkter seismischer Aktivität an der Nordostflanke des Ätna begleitet.

In der vergangenen Woche wurde das meiste Gas weiterhin vom Nordostkrater freigesetzt. An der Bocca Nuova war anhaltende Gasemission erkennbar. In der Nacht auf den 11.08. war über dem Gipfelkrater wieder kräftige Glut erkennbar, die von der strombolianischen Aktivität in dem südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova verursacht wurde. Während den nachfolgenden Nächten konnte ich auch über lichtstarke Webcams keine Glut mehr beobachten. Dagegen kam es am 13.08. zu häufiger Emission von etwas grauer bis bräunlicher Asche aus dem südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova. Einige der Aschefreisetzungen waren deutlich kräftiger als bei ähnlichen Emissionen der vergangenen Wochen. Vermutlich haben am Schlackenkegel, der den neuen Schlot umgibt, stärkere Kollapsereignisse oder tiefsitzende Explosionen stattgefunden. Auch an den nachfolgenden Tagen kam es zu einzelnen Aschefreisetzungen. Diese waren jedoch schwächer als die am 13.08.2012. Heute wurde dagegen wieder häufig Asche freigesetzt. Die Emissionen waren noch deutlich kräftiger als am 13.08.2012.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas weiterhin aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater emittierte ein Fumarolenfeld im oberen nordwestlichen Abschnitt das meiste Gas.

Wie das INGV berichtet, wurde bei einem Besuch der Bocca Nuova am 09.08. festgestellt, dass nach dem Ende der eruptiven Aktivität der Vortage, der obere Teil des neuen pyroklastischen Kegels eingestürzt ist und sich dort nun eine Depression befindet. Dies ist auf das Absinken der Magmasäule unterhalb des Kegels zurückzuführen. Wie weiter berichtet wird begann am späten Nachmittag des 10.08. eine neue eruptive Episode in der Bocca Nuova. Sie wurde von einem deutlichen Anstieg des Tremors begleitet und die Glut aus dem Inneren des Kraters war noch in ca. 10 Kilometern Entfernung sichtbar. Einige der Explosionen warfen glühendes Material auf eine Höhe die über dem Kraterrand der Bocca Nuova lag. Die Aktivität schwächte sich nach Mitternacht etwas ab und hörte am Morgen des 11.08. auf. Nach und nach setzte Ascheemission ein die am 13.08. recht häufig war. Am Abend dieses Tages waren einige der Emissionen auch von der Freisetzung glühenden Materials begleitet [1].

Auf diesem Webcam-Foto vom Abend des 13.08. ist eine stärkere Ascheemission aus der Bocca Nuova erkennbar:
Kräftige Ascheemission aus der Bocca Nuova
Foto vom 13.08.12, 19:42 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 06.08. - 12.08. etwas niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich keinerlei Trend und die Messwerte lagen mit ca. 3000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag in einem für den Etna typischen Bereich. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum vergleichbar mit denen der Vorwoche [2].

Der Tremor stieg am Abend des 10.08. rasch an und erreichte gegen Mitternacht mittleres Niveau. Während des 11.08. ging er wieder auf niedriges Niveau zurück, wo er den Rest der Woche verharrte. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale [3].

Am 12.08. kam es nordwestlich von Vena (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.7. Am gleichen Tag ereignete sich im Raum nordöstlich des Piano Pernicana (Nordostflanke) eine Erdbebenserie. Dabei wurden Magnituden von bis zu 3.0 erreicht. Die Hyperzentren der Beben lagen in ca. zwei Kilometern Tiefe. Am 13.08. wurde bei Tarderia (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. Am gleichen Tag kam es westlich von Bronte (Nordwestflanke) zu zwei Beben gleicher Stärke. Am 15.08. wurden nordwestlich von Vena zwei Beben registriert die Stärken von 2.3 bzw. 1.6 erreichten. An diesem Tag wurde auch nordöstlich des Monte Minardo (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen [4].

Eigene Einschätzung der Lage:
Das Ende der jüngsten eruptiven Aktivität in der Bocca Nuova war diesmal von etwas stärkeren Aschefreisetzungen als "gewöhnlich" begleitet. Außerdem kam es nach dem Ende der eruptiven Aktivität zu einer Erdbebenserie an der Pernicana-Verwerfung. Dies lässt mich vermuten, dass sich ein Teil des Magmas in Richtung der nordöstlichen Riftzone verlagert hat, wodurch es zu einem Absinken der Magmasäule unter der Bocca Nuova kam; dies führt zu einem Ende er eruptiven Aktivität und Kollaps. Durch das Eindringen von Magma in die nordöstliche Riftzone hat sich vermutlich dann auch die Ostflanke des Ätna ein wenig bewegt, was zur Erdbebenserie an der Pernicana-Verwerfung führte. Diese Zusammenhänge habe ich bereits bei meinem Update vom 26.07.2012 beschrieben. Im Moment denke ich, dass nach einigen Tagen, vielleicht aber auch Wochen Ruhe, die eruptive Aktivität in der Bocca Nuova erneut einsetzen wird.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Aggiornamento Etna, 13 agosto 2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 06/08/2012 - 12/08/2012
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


10. August 2012

In den letzten Tagen unterlag die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova weiterhin kräftigen Fluktuationen. Die Aktivitätsschübe waren von erhöhtem Tremor begleitet.

In den vergangenen Tagen konzentrierten sich die Gasemissionen der Gipfelkrater weiterhin auf den Nordostkrater und die Bocca Nuova. Während es an der Bocca Nuova zu anhaltender Gasfreisetzung kam, waren die Gasemissionen am Nordostkrater eher pulsartig.
In der Nacht auf den 03.08. zeigten lichtstarke Webcams während der Dunkelheit kaum noch Glut über der Bocca Nuova. Am 04.08. konnte ich ab etwa Mitternacht deutliche Explosionsgeräusche aus der Bocca Nuova wahrnehmen. Webcams zeigten zu diesem Zeitpunkt auch wieder kräftige Glut über dem Gipfelkrater, was für eine deutliche Verstärkung der strombolianischen Aktivität spricht. Am Morgen des 04.08. waren die Explosionsgeräusche aus der Bocca Nuova an der Südwestflanke im Raum Rifugio Sapienza - Piano Vetore - Monte Denza sehr gut hörbar und traten praktisch sekündlich auf; manchmal gab es kurze Pausen von 3 - 5 Sekunden. Am Nachmittag waren die Geräusche nicht mehr hörbar. In den nachfolgenden Nächten zeigten die Webcams dann kaum noch Glut über der Bocca Nuova. Dagegen waren am 05.08. tagsüber leichte Ascheemissionen aus dem Gipfelkrater erkennbar. In der Nacht vom 05.08. auf den 06.08. war dann wieder intensive Glut über der Bocca Nuova sichtbar. In den anschließenden Nächten zeigte sich dann kaum noch Glut. Am 08.08. zeigten die Webcams wieder leichte Ascheemissionen aus der Bocca Nuova, was ich auf kleinere Kollapsereignisse innerhalb des neuen Schlots zurückführe. Heute Abend war wieder verstärkte Glut über der Bocca Nuova sichtbar.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater emittierte ein Fumarolenfeld im oberen nordwestlichen Abschnitt das meiste Gas.

Auf diesem Foto vom Morgen des 04.08. das an der Südwestflanke entstand, ist die anhaltende Gasfreisetzung aus der Bocca Nuova (links) während einer Phase verstärkter strombolianischer Aktivität erkennbar. Das meiste Gas wird jedoch pulsartig aus dem Nordostkrater freigesetzt (Bildmitte). Rechts davon der alte Südostkrater mit seinen kräftigen Fumarolen an seiner oberen Ostflanke. Rechts unterhalb davon der Sattel zum Neuen Südostkrater, wo kräftige Gasemission aus dem nordwestlichen Abschnitt dieses neuen Kegels erkennbar ist:
Anhaltende Gasfreisetzung aus der Bocca Nuova
04.08.2012 10:05 Uhr

Dieses Webcam-Foto, das am Morgen des 08.08. entstand, zeigt eine der zahlreichen kleinen bräunlichen Aschewolken die von der Bocca Nuova an diesem Tag ausgestoßen wurden:
Freisetzung von brauner Asche aus der Bocca Nuova
Foto vom 08.08.12, 10:27 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 16.07. - 22.07. niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich keinerlei Trend und die niedrigsten Werte wurden am 19.07. mit nur 300 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag registriert. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum deutlich niedriger als in der Vorwoche [1]. Im Zeitraum vom 23.07. - 29.07. waren die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern etwas höher als in der Vorwoche. Im Laufe der Woche zeigte sich ein leicht steigender Trend mit Messwerten die nicht höher als 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag waren. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum höher als in der Vorwoche [2].

Der Tremor schwankte in den vergangenen Tagen mit einer Periode von ca. 48 Stunden zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. So wurden an der Station EBELZ am 04.08. und 06.08. für jeweils etwa 24 Stunden Werte zwischen 5 und 10 aufgezeichnet. In den Stunden dazwischen lag der Tremor bei einem Wert von ca. 3. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale. Diese waren besonders am 08.08. und 10.08. relativ kräftig und zahlreich [3].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 16/07/2012 - 22/07/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 23/07/2012 - 29/07/2012
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


05. August 2012

Am 30.07. und 01.08.2012 habe ich die Gipfelkrater besucht. Hier mein Bericht:

Südostkrater:
Im Vergleich zum Oktober letzten Jahres hat sich die Morphologie des alten Südostkraters praktisch nicht verändert. Die große Kerbe in seiner Südostflanke, die durch eine Hangrutschung im November 2006 entstand, wurde durch das ausgeworfene pyroklastische Material des Neuen Südostkraters noch mehr aufgefüllt. Dies betrifft insbesondere ihren mittleren und unteren Teil. Der Sudestino und der 2001-Hornito "ertrinken" regelrecht im lockeren pyroklastischen Material der letzten paroxysmalen Phasen. Die Lavaströme aus den Jahren 2006 und 2007, die aus Spalten an der Südflanke bzw. südlichen Basis des Südostkraters freigesetzt wurden, sind nicht mehr sichtbar; hier versinkt man an manchen Stellen knietief in Lapilli.
Entlang der oberen östlichen bis südöstlichen Flanke des Kegels, nördlich der großen Kerbe, existiert weiterhin ein Fumarolenfeld das mit gelben Schwefelablagerungen überzogen ist. Hier erfolgt die meiste Gasfreisetzung des alten Kraters. Auch unmittelbar südlich der großen Kerbe tritt in einem Bereich, der sich vom Gipfel bis etwa auf halbe Höhe des Kegels zieht, etwas Gas aus. Auf die Veränderungen an der Nordflanke des alten Südostkraters, die insbesondere den Levantino betreffen, bin ich bereits im Bericht über den Neuen Südostkrater eingegangen.
Die Fumarolen entlang des Kraterrands im Gipfelbereich, besonders in westliche Richtung, wirkten deutlich schwächer als im Oktober 2011.

Blick auf die Südostflanke des alten Südostkraters
01.08.2012 13:54 Uhr
Blick auf die Südostflanke des alten Südostkraters. Die meisten Fumarolen befinden sich unmittelbar nördlich der großen Kerbe. Auch südlich der Kerbe wird etwas Gas freigesetzt.
Zoom auf die Fumarolen des alten Südostkraters von seiner südlichen Basis aus
30.07.2012 11:55 Uhr
Zoom auf die Fumarolen des alten Südostkraters von seiner südlichen Basis aus. Das Fumarolenfeld mit kräftigen orange-gelben Schwefelablagerungen zieht sich entlang der oberen Ostflanke des Kegels nach Norden.
Blick von der südwestlichen Basis des alten Südostkraters aus auf Sudestino und Südflanke
30.07.2012 11:49 Uhr
Blick von der südwestlichen Basis des alten Südostkraters aus auf den Sudestino (rechts) und die Südflanke (Bildmitte) des Kegels. Die Lavaströme der Jahre 2006 und 2007 sind im Lapilli aus dem Neuen Südostkrater versunken. Auch der Sudestino "ertrinkt" allmählich im pyroklastischen Material.
Blick von der Voragine auf die Nordflanke des alten Südostkraters
30.07.2012 10:04 Uhr
Auf diesem, wegen hoher Gaskonzentration von mir leicht kontrastverstärktem Foto, das vom östlichen Rand der Voragine aus aufgenommen wurde, kann man die Nordflanke des alten Südostkraters erkennen. In der Bildmitte ragt der Neue Südostkrater empor. Links unterhalb davon wölbt sich als kleiner Rücken schemenhaft der Levantino bzw. der kleine Krater vom September 2011 hervor.

Nordostkrater:
Wie schon im vergangenen Jahr konnte der Nordostkrater wegen starkem Wind und intensiver Gasfreisetzung nicht bestiegen werden. Die Flanken wirkten im Vergleich zum letzten Jahr unverändert. Wegen des starken Winds konnten mögliche Explosionsgeräusche nicht gehört werden.

Voragine:
Die Morphologie der Voragine hat sich gegenüber vergangenem Jahr kaum verändert. Sie weist nach wie vor einen einzelnen großen und tiefen Schlot mit steil abfallenden Wänden auf. Im östlichen Abschnitt der Voragine existiert weiterhin eine Plattform. Ein Spaltensystem im südwestlichen Teil der Plattform, das im Jahre 2010 noch kräftige Fumarolen enthielt, setzte wie schon im vergangenen Jahr, kaum Gas frei. In diesem Bereich hat seit letztem Jahr nur geringfügiger Kollaps stattgefunden. Etwas mehr Gas wurde am nördlichen Rand des Schlots emittiert. Einige Fumarolen am westlichen Rand der Voragine setzen wie schon seit Jahren kräftig Gas frei, jedoch nicht mehr so viel wie in den Vorjahren.
Aus dem Schlot der Voragine, dessen Boden nicht einsehbar ist, wird praktisch kein Gas emittiert. Die ehemalige Trennwand zur Bocca Nuova, das sogenannte Diaframma, ist im Vergleich zu 2010 weiter eingestürzt und existiert nach Westen hin praktisch nicht mehr. In östliche Richtung steigt sie jedoch schnell empor und besitzt etliche zinnenartige Felsspitzen. Dann geht sie bald in ein kaminartiges Gebilde über, das eine kräftige Fumarole aufweist. Von dort aus setzt sich das Diaframma nun deutlich besser ausgeprägt nach Osten fort, wo es den südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova zur Voragine hin abgrenzt und so den Blick auf den neuen Schlackenkegel verhindert. Dann geht es in den Rest des 1964'er Kegels über, der nur noch aus einer nach Südwesten abfallende Ebene besteht.
Der äußere nordöstliche Rand der Voragine wird weiterhin von einem breiter Graben dominiert der sich ausgehend von einem Spaltensystem an der Südostflanke des Nordostkraters, in südöstliche Richtung zieht und an einigen Stellen kräftig Dampf emittiert. Der Graben flacht sich nach Süden hin deutlich hab und geht in einzelne Spalten über die Mal mehr und Mal weniger ausgeprägt in südwestliche Richtung um den Zenteralkraterkegel herum laufen. An einigen Punkten enthalten die Spalten tiefere Löcher oder setzen verstärkt Dampf frei.
An der mittleren westlichen Flanke der Voragine findet sich eine nur wenige Meter lange und bis zu einem Meter breite, nach Westen verlaufende Spalte. Sie setzt Wärme und etwas Dampf frei.

Blick vom westlichen Rand der Voragine auf den Nordostkrater
30.07.2012 09:11 Uhr
Blick vom westlichen Rand der Voragine auf den Nordostkrater. Wie schon seit Jahren setzt er intensiv Gas frei. Mögliche Detonationsgeräusche aus der Tiefe seines Schlots können wegen dem starken Wind von mir leider nicht wahrgenommen werden.
Großer und tiefer Schlot der Voragine
30.07.2012 09:40 Uhr
Dieses Foto, das vom nordwestlichen Rand der Voragine aufgenommen wurde, zeigt den großen und tiefen Schlot dieses Gipfelkraters mit seinen steil abfallenden Wänden. Im Hintergrund eine nach Südwesten abfallende Ebene die mit Blöcken übersäht ist. Hier befand sich bis 2006 ein Kegelrest von 1964. Am rechten oberen Bildrand ist der südöstliche Abschnitt der Bocca Nuova erkennbar.
Blick auf die Plattform im souml;stlichen Abschnitt der Voragine
30.07.2012 09:35 Uhr
Im östlichen Abschnitt (links) der Voragine befindet sich weiterhin eine Plattform. Ein Spaltensystem im südwestlichen Teil der Plattform, erkennbar an gelben Schwefelablagerungen, setzt kaum noch Gas frei. Dafür zeigen sich am Nordrand des Schlots einige Fumarolen.
Blick vom nordwestlichen Rand der Voragine nach Süden auf die alte Trennwand zur Bocca Nuova
30.07.2012 09:46 Uhr
Blick vom nordwestlichen Rand der Voragine nach Süden auf die alte Trennwand zur Bocca Nuova. Das sogenannte Diaframma ist im Vergleich zu 2010 weiter eingestürzt. In östliche Richtung ist es deutlich besser erhalten und geht in den Rest des 1964'er Kegels (links oben) über, der nur noch als eine nach Südwesten abfallende Ebene erhalten ist.
Zoom auf den östlichen Abschnitt des Diaframma
30.07.2012 09:38 Uhr
Zoom auf den östlichen Abschnitt des Diaframma. Die stark erodierte Wand besitzt etliche zinnenartige Felsspitzen. Sie wird dominiert von einem kaminartigen Gebilde das eine kräftige Fumarole aufweist.
Blick vom nordwestlichen Rand der Voragine nach Südwesten auf kräftige Fumarolen
30.07.2012 09:11 Uhr
Blick vom nordwestlichen Rand der Voragine nach Südwesten. Dort, am westlichen Ende der Voragine (linke Bildhälfte), befinden sich einige sehr kräftige Fumarolen. Heute sind sie jedoch nicht mehr so stark wie in vergangenen Jahren.
Breiter Graben im äußeren nordöstlichen Rand (linke Bildhälfte) der Voragine
30.07.2012 10:00 Uhr
Der äußere nordöstliche Rand (linke Bildhälfte) der Voragine wird weiterhin von einem breiten Graben dominiert der an einigen Stellen Dampf freisetzt. In der rechten Bildhälfte die Plattform in der Voragine und rechts im Hintergrund die Bocca Nuova.
Dampfende kurze Spalte an der westlichen Flanke der Voragine
30.07.2012 08:48 Uhr
Blick auf eine kurze Spalte an der mittleren westlichen Flanke der Voragine. Sie setzt Wärme und etwas Dampf frei.
Bocca Nuova:
Die deutlichste Veränderung im Vergleich zum vergangenen Jahr stellt in der Bocca Nuova natürlich der neue Schlot im südöstlichen Abschnitt (südlicher Schlot, BN-2) dieses Gipfelkraters dar, der seit Anfang Juli 2012 aktiv ist und inzwischen einen ca. 50 m hohen Schlackenkegel gebildet hat. Dieser wurde bereits in meinem Update vom 02.08.2012 beschrieben.
Ansonsten hat sich die Morphologie der Bocca Nuova nicht mehr so stark verändert, wie noch im vergangenen Jahr. Die Plattform in ihrem westlichen Bereich ist nach wie vor von vielen Spalten und Gräben durchzogen. Zahlreiche kleinere Spalten sind jedoch verschwunden, da sie offenbar oberflächlich durch Erosionsmaterial verschüttet wurden. Nach wie vor durchziehen die Plattform aber mindestens vier große Gräben die parallel zueinander von nordwestliche in südöstliche Richtung verlaufen und an einigen Stellen Hitze und Dampf emittieren. Während sich die nordöstlichen Gräben im südöstlichen Abschnitt der Plattform (südlich des südlichen Schlots) verlieren, läuft einer der Gräben weiter, unterhalb des "gelben Hügels" entlang bis zum südlichen Rand der Bocca Nuova. Entlang dieses Grabens befinden sich auch kräftige gelbe Schwefelablagerungen. Zwei weitere markante Gräben verlaufen nur wenige Meter vom südlichen Rand des nordwestlichen Schlots entfernt und parallel zu diesem. Sie vertiefen sich nach Osten hin deutlich und trennen praktisch einen Teil der Plattform komplett ab. Dieser Abschnitt zwischen Graben und Schlot wirkt leicht zum Schlot hin gekippt und es sieht so aus, als würde er jeden Moment in den Schlot hinunterstürzen. Vom nordwestlichen Rand der Bocca Nuova aus konnte ich in diesem Bereich eine größere frisch wirkende "Narbe" erkennen, die möglicherweise von einem abgebrochenen Randbereich stammt. Eine ähnliche, aber noch deutlich besser ausgeprägte "Narbe" zeigt sich auch am Rand des südlichen Schlots (BN-2). Hier wird die Plattform jedoch nur von wenigen kleinen Spalten durchzogen. Nach Südosten hin endet die Plattform an einem tiefen, sich nach Osten zu rasch verjüngenden Einschnitt der bis in den südöstlichen Rand der Bocca Nuova hinein reicht. Dieser Einschnitt war im Jahre 2010 kaum bzw. noch nicht so ausgeprägt vorhanden.
Am westlichen bis nordwestlichen Rand des nordwestlichen Schlots, der sich 2010 bei den explosiven Ereignissen stark nach Westen hin erweiterte, kam es im Vergleich zum vergangenen Jahr nur zu geringfügigen Veränderungen. Allerdings wirkt dieser Bereich besonders kollapsgefährdet. In Richtung Nordwesten, zur Voragine hin hängt der Rand wie schon seit Jahren deutlich über und sieht dünn und brüchig aus. An einigen Stellen ziehen sich dort kleine Spalten parallel zum Kraterrand entlang. Während es vor einigen Jahren unterhalb des Rands noch eine kleine Terrasse gab, geht es hier nun senkrecht nach unten. Der Boden des nordwestlichen Schlots ist nicht einsehbar und ständig steigt Gas auf.
Am südlichen Schlot hat sich an seinem oberen nördlichen Rand der Kollaps des ehemaligen 1964'Turms bzw. Kegels weiter fortgesetzt. Die Fläche, die früher den Untergrund dieses Kegels bildete und die nach Südwesten bzw. nach Süden hin abfällt, ist mit zahlreichen großen Blöcken übersäht, die aus dem nordöstlichen Rand der Bocca Nuova herausbrechen. Sogar das frische schwarze pyroklastische Material des neuen Kegels ist unterhalb dieser Wand mit hellen Blöcken übersäht. Dominiert werden die Veränderungen im südlichen Schlot jedoch vom neuen pyroklastischen Kegel der den Boden des Schlots immer mehr auffüllt.

Blick über den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova hinweg auf die Plattform in ihrem westlichen Abschnitt
30.07.2012 08:55 Uhr
Blick über den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova hinweg auf die Plattform in ihrem westlichen Abschnitt. Am steil abfallenden Rand der Plattform kann man eine frisch wirkende "Narbe" erkennen (Bildmitte), die möglicherweise von einem abgebrochenen Teilstück stammt.
Der nordwestliche Rand der Bocca Nuova hängt an einigen Stellen deutlich über
30.07.2012 09:11 Uhr
Der nordwestliche Rand der Bocca Nuova hängt an einigen Stellen deutlich über und sieht dünn und brüchig aus. Er fällt senkrecht bis zum Boden des Schlots ab.
Blick über die Plattform im westlichen Bereich der Bocca Nuova hinweg auf den nordwestlichen Schlot des Gipfelkraters
01.08.2012 17:22 Uhr
Blick über die Plattform im westlichen Bereich der Bocca Nuova hinweg auf den nordwestlichen Schlot des Gipfelkraters der anhaltend Gas frei setzt. Die Plattform wird von mindestens vier großen Gräben die parallel zueinander von nordwestliche in südöstliche Richtung verlaufen durchzogen. Zwei weitere markante Gräben am nordwestlichen Schlot vertiefen sich nach Osten hin deutlich und trennen praktisch einen Teil der Plattform komplett ab. Dieser Abschnitt zwischen Graben und Schlot wirkt leicht zum Schlot hin gekippt (Bildmitte) und es sieht so aus, als würde er jeden Moment in den Schlot hinunterstürzen.
Emmision von Hitze und Dampf aus Gräben
01.08.2012 18:19 Uhr
Die Gräben die die Plattform durchziehen emittieren an einigen Stellen Hitze und Dampf und besitzen Ablagerungen aus Schwefel und Calciumsulfat.
Blick vom südlichen Rand der Bocca Nuova nach Nordwesten auf die Plattform
30.07.2012 10:32 Uhr
Blick vom südlichen Rand der Bocca Nuova nach Nordwesten auf die Plattform. Während sich die nordöstlichen Gräben im südöstlichen Abschnitt der Plattform verlieren, läuft einer der Gräben (untere Bildmitte) weiter, unterhalb des "gelben Hügels" entlang bis zum südlichen Rand der Bocca Nuova und besitzt kräftig leuchtende Schwefelablagerungen. Zwei weitere markante Gräben (Mitte rechts) verlaufen nur wenige Meter vom südlichen Rand des nordwestlichen Schlots entfernt und parallel zu diesem.
Der südöstliche Bereich der Plattform
30.07.2012 10:32 Uhr
Im Vordergrund der südöstliche Bereich der Plattform, der sich südlich des südlichen Schlots befindet. Hier finden sich nur kleine Spalten. In der Bildmitte das stark erodierte Diaframma und dahinter die Voragine mit dem Nodostkrater oberhalb davon.
Blick vom südlichen Rand der Bocca Nuova nach Nordosten auf ihren südlichen Schlot
30.07.2012 10:32 Uhr
Blick vom südlichen Rand der Bocca Nuova nach Nordosten auf ihren südlichen Schlot. Durch die zeitweilige strombolianische bzw. effusive Aktivität, die seit Anfang Juli hier stattfindet, wird dieser südöstliche Bereich immer mehr aufgefüllt. In der Bildmitte der Rest des 1964'er Turms. Die abfallende Fläche unterhalb davon, die einst seine Basis bildete ist mit großen, aus dem 64'er Kegel stammenden Blöcken übersäht.
Blick von der Voragine aus auf den südöstlichen Abschnitt der Bocco Nuova
30.07.2012 09:38 Uhr
Blick von der Voragine aus auf den südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova. Aufsteigendes bläuliches Gas markiert die Position des neuen Schlackekegels. Oben rechts der Einschnitt der bis in den südöstlichen Rand der Bocca Nuova reicht und den südöstlichen Abschnitt der Plattform nach Osten hin begrenzt. Am rechten Bildrand eine frisch aussehende "Narbe" am Rand der Plattform.


04. August 2012

Am 29.07. habe ich den Neuen Südostkrater besucht. Hier mein Bericht:
Die Morphologie des Neuen Südostkraters hat sich gegenüber meinem letzten Besuch im vergangenen Oktober nicht mehr stark verändert. Immer noch überragt der alte Südostkrater seinen neuen Ableger. Dieser erreicht etwa zwei Drittel der Höhe des alten Südostkraters. Allerdings ist der Neue Südostkrater deutlich breiter. Seine höchsten Punkte bilden die steilen Nord- bzw. Südflanken des Kegels. Nach Westen hin fällt der Kegel zu einem Sattel hin hab, der ihn mit dem alten Südostkrater verbindet und etwa halb so hoch wie der Neue Südostkrater ist. Die Ostflanke des Kegels ist dagegen deutlich flacher geneigt.
Ein herausragendes Merkmal ist weiterhin die große, V-förmige Bresche im südöstlichen bis östlichen Kraterrand, die sich jetzt deutlich mehr in nördliche Richtung verlagert hat. Sie ist zum Krater hin nicht mehr so tief wie im vergangenen Jahr, so dass man von der östlichen Basis des Kegels aus nicht mehr in den Krater hinein schauen kann. Dagegen ist sie Hang abwärts tiefer und breiter als noch im Oktober 2011. Ihre Innenwände zeigen Spuren von Rutschungen; an einigen Stellen ist die südliche bzw. nördliche Wand erodiert und weist große Narben auf. Die Bresche beherbergt mehrere Lavaströme, die sich nach Osten zum Valle del Bove hin erstrecken. Ein Lavastrom schlägt dabei anfangs einen mehr südlichen Kurs ein und strebt direkt auf den kleinen Hügel zu auf dem sich Instrumente des INGV und diverse Webcams befinden. Dann biegt er jedoch ebenfalls nach Osten hin ab.
Insbesondere die oberen südlichen und nördlichen Ränder der Kegels sind mit gelben Schwefelablagerungen überzogen. Hier befinden sich auch noch einige schwache Fumarolen und kleine Frakturen die von Nord nach Süd verlaufen.
Von der südwestlichen Basis des Kegels aus ist es möglich über den Sattel hinweg ein klein wenig in den Krater hinein zu blicken. Dort steigt allerdings ständig etwas Gas auf. Das mit Abstand meiste Gas wird jedoch von einem kräftigen Fumarolenfeld freigesetzt, das sich im oberen nordwestlichen Bereich des Neuen Südostkraters befindet.
Die südliche Flanke des Sattels wird von einem tiefen Kanal dominiert der die östliche Wand des alten Südostkraters bzw. die westliche Wand des Neuen Südostkraters stark erodiert hat. Er stammt von der heftigen Aktivität die während des Paroxysmus vom 04.03.2012 stattgefunden hat. An seiner südlichen Basis befindet sich ein flacher Krater. In seiner Umgebung tritt an einigen Stellen etwas Dampf aus. Hier entspringen zwei Lavaströme. Der westlichste schlägt zunächst einen südlichen Kurs ein und verläuft parallel zum bzw. 2001-Hornito, biegt dann aber nach Osten ab. Der zweite Lavastrom, der am südöstlichen Rand des Kraters beginnt, zieht sich in südöstliche Richtung wo er bald auf einen kleinen Krater trifft, der ebenfalls am 04.03.2012 entstand. Hier überdeckt er insbesondere den westlichen Rand des kleinen Kraters und füllt auch seinen Boden zum größten Teil auf. Der Strom vermischt sich mit der Lava aus dem kleinen Krater und zieht sich dann der südlichen Basis des neuen Südostkraters entlang nach Osten. Der westliche Strom aus dem Sattel befindet sich ca. 100 m südlich davon. Beide Ströme verlaufen dann parallel zu einander und auch parallel zum Weg der zum Torre del Filosofo führt. Die Ströme vereinigen sich an der südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters. Dort passiert der Strom unmittelbar südlich den kleinen Hügel mit den Instrumenten und ergießt sich schließlich in das Valle del Bove.
Die Nordflanke des Neuen Südostkraters lässt sich weiterhin nur schwer erreichen, da der Zugang von Süden her wegen den sich überlappenden Lavaströmen nicht mehr möglich ist. Um das Gebiet trotzdem einzusehen, habe ich eine Exkursion auf die Serra delle Concazze an der Ost-/Nordostflanke unternommen. Von dort aus konnte ich die Nordflanke des Kegels bei besonders klarer Luft beobachten. Dabei zeigte sich, dass sich das pyroklastische Material aus dem Neuen Südostkrater gegenüber dem Vorjahr deutlich nach Norden ausgebreitet hat. Viele Spalten und kleine Krater an der nördlichen Basis, die insbesondere während der eruptiven Episoden im September 2011 entstanden waren, wurden inzwischen weitgehend zugeschüttet. Auch die eruptive Spalte von 2008 ist regelrecht in dem frischen schwarzen Material ertrunken und nur noch ihre größten Krater sind gut erkennbar. An der Nordflanke sind mehrere Lavaströme sichtbar. Einer wurde in seinem südlichen Abschnitt bereits verschüttet, ist aber am unteren, größten und östlichsten Kegel der 2008-Spalte noch gut erkennbar. Dort hat sich ein Teilstrom in den Krater dieses 2008-Kegels ergossen. Ein anderer Arm hat den Kegel westlich umflossen und sich noch einige hundert Meter weiter in nordöstliche Richtung bewegt. Ein weiterer Lavastrom ist im oberen, westlichen Abschnitt der 2008-Spalte zu sehen. Er stammt aus dem nördlichen Bereich des Kegels und wurde vermutlich bei den eruptiven Episoden im März 2012 freigesetzt. Er verläuft zunächst in nordwestliche Richtung, biegt dann aber an der nordwestlichen Basis des Kegels nach Osten ab, wo er sich entlang der 2008-Spalte zieht und den größten westlichen Krater dieser Spalte nördlich umfließt. Schließlich erstreckt sich der Strom noch ein kleines Stück in nordöstliche Richtung. Auch auf dem Kegel selbst, in seinem zentralen nördlichen bis nordwestlichen Abschnitt ist ein breiter aber kurzer Lavastrom erkennbar. Vermutlich handelt es sich hierbei um einen Strom der ausschließlich von dem herab regnenden, glühenden pyroklastischen Material aus dem Krater genährt wurde. Eine Spalte an der nordöstlichen Flanke des alten Südostkraters ist nur noch teilweise erkennbar. Sie emittiert an einigen Stellen noch etwas Dampf. Der kleine Krater, der sich am 28.09.2011 am Levantino (ein Seitenkrater aus den Jahren 2000-2001) geöffnet hatte, ist weiterhin vorhanden.
Das größte Lavafeld des Neuen Südostkraters erstreckt sich weiterhin entlang der westlichen Wand des Valle del Bove in Richtung Osten und konzentriert sich auf das Gebiet nördlich des Monte Centenari bis nach Süden an den Rand der Serra Gianiccola Grande. Durch die vielen sich überlappenden Ströme hat sich an der westlichen Wand des Valle del Bove ein flacher Wulst gebildet. Einige Teilströme haben die Talsohle des Valle del Bove erreicht und sich besonders im Gebiet nördlich und südwestlich des Monte Centenari überlappt.
In einem Gebiet südwestlich (Raum Sudestino - 2001-Hornito) bis südöstlich des Neuen Südostkraters (Raum Belvedere), das von dem Fahrweg zum Torre del Filosofo nach Süden hin begrenzt wird, zeigen sich viele Einschlagskrater. Neben unzähligen dezimetergroßen Schlackebrocken und einzelnen metergroßen Bomben bzw. Blöcken, finden sich zahllose kleinere Bomben und Schlackebrocken. Einzelne der Einschlagskrater haben einen Durchmesser von mehreren Metern. Schwer getroffen von Bomben wurden auch die Sonnenkollektoren der Instrumente auf dem kleinen Hügel in der Nähe des Belvedere, die teilweise große Löcher aufweisen. Lapilli und Asche kann man im Umkreis von etlichen Kilometern finden. Viele Büsche und Pflanzenpolster an den Flanken des Ätna sind gespickt mit zahllosen schwarzen Lapillistückchen häufig zeigen sich auch sekundäre Verbrennungen auf den Pflanzen. Auch auf vielen Straßen der Süd- und Ostflanke befindet sich noch viel Asche und Lapilli.

Der Neue und der alte Südostkrater aus der Ferne
01.08.2012 13:54 Uhr
Schon aus der Ferne kann man erkennen, dass der Neue Südostkrater (rechts) deutlich breiter als der alte Südostkrater ist. An seine Höhe reicht er jedoch noch nicht ganz heran. Ein Sattel verbindet ihn im Westen mit dem alten Südostkrater.
Steile Nord- und Südflanken mit sanft abfallender östlicher Flanke
29.07.2012 12:37 Uhr
Während die Nord- und Südflanken steil aufragen, fällt die östliche Flanke sanft ab. Das meiste Gas wird von einem Fumarolenfeld im oberen nordwestlichen Bereich des Neuen Südostkraters freigesetzt. Es mischt sich mit dem Gas aus dem alten Südostkrater und treibt in südöstliche Richtung.
Die große, V-förmige Bresche
29.07.2012 12:37 Uhr
Das herausragendste Merkmal des Neuen Südostkraters ist weiterhin die große, V-förmige Bresche im südöstlichen bis östlichen Kraterrand. Sie hat sich seit letztem Jahr mehr in nördliche Richtung verlagert.
Lavaströme in Bresche
29.07.2012 12:58 Uhr
Die Bresche ist zum Krater hin nicht mehr so tief wie im vergangenen Jahr, so dass man von der östlichen Basis des Kegels aus nicht mehr in den Krater hinein schauen kann. Dagegen ist sie Hang abwärts tiefer und breiter als noch im Oktober 2011. Mehrere Lavaströme ziehen sich von hier aus nach Osten, wobei einer anfangs einen mehr südlichen Kurs, in Richtung auf die Instrumente einschlägt.
Blick auf die erodierte innere nördliche Wand der Bresche
29.07.2012 12:58 Uhr
Blick auf die innere nördliche Wand der Bresche. Vermutlich durch die Bewegung der Lava innerhalb des Kanals kam es zu kräftigen Rutschungen an den steilen Flanken des Kegels. Diese hinterließen große Narben die inneren Aufbau des Neuen Südostkraters sichtbar machen.
Blick von der Serra delle Concazze aus auf die Nordflanke des Neuen Südostkraters
31.07.2012 11:48 Uhr
Blick von der Serra delle Concazze aus auf die Nordflanke des Neuen Südostkraters. Unmittelbar rechts dahinter ragt der dampfende Kegel des alten Südostkraters empor. Rechts davon im Hintergrund die Voragine und am rechten Bildrand der stark Gas freisetzende Nordostkrater. Bei den zwei hellen Flächen in der Bildmitte handelt es sich um Krater der inzwischen teilweise verschütteten 2008-Spalte.
Zoom auf die Nordflanke bzw. die nördliche Basis des Neuen Südostkraters
31.07.2012 11:48 Uhr
Zoom auf die Nordflanke bzw. die nördliche Basis des Neuen Südostkraters. Schön kann man hier die beiden Lavaströme erkennen, die die größten Krater der 2008-Spalte umfließen. In der oberen linken Bildhälfte der Lavastrom aus dem Krater des Neuen Südostkraters. In der oberen Bildmitte der alte Südostkrater. Von hier aus zieht sich eine teilweise verschüttete Spalte nach Norden zu dem kleinen Krater, der sich am ehemaligen Levantino befindet.
Blick von der südwestlichen Basis des Neuen Südostkraters nach Norden auf den Sattel
29.07.2012 14:25 Uhr
Blick von der südwestlichen Basis des Neuen Südostkraters nach Norden auf den Sattel zwischen altem und neuem Südostkrater. Die südliche Flanke des Sattels wird von einem tiefen Kanal dominiert der die Flanken beider Kegel angeschnitten und erodiert hat. An seiner südlichen Basis befindet sich ein flacher Krater (Bildmitte). Hier entspringen zwei Lavaströme die sich zunächst in südliche bzw. südöstliche und dann parallel zu einander in östliche Richtung ziehen.
Der nördliche Strom trifft auf kleinen Krater
29.07.2012 14:10 Uhr
Der nördliche Strom aus dem Sattel erstreckt sich in südöstliche Richtung wo er bald auf einen kleinen Krater trifft. Sein westlicher Rand und sein Boden sind mit der Lava dieses Stroms überzogen. Die Lava aus dem kleinen Krater vermischt sich hier mit dem großen Strom und beide Ströme verlaufen dann gemeinsam nach Osten, parallel zum Fahrweg der zum Torre del Filosofo führt.
Gebiet an südlicher Basis des Neuen Südostkraters erinnert an den Mars
29.07.2012 14:18 Uhr
Das Gebiet zwischen dem nördlichen und dem südlichen Lavastrom an der südlichen Basis des Neuen Südostkraters ist mit zahlreichen kleinen, aber auch vielen, mehrere Dezimeter großen Schlackebrocken übersäht. Viele haben eine stark rötliche Färbung und die Landschaft erinnert an den Mars.
Blick von der südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters (Nähe Belvedere) nach Westen
29.07.2012 12:49 Uhr
Blick von der südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters (Nähe Belvedere) nach Westen. Die beiden Lavaströme die am 04.03.2012 freigesetzt wurden vereinigen sich hier und fließen gemeinsam weiter nach Osten wo sie den kleinen Hügel mit den Instrumenten südlich passieren.
Beschädigte Sonnenkollektoren
29.07.2012 12:52 Uhr
Das heftige Bombardement der vergangenen Monate ist nicht spurlos an den Sonnenkollektoren vorübergegangen die die Überwachungsinstrumente des INGV auf dem kleinen Hügel in der Nähe des Belvedere mit Strom versorgen. Wie hier auf dem Foto weisen einige der Kollektoren große Löcher auf.
Blick entlang des Hauptlavastroms aus der Bresche des Neuen Südostkraters nach Osten
29.07.2012 13:32 Uhr
Blick entlang des Hauptlavastroms aus der Bresche des Neuen Südostkraters nach Osten. Bei sämtlichen paroxysmalen Episoden der Jahre 2011-2012 ergoss sich die Lava aus der Bresche nach Osten und dann über die steile westliche Wand des Valle del Bove hinunter in das große Tal.
Lavaströme bilden Wulst an der westlichen Wand des Valle del Bove
29.07.2012 11:56 Uhr
Die zahlreichen sich überlappenden Ströme haben an der westlichen Wand des Valle del Bove einen regelrechten Wulst gebildet.
Lavaströme im Gebiet Monte Centenari bis Serra Gianiccola Grande
29.07.2012 11:56 Uhr
Die Lavaströme aus dem Neuen Südostkrater konzentrieren sich auf das Gebiet nördlich des Monte Centenari bis nach Süden an den Rand der Serra Gianiccola Grande. Einige Teilströme haben auch die Talsohle des Valle del Bove erreicht und sich besonders im Gebiet nördlich und südwestlich des Monte Centenari überlappt.
Verbrennungen durch Asche auf Pflanzen
04.08.2012 12:18 Uhr
Ähnlich wie hier auf dem Foto, hat sich auf vielen Pflanzen an den Flanken des Ätna Asche und Lapilli von den eruptiven Episoden des Neuen Südostkraters abgelagert. Manchmal zeigen sich um diese Ablagerungen Verbrennungen. Ich vermute, dass sie durch das heiß werden des dunklen Materials in der Sonne entstehen.

02. August 2012

Die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova dauert weiterhin an, unterliegt aber deutlichen Schwankungen. So ist der Tremor gestern wieder gefallen. Unterdessen wächst der neue Schlackenkegel in dem Gipfelkrater immer weiter.

Am 31.07. zeigten die Webcams anhaltende Gasfreisetzung aus der Bocca Nuova. Diese konzentrierte sich vor allem auf ihren nordwestlichen Bereich, aber auch aus dem Gebiet in dem sich der aktive Schlot befindet wurde etwas Gas emittiert. Am Abend zeigten lichtstarke Webcams weiterhin leichten Glutschein über diesem Gipfelkrater. Der Nordostkrater setzte an diesem Tag wie bereits in der gesamten vergangenen Woche intensiv und überwiegend pulsartig Gas frei.

Dieses Foto zeigt die pulsartige Gasfreisetzung des Nordostkraters (rechts), aufgenommen aus Ost/Nordost von der Serra delle Concazze. Links davon die Voragine und ganz links der alte und der neue (linker Bildrand) Südostkrater:
Pulsartige Gasfreisetzung des Nordostkraters
31.07.2012 11:47 Uhr

Am alten Südostkrater erfolgte in der vergangenen Woche die meiste Gasfreisetzung nach wie vor aus dem Fumarolenfeld, das sich an seiner oberen östlichen Flanke befindet. Am Neuen Südostkrater setzte ein Fumarolenfeld in seinem oberen nordwestlichen Abschnitt das meiste Gas frei.

Auf diesem Foto, das gestern entstand, kann man in der Bildmitte den alten Südostkrater erkennen. Neben der kräftigen Gasfreisetzung an seiner oberen östlichen Flanke wird durch erhöhte Luftfeuchtigkeit auch die Gasemission an seiner südöstlichen Flanke sichtbar. Ganz rechts die Südflanke des Neuen Südostkraters. Im Bereich des Sattels beider Krater kann man die Gaswolke aus dem nordwestlichen Abschnitt dieses neuen Kegels beobachten:
Gasfreisetzung am alten und neuen Südostkrater
01.08.2012 13:54 Uhr

Am Abend des 01.08. konnte ich den aktiven Schlot in der Bocca Nuova direkt beobachten. Dabei zeigte sich gegenüber dem letzten Besuch am 30.07. eine deutliche Veränderung der eruptiven Tätigkeit. Während es am 30.07. zu anhaltendem Schlackenwurf und eher schwacher explosiver Tätigkeit kam, war die Aktivität am 01.08. durch Ruhephasen von ca. 10 - 20 Sekunden charakterisiert auf die mehrere (meist 4-5) stärkere strombolianische Explosionen folgten. Meist steigerte sich die Heftigkeit dieser Explosionen innerhalb einer Sequenz und die erste Explosion wurde häufig durch Auswurf von etwas bräunlicher Asche, begleitet von einem fauchenden Geräusch eingeleitet. Bei den stärkeren Explosionen trat dagegen mehr Gas aus und sie waren mit einem lauten Knall verbunden. Bei allen strombolianischen Explosionen wurden größere Lavafetzen einige zig Meter hoch geworfen. Nur selten flogen einige Bomben so hoch wie die Terrasse, die sich im südlichen Abschnitt der Bocca Nuova befindet.
Der Schlackenkegel der den Schlot umgibt scheint im Vergleich mit früheren Beobachtungen weiter gewachsen zu sein. Ich schätze seine Höhe über Grund auf 40 - 50 m. Er weist einen ovalen, vielleicht 15 - 20 m breiten Krater auf, der seinen höchsten Punkt Richtung Nordosten und seinen tiefsten Punkt in Richtung Südwesten hat. Der gesamte Kegel fällt ebenfalls nach Südwesten hin ab und das meiste ausgeworfene Material rutscht auch in diese Richtung der Flanke hinab. An der nordwestlichen Flanke war ein Streifen mit aufsteigendem Gas erkennbar. Möglicherweise markierte er einen aktiven Lavastrom; Glut war dort jedoch vom Südrand der Bocca Nuova aus nicht zu beobachten. Der gesamte südöstliche Abschnitt der Bocca Nuova, der nur noch von einer rudimentär vorhandenen Trennwand vom nordwestlichen Krater der Bocca Nuova separiert wird, ist inzwischen mit frischer schwarzer Schlacke bedeckt.

Dieses Foto, das vom Südostrand der Bocca Nuova aus aufgenommen wurde, zeigt den schwarzen Schlackenkegel der inzwischen in der Bocca Nuova gewachsen ist. Eine stärkere strombolianische Explosion wirft mit lautem Knall zahlreiche Lavafetzten aus. Der nach Südwesten abfallende Kegel hat mit seinem Material bereits den gesamten südöstlichen Krater der Bocca Nuova ausgekleidet:
Schwarzer Schlackenkegel in Bocca Nuova bei Explosion
01.08.2012 19:32 Uhr

Hier noch einige weitere Fotos, sowie ein Video der Aktivität vom 01.08.2012 (teilweise nachbearbeitet wegen schlechtem Kontrast durch Gas):
Achtung! Der Aufenthalt auf den Gipfelkratern ist sehr gefährlich und verboten !!!

Blick über die Terrasse auf Lavafetzen
01.08.2012 18:39 Uhr
Blick über die kollapsgefährdete Terrasse im südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova nach Norden. Mit lautem Knall, der von den steilen Wänden der Bocca Nuova mit fast genauso lautem Echo kurze Zeit später reflektiert wird, werden zahlreiche rotglühende Lavafetzen ausgeworfen. Der Kegel der diese Aktivität verursacht ist von hier aus nicht zu sehen.
Blick hinunter auf den Kegel
01.08.2012 19:15 Uhr
Nach langsamer und vorsichtiger Annäherung, blicke ich vom südöstlichen Rand der Bocca Nuova endlich hinunter auf den Kegel.
Serie von Explosionen nach einigen Sekunden Ruhe
01.08.2012 19:22 Uhr
Nach einigen Sekunden Ruhe, folgt nun wieder eine Serie von Explosionen die sich fast im Sekundentakt ereignen.
Explosion in Schlackenkegel
01.08.2012 19:31 Uhr
Am Schlackenkegel im südöstlichen Bereich der Bocca Nuova kommt es alle 10 - 20 Sekunden zu einer Serie von 4 - 5 aufeinander folgenden strombolianischen Explosionen. Ihre Stärke nimmt innerhalb der Serie von Explosion zu Explosion zu.
Frische schwarze Schlacke auf Boden des südlichen Abschnitts des Südost-Schlots
01.08.2012 19:31 Uhr
Blick vom südöstlichen Rand der Bocca Nuova hinunter in nordwestliche Richtung: Frische schwarze Schlacke bedeckt den gesamten Boden des südlichen Abschnitts des Südost-Schlots (BN 2) der Bocca Nuova. Immer wieder rutscht hier das ausgeworfene Material hinunter.
Auch der nördliche Bereich des Südost-Schlots (BN 2) ist mit Schlacke bedeckt
01.08.2012 19:32 Uhr
Auch der nördliche Bereich des Südost-Schlots (BN 2) ist mit Schlacke bedeckt. Der Schlackenkegel ist auf ca. 40 - 50 m Höhe angewachsen und fällt nach Südwesten hin ab. An seiner nordwestlichen Flanke (linke Bildhälfte) steigt Gas auf. Möglicherweise wird hier ein kleiner Lavastrom gefördert.
Eine laute strombolianische Explosion erschüttert den Schlackenkegel
01.08.2012 19:44 Uhr
Eine laute strombolianische Explosion erschüttert den Schlackenkegel. Rotglühende Lavafetzen werden dabei einige zig Meter hoch ausgeworfen. Nur wenige Bomben fliegen noch etwas höher.
Strombolianische Explosion aus Video
01.08.2012 19:12 Uhr
16.3 MB, 48.8 s
Dieses Video zeigt sehr schön die strombolianischen Explosionen in der Bocca Nuova, gefilmt vom südöstlichen Rand des Gipfelkraters.

Heute kam es an den Gipfelkratern weiterhin zu den üblichen Gasemissionen. Am Abend war über der Bocca Nuova mit Hilfe der lichtstarken Webcams nur äußerst schwache Glut erkennbar, was für eine gewisse Abschwächung der Aktivität spricht.

Der Tremor stieg am 31.07. noch einmal deutlich an und erreichte einen Wert von ca. 9 (Station EBELZ). Am 01.08. ging er wieder rasch auf das niedrige Niveau zurück, das er am 29.07. hatte. Dort hielt er sich auch heute. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in den letzten Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale [1].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


30. Juli 2012

Die Aktivität in der Bocca Nuova hat heute wieder deutlich zugenommen. Der Schlot am Boden des Gipfelkraters warf kontinuierlich Lavafetzen aus. Begleitet wurde die Aktivität von einem moderaten Anstieg des Tremors.

Heute Morgen gegen 09:00 Uhr erreichte ich die Gipfelkrater im Gebiet zwischen Voragine und Bocca Nuova, um zum einen die Aktivität des Schlots in der Bocca Nuova zu überprüfen und zum anderen natürlich auch um die morphologischen Veränderungen seit meinem letzten Besuch zu dokumentieren.
Vom nordwestlichen Rand der Bocca Nuova aus war der Schlackenkegel in diesem Gipfelkrater wegen zu viel Gas nicht erkennbar, allerdings hörte ich gelegentlich Explosionen bzw. fauchende Geräusche, was auf eine moderate Tätigkeit schließen ließ. Ein stürmischer Wind und der überhängende und kollapsgefährdete Rand der Bocca Nuova machte einen längeren Aufenthalt hier jedoch zu gefährlich und ich setzte meine Begehung in Richtung Voragine fort. Von dort aus konnte ich nun ein immer häufiger auftretendes, an Meeresbrandung erinnerndes Geräusch von der Bocca Nuova her wahrnehmen. Vom nordöstlichen Rand der Voragine aus sah ich dann gegen 10:00 Uhr Bomben über dem östlichen Abschnitt der Bocca Nuova aufsteigen. Ich setzte meine Erkundung nun in Richtung des südöstlichen Rands der Bocca Nuova vorsichtig fort. Die aufsteigenden Bomben fielen wieder senkrecht in den Krater, jedoch war der östliche Rand der Bocca Nuova mit frischen Bomben  übersät, die offenbar von der Aktivität der vergangen Woche stammten.
Am äußeren südlichen Rand der Bocca Nuova, auf dem "gelben Hügel" konnte ich die eruptive Tätigkeit dann ab ca. 10:25 Uhr direkt beobachten. Kontinuierlich wurden viele rotglühende Lavafetzen empor geschleudert. Die meisten erreichten die Höhe der kollapsgefährdeten Terrasse, am südlichen Rand des Kraters. Diese war auch übersät mit frisch aussehender Schlacke bzw. mit Bomben. Ständig flogen aber auch einige Bomben höher als der östliche Rand der Bocca Nuova. Neben diesem anhaltenden "Spattering", das alle 1 - 3 Sekunden von dem Ausstoß einer kleinen bläulich-weißen Gas- bzw. Dampfwolke begleitet wurde, gab es auch immer wieder (im Abstand von einigen Minuten) stärkere Explosionen, bei denen neben vielen Lavafetzen und Bomben, insbesondere auch viel bläuliches Gas und weißer Dampf mit laut zischendem Geräusch freigesetzt wurden.
Leider konnte ich den Schlackenkegel selbst von dieser Stelle aus nicht beobachten, nur dessen Umgebung die mit frischer schwarzer Schlacke aufgefüllt war. Auch war der Aufenthalt am Südrand der Bocca Nuova wegen dem stürmischen nördlichen Wind sehr anstrengend, schwierig und nicht ungefährlich, so dass ich diesen Ort nach etwa 20 Minuten verließ und meinen Abstieg antrat.

Am heutigen Abend zeigen lichtstarke Webcams wieder deutliche Glut über der Bocca Nuova, was auf ein Fortdauern der eruptiven Aktivität schließen lässt.

Dieses Foto vom Südrand der Bocca Nuova zeigt die Position des Schlots die durch eine aufsteigende bläuliche Gaswolke markiert wird (Bildmitte). Ansammlungen von schwarzer Schlacke bedecken seine Umgebung und große Teile des östlichen Abschnitts der Bocca Nuova. In der linken Bildhälfte die kollapsgefährdete Terrasse und darüber die dampfenden Reste des Diaframma, das einst diesen Gipfelkrater von der Voragine (links darüber) trennte:
Position des Schlots in der Bocca Nuova
30.07.2012 10:28 Uhr
Achtung! Der Aufenthalt auf den Gipfelkratern ist sehr gefährlich und verboten!!!


Hier nun gezoomt der Blick hinunter auf die eruptive Tätigkeit. Begleitet von der Emission einer kleinen Gaswolke, werden praktisch kontinuierlich rotglühende Lavafetzen ausgeworfen:
Auswurf von Lavafetzen
30.07.2012  10:31 Uhr
Achtung! Der Aufenthalt auf den Gipfelkratern ist sehr gefährlich und verboten!!!


Bei einer größeren Explosion werden viele kleine Lavafetzen erzeugt und deutlich mehr Dampf und Gas tritt aus:
Explosion mit Auswurf von vielen kleinen Lavafetzen
30.07.2012  10:31 Uhr
Achtung! Der Aufenthalt auf den Gipfelkratern ist sehr gefährlich und verboten!!!


Der Tremor begann am späten gestrigen Abend zu steigen und erreichte heute Mittag seinen vorläufigen Höhepunkt mit einem Wert von etwa 5-6 (Station EBELZ). Er hielt sich bis heute Abend etwa auf diesem Niveau [1].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


29. Juli 2012

Die Aktivität in der Bocca Nuova ist seit vorgestern wieder deutlich zurückgegangen. Auch der Tremor ist wieder kräftig gefallen. Gestern und heute wurde wiederholt etwas Asche aus diesem Gipfelkrater freigesetzt.

Bis zum Morgen des 27.07. war während der Dunkelheit noch Glutschein über der Bocca Nuova erkennbar. Am Tag kam es zu kräftiger Gasfreisetzung aus dem Gipfelkrater. Sie wirkte deutlich stärker als an den Vortagen. Am Abend war dann keine Glut mehr erkennbar, was auf das Ende der strombolianischen Aktivität schließen lässt. Diese Beobachtungen decken sich gut mit der Tremoramplitude die während des 27.07. deutlich zurückging. Seit dem 28.07. bin ich vor Ort und konnte am Nachmittag immer wieder die Freisetzung von kleinen grauen bis bräunlichen Aschewolken aus der Bocca Nuova beobachten. Diese Emissionen, die bereits am Morgen begannen, lassen auf kleinere Kollapsereignisse in diesem Gipfelkrater, vermutlich innerhalb des zuletzt aktiven Schlots, schließen. Zusammen mit viel Gas aus Bocca Nuova und Nordostkrater wurden die Aschewolken von einem kräftigen Wind in südliche Richtung getrieben.
Heute Morgen konnte ich anhaltende Gasfreisetzung aus der Bocca Nuova beobachten. Häufig war das Gas mit geringen Mengen bräunlicher Asche durchsetzt. Vom Schiena dell'Asino aus konnte ich mehrfach Geräusche aus der Bocca Nuova wahrnehmen. Diese traten im Abstand von einigen Minuten auf und waren mal fauchend (bis zu 10 Sekunden andauernd) und mal donnernd, was auf Gasfreisetzung unter Druck und einzelne Explosionen schließen lässt. Gegen Mittag konnte ich im Gebiet südlich des Neuen Südostkraters keine Geräuschentwicklung mehr wahrnehmen, was vielleicht aber auch an den veränderten Windverhältnissen gelegen haben könnte. Auch Ascheemissionen waren nicht mehr zu sehen.

Dieses Foto, das ich gestern von der Schiena dell'Asino (Südostflanke) aus gemacht habe, zeigt eine kleine graue Aschewolke über der Bocca Nuova (Bildmitte). Ganz links die 2002-03-Krater und rechts von der Bocca Nuova der alte Südostkrater (kräftig dampfend) und  weiter rechts der Neue Südostkrater:
Emission von etwas Asche aus Bocca Nuova
28.07.2012 15:46 Uhr

Der Tremor stieg im Laufe des 26.07. rapide auf mittleres Niveau an und erreichte am Abend des gleichen Tages mit einem Wert von 11 (Station EBELZ) den höchsten Stand seit Anfang Juli. Am 27.07. ging er dann schnell wieder auf niedriges Niveau zurück, wo er seit dem verweilt. Heute zeigte er allerdings einen leichten Anstieg. Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion waren in den letzten Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale erkennbar [1].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


26. Juli 2012

In der vergangenen Woche setzte sich die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova zunächst noch fort, endete vorgestern jedoch abrupt, was mit einem deutlichen Rückgang des Tremors und Aschefreisetzungen aus der Bocca Nuova einherging. Begleitet von kräftig steigendem Tremor setzte die eruptive Aktivität heute wieder ein.

In der vergangenen Woche konzentrierten sich die Gasemissionen der Gipfelkrater weiterhin auf den Nordostkrater und die Bocca Nuova. Während es an der Bocca Nuova zu anhaltender, aber eher schwacher Gasfreisetzung kam, waren die Gasemissionen am Nordostkrater kräftig und eher pulsartig.
Bis in die Nacht auf den 24.07. zeigten lichtstarke Webcams während der Dunkelheit über der Bocca Nuova ein deutliches Glühen wechselnder Intensität, was durch die anhaltende strombolianische Aktivität in diesem Gipfelkrater verursacht wurde. Am Abend des 23.07. war das Leuchten jedoch bereits schwächer und seit dem Abend des 24.07. konnte ich über die Webcams keinerlei Glut mehr erkennen. Am 25.07. wurden den ganzen Tag über aus der Bocca Nuova kleinere graue bis bräunliche Aschewolken freigesetzt. Sie stammten offenbar aus dem südöstlichen bis zentralen Abschnitt der Bocca Nuova und sind sicherlich auf Kollaps des Schlots, der die strombolianische Aktivität verursacht hatte, zurückzuführen. Heute Abend war dann wieder Glut über der Bocca Nuova erkennbar. Offenbar hat die strombolianische Aktivität wieder eingesetzt.
Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater emittierte ein Fumarolenfeld im oberen nordwestlichen Abschnitt das meiste Gas.

Auf Fotos die von Etna-Walk am 20.07. vom südöstlichen Rand der Bocca Nuova aus gemacht wurden, konnte man gut den Schlot erkennen der die strombolianische Aktivität in diesem Gipfelkrater verursacht hatte. Der Schlot war von einem einige zig Meter hohen Schlackenkegel umgeben und befand sich im östlichen bis südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova, unterhalb der Kraterwand die einst Teil des 1964'er-Turms war. In südliche bis südwestliche Richtung ergoss sich ein kleiner Lavastrom der sich auf dem südlichen Kraterboden der Bocca Nuova ausbreitete [2].

Dieses Webcam-Foto, das am gestrigen Tag entstand, zeigt eine der zahlreichen kleinen grauen bis bräunlichen Aschewolken die von der Bocca Nuova an diesem Tag ausgestoßen wurden:
Ascheemission aus der Bocca Nuova
Foto vom 25.07.12, 15:39 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 09.07. - 15.07. höher als in der Vorwoche. Während die Emissionsrate an den ersten Tagen bei bis zu 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag lag, zeigte sich ab dem 12.07. allerdings ein deutlich abnehmender Trend. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum höher als in der Vorwoche [1].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf niedrigem bis mittlerem Niveau und unterlag weiterhin stärkeren Fluktuationen. Am 24.07. ging er dann deutlich zurück und bewegte sich bis zum Abend des 25.07. auf niedrigem Niveau. In der vergangenen Nacht stieg er wieder deutlich an und erreichte heute mittleres Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche weiterhin häufig langperiodische Signale [3].

Am 18.07. kam es südlich von Paternò (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.7. Am 22.07. wurde am Monte Denza (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet. Vom 23.07. bis 24.07. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einer Serie sehr schwacher Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.7 erreichte [4].

Eigene Einschätzung der Lage:
Nach dem vorläufigen Ende der Serie von insgesamt 25 eruptiven Episoden am Neuen Südostkrater, zeigte sich  ab Ende April am Ätna zunächst keine eruptive Aktivität mehr. Diese Ruheperiode begann mit einigen Explosionen in der Bocca Nuova und war durch stark schwankenden Tremor und zuletzt durch erhöhte seismische Aktivität an der Ost- und Nordostflanke des Bergs geprägt. Anfang Juli setzte dann eruptive Aktivität aus einem Schlot im südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova ein. Die strombolianischen Explosionen, verbunden mit der Emission kleinerer Lavaströme dauerten zunächst etwa drei Wochen an. Auch in dieser Zeit kam es zu stärkeren Fluktuationen der Tremoramplitude. Das abrupte Ende dieser eruptiven Aktivität ging mit einen deutlichen Abfall des Tremors einher und war mit Ascheemissionen aus der Bocca Nuova verbunden die vermutlich von Kollaps verursacht wurden. Die Pause dauerte jedoch nicht lange und bereits nach zwei Tagen kam es erneut zu strombolianischer Aktivität in diesem Gipfelkrater.
Das Ende der eruptiven Aktivität am Neuen Südostkrater markiert sicherlich den Übergang des Ätna in eine andere Aktivitätsphase und deutet auf stärkere Veränderungen im Versorgungssystem des Bergs hin. Während das Reservoir, das den Neuen Südostkrater mit Magma versorgte und zu den kurzen aber heftigen eruptiven Phasen führte bis Ende April 2012 mehr oder weniger regelmäßig versorgt wurde, kam es nach der 25. eruptiven Episode zu einer Unterbrechung dieser Versorgung. Möglicherweise suchte sich dieses Magma anschließend einen neuen Weg und drang allmählich in das Versorgungssystem der Bocca Nuova ein, was die stärkeren Fluktuationen des Tremors und erste Explosionen in diesem Gipfelkrater verursachte. Ich vermute aber auch, dass sich ein größerer Teil des Magmas lateral ausgebreitet hat und zumindest teilweise in die nordöstliche bzw. südliche Riftzone vorgedrungen ist. Dies wiederum dürfte zu einer Labilisierung der Ostflanke verbunden mit einer schwachen Bewegung in östliche Richtung geführt haben. Dadurch kam es dann zu den Erdbebenserien an der Ostflanke bei Milo bzw. an der Nordostflanke im Piano Pernicana. Ähnliche Vorgänge haben während der 2002-Eruption stattgefunden, wenn auch in einem deutlich größeren Ausmaß. Nach der lateralen Ausbreitung konnte sich die Magmasäule unter der Bocca Nuova stabilisieren und drang bis an die Oberfläche, wo sie die strombolianische Aktivität am Kraterboden verursachte.
Das plötzliche Ende dieser Aktivität, verbunden mit Kollaps deutet darauf hin, dass die Magmasäule rasch kollabiert ist. Der Grund dafür könnte eine erneute laterale Ausbreitung sein, was ggf. wieder mit steigender seismischer Aktivität an der Ostflanke verbunden sein könnte; eine kleine Erdbebenserie hat sich interessanterweise während der Abschwächung der eruptiven Aktivität am Monte Fontane ereignet. Die rasche Rückkehr der strombolianischen Aktivität am heutigen Tag lässt entweder darauf schließen, dass die laterale Ausbreitung schnell zu einem Ende gekommen ist oder aber der Verlust durch eine rasch steigende Förderrate aus dem Versorgungssystem ausgeglichen wurde. Wie geht es nun aber weiter?
Vermutlich dürfte sich das Wechselspiel aus stark schwankender eruptiver Aktivität und leichtem Kollaps in der Bocca Nuova fortsetzen und ggf. bis zu einer Auffüllung des Gipfelkraters führen. Kürzere und längere Aktivitätspausen, verbunden mit erhöhter Seismik an der Ostflanke, besonders entlang der Pernicana-Verwerfung sind denkbar. Vielleicht wird aber auch wieder das Reservoir unter dem Neuen Südostkrater mit Magma versorgt und es kommt ähnlich wie im Sommer 2011 bald zu einer Rückkehr der eruptiven Tätigkeit an diesem Gipfelkrater? Bei massivem Magmaaufstieg kann die von mir vermutete laterale Ausbreitung allerdings auch leicht zu einer neuen Flankeneruption führen. Das Versorgungssystem des Ätna ist auf jeden Fall sehr komplex und es ist kaum vorhersagbar was als nächstes geschehen wird.
  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 09/07/2012 - 15/07/2012
  2. Etna Walk. 2012. Sunset at Bocca Nuova
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


20. Juli 2012

In der letzten Woche dauerte die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova weiterhin an und verstärkte sich vorübergehend deutlich. Der Tremor unterlag erneut stärkeren Schwankungen.

In der vergangenen Woche konzentrierten sich die Gasemissionen an den Gipfelkratern auf den Nordostkrater und die Bocca Nuova. Während die Gasemissionen am Nordostkrater eher pulsartig waren, kam es an der Bocca Nuova zu anhaltender und kräftiger Gasfreisetzung. Manchmal waren diese Emissionen auch mit etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Während der Dunkelheit zeigten lichtstarke Webcams weiterhin ein deutliches Glühen über der Bocca Nuova, was durch die anhaltende strombolianische Aktivität in diesem Gipfelkrater verursacht wurde. Am Abend des 16.07. wurde das Leuchten intensiver und griff vom südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova auf den nordwestlichen Bereich über. In der Nacht auf den 17.07. waren auf einigen Webcam-Fotos auch einzelne glühende Punkte erkennbar, was darauf hin deutet, dass glühendes Material höher als der Kraterrand geschleudert wurde. Am alten Südostkrater wurde das meiste Gas aus Fumarolen an seiner oberen östlichen Flanke freigesetzt. Am Neuen Südostkrater emittierte ein Fumarolenfeld im oberen nordwestlichen Abschnitt das meiste Gas.

Auf diesem Webcam-Foto vom Abend des 16.07. ist nicht nur über dem südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova ein Glühen erkennbar, sondern auch über ihrem nordwestlichen Bereich (links):
Glut über dem nordwestlichen und südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova
Foto vom 16.07.2012, 21:40 Uhr: Webcam 2 von Radio Studio 7

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 02.07. - 08.07. etwas höher als in der Vorwoche. Es zeigte sich ein deutlich steigender Trend. Die Emissionsraten für Fluor- bzw. Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum niedriger als in der Vorwoche [1].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem bis mittlerem Niveau und unterlag erneut stärkeren Fluktuationen. So stieg er zwischen dem 16.07. und 19.07. insgesamt merklich an, schwankte dabei aber wiederholt innerhalb weniger Stunden deutlich. Nach einer kurzen Abschwächung stieg er gestern Abend wieder kräftig an und schwankt heute auf mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in den letzten Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 02/07/2012 - 18/07/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


13. Juli 2012

Auch in der vergangenen Woche setzte sich die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova fort. Auch kurze Lavaströme wurden innerhalb dieses Gipfelkraters gefördert. Nach kontinuierlichem Rückgang ist der Tremor heute wieder deutlich gestiegen.

An den Gipfelkratern kam es in der vergangenen Woche weiterhin zu den gewohnten Gasemissionen. Diese waren am Nordostkrater am stärksten und häufig pulsartig. An der Bocca Nuova wurde anhaltend Gas aus dem nordwestlichen bis zentralen Abschnitt emittiert. Manchmal waren die Emissionen auch mit etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Am 10.07. waren die Aschefreisetzungen etwas stärker. Während der Dunkelheit zeigten lichtstarke Webcams die ganze Woche über ein zeitweiliges schwaches rötliches Leuchten über der Bocca Nuova, das von der anhaltenden strombolianischen Aktivität in diesem Gipfelkrater verursacht wurde. Heute Abend wirkte das Glühen noch etwas stärker als an den Vortagen. Am alten Südostkrater kam es in der letzten Woche zu anhaltender Gasemission aus Fumarolen an seiner oberen südöstlichen und östlichen Flanke. Am Neuen Südostkrater wurde nur ein wenig Gas aus Fumarolen am Kraterrand freigesetzt. Zu stärkerer Gasemission kam es jedoch weiterhin an der oberen nordwestlichen Flanke des Kegels.

Wie Etna Walk berichtet befindet sich der Schlot, der seit der Nacht vom 02. auf den 03.07. für strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova sorgt, im südöstlichen Abschnitt des Gipfelkraters. Bei einem Besuch am 08.07. kam es an dem kleinen Schlot auf dem Kraterboden der Bocca Nuova weiterhin zu strombolianischen Explosionen. Dabei wurde glühendes Material 30 - 50 m hoch, bei stärkeren Explosionen maximal auch bis 100 m hoch geschleudert. Nnur geringe Mengen pyroklastischen Materials erreichten dabei den südlichen Kraterrand der Bocca Nuova. Die Frequenz der Explosionen war sehr variabel. Es gab Phasen in denen sich 60 - 90 Sekunden lang keine Explosion ereignete und dann wieder Phasen bei denen es 30 - 40 Sekunden lang zum Ausstoß von Lava kam. Durch den Niederschlag von pyroklastischem Material formte sich um den Schlot herum ein kleiner Kegel der wenige zig Meter hoch ist. Gegen 20:00 Uhr erschien an der westlichen Flanke des Kegels eine kleine Spalte. Diese förderte einen schwachen Lavastrom der während den nachfolgenden 90 Minuten eine Strecke von 30 m zurücklegte.
Am 12.07. wurde die Bocca Nuova erneut von Etna Walk besucht. Dabei zeigte sich weiterhin anhaltende strombolianische Aktivität. Bei den Explosionen wurde das glühende Material ca. 30 - 50 m, bei stärkeren Ereignissen auch etwas mehr als 100 m hoch geschleudert. Nur selten stieg das freigesetzte pyroklastische Material wenige zig Meter höher auf. Der kleine Lavastrom, der am 08.07. beobachtet wurde war nicht mehr aktiv. Allerdings öffnete sich gegen 21:30 Uhr an der Nordwestflanke des Kegels eine kleine Spalte die einen schwachen Lavastrom freisetzte. Dieser legte in 30 Minuten ca. 50 m Strecke zurück [1].

Dieses Foto vom heutigen Abend zeigt die Glut über der Bocca Nuova die von der anhaltenden strombolianischen Aktivität aus einem kleinen Schlot in ihrem südöstlichen Abschnitt verursacht wird:
Deutliche Glut über der Bocca Nuova
Foto vom 13.07.2012, 22:08 Uhr: Webcam 2 von Radio Studio 7

In der letzten Woche ging der Tremor zunächst kontinuierlich zurück. Gestern stieg er langsam und heute schneller an. Am heutigen späten Abend beschleunigte sich der Anstieg noch einmal deutlich. Trotzdem bewegt sich der Tremor noch auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in den vergangenen Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale. Heute nahm ihre Intensität noch etwas zu [2]. 

Am 08.07. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 09.07. wurde westlich von Santa Domenica Vittoria (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 11.07. kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am gleichen Tag wurde im Piano Pernicana (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet [3].

  1. Etna Walk. 2012. News - Attività stromboliana intracraterica alla Bocca Nuova
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


06. Juli 2012

Während die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova auch heute andauerte, ging der Tremor in den letzten Tagen wieder deutlich zurück. Die seismische Aktivität schwächte sich ebenfalls ab und konzentrierte sich auf die Nordostflanke.

An den Gipfelkratern zeigten sich in der vergangenen Woche weiterhin die gewohnten Gasemissionen. Diese waren am Nordostkrater am stärksten und häufig pulsartig. An der Bocca Nuova wurde anhaltend Gas aus dem nordwestlichen bis zentralen Abschnitt emittiert. Die bereits im letzten Update beschriebene strombolianische Aktivität in diesem Gipfelkrater machte sich lediglich während der Dunkelheit durch ein zeitweiliges schwaches rötliches Leuchten der austretenden Gaswolke bemerkbar. Diese Aktivität konnte ich auch am gestrigen und etwas abgeschwächt am heutigen Abend beobachten. Am alten Südostkrater kam es in der letzten Woche zu anhaltender Gasemission aus Fumarolen an seiner oberen südöstlichen und östlichen Flanke. Ein Fumarolenfeld an der oberen nordwestlichen Flanke des Neuen Südostkraters emittierte weiterhin kräftig Gas.

Wie bereits im letzten Update erwähnt, unterlag der Tremor in der vergangenen Woche stärkeren Schwankungen. Wie das INGV berichtet verlagerte sich die Quelle des Tremors während eines Anstiegs zwischen dem 28.06. und 01.07. vom Gebiet unter Nordost- und Zentralkrater in südöstlich Richtung und stieg dabei von ca. 1000 - 1500 m Höhe auf 2500 - 2600 m Höhe an [2]. Nach dem der Tremor am 03.07. sein Maximum auf mittlerem Niveau erreichte, ging er während den nachfolgenden Tagen kontinuierlich zurück und bewegt sich inzwischen wieder auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in den vergangenen Tagen weiterhin häufig langperiodische Signale die möglicherweise durch die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova verursacht werden [3].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 18.06. - 24.06. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Es zeigte sich kein eindeutiger Trend, wobei am 21.06. kurzfristige Spitzenemissionsraten von 6000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen wurden. Die Chlor- und Fluorwasserstoffemissionen gingen am Anfang der Messperiode zunächst kräftig zurück, stiegen dann aber wieder auf ein mit der Vorwoche vergleichbares Niveau an [1].
Im Zeitraum vom 25.06. bis 01.07. waren die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern vergleichbar mit den Messwerten der Vorwoche. Es zeigte sich jedoch ein abnehmender Trend ohne auffallende Spitzenemissionsraten. Bemerkenswert ist jedoch der Tagesdurchschnittswert an Schwefeldioxid für den 01.07. der nur 500 Tonnen betrug. Die Chlor- und Fluorwasserstoffemissionen waren im gleichen Messzeitraum ähnlich hoch wie in der Vorwoche und zeigten einen steigenden Trend [2].

Am 30.06. wurde im Piano Pernicana (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 registriert. Am 02.07. ereignete sich bei Piedimonte Etneo (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 18/06/2012 - 24/06/2012
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 25/06/2012 - 01/07/2012
  3. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


04. Juli 2012

Strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova!
Seit gestern kommt es in der Bocca Nuova zu kleinen strombolianischen Explosionen. Der Tremor ist vorübergehend gestiegen und unterliegt weiterhin starken Schwankungen.

Wie Boris Behncke auf seiner Flickr-Seite berichtet, kommt es seit der Nacht vom 02.07. auf den 03.07. in der Bocca Nuova zu kleinen, aber lauten strombolianischen Explosionen [1]. Das von ihm veröffentlichte Foto zeigt den aktiven Schlot am Abend des 03.07., umgeben von einem kleinen Kegel aus pyroklastischen Material während der Dunkelheit. Dieser scheint sich im nordwestlichen* bis zentralen Bereich der Bocca Nuova zu befinden.

Gestern konnte ich während des Tages neben kräftiger und anhaltender Emission von Gas, zeitweise auch schwache Emission von bräunlicher Asche aus der Bocca Nuova beobachten. Nach Einbruch der Dunkelheit war über lichtstarke Webcams manchmal schwache Glut über der Bocca Nuova erkennbar. Heute Abend, nach Einbruch der Dunkelheit, war die Gasfahne über dem Gipfelkrater erneut zeitweise rot illuminiert, was auf die Fortdauer der strombolianischen Explosionen hindeutet.

Der Tremor zeigte seit dem 30.06. einen allmählichen, am 01.07. auch beschleunigten, kontinuierlichen Anstieg bis auf mittleres Niveau und erreichte am 03.07. mit einem Wert von 17 seinen vorläufigen Höhepunkt. Im Laufe des Tages ging er dann wieder rasch zurück und fiel auf niedriges, aber gegenüber den Vorwochen weiterhin erhöhtes Niveau, auf dem er sich auch heute hielt. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in den letzten Tagen häufig langperiodische Signale [2].

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt in der linken Bildhälfte die rötlich illuminierte Gasfahne über der Bocca Nuova. Weiter rechts der alte, weiterhin relativ stark dampfende alte Südostkrater und rechts davon der Neue Südostkrater, der seit Ende April völlig ruhig ist:
Schwache Glut über der Bocca Nuova
Foto vom 04.07.2012, 22:22 Uhr: Webcam 2 von Radio Studio 7

* Wie ich am 13.07.2012 erfahren habe, befindet sich der Schlot im südöstlichen Abschnitt der Bocca Nuova (siehe Update vom 13.07.2012).

  1. Flickr: Fotostream von etnaboris
  2. INGV-Sezione di Catania. 2012. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ECPN_HHZ_IT


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