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Glossar - P

Paroxysmus
Als Paroxysmus bezeichnet man plötzlich auftretende eruptive Aktivität die sich schnell immer weiter steigert. Sie gipfelt in einer Phase heftigster Aktivität, die jedoch meist nur für wenige Stunden anhält und danach wieder rasch zu Ende geht. Ein Paroxysmus beginnt in der Regel mit strombolianischer Aktivität. Diese steigert sich bald in die Freisetzung von Lavafontänen. Damit verbunden ist die Emission von Bomben, Lapilli und Asche. Die Stärke der Lavafontänen nimmt im Verlauf der Eruption weiter zu und sie können Höhen von einigen hundert Metern erreichen. Oft werden während eines Paroxysmus auch Lavaströme freigesetzt. Am Ätna ereigneten sich am Südostkrater in den Jahren 2000 - 2001, sowie 2006 - 2007 zahlreiche Paroxysmen.


Paternò
Paterno
Blick auf die Burg von Paternò.
Die Stadt Paternò befindet sich an der Süd/Südwestflanke des Ätna auf 225 m Höhe und ist 24 Km von Catania entfernt. Im Jahre 2005 hatte die Stadt 48.999 Einwohner. Paternò geht auf eine Burg der Normannen zurück die im Jahre 1072 erbaut wurde. Später entwickelte sich im Umfeld der eintürmigen Burg die Ortschaft, die im Mittelalter Sitz verschiedener Königinnen war. Dazu gehörten u.a. Eleonore von Aragon oder Comtess Bianca di Navarra. Bis 1860 diente die ehemalige Burg, die gewaltige Mauern besitzt, als Gefängnis. Heute beherbergt sie ein Museum. Weitere Sehenswürdigkeiten stellen die Kirche Santa Maria dell' Alto mit ihrem normannischem Ursprung, sowie die Kirche Santa Maria della Valle di Josofat dar. Eine weitere Besonderheit sind heiße Quellen und Schlammvulkane die sich in (Salinelle de Paternò) bzw. in der Umgebung von Paternò befinden.


Pedara
Die Gemeinde Pedara liegt an der Süd/Südostflanke des Ätna auf einer Höhe von 610 m. Im Jahre 2005 hatte sie 11.387 Einwohner. Der Ort gehörte bis 1642 zu dem ca. 20 Km entfernten Catania. Dann wurde er eine unabhängige Gemeinde. Bei einer Eruption im November 1408 wurde der Ort von einem Lavastrom zerstört.


Pennisi
Diese Ortschaft liegt an der äußersten Südostflanke des Ätna, auf ca. 370 m Höhe. Sie gehört zu Acireale, das sich einige Kilometer südöstlich der Ortschaft befindet.


Phreatische Explosion, Phreatomagmatische Explosion
Zu einer phreatischen bzw. phreatomagmatischen Explosion kommt es, wenn einsickerndes Wasser (z.B. Grundwasser, Schmelzwasser etc.) im Bereich eines Vulkans mit heißem Gestein bzw. mit Gesteinsschmelze (Magma) in Berührung kommt. Der schlagartig entstehende Wasserdampf, der ca. das tausendfache Volumen der Wassermenge einnimmt, sprengt dann häufig das darrüberliegende Material heraus und es kommt zu einer starken Explosion. Bei einer phreatischen Explosion wird in der Regel keine frische Lava freigesetzt, dagegen kommt es häufig zur Emission von kleineren Gesteinsfragmenten bzw. von Blöcken. Phreatische Explosionen zählen zu den stärksten Explosiverscheinungen die sich an einem Vulkan ereignen können. Hierbei können sich auch Krater bzw. Maare (z.B. in der Eifel) bilden.


Piano d´ Api
Diese Ortschaft liegt an der Südostflanke des Ätna auf ca. 270 m Höhe. Sie gehört zu der Stadt Acireale.


Piano del Lago
Piano del Lago
Blick über das "Piano del Lago" hinweg nach Norden. Im Vordergrund die 2002-03 Kegel. Dahinter der Zentralkraterkegel und rechts davon der Südostkrater.
Bei dem "Piano del Lago" handelt es sich um ein Gebiet an der oberen Südflanke des Ätna auf ca. 2600 m Höhe. In dem ehemals flachen Areal, das sich zwischen dem "Torre del Filosofo" und dem "La Montagnola" befindet, sammelte sich früher oft Schmelzwasser. Dadurch bildete sich manchmal ein kleiner See, der dem Gebiet seinen Namen verlieh. Durch die Eruptionen der Jahre 2001 und 2002-03 wurde das "Piano del Lago" völlig umgestaltet. Die sanft abfallende, aus Aschefelder bestehende Ebene beherbergt nun zwei große Schlackenkegel.


Piedimonte Etneo
Der Ort Piedimonte Etneo liegt an der Nordostflanke des Ätna auf 348 m Höhe und ist 44 Km von Catania entfernt. Im Jahre 2005 hatte der Ort 3801 Einwohner. Piedimonte Etneo wurde im Jahre 1687 gegründet. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Pfarrkirche.


Pizzi Deneri
Pizzi Deneri
Blick von der Flanke des Nordostkraters aus nach Nordosten auf den Pizzi Deneri im Juni 2005.
Beim Pizzi Deneri handelt es sich um eine 2847 m hohe Erhebung an der Nordostflanke des Ätna. Er krönt den westlichen Teil eines Gebirgszuges der sich von Nordwest nach Südost zieht und den Nordrand vom "Valle del Bove" bildet. Zu diesem Gebirgszug gehört auch der "Rocca della Valle", der sich im Osten an den Pizzi Deneri anschließt und dann in die "Serra delle Concazze" übergeht. Südlich vom Pizzi Deneri liegt das "Valle del Leone", die nordwestliche Fortsetzung vom "Valle del Bove". Auf dem markanten, weithin sichtbaren Pizzi Deneri kann sich kaum Vegetation halten und bis in den Sommer hinein findet man an schattigen Stellen noch Schneereste. Von hier aus hat man einen guten Ausblick nach Südwesten auf die Gipfelkrater, insbesondere auf den Nordostkrater. Darum bietet er sich als Standort für Webcams an. An der Nordflanke des Bergs befindet sich das vulkanologische Observatorium des Ätna.


Pozzillo
Die Ortschaft Pozzillo befindet sich an der Ostfküste Siziliens, nur wenige Kilometer nördlich von Acireale.


Primitive Magma
Als primitive Magma bezeichnet man Magma das noch nicht lange im Berg bzw. in einer Magmakammer gespeichert wurde, also relativ frisch aufgestiegen ist. Primitive Magma weist gegenüber älterer, sogenannter "entwickelter" Magma in der Regel ein niedrigeres Eisenoxid/Magnesiumoxid-Verhältnis (FeO/MgO-Ratio) bzw. ein höheres Calciumoxid/Aluminiumoxid-Verhältnis (CaO/Al2O3) auf.