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Ätna Update (07.01. - 25.03.2022)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


25. März 2022

In der vergangenen Woche kam es am Ätna lediglich zu den üblichen Gasemissionen. Der Tremor blieb leicht erhöht und die seismische Aktivität war niedrig.

In der letzten Woche behinderte zunächst schlechtes Wetter mit viel Neuschnee die Beobachtungen mittels Webcams. Dann kam es vermehrt zu Wolkenauflockerungen und es zeigten sich die gewohnten Gasemissionen, die an der Bocca Nuova häufig pulsartig verstärkt waren. Am Südostkraterkomplex wurde nur wenig Gas aus dem zentralen Kraterbereich emittiert. Am Nordostkrater konnte ich nur wenig Gasfreisetzung erkennen.

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 14.03. bis 20.03. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 14.03. bis 20.03. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum vom 14.03. bis 20.03. ähnlich niedrig wie in der Vorwoche. Quelle der Aktivität war überwiegend die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 14.03. bis 20.03. gingen die Schwefeldioxidemissionen auf niedrige Werte zurück. Die täglichen Spitzenemissionsraten erreichten unteres mittleres Niveau.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten im gleichen Zeitraum auf mittlerem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten auch in der vergangenen Woche zunächst noch häufig kurze Phasen von leichtem Rauschen, die meist nicht länger als eine Minute lang andauerten. In den letzten Tagen wurden sie seltener, dafür waren gehäuft schwache langperiodische Signale erkennbar.
Der Tremor bewegte sich in der letzten Woche weiterhin an der Grenze zwischen niedrigem und mittlerem Niveau und unterlag dabei leichten Schwankungen [2].

Am 20.03. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7 [3]

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Auch diese Woche verging ohne, dass es zu einem weiteren Paroxysmus kam. Offenbar kann sich im Moment nicht mehr genügend Druck dafür aufbauen. Da der Tremor weiterhin etwas erhöht ist und sich auch die Kohlendioxidwerte auf höherem Niveau befinden, gehe ich trotzdem davon aus, dass es früher oder später zu einer kurzen und heftigen eruptiven Episode kommen wird.
  1. INGV-Sezione di Catania. 2022. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE - SETTIMANA DI RIFERIMENTO 14/03/2022 - 20/03/2022
  2. INGV-Sezione di Catania. 2022. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2022.

18. März 2022

Auch in der vergangenen Woche verhielt sich der Ätna sehr ruhig. Der Tremor ist aber leicht gestiegen und auch die seismische Aktivität hat etwas zugenommen.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden war an der Bocca Nuova kräftige und häufig pulsartig verstärkte Gasemission erkennbar. Am Südostkraterkomplex wurde aus dem zentralen Krater, zwischen altem und neuem Südostkrater, anhaltend etwas Gas freigesetzt. An der Ostflanke des Neuen Südostkraters stieg aus der Bresche häufig anhaltend weißer Dampf auf. Am Nordostkrater konnte ich keine nennenswerte Gasfreisetzung beobachten.

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 07.03. bis 13.03. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 07.03. bis 13.03. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum vom 07.03. bis 13.03. gering, wobei sich eine leicht steigende Tendenz im Vergleich zur Vorwoche abzeichnete. Eine Unterschätzung der Messwerte ist jedoch auf Grund des starken Windes möglich. Quelle der Aktivität war überwiegend die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 07.03. bis 13.03. hielten sich die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater weiterhin auf mittlerem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) gingen zwischen dem 07.03. und 13.03. zurück, bewegten sich aber auf mittlerem Niveau. Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet war mit einem Wert von 0.63 niedriger als bei der letzten Messung [1].

Auch in der letzten Woche zeigten die Die Online-Seismogramme der Station ECNE wiederholt kurze Phasen von leichtem Rauschen, die meist nicht länger als eine Minute lang andauerten.
Der Tremor bewegte sich in der letzten Woche an der Grenze zwischen niedrigem und mittlerem Niveau und unterlag dabei leichten Schwankungen [2].

Am 15.03. wurde nordwestlich von Fleri (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 18.03. kam es Monte Parmentelli (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 3.2 [3].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Noch immer lässt der Paroxysmus, den ich eigentlich schon in der vorletzten Woche erwartet hatte, auf sich warten. Scheinbar war das Volumen an frischem Magma, das die letzten beiden paroxysmalen Phasen generiert hatte, nicht groß genug um eine längere Serie von kurz aufeinander folgenden paroxysmalen Phasen zu nähren. Der Rückgang bei der Heliumisotop-Rate, der vorletzte Woche gemessen wurde deutet auch darauf hin. Ich denke aber, dass es dennoch zu einem weiteren Paroxysmus kommen wird. Der Tremor ist in der letzten Woche etwas gestiegen und auch die seismischen Signale sind etwas auffällig. Noch gab es aber keine Ascheemissionen am Südostkraterkomplex, sodass mit einem weiteren Paroxysmus wohl frühestens in ein paar Tagen zu rechnen ist.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2022. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE - SETTIMANA DI RIFERIMENTO 07/03/2022 - 13/03/2022
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11. März 2022

Während der letzten Woche verhielt sich der Ätna weiterhin relativ ruhig. Der Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

In der vergangenen Woche behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden zeigte sich die stärkste Gasemission an der Bocca Nuova. Am Nordostkrater wurde nur wenig Gas emittiert. Am Südostkraterkomplex wurde das meiste Gase aus dem Bereich des zentralen Kraters emittiert. Entlang der Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters stieg anhaltend weißer Dampf auf. In den Nächten waren sowohl in der großen südlichen Bresche, als auch in der östlichen Bresche gelegentlich kleine glühende Punkte erkennbar. Hier wurde durch Rutschungen an den steilen und nach wie vor instabilen Wänden heißes Material freigelegt.

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 28.02. bis 06.03. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 28.02. bis 06.03. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum vom 28.02. bis 06.03. sehr niedrig. Quelle der Aktivität war die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 28.02. bis 06.03. hielten sich die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater weiterhin auf mittlerem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) gingen zwischen dem 28.02. und 06.03. etwas zurück und bewegten sich auf mittlerem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in der vergangenen Woche häufig kurze Phasen von leichtem Rauschen, die meist nicht länger als eine Minute lang andauerten.
Der Tremor bewegte sich in der letzten Woche auf niedrigem Niveau und unterlag einem leicht steigenden Trend [2].

Am 05.03. wurden bei Maletto (Nordwestflanke) mehrere Beben verzeichnet, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.7 hatte [3].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Abgesehen von dem leicht gestiegenen Tremor gibt es im Moment keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Paroxysmus. Die letzte paroxysmale Phase ist inzwischen über zwei Wochen her und eigentlich hatte ich für die vergangene Woche mit einem neuen Paroxysmus gerechnet. Zwischen dem letzten und vorletzten Paroxysmus waren 11 Tage vergangen und somit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine weitere paroxysmale Phase am Südostkraterkomplex mit jedem Tag. Es ist somit gut möglich, dass sich in den nächsten Tagen ein neuer Paroxysmus ereignet.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2022. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE - SETTIMANA DI RIFERIMENTO 28/02/2022 - 06/03/2022
  2. INGV-Sezione di Catania. 2022. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2022.

04. März 2022

Während der vergangenen Woche blieb der Berg relativ ruhig. Nur am Nordostkrater kam es zu einigen Ascheemissionen. Der Tremor blieb niedrig und die seismische Aktivität war sehr schwach.

In der letzten Woche waren die Gasemissionen wieder an der Bocca Nuova am intensivsten und zeitweise auch pulsartig verstärkt. Am Nordostkrater war nur leichte Gasemission erkennbar. Am Vormittag des 02. März ereigneten sich dort zwei Aschefreisetzungen, wobei die erste, die ich gegen 11:24 Uhr beobachten konnte am stärksten war. Dabei wurde eine graue blumenkohlförmige Aschewolke produziert, die mehrere hundert Meter emporstieg und in südliche Richtung getrieben wurde.
Am Südostkraterkomplex ereigneten sich in der letzten Woche erneut einige kleine Rutschungen innerhalb der großen südlichen Bresche. Diese legten heiße Narben frei, die in der Nacht für einige Stunden schwach glühten bzw. auf den Wärmebildkameras als thermische Anomalien erkennbar waren. Ansonsten kam es nur zu leichten Gas- und Dampfemissionen. Schlechtes Wetter behinderte dann ab heute Vormittag die weitere Beobachtung mittels Webcams.

Wie das INGV berichtet wurde bei dem Paroxysmus vom 21. Februar ein Volumen von 800.000 m3 Lava freigesetzt. Der Lavastrom, der sich entlang der Südflanke ergoss, erreichte eine Länge von 1,9 Km und kam auf 2660 m Höhe zum Stillstand [1].
Inzwischen wurde die Lava der letzten beiden paroxysmalen Phasen einer Analyse unterzogen. Dabei zeigte sich dass die Lava mit einem CaO/Al2O3-Verhältnis von 0.56 und einem FeOtot/MgO-Verhältnis von 2.6 - 2.8 primitiver als die Lava war, die zwischen Mai und Oktober 2021 emittiert wurde. Dies bedeutet, dass die letzten beiden paroxysmalen Phasen von primitiverem und somit frischerem Magma genährt wurden [1].

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 21.02. bis 27.02. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten während dem Paroxysmus vom 21. Februar eine leichte Veränderung, die in der Spitze bis zu 4 Mikroradiant betrug [1].

Die Infraschallaktivität war am 21. Februar auf Grund der paroxysmalen Phase am Südostkraterkomplex zunächst hoch, an den nachfolgenden Tagen aber niedrig. Zu einer leichten Intensivierung kam es am 24. und 25. Februar. Quelle der Aktivität war die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 21.02. bis 27.02. bewegten sich die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater auf mittlerem Niveau, wobei während dem Paroxysmus vom 21. Februar hohes Niveau erreicht wurde. Seit Anfang Februar wird bei der Emissionsrate von Schwefeldioxid ein leicht steigender Trend beobachtet. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) stiegen zwischen dem 21.02. und 27.02. weiter etwas an und bewegten sich in Richtung hohes Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE zeigten in der vergangenen Woche Anfangs noch einige Signale, die wohl auf Steinschlag und Rutschungen zurückzuführen waren. In den letzten Tagen waren zunächst nur selten schwache langperiodische Signale erkennbar. Heute häuften sich Phasen von leichtem Rauschen, die meist eins bis zwei Minuten lang andauerten. Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau, unterlag jedoch in den letzten Tagen einem leicht steigenden Trend [2].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Die Untersuchung der Lava, die bei den beiden letzten paroxysmalen Phasen des Südostkraterkomplexes freigesetzt wurde, zeigte die Beteiligung von relativ primitivem und somit frischem Magma. Damit ist jetzt bewiesen was ich bereits vermutet hatte. Ein Schub frisches Magma ist aus der Tiefe aufgestiegen und hat die jüngsten paroxysmalen Phasen ausgelöst. Somit ist relativ sicher, dass weitere derartige Phasen folgen werden. Allerdings weis man nicht, welches Volumen an frischem Magma vorhanden ist. Somit lässt sich auch nicht abschätzen, wie lange die Serie andauern wird.
Inzwischen sind bereits 11 Tage seit dem letzten Paroxysmus vergangen und daher wird eine neue paroxysmale Phase von Tag zu Tag wahrscheinlicher. Die Aschefreisetzungen aus dem Nordostkrater am 02. März und das heutige Auftreten von kurzen Tremorphasen könnten bereits Vorboten sein.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2022. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE - SETTIMANA DI RIFERIMENTO 21/02/2022 - 27/02/2022
  2. INGV-Sezione di Catania. 2022. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE

25. Februar 2022

Nach dem jüngsten Paroxysmus kam es an den instabilen Flanken des Südostkraterkomplexes in den letzten Tagen noch zu Rutschungen. Gestern hat sich am Nordostkrater eine kurze Serie von Ascheemissionen ereignet. Der Tremor blieb niedrig.

In der vergangenen Woche setzte die Bocca Nuova pulsartig verstärkt Gas frei. Am 19. und 20. Februar waren die Emissionen gelegentlich auch energiereich und produzierten pilzförmige Gaswolken.
An der Voragine konnte ich nur geringe Gasfreisetzung beobachten. Am Nordostkrater kam es zunächst auch nur zu schwacher Gasemission. Am Mittag des 24. Februars waren die Gasemissionen jedoch etwas stärker und pulsartig. Dann kam es um 13:45 Uhr zu einer kräftigen Ascheemission. Weitere Aschefreisetzungen folgten während den nächsten 15 - 20 Minuten. Die Aschewolken waren auch mit Gas oder Dampf vermischt und während ihrer Freisetzung wurden seismische Erschütterungen aufgezeichnet. Bis zum Abend kam es am Nordostkrater zu weiteren, aber schwächeren Ascheemissionen.
Nach dem Ende der paroxysmalen Phase am Südostkraterkomplex vom 21. Februar waren in der Nacht auf den 22. Februar noch viele glühende Stellen erkennbar. Sie konzentrierten sich vor allem auf die Bresche in der Südflanke, wo immer wieder glühendes Geröll nachrutschte. Innerhalb der Bresche an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels wurde noch etwas Lava gefördert. Eine Anhäufung von pyroklastischem Material, die während der paroxysmalen Phase durch eine Rutschung oder einen pyroklastischen Strom entstanden war, glühte ebenfalls noch deutlich. Im Laufe der Nacht zogen dann Wolken auf, die den gesamten Gipfelbereich des Ätna bis zum Abend des 22. Februars einhüllten.
Am Abend es 22. Februars waren dann wieder einzelne milde strombolianische Explosionen im zentralen Krater des Südostkraterkomplexes erkennbar und in der Bresche an der Ostflanke des Neuen Südostkraters strömte noch etwas Lava. Diese Aktivität schwächte sich bis zum Morgen ab und am Tage des 23. Februars waren nur leichte Gasemissionen erkennbar. Am Abend nach Sonnenuntergang konnte ich keinerlei eruptive Aktivität mehr beobachten. Auch die glühenden Stellen waren bis auf wenige Ausnahmen verschwunden. Am späten Abend und auch am 24. und 25. Februar ereigneten sich jedoch innerhalb der großen Bresche noch einige Rutschungen bei denen teilweise wieder heißes bzw. glühendes Material freigelegt wurde und bräunliche Aschewolken aufstiegen.
Bei gutem Wetter wurden ab dem 23. Februar die jüngsten morphologischen Veränderungen am Südostkraterkomplex deutlich sichtbar. So hat sich die Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters besonders im oberen Abschnitt deutlich vertieft und verbreitert. Das dort fehlende Material hat sich insbesondere im Gebiet südlich der Bresche angesammelt und dort einen großen Schuttfächer gebildet. Zusammen mit der großen südlichen Bresche ist der südöstliche Sektor des Neuen Südostkraterkegels somit praktisch vom Rest des Südostkraterkomplexes getrennt.

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 14.02. bis 20.02. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 14.02. bis 20.02. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum zwischen dem 14.02. und 20.02. niedrig und die Amplitude der Ereignisse war schwach. Quelle der Aktivität war die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 14.02. bis 20.02. sind die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche gestiegen. Sie bewegten sich auf mittelhohem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) stiegen zwischen dem 14.02. und 20.02. an und bewegten sich auf mittlerem Niveau. Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 15. Februar bestimmt wurde war mit einem Wert von 0.66 deutlich höher als bei der letzten Messung. Das 3He-Verhältnis bewegt sich somit weiter auf hohem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme zeigten in der letzten Woche zunächst nur schwache langperiodische Signale. Während dem Paroxysmus am Südostkraterkomplex waren sie von starkem Rauschen überlagert. Nachfolgend zeigten sich gelegentlich noch Explosionssignale oder Signale, die durch Rutschungen und Steinschläge verursacht wurden. Verbunden mit einer Phase von Ascheemissionen am Nordostkrater waren am 24. Februar zwischen 13:42 Uhr und 13:55 Uhr mehrfach deutliche seismische Signale erkennbar, die mehrere Minuten lang andauerten.
Der Tremor bewegte sich nach dem Paroxysmus zunächst noch auf mittlerem Niveau, fiel dann aber ab dem 22. Februar auf niedriges Niveau ab und erreichte am 24. Februar ein Minimum. Danach stieg er wieder leicht an [2].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Die jüngste Messung der Heliumisotope zeigt, dass die Konzentration von 3He erneut angestiegen ist. Dies ist ein Hinweis darauf, dass wieder mehr frisches Magma unter dem Ätna eingetroffen ist. Dies dürfte die jüngsten paroxysmalen Phasen triggern und somit ist vermutlich auch in der nächsten Zeit mit weiteren paroxysmalen Phasen zu rechnen. Vermutlich stehen wir am Anfang einer neuen Serie, die sich über einige Monate hinziehen könnte.
Zurzeit deutet zwar nichts auf einen unmittelbar bevorstehenden Paroxysmus hin, aber wie man bei dem Letzten gesehen hat, kann sich dies ganz schnell ändern. Wenn der Abstand zwischen den paroxysmalen Phasen in etwa gleich bleibt, dann wäre Mitte nächster Woche mit dem nächsten Paroxysmus zu rechnen. Allerdings hat uns die launige Dame schon häufiger gezeigt, dass sie unberechenbar ist und somit sind Überraschungen immer möglich.
  1. INGV-Sezione di Catania. 2022. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE - SETTIMANA DI RIFERIMENTO 14/02/2022 - 20/02/2022
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22. Februar 2022

Gestern hat sich am Südostkraterkomplex ein weiterer Paroxysmus ereignet. Dabei kam es neben hohen Lavafontänen auch zur Förderung eines Lavastroms, der sich der Südflanke des Berges hinab bewegte. Ascheregen fiel bis zur Ostküste und der Flughafen in Catania musste geschlossen werden.

Während es am 19. Februar am Südostkraterkomplex lediglich zu anhaltender und überwiegend schwacher Gasemission aus dem zentralen Kraterbereich kam, wurden dort am Vormittag des 20. Februar gelegentlich kleine bräunliche Aschewolken emittiert.
In den frühen Morgenstunden des 21. Februar waren dann auch milde strombolianische Explosionen erkennbar. Diese wurden bis zum Morgengrauen langsam stärker und dabei wurde gelegentlich glühendes pyroklastisches Material bis in die neue große Bresche an der Südflanke des Kegels geschleudert. Gleichzeitig begann der Tremor deutlich zu steigen.
Nach Sonnenaufgang war dann zunächst leichte und anhaltende Gasemission erkennbar. Gegen 11:45 Uhr wurden die Gasemissionen langsam intensiver und gleichzeitig zeigte die Montagnola-Wärmebildkamera des INGV kleine thermische Anomalien über dem zentralen Krater des Südostkraterkomplexes, die von strombolianischen Explosionen generiert wurden. Bis 12:10 Uhr steigerte sich die Intensität dieser Explosionen und unter die weiße Gasfahne mischten sich bräunliche Aschewolken. Ab 12:12 Uhr steigerte sich die eruptive Aktivität sprunghaft in die Emission einer niedrigen Lavafontäne, was mit der Freisetzung dunkler Aschewolken verbunden war. Unterdessen stieg aus der neuen Bresche bräunliche Asche auf und die Wärmebildkamera zeigte hier eine thermische Anomalie. Vermutlich begann nun Lava durch die Bresche zu strömen und verursachte dadurch an den immer noch sehr instabilen Steilhängen der Bresche Steinschläge und Rutschungen. Innerhalb von fünf Minuten stieg die Lavafontäne auf eine Höhe von ca. 300 m empor, sackte danach aber wieder zusammen. Nun kam es zu pulsierenden Lavafontänen, sowie Explosionen. Diese Aktivität schleuderte glühendes pyroklastisches Material auf die südöstliche und östliche Flanke des Neuen Südostkraterkegels. Die dunkle Asche aus dieser Aktivität, sowie weißer Dampf und die bräunliche Asche aus der Bresche vermischten sich zu einer grauen Eruptionssäule, die vom kräftigen Nordwestwind nach Südosten in Richtung des Schiena dell'Asino getrieben wurde.
Gegen 12:45 Uhr begann sich die eruptive Aktivität noch einmal weiter zu verstärken und die Lavafontäne wurde wieder deutlich kräftiger, anhaltend und höher. Weitere Fontänen bildeten sich südwestlich von der Hauptfontäne und schleuderten das glühende Material, sowie teilweise sehr große Bomben in südwestliche Richtung. Durch die Einschläge des groben pyroklastischen Materials wurden im Bereich westlich bis südwestlich des Südostkraterkomplexes zahlreiche kleine graue Aschewolken generiert. Diese mischten sich mit der bräunlichen Asche, die weiterhin aus der neuen Bresche aufstieg zu einem dichten Vorhang, der in niedriger Höhe nach Südosten getrieben wurde. Unterdessen generierten die bis zu 700 m hohen Lavafontänen eine hohe Eruptionssäule, die ca. 8000 m empor stieg und dann auf ca. 11.000 - 12.000 m Höhe in Richtung Südost gebogen wurde. Dadurch kam es zu Ascheregen in einem Sektor zwischen den Ortschaften Zafferana Etnea, Viagrande und Acicastello. Auch der Flugverkehr wurde nun stark beeinträchtigt und der internationale Flughafen in Catania musste vorübergehend geschlossen werden.
Ab 12:57 Uhr verstärkte sich die Emission von grauer Asche aus dem Bereich der südwestlichen bis südlichen Basis des Südostkraterkomplexes und es formte sich eine ca. 500 m hohe graue Säule. Vermutlich verstärkte sich die Lavaförderung aus der neuen Bresche deutlich bzw. es wurde nun auch verstärkt Lava aus der alten, südwestlich ausgerichteten Bresche gefördert. Wenige Minuten später war dann eine thermische Anomalie nordwestlich des Monte Barbagallo zu erkennen, die von dem austretenden Lavastrom generiert wurde. Dieser expandierte in südwestliche Richtung mit Kurs auf den Monte Frumento Supino, bog dann aber wenige Minuten später nach Süden ab und strömte in das Gebiet zwischen Monte Barbagallo und Monte Frumento Supino.
Zwischen 13:00 und 13:30 Uhr erreichte der Paroxysmus seinen Höhepunkt und der Tremor gipfelte auf sehr hohem Niveau. Gegen 13:33 Uhr begannen sich die Lavafontänen abzuschwächen und verschwanden wenige Minuten später ganz. Nun kam es noch zu einzelnen Explosionen und zur Emission von heißer Asche, sowie Gas und Dampf. Der Lavastrom wurde noch bis ca. 15:30 Uhr genährt und bewegte sich weiter der Südflanke des Ätna hinab und strömte in das Gebiet südöstlich des Monte Frumento Supino. Auch aus der Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters strömte noch bis zum Abend etwas Lava aus, die aber nur knapp die östliche Basis des Kegels erreichte. Nach Sonnenuntergang zeigten sich immer noch viele glühende Stellen innerhalb der südlichen Bresche, entlang der Südostflanke des Neuen Südostkraters, sowie innerhalb der östlichen Bresche.

Dieses Webcam-Foto entstand während dem Höhepunkt der paroxysmalen Phase. Während im Hintergrund die Lavafontänen bis zu 700 m hoch emporsteigen und dabei große Mengen dunkler Asche emittieren, ziehen im Vordergrund graue Asche- und Gaswolken vorbei. Diese werden von dem durch die Bresche in südliche Richtung austretenden Lavastrom, sowie durch die Einschläge des groben pyroklastischen Materials im Gebiet südwestlich des Südostkraters erzeugt:
Lavafontäne aus dem zentralen Krater des Südostkraterkomplexes mit tiefen Gas-/Aschewolken
Foto vom 21.02.2022, 13:18 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Die gewaltige Eruptionssäule von Catania aus betrachtet. Die Mischung aus Gas, Dampf, Asche und Lapilli steigt nahezu senkrecht bis auf 11.000 bis 12.000 m Höhe auf und wird dann vom Wind in südöstliche Richtung verfrachtet. Sie sorgt für Ascheregen im Gebiet zwischen Zafferana Etnea, Viagrande und Acicastello und führt auch zur Schließung des Flughafens von Catania:
Gewaltige Eruptionssäule von Catania aus
Foto vom 21.02.2022, 13:09 Uhr: Webcam des INGV auf dem CUAD in Catania.

Blick am Abend von dem Schiena dell'Asino aus nach Nordwesten, wo sich nach dem Ende der paroxysmalen Phase noch ein kleiner Lavastrom durch die Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters ergießt. Auch in der großen, nach Süden gerichteten Bresche (linke Bildhälfte) sind noch einige glühende Punkte erkennbar:
Kleiner Lavastrom innerhalb der Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters
Foto vom 21.02.2022, 18:28 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Der Tremor schwankte bis zum 21. Februar auf der Grenze zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Am Morgen des 21. Februar begann der Tremor deutlich zu steigen, beschleunigte den Anstieg während den Vormittagsstunden und erreichte während dem Paroxysmus gegen 13:00 Uhr seinen Höhepunkt. Danach fiel er auf mittleres Niveau ab, wo er sich unter Schwankungen bis heute hielt [1].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Im Gegensatz zum Paroxysmus vom 10. Februar hatte die gestrige paroxysmale Phase eine kürzere Aufbauphase (ca. 12 Stunden) und kam somit auch für mich etwas überraschend, auch wenn ich mit einem weiteren Paroxysmus in dieser oder nächster Woche gerechnet hatte. Offenbar kann sich inzwischen wieder genügend Druck in der Magmakammer aufbauen, um die Lavasäule darüber schnell auszustoßen. Dies spricht dafür, dass auch der nächste Paroxysmus eine ähnlich kurze oder noch kürzere Aufbauphase haben wird. Ob es auch diesmal wieder 10 - 11 Tage dauern wird oder ob der Paroxysmus etwas früher oder später auftreten wird kann man nicht vorhersagen. Es ist sicherlich in den nächsten Wochen mit weiteren, vermutlich ähnlich starken paroxysmalen Phasen zu rechnen. Spannend wird dabei zu beobachten sein, ob es zu weiteren morphologischen Veränderungen am doch inzwischen etwas instabilen Südostkraterkomplex kommen wird und welche Richtung die Lavaströme nehmen werden. Wenn es zu weiteren Lavaströmen in südliche Richtung kommt wird es nur noch eine Frage der Zeit sein bis der nördliche Abschnitt des Kraters von 2002/2003 (Monte Barbagallo) davon überströmt werden wird. Die Lavaströme könnten sich dann auch vermehrt nach Osten und nach Südosten hin ausdehnen.

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18. Februar 2022

Die vergangene Woche verlief am Ätna ruhig. Am Südostkraterkomplex kam es zunächst noch zu einigen kleineren Rutschungen. Der Tremor blieb niedrig ist jedoch zuletzt wieder leicht gestiegen.

Nach dem Ende des Paroxysmus vom 10. Februar am Südostkraterkomplex waren an den Folgetagen innerhalb der neuen südlichen Bresche immer wieder kleine heiße bzw. glühende Punkte erkennbar. Diese entstanden durch das Abrutschen kleinerer Teile der steilen inneren Wände bzw. instabilen Hänge entlang der Bresche, was frische und somit noch heiße Narben entstehen ließ. Im Laufe der vergangenen Woche ließen die Rutschungen und Steinschläge aber etwas nach und somit waren auch immer seltener die bräunlichen Aschewolken erkennbar, die durch diese Ereignisse generiert wurden. Auch wurde das Wetter immer schlechter und es fiel auch etwas Neuschnee.
Der effusive Schlot, der sich am Vormittag des 11. Februar an der unteren südöstlichen Flanke des Südostkraterkomplexes auf ca. 3000 m Höhe geöffnet hatte, setzte während den frühen Morgenstunden des 12. Februars noch etwas Lava frei, die weiterhin einen schmalen Strom formte, der nur einige zig Meter in südöstliche Richtung vorankam. Während des Tages ging die effusive Aktivität dann weiter zurück und hörte an den Folgetagen ganz auf. Der Südostkraterkomplex blieb abgesehen von diesen Ereignissen in der letzten Woche relativ ruhig und setzte nur noch etwas Gas frei.
An den übrigen Gipfelkratern kam es zu den üblichen Gasemissionen, die an der Bocca Nuova am kräftigsten und häufig pulsartig verstärkt waren. Heute Morgen zwischen 07:00 und 08:00 Uhr waren am Nordostkrater ein paar kleine Ascheemissionen erkennbar.

Wie das INGV berichtet führte der jüngste Paroxysmus zu deutlichen morphologischen Veränderungen am Südostkraterkomplex. Die neue Bresche, die die bisherige in südwestliche Richtung verlaufende Bresche nur in ihrem nördlichen (oberen) Teil schneidet, ist ca. 500 m lang, bis zu 190 m breit und verläuft in südliche Richtung. Der pyroklastische Strom, der sich während der Entstehung der Bresche bildete führte ca. 3,1 Mio m3 Material mit sich. Dieses bedeckt eine Fläche von 1 Mio m2, die an der südlichen Basis des Südostkraterkomplexes beginnt und sich im Westen bis an den nordöstlichen Rand des Monte Frumento Supino zieht, im Süden den Monte Barbagallo mittig nach Osten quert und östlich des Monte Barbagallo auf ca. 2750 m Höhe endet. An diesem Punkt hatte der pyroklastische Strom eine Distanz von 1,6 Km vom Südostkraterkomplex erreicht. Das mitgeführte Material reicht von grobem Geröll, das mehrere Dezimeter Durchmesser hat bis zu feinem Sand. Die Lavaströme, die während der eruptiven Aktivität freigesetzt wurden haben insgesamt ein Volumen von 900.000 m3. Ein Strom verläuft von der bisherigen Bresche in südwestliche und dann südliche Richtung und endet am Nordrand des Monte Frumento Supino. Ein weiterer Strom, der aus der neuen südlichen Bresche emittiert wurde, zieht sich von deren südlicher Basis nach Süden, vorbei am westlichen Rand des Monte Barbagallo und weiter bis in das Gebiet zwischen Monte Frumento Supino und Barbagallo. Ein kleineres Lavafeld hatte sich zusätzlich entlang der südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraterkegels gebildet. Es reicht bis zu dessen südöstlicher Basis, wo es sich mit dem kleinen Lavastrom des effusiven Schlots vom 11. Februar vereint [1].

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 07.02. bis 13.02. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten während der paroxysmalen Phase des Südostkraterkomplexes am 10. Februar leichte Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität nahm am Abend des 09. Februar zu und erreichte eine mittelhohe Frequenz, sowie eine mittelschwache Amplitude. Quelle war die Bocca Nuova. Während dem Auftreten der Lavafontäne wechselte die Quelle zum Südostkraterkomplex und Frequenz, sowie Amplitude erreichten sehr hohe Werte. Nach dem Ende der Aktivität am Südostkrater wechselte die Quelle wieder zur Bocca Nuova und Frequenz, sowie Amplitude gingen deutlich zurück. Die restlichen Tage waren die Messwerte dann auf ähnlich niedrigem Niveau, wie vor der eruptiven Aktivität [1].

Die Online-Seismogramme zeigten in der letzten Woche wiederholt schwache langperiodische Signale, aber auch kurze Phasen verstärkten Rauschens, die meist nicht länger als ein bis zwei Minuten andauerten.
Der Tremor bewegte sich zunächst noch auf mittlerem Niveau, fiel dann ab dem 13. Februar auf niedriges Niveau ab und erreichte am 15. Februar ein Minimum. Seit diesem Zeitpunkt ist er wieder leicht gestiegen und bewegt sich entlang der Grenze zum mittleren Niveau [2].

Im Zeitraum vom 07.02. bis 13.02. waren die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche unverändert. Sie bewegten sich weiterhin auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten zwischen dem 07.02. und 13.02. auf mittlerem Niveau. Insgesamt zeigte sich ein leicht steigender Trend [1].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Auch wenn der Tremor in den letzten Tagen wieder leicht gestiegen ist und es heute zu einigen kleinen Ascheemissionen am Nordostkrater kam, lässt sich darauf noch nicht schließen, dass ein neuer Paroxysmus bevorsteht. Dieser dürfte sich zunächst durch einen weiteren Anstieg des Tremors und durch das Einsetzen milder strombolianischer Explosionen im Südostkraterkomplex ankündigen. Ich halte aber einen neuen Paroxysmus innerhalb der nächsten eins bis zwei Wochen für durchaus möglich.

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11. Februar 2022

Gestern Abend kam es am Südostkraterkomplex zu einem heftigen Paroxysmus. Neben den üblichen Lavafontänen und einem Lavastrom in südwestliche Richtung, ereigneten sich auch mehrere pyroklastische Ströme. Dabei vergrößerte sich die Bresche in der südwestlichen Flanke des Kegels deutlich.

In der letzten Woche kam es an den Gipfelkratern zunächst zu den üblichen Gasemissionen, die an der Bocca Nuova wieder am stärksten waren. Am Südostkraterkomplex stieg aus dem zentralen Krater, zwischen altem und neuem Südostkrater anhaltend etwas Gas auf. Diese Gasemissionen waren am 09. Februar von geringen Mengen bräunlicher Asche durchsetzt. Nach Sonnenuntergang war über dem zentralen Krater pulsierender Glutschein erkennbar, der von schwachen strombolianischen Explosionen generiert wurde. Im Laufe der Nacht verstärkten sich die strombolianischen Explosionen etwas und wurden auch häufiger. Gleichzeitig begann der Tremor langsam zu steigen. Kurz vor Sonnenaufgang waren die Explosionen dann stark genug um einzelne glühende Bomben auf die südöstliche Flanke des Neuen Südostkraters zu schleudern. Am Tage war dann nur anhaltende Gasemission, sowie Emission geringer Mengen Asche über dem Südostkraterkomplex erkennbar.
An der Bocca Nuova nahmen dagegen die Gasemissionen sichtbar zu und formten am Nachmittag, trotz sehr guten Wetters, eine weiße Wolke über dem Gipfel des Ätna, die wohl überwiegend aus Gas bestand.
Gegen 16:00 Uhr zeigte die Montagnola-Wärmebildkamera des INGV einen schmalen Lavastrom, der sich langsam durch die Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes bewegte. Mit zunehmender Dunkelheit waren dann ab ca. 17:00 Uhr strombolianische Explosionen über dem Südostkraterkomplex erkennbar. Einige waren so kräftig, dass sie glühendes pyroklastisches Material auf die südöstliche bis östliche Flanke des Neuen Südostkraters schleuderten. Die Explosionen wurden bald anhaltend und gingen nach 21:00 Uhr in die Freisetzung von Lavafontänen über, die eine Höhe von ca. 300 m erreichten. Nun regnete das pyroklastische Material überwiegend auf die Nordflanke des Südostkraterkomplexes nieder. Die Eruptionssäule aus Gas und Asche stieg dank Abwesenheit von Wind nahezu senkrecht mehrere tausend Meter empor. Dann wurde sie auf ca. 8000 m Höhe in westliche bis nordwestliche Richtung verfrachtet. In diesem Sektor kam es zu Ascheregen, der z.B. aus Maletto gemeldet wurde. Bei Capo d'Orlando erreichte der Ascheregen die Nordküste Siziliens.
Im weiteren Verlauf nahm die eruptive Aktivität langsam weiter zu. Die Höhe der Lavafontänen erreichte ca. 500 m. Einzelne Bomben wurden noch deutlich höher geschleudert und gingen an der Basis des Nordostkraters zu Boden. Auf die gesamte südöstliche, östliche und nördliche Flanke des Neuen Südostkraters regnete es nun glühendes Material herab. Auch der Lavastrom verstärkte sich und bewegte sich von der südwestlichen Basis des Südostkraterkomplexes aus in westliche Richtung auf das Gebiet nordöstlich des Monte Frumento Supino zu.

Dieses Webcam-Foto zeigt die Lavafontäne, die sich aus dem zentralen Krater des Südostkraterkomplexes erhebt und ca. 300 - 500 m Höhe erreicht. Daneben gibt es kleinere Fontänen, die im oberen Abschnitt der Bresche lokalisiert sind. Die Front des Lavastroms, der sich durch die Bresche in südwestliche Richtung ergießt, hat inzwischen das Gebiet nordwestlich des Monte Barbagallo erreicht:
Lavafontäne aus dem zentralen Krater des Südostkraterkomplexes
Foto vom 10.02.2022, 21:27 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Ab etwa 21:35 Uhr ereigneten sich immer wieder Explosionen. Diese führten gegen 21:39 Uhr zu einem kleinen pyroklastischen Strom, der sich der südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters hinab bewegte. Es folgten weitere Explosionen, die das Gebiet knapp südwestlich des zentralen Schlots erschütterten. Dunkle Aschepilze schossen empor, die die Öffnung neuer Schlote im oberen Abschnitt der Bresche begleiteten. Kurze Zeit später entwickelten sich dort Lavafontänen, die das glühende pyroklastische Material meist in südwestliche Richtung auswarfen. Die Lavaförderung intensivierte sich und ein Teilstrom bewegte sich nun in südwestliche Richtung und Drang in das Gebiet zwischen Monte Barbagallo und Monte Frumento Supino vor.

Gegen 21:39 Uhr kommt es zu einem ersten pyroklastischen Strom, der sich der südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters hinab bewegt und auf diesem Foto durch die dunkle Asche- und Dampfsäule im Vordergrund markiert wird. Dahinter kann man die Lavafontänen erkennen, die vom zentralen Schlot bis hinunter zur Bresche reichen. Die schirmförmige Wolke auf ca. 8000 m wird von der Eruptionssäule genährt und zieht in nordwestliche Richtung:
Pyroklastischer Strom an der südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters
Foto vom 10.02.2022, 21:39 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Kurz vor 22:00 Uhr ereigneten sich östlich der Bresche weitere Explosionen, wobei Asche und glühendes pyroklastisches Material aus der oberen südlichen Flanke des Neuen Südostkraters ausgeworfen wurden. Weitere glühende Gerölllawinen drangen ab ca. 22:20 Uhr bis zur südlichen und südöstlichen Basis des Südostkraterkomplexes vor und einige Lavabrocken rollten sogar der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove hinab. Durch die pyroklastischen Ströme wurden große blumenkohlförmige Wolken generiert, die sich mit der Eruptionssäule vermischten. Diese war inzwischen auf mehrere tausend Meter Höhe mit viel Asche durchsetzt, was immer wieder zu elektrischen Entladungen führte. Nach den pyroklastischen Strömen war die gesamte südliche bis südöstliche Basis des Südostkraterkomplexes mit glühendem pyroklastischem Material eingedeckt.

Auf diesem Foto der Montagnola-Wärmebildkamera kann man die große blumenkohlförmige Wolke erkennen, die sich von Westen her entlang der südlichen Basis des Südostkraterkomplexes erstreckt und bis nach Osten an den Rand des Valle del Bove reicht. Sie wurde von dem pyroklastischen Strom erzeugt, der sich kurz zuvor der Südflanke des Südostkraterkomplex hinab bewegt hatte:
Montagnola-Wärmebildkamera zeigt große blumenkohlförmige Wolke
Foto vom 10.02.2022, 22:27 Uhr: Wärmebild-Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Der zwischenzeitlich rapide gestiegene Tremor erreichte gegen 22:00 Uhr sein Maximum auf sehr hohem Niveau. Ab 22:40 Uhr begann die eruptive Aktivität nachzulassen und kurz vor 23:00 Uhr sackten die Lavafontänen zusammen. Nun ereigneten sich noch einzelne strombolianische Explosionen und es kam während den nächsten Stunden zu anhaltender Emission von Asche, Gas und Dampf. Aus der Bresche wurde nach wie vor Lava gefördert, die sich zwischen Monte Frumento Supino und Monte Barbagallo der Südwestflanke hinab ergoss. Erst gegen 04:00 Uhr morgens ließ die Lavaförderung deutlich nach. Die Front des Lavastroms stagnierte auf ca. 2700 m Höhe.
Nach Sonnenaufgang war dann eine gewaltige Narbe in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes erkennbar. Die Bresche hatte sich deutlich in östliche Richtung erweitert und vertieft. Der obere südöstliche Abschnitt des Neuen Südostkraters ragte teilweise nach Westen über die Bresche hinaus oder hatte entlang der Bresche senkrechte Wände. Diese Struktur sah sehr instabil aus und es kam dort den ganzen Vormittag zu kleinen Hangrutschungen bzw. Abbrüchen, die bräunliche Aschewolken generierten. Aus dem zentralen Schlot wurde nur noch sporadisch etwas Asche oder Gas emittiert.
Gegen 11:30 Uhr begann an der unteren südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters etwas bräunliche Asche aufzusteigen und anschließend war ein kleiner Aschepilz erkennbar. Die Wärmebildkamera auf dem Monte Cagliato zeigte in diesem Bereich dann kurze Zeit später eine kleine thermische Anomalie, die sich langsam vergrößerte und sich intensivierte. Bläuliches Gas stieg auf. Diese Erscheinungen lassen auf die Öffnung eines effusiven Schlots schließen. Im Laufe des Nachmittags verlängerte sich die thermische Anomalie und nach Einbruch der Dunkelheit war dort ein glühender Fleck ekennbar, sowie ein schmaler kurzer Lavastrom, der sich in südöstliche Richtung bewegte.

Dieses Webcam-Foto zeigt die deutlich vergrößerte Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes. Entlang des östlichen Rands der Bresche, der sehr instabil ist, steigt etwas Asche auf, die durch Rutschungen verursacht wird. An der unteren Südostflanke des Neuen Südostkraters hat sich gerade ein neuer effusiver Schlot geöffnet, was durch eine kleine Aschewolke signalisiert wird:
Deutlich vergrößerte Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes
Foto vom 11.02.2022, 11:33 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 31.01. bis 06.02. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 31.01. bis 06.02. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum vom 31. Januar bis 06. Februar niedrig. Allerdings könnte starker Wind zu einer Unterdrückung von Infraschallereignissen geführt haben. Quelle der Aktivität, die Signale mit niedrigen bis mittleren Amplitudenwerten generierte, war die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 31.01. bis 06.02. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche unverändert. Sie bewegten sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben im gleichen Zeitraum im Vergleich zur Vorwoche stabil und schwankten auf mittlerem Niveau.
Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 25. Januar bestimmt wurde war mit einem Wert von 0.63 etwas höher als bei der letzten Messung. Das Helium3-Verhältnis hat somit wieder hohes Niveau erreicht [1].

Die Online-Seismogramme zeigten in der letzten Woche wiederholt schwache langperiodische Signale. Mehrmals kam es zu kurzen Phasen von leichtem Rauschen, die oft mehrere Minuten lang andauerten [1].
Der Tremor bewegte sich zunächst auf niedrigem Niveau, stieg bis zum 06.02. leicht an und bewegte sich für einige Tage an der Grenze zu mittlerem Niveau. Am Morgen des 09. Februar stieg er deutlich auf mittleres Niveau an und setzte auch am 10. Februar seinen Anstieg fort. Am Abend erreichte er dann hohes Niveau und gipfelte während dem Paroxysmus auf sehr hohem Niveau. Dann fiel er deutlich ab und schwankt seitdem auf mittlerem Niveau [2].

Am 05.02. wurde bei Mangano (Ostflanke) ein Beben der Stärke 3.3 gemessen [1].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Mit einem so heftigen Paroxysmus hatte ich überhaupt nicht gerechnet, da es kaum Vorzeichen dafür gab. Eine Rückkehr milder strombolianischer Aktivität hatte ich erwartet, aber nicht einen Paroxysmus. Es gab kaum Vorzeichen, wie eine nennenswerte Seismik oder Inflation des Vulkangebäudes. Lediglich ein Beben am 05. Februar an der Ostflanke könnte ein Hinweis gewesen sein, wobei ich hier eher eine tektonische Ursache vermutete, da dort eine Verwerfung von Nord nach Süd verläuft. Diese kann aber auch auf aufsteigendes Magma reagieren.
Interessant ist auf jeden Fall, dass sich die Helium3-Konzentrationen zuletzt wieder verstärkt hatten, was ein Hinweis auf die Ankunft von frischem Magma sein könnte. Darum denke ich, dass das Magma, das sich nun seit einigen Monaten unter dem Berg befand und nicht mehr genügend Druck für einen neuen Paroxysmus aufbauen konnte, mit einem Schub frischem und gasreichem Magma mischte und so diesen heftigen Paroxysmus generierte. Vermutlich war es auch etwas zähflüssiger und förderte somit explosives Verhalten.
Bemerkenswert war auf jeden Fall die teilweise Zerstörung der südlichen Flanke des Neuen Südostkraters und die damit verbundene deutlich Erweiterung der Bresche, was auch die pyroklastischen Ströme verursachte. Vermutlich stieg hier vorübergehend viel Magma auf, dass diesen Bereich durchdrang, Explosionen generierte und den Kraterabschnitt destabilisierte, was dann zur Rutschung führte. Man muss auch Bedenken, dass der Südostkraterkomplex im letzten Jahr sehr stark gewachsen ist und entlang der Südflanke sehr steil ist. Somit musste hier früher oder später ein Kollaps erfolgen.
Nun stellt sich natürlich die Frage wann sich der nächste Paroxysmus ereignen wird. Der Tremor schwankt auf mittlerem Niveau und angesichts meiner Vermutung, dass nun wieder frisches Magma eingetroffen ist, denke ich, dass es nicht allzu Lange dauern wird. Sicherlich nicht mehrere Monate. Ich denke eher, dass es nur wenige Tage sein werden. Aber Mama Ätna ist immer für eine Überraschung gut und es ist wieder einmal sehr spannend geworden!

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04. Februar 2022

Am Südostkraterkomplex kam es in der letzten Woche zu einer zweitägigen Phase von milder strombolianischer Aktivität, die häufig mit kleinen Ascheemissionen verbunden waren. Der Tremor ist etwas angestiegen, aber die seismische Aktivität blieb niedrig.

Nach dem es am 29. Januar am Südostkraterkomplex noch zu ruhiger, aber anhaltender Gasfreisetzung kam, zeigte sich in der Nacht ab ca. 01:15 Uhr sporadisch leichter Glutschein. Er wurde von milden strombolianischen Explosionen verursacht, die sich in dem zentralen Krater des Südostkraterkomplexes, zwischen altem und neuem Südostkrater ereigneten. Diese Aktivität dauerte die ganze Nacht über an und nach Sonnenaufgang waren dann wiederholt bräunliche Aschewolken über dem Krater sichtbar. Am Abend des 30. Januar waren dann nach Sonnenuntergang erneut einige milde strombolianische Explosionen erkennbar. Diese schwache explosive Aktivität dauerte die Nacht über an und am 31. Januar machte sie sich über den Tag durch kleine bräunliche Ascheemissionen bemerkbar. Während der Nacht auf den 01. Februar traten die strombolianischen Explosionen seltener auf und am Tage behinderten dann Wolken häufig die Beobachtung mittels Webcams. Am 02. Februar waren die Sichtbedingungen wieder besser, aber ich konnte keine nennenswerten Aschefreisetzungen mehr erkennen.
An den übrigen Gipfelkratern zeigten sich in der letzten Woche die üblichen Gasemissionen, die an der Bocca Nuova am kräftigsten und häufig pulsartig verstärkt waren. Am Nordostkrater wurde nur wenig Gas anhaltend emittiert.

Auf diesem Webcam-Foto, das am Mittag des 30. Januar gemacht wurde kann man eine der Aschefreisetzungen aus dem Südostkraterkomplex erkennen, die an diesem Tag regelmäßig auftraten. Sie wird durch strombolianische Explosionen im zentralen Krater des Südostkraterkomplexes verursacht. Gleichzeitig emittiert die Bocca Nuova (linke Bildhälfte) pulsartig Gas:
Energiereiche Gasemission aus der Bocca Nuova
Foto vom 30.01.2022, 14:00 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 24.01. bis 30.01. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 24.01. bis 30.01. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität unterlag zwischen dem 24. und 31. Januar starken Schwankungen. Während am 27. Januar 150 und am 28. Januar 100 Ereignisse registriert wurden, kam es gegen Ende des Beobachtungszeitraums lediglich zu 10 Ereignissen. Quelle der Aktivität war überwiegend die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 24.01. bis 30.01. blieben die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern im Vergleich zur Vorwoche zunächst unverändert. Am 30. Januar nahmen sie dann leicht zu. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten im gleichen Zeitraum auf mittlerem Niveau und es zeigte sich ein leicht zunehmender Trend [1].

Die Online-Seismogramme zeigten in der letzten Woche wiederholt schwache langperiodische Signale bzw. kleine Explosionssignale. Mehrmals waren auch Phasen von leichtem Rauschen erkennbar, die oft mehrere Minuten lang andauerten.
Der Tremor nahm in der letzten Woche langsam zu und erreichte am 30. Januar mittleres Niveau. Im Laufe des 31. Januars ging er dann wieder etwas zurück und schwankte anschließend auf niedrigem Niveau [2].

Am 30.01. kam es westlich von Bronte (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am 31.01. ereignete sich im Raum nördlich des Monte Fontane (Ostflanke) eine kleine Erdbebenserie, wobei das stärkste Beben eine Magnitude von 2.2 erreichte [3].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Wie von mir erwartet kam es am Südostkraterkomplex zu neuer strombolianischer Aktivität, wobei diese dann doch schneller einsetzte als ich dachte. Die Explosionen waren meist relativ schwach und vermutlich häufig tiefsitzend, wodurch sich die bräunlichen Ascheemissionen erklären lassen. Nach zwei Tagen ging die Aktivität dann aber schon wieder zurück bzw. hörte ganz auf. Da die Gasemissionen der Gipfelkrater immer noch relativ niedrig sind und auch die seismische Aktivität eher schwach geblieben ist und weder Deflation noch Inflation messbar ist, scheint im Moment nicht viel frisches Magma aufzusteigen und sich der Berg im Gleichgewicht zu befinden.
Darum rechne ich nicht mit einer unmittelbar bevorstehenden größeren Eruption. Das Magma steht aber weiterhin hoch im Berg und früher oder später wird sich wieder mehr Druck aufbauen. Somit dürften sich in den nächsten Wochen weitere Episoden mit strombolianischen Explosionen am Südostkrater ereignen. Auch effusive Aktivität ist denkbar. Auch könnte es an den anderen Gipfelkratern, wie Bocca Nuova oder Nordostkrater zu strombolianischer Aktivität kommen. Sowie frisches gasreiches Magma aufsteigt kann sich natürlich auch wieder ein Paroxysmus ereignen. Ich denke aber, dass sich dies dann durch erhöhte seismische Aktivität ankündigen wird.

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28. Januar 2022

Auch in dieser Woche blieb der Ätna ruhig und es kam lediglich zu den gewohnten Gasfreisetzungen. Tremor und seismische Aktivität hielten sich auf niedrigem Niveau.

In der letzten Woche waren die Gasemissionen weiterhin an der Bocca Nuova am kräftigsten und traten dort häufig pulsartig verstärkt auf. Am 27. Januar waren wieder einige energiereichere Gasfreisetzungen erkennbar, die pilzförmige Gaswolken produzierten. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch heute. Quelle dieser Emissionen war der nordwestliche Abschnitt der Bocca Nuova. Am Nordostkrater zeigte sich schwache aber meist anhaltende Gasemission. Am Südostkraterkomplex setzten Fumarolen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters anhaltend etwas Gas frei. Je nach Wetterlage war im oberen Bereich der Bresche, die sich entlang der Ostflanke des Neuen Südostkraters zieht, anhaltende Freisetzung von weißem Dampf erkennbar.

Dieses Webcam-Foto vom Vormittag des 27. Januar zeigt eine der energiereicheren Gasemissionen aus der Bocca Nuova (linke Bildhälfte). Gleichzeitig setzt der Neue Südostkrater (rechts) nur wenig Gas aus seinem Gipfelbereich frei:
Energiereiche Gasemission aus der Bocca Nuova
Foto vom 27.01.2022, 10:54 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 17.01. bis 23.01. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 17.01. bis 23.01. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität blieb zwischen dem 17. und 23. Januar auf niedrigem Niveau, allerdings kam es am 18. und 19. Januar zu einem Anstieg. Starker Wind beeinträchtigte jedoch die Messungen. Als Quelle der Aktivität konnte die Bocca Nuova ermittelt werden [1].

Im Zeitraum vom 17.01. bis 23.01. hat sich der Rückgang der Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater, der bereits im Dezember begonnen hatte, weiter fortgesetzt. Die Gasemissionen befinden sich inzwischen auf niedrigem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) nahmen zwischen dem 17.01. und 23.01. zu, bewegten sich aber weiter auf mittlerem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme zeigten in der letzten Woche im Abstand von wenigen Minuten schwache langperiodische Signale. Am 27. Januar waren auch mehrmals Phasen von leichtem Rauschen zu sehen, die meist 1 - 2 Minuten lang andauerten.
Der Tremor schwankte weiterhin auf niedrigem Niveau und unterliegt seit gestern einem leichten Anstieg [2].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Weiterhin gibt es keine Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Eruption. Allerdings gaben sich die Seismogramme in den letzten Tagen wiederholt etwas unruhig und der Tremor nahm heute etwas zu. Das könnten ersten Anzeichen dafür sein, dass Magma langsam damit beginnt aufzusteigen. Nach wie vor rechne ich in den nächsten Wochen mit neuer strombolianischer Aktivität am Südostkraterkomplex, Nordostkrater oder Bocca Nuova.

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21. Januar 2022

Während der letzten Woche setzte der Berg seinen unruhigen Schlaf fort. An Bocca Nuova und Nordostkrater kam es zu energiereichen Gasemissionen bzw. kleinen Ascheemissionen. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

In der vergangenen Woche kam es wieder zu energiereichen Gasemissionen aus der Bocca Nuova. Sie ereigneten sich in ihrem nordwestlichen Abschnitt und formten pilzförmige Gaswolken. Am Mittag des 16. Januar wurde gegen 12:57 Uhr vorübergehend etwas bräunliche Asche aus dem Nordostkrater emittiert. Am Nachmittag des 19. Januar konnte ich gegen 16:50 Uhr eine bräunliche Aschewolke über dem östlichen Abschnitt des Zentralkraterkegels erkennen. Diese wurde entweder von der Voragine oder dem Nordostkrater emittiert. Ansonsten kam es am Nordostkrater nur zu geringen Gasemissionen. Am Südostkraterkomplex konnte ich anhaltende Gasemission aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennen.

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 10.01. bis 16.01. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 10.01. bis 16.01. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war zwischen dem 10.01. und 15.01. niedrig, nahm aber am 16.01. zu. Bedingt durch starken Wind waren die Messwerte aber vermutlich an einigen Tagen fehlerbehaftet und die Anzahl der Ereignisse wohlmöglich unterbewertet. Als Quelle der Aktivität konnte überwiegend die Bocca Nuova ermittelt werden [1].

Im Zeitraum vom 10.01. bis 16.01. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche unverändert. Sie bewegten sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben im gleichen Zeitraum im Vergleich zur Vorwoche stabil und bewegten sich auf mittlerem Niveau.
Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 04. Januar bestimmt wurde war mit einem Wert von 0.58 ähnlich wie bei der letzten Messung. Dieser Wert liegt auf mittlerem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme zeigten in der letzten Woche zunächst nur gelegentlich schwache langperiodische Signale. In den letzten drei Tagen traten sie etwas häufiger auf und es waren auch kurze Phasen (maximal wenige Minuten Dauer) von leicht verstärktem Rauschen erkennbar. Der Tremor schwankte auf niedrigem Niveau [2].

Am 16.01. kam es am Monte Scavo (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5 [3].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Die leichten Aschefreisetzungen bzw. energiereichen Gasemissionen an Nordostkrater bzw. Bocca Nuova deuten meiner Meinung nach auf tiefsitzende explosive Aktivität hin. Noch ist der Tremor aber nicht gestiegen und somit denke ich nicht, dass eruptive Aktivität unmittelbar bevorsteht. Allerdings glaube ich weiterhin, dass es in den nächsten Wochen zu strombolianischer Aktivität im Südostkraterkomplex oder ggf. auch im Nordostkrater kommen könnte.

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14. Januar 2022

In der letzten Woche kam es zu teilweise energiereicher Gasemission aus der Bocca Nuova. Tremor und seismische Aktivität waren allerdings schwach.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte am Anfang der letzten Woche zunächst häufig die Beobachtungen der Gipfelkrater mittels Webcams. Am 12. Januar zeigten sich zwischen den Wolkenlücken einige energiereiche Gasemissionen aus der Bocca Nuova, die pilzförmige Wolken formten. Manchmal waren die Gasfreisetzungen auch mit geringen Mengen bräunlicher Asche durchsetzt. Am Südostkraterkomplex setzten Fumarolen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters anhaltend etwas Gas frei. An Voragine und Nordostkrater konnte ich nur wenig Gasemission erkennen.

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 03.01. bis 09.01. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 03.01. bis 09.01. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität nahm zwischen dem 03.01. und 09.01. im Vergleich zur Vorwoche etwas zu. Quelle der Aktivität war die Bocca Nuova [1].

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater blieben im Zeitraum vom 03.01. - 09.01. gegenüber der Vorwoche unverändert und bewegten sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) nahmen im gleichen Zeitraum gegenüber der Vorwoche zu und bewegten sich auf mittlerem Niveau [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE zeigten sich in der letzten Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale.
Der Tremor schwankte in der letzten Woche weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Zurzeit gibt es keine Indizien für unmittelbar bevorstehende eruptive Aktivität. Die Kohlendioxidemissionen hatten sich allerdings stabilisiert und sind zuletzt wieder etwas gestiegen. Auch die energiereichen Gasemissionen der Bocca Nuova, die ich am 12. Januar beobachten konnte deuten darauf hin, dass der Druck unter dem Berg wieder etwas zugenommen hat. Daher rechne ich in den nächsten Wochen mit neuer strombolianischer Aktivität in Südostkraterkomplex, Bocca Nuova oder Nordostkrater.


  1. INGV-Sezione di Catania. 2022. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE - SETTIMANA DI RIFERIMENTO 03/01/2022 - 09/01/2022
  2. INGV-Sezione di Catania. 2022. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE

07. Januar 2022

Der Jahreswechsel verlief am Ätna sehr ruhig und die Aktivität beschränkte sich auf die üblichen Gasemissionen der Gipfelkrater. Abgesehen von einer Serie schwacher Beben an der Nordwestflanke blieb die seismische Aktivität niedrig.

In der vergangenen Woche wurde weiterhin aus der Bocca Nuova das meiste Gas freigesetzt. An Voragine und Nordostkrater konnte ich nur schwache Gasemission erkennen. Aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters wurde anhaltend etwas Gas emittiert.

Die Auswertung der Daten der GPS-Stationen ergab für den Zeitraum vom 27.12. bis 02.01. keine signifikanten Veränderungen [1].
Die Daten der Stationen des klinometrischen Netzwerks zeigten im Zeitraum vom 27.12. bis 02.01. keine signifikanten Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum vom 27.12. bis 02.01. niedriger als in der Vorwoche. Die wenigen Ereignisse konzentrierten sich auf den 02. Januar und wurden von der Bocca Nuova verursacht [1].

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater waren im Zeitraum vom 27.12. - 02.01. niedriger als in der Vorwoche und bewegten sich auf mittlerem Niveau.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) waren im gleichen Zeitraum ähnlich wie in der Vorwoche und stabilisierten sich auf mittlerem Niveau [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE waren in der letzten Woche im Abstand von 5 - 10 min schwache langperiodische Signale erkennbar.
Der Tremor schwankte in der letzten Woche auf niedrigem Niveau [2].

Vom 01.01. bis 07.01. kam es im Gebiet südöstlich bis östlich von Randazzo (Nord-/Nordwestflanke) zu einer Serie zahlreicher schwacher Beben. Die stärksten Beben erreichten dabei Magnituden von bis zu 2.2. Die Hypozentren lagen in ca. 20 - 30 Km Tiefe [3].

Meine Interpretation der Daten und Spekulationen über die weitere Entwicklung:
Die Kohlendioxid-Messwerte haben sich auf mittlerem Niveau stabilisiert und die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater sind Rückläufig. Der Erdbebenschwarm an der Nordwestflanke ereignete sich in größerer Tiefe und hat vermutlich eher eine tektonische Ursache. An den Gipfelkratern kam es zu keinen neuen Ascheemissionen oder energiereichen Gasfreisetzungen. Darum rechne ich nicht mit unmittelbar bevorstehender eruptiver Aktivität. Allerdings denke ich weiterhin, dass es in den nächsten Wochen zu strombolianischer Aktivität im Südostkraterkomplex oder ggf. auch dem Nordostkrater kommen könnte.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2022. Etna - BOLLETTINO SETTIMANALE - SETTIMANA DI RIFERIMENTO 27/12/2021 - 02/01/2022
  2. INGV-Sezione di Catania. 2022. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2022.

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