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Ätna Update (04.01. - 29.03.2019)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


29. März 2019

Die vergangene Woche war am Ätna erneut durch relative Ruhe geprägt. Die seismische Aktivität nahm jedoch wieder etwas zu und die Online-Seismogramme zeigten ebenfalls einen leichten Trend von zunehmender Unruhe.

Schlechtes Wetter mit viel Neuschnee behinderte in der letzten Woche häufig die Beobachtung der Gipfelregion mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden konnte ich mäßige Gasfreisetzung aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova beobachten. An der Voragine kam es zu pulsartiger Gasemission aus ihrem nördlichen Abschnitt. Sporadisch wurden dort auch größere Mengen von weißem Dampf emittiert. Am Nordostkrater kam es zeitweise zu leichter Gasfreisetzung und im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters wurde anhaltend etwas Gas bzw. Dampf emittiert.

Wie das INGV berichtet kam es am 24. März um 20:30 Uhr zu einer vorübergehenden Emission von heißem Gas aus dem östlichen Schlot (Kollapskrater Puttusiddu) des Neuen Südostkraters [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 18.03. bis 24.03. zeigte eine Fortdauer der Inflation des Ätna in südöstliche Richtung. Die Geschwindigkeit der Inflation hat etwas zugenommen. Auch an der oberen Südflanke hat sich die langsame, aber stetige Inflation des Bergs fortgesetzt [1].

Im Zeitraum vom 18.03. bis 24.03. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche leicht an. Die Messwerte lagen nur vereinzelt oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater an und bewegten sich oberhalb des üblichen Niveaus. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) gingen im Zeitraum vom 18.03. bis 24.03. etwas zurück und bewegten sich weiterhin auf niedrigem Niveau [1].

Die Infraschallaktivität der Gipfelkrater war zwischen dem 18.03. und dem 24.03. sehr niedrig. Eine eindeutige Quelle der Aktivität konnte nicht ermittelt werden [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der vergangenen Woche zunächst nur selten langperiodische Signale zu sehen. Im Laufe des 28. März wurden sie jedoch häufiger und heute wurden ca. alle 10 - 15 Minuten überwiegend schwache langperiodische Signale verzeichnet. Phasenweise zeigte sich in der letzten Woche für einige zig Minuten leicht erhöhtes Rauschen, was vermutlich durch schwachen Tremor verursacht wurde. Der Tremor schwankte in der letzten Woche auf niedrigem Niveau und nahm vorübergehend etwas zu [2].

Am 22.03. wurde bei Case del Vescovo (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 24.03. kam es am Monte Intraleo (Westflanke) zu zwei Beben die Magnituden von 1.9 und 2.3 erreichten. Am 24.03. wurden im Bereich des Zentralkraters mehrere leichte Erdbeben verzeichnet. Das Stärkste hatte dabei eine Magnitude von 1.6. An diesem Tag kam es außerdem am Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.8. Am 25.03. ereigneten sich im Gebiet des Monte Fontane (Ostflanke) mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte dabei eine Magnitude von 2.1. Zwischen dem 25.03. und dem 27.03 wurden im Raum östlich bis südöstlich von Ragalna (Südflanke) einige Erdbeben verzeichnet. Das Stärkste erreichte eine Magnitude von 2.1. Am 27.03. kam es am Monte Fontane zu einem Beben der Stärke 2.9. Am 28.03. wurde westlich von Zafferana Etnea (Ostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.7 registriert. Am gleichen Tag kam es im Bereich des Zentralkraters zu zwei Beben die eine Stärke von 1.9 hatten [3].


  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 18/03/2019 - 24/03/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


22. März 2019

Abgesehen von einer einzelnen Aschefreisetzung in der Bocca Nuova verhielt sich der Ätna auch in der vergangenen Woche wieder sehr ruhig. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

In der letzten Woche waren über die Webcams lediglich die üblichen Gasemissionen an den Gipfelkratern zu erkennen. Diese konzentrierten sich auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova, sowie auf den nördlichen Abschnitt der Voragine, wo vermutlich der neue Kollapsschlot Gas emittierte. Hier waren die Gasemissionen auch zeitweise pulsartig verstärkt. Am Nordostkrater wurde zeitweise Gas und Dampf freigesetzt. Am Südostkraterkomplex konnte ich leichte, jedoch anhaltende Gasemission am Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennen. Am 19.03. verschlechterte sich das Wetter deutlich und lies an den Folgetagen keine Beobachtungen mittels Webcams mehr zu.

Wie das INGV berichtet kam es am 16. März zu einer einzelnen kleinen Aschefreisetzung aus der Bocca Nuova. An diesem Tag konnte auch mehrfach pulsartige Emission von dichtem weißem Dampf aus der Voragine beobachtet werden [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 11.03. bis 17.03. zeigte eine weitere Verlangsamung der seit Dezember bestehenden Expansion des Bergs in südöstliche Richtung [1].

Im Zeitraum vom 11.03. bis 17.03. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche nahezu unverändert. Die Messwerte lagen nur vereinzelt oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater leicht an. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) gingen im Zeitraum vom 11.03. bis 17.03. weiter zurück und bewegten sich auf niedrigem Niveau.
Die jüngste Messung zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 14. März durchgeführt wurde, ergab im Vergleich zur letzten Messung einen niedrigeren Wert [1].

Die Infraschallaktivität der Gipfelkrater war zwischen dem 11.03. und dem 17.03. sehr niedrig. Quelle der Aktivität waren Bocca Nuova und Voragine [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten in der vergangenen Woche nur eins bis zwei langperiodische Signale pro Stunde. In den letzten Tagen wurden sie sogar noch seltener. Auch sonst waren die Seismogramme nicht auffällig. Der Tremor bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Am 15.03. kam es südlich von Milo (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 17.03. ereigneten sich im Raum Milo weitere schwache Erdbeben die Magnituden von bis zu 1.7 erreichten. Am 19.03. wurde am Monte Arcimis (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 verzeichnet. Vom 19.03. bis 20.03. kam es im Gebiet des Zentralkraters zu mehreren Erdbeben. Das Stärkste erreichte dabei eine Magnitude von 2.9 [3].


  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 11/03/2019 - 17/03/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


15. März 2019

Auch die vergangene Woche verlief am Ätna ruhig. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig und an den Gipfelkratern kam es nur zu den üblichen Gasemissionen. Die Expansion des Bergs hat sich unterdessen weiter abgeschwächt.

Während der letzten Woche zeigte sich am Ätna lediglich ruhige Gasfreisetzung. Diese konzentrierte sich auf den nordwestlichen Abschnitt der Bocca Nuova, sowie auf den nördlichen Bereich der Voragine, wo sie häufig pulsartig verstärkt auftrat. Aus dem Nordostkrater wurde zeitweise etwas Gas emittiert. Am Südostkraterkomplex erfolgte die Gasfreisetzung aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters. Aus seiner südöstlichen Flanke, insbesondere aus dem größten Krater der eruptiven Spalte vom 24.12.2018, trat zeitweise weißer Dampf aus.

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 04.03. bis 10.03. zeigte eine Fortdauer der Expansion des Bergs in südöstliche Richtung. Allerdings ging die Geschwindigkeit dieser Expansion wie bereits während den letzten Wochen kontinuierlich zurück. Auch an der Südflanke des Ätna ging die Expansionsgeschwindigkeit zurück [1].

Im Zeitraum vom 04.03. bis 10.03. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche nahezu unverändert. Die Messwerte lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater leicht an. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) stagnierten im Zeitraum vom 04.03. bis 10.03. auf niedrigem Niveau [1].

Die Infraschallaktivität der Gipfelkrater war zwischen dem 04.03. und dem 10.03. sehr schwach. Quelle der Aktivität war die Voragine [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten in der vergangenen Woche lediglich zwei bis drei kleine langperiodische Signale pro Stunde. Auch sonst waren die Seismogramme nicht auffällig. Der Tremor bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Am 08.03. kam es im Bereich des Zentralkraters zu einer Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterung erreichte dabei eine Magnitude von 2.0. Am 08.03. wurde bei Mangano (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet. Am 11.03. ereignete sich im Raum nördlich von Ragalna (Südflanke) eine Erdbebenserie. Das stärkste Beben hatte dabei eine Magnitude von 2.2. Am 12.03. wurde östlich von Calatabiano (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Am 13.03. kam es im Raum nordwestlich von Adrano bzw. westlich des Monte Minardo (Westflanke) zu mehreren Erdbeben. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 1.9. Am gleichen Tag ereigneten sich nördlich von Milo (Ostflanke) mehrere Erdstöße. Der Stärkste hatte hierbei eine Magnitude von 2.4 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 04/03/2019 - 10/03/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


08. März 2019

Die letzte Woche verlief am Ätna relativ ruhig und es kam kaum noch zu Ascheemissionen aus der Bocca Nuova. Auch der Tremor blieb niedrig und die seismische Aktivität war normal. Allerdings hielt die Expansion des Ätna weiterhin an.

In der vergangenen Woche kam es zunächst noch an der Bocca Nuova zu leichten Ascheemissionen. Diese waren am 02. März am stärksten und wurden aus dem nordwestlichen Schlot freigesetzt. Danach konnte ich lediglich noch Gasemissionen beobachten. Am Nordostkrater konnte ich in der letzten Woche keine Aschefreisetzungen erkennen. Hier wurde lediglich etwas Gas emittiert. Etwas kräftigere und pulsartig verstärkte Gasemission war über der Voragine zu sehen. Diese wurde offenbar von dem neuen Kollapsschlot am nordöstlichen Kraterrand verursacht, der Mitte Januar entstanden war.

Wie das INGV berichtet sind die leichten Ascheemissionen der Bocca Nuova, die ab dem 27. Februar begannen und am Abend des 02. März ihren Höhepunkt erreichten, auf Kollapsereignisse in dem Gipfelkrater zurück zu führen. Die Emissionen vom 02. März waren auch von leichter seismischer Aktivität in der Bocca Nuova begleitet [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 25.02. bis 03.03. ergab, dass sich der Berg weiterhin in südöstliche Richtung ausdehnt. Die Geschwindigkeit der Expansion hat allerdings weiter abgenommen [1].

Im Zeitraum vom 25.02. bis 03.03. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche nahezu unverändert. Die Messwerte lagen nur selten oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum änderten sich auch die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater kaum. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) zeigten im Zeitraum vom 25.02. bis 03.03. gegenüber der Vorwoche ebenfalls wenig Veränderung und blieben auf niedrigem Niveau [1].

Die Infraschallaktivität der Gipfelkrater nahm ab dem 27. Februar deutlich ab und blieb auch bis zum 03.03. sehr niedrig. Quelle der Aktivität waren Bocca Nuova und Voragine [1].

Während sich auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) an den ersten Tagen der letzten Woche noch ca. zwei bis drei langperiodische Signale pro Stunde zeigten, wurden diese ab dem 05. März immer seltener. In den letzten Tagen traten sie nur noch alle paar Stunden auf. Auch die Phasen leicht verstärkten Rauschens, was durch zeitweillig erhöhten Tremor generiert wurde, waren nicht mehr zu sehen. Der Tremor schwankte in der letzten Woche auf niedrigem Niveau [2].

Am 27.02. kam es am Monte Denza (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 28.02. wurde östlich des Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.4 registriert. Am 01.03. kam es östlich des Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu mehreren leichten Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.7 hatte. Am 01.03. kam es südlich des Monte Fontane zu einem Beben der Stärke 2.2. Am 02.03. wurde nördlich des Monte Denza ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Am 02.03. kam es bei Contrada Feliciosa (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 04.03. wurde am Monte San Leo (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.6 gemessen. Am 05.03. ereigneten sich im Raum Monte Minardo - Contrada Feliciosa (Südwestflanke) mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1.9. Am 05.03. kam es nordwestlich von Adrano (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 05.03. wurde am Monte Palestra (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 25/02/2019 - 03/03/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


01. März 2019

Die wochenlangen, teilweise kräftigen Ascheemissionen aus Bocca Nuova und Nordostkrater haben in der vergangenen Woche aufgehört. Auch Tremor und Gasemissionen der Gipfelkrater gingen zurück. Die seismische Aktivität hat sich abgeschwächt.

In der vergangenen Woche verhinderte schlechtes Wetter zunächst zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Am 23. und 24. Februar waren noch leichte Ascheemissionen aus dem Nordostkrater erkennbar. An den Folgetagen konnte ich keine weiteren Aschefreisetzungen mehr beobachten. Es kam lediglich zu leichter Gasemission. An der Bocca Nuova konnte ich mäßige, pulsartige Gasfreisetzung beobachten. Heute wurde dort auch gelegentlich etwas Asche emittiert. Im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters war anhaltende Emission von Gas bzw. Dampf erkennbar.

Wie das INGV berichtet kam es zwischen 11. und 17. Februar im nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova zu strombolianischer Aktivität. Der östliche Schlot setzte dagegen nur Gas frei. Am neuen Kollapsschlot der Voragine, der sich am nördlichen Rand dieses Gipfelkraters befindet, war Gasemission unter Glutschein erkennbar [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 18.02. bis 24.02. ergab, dass sich der Berg weiterhin in südöstliche Richtung ausdehnt. Allerdings hat die Geschwindigkeit der Expansion etwas abgenommen. Die Ausdehnung in südliche bis südwestliche Richtung dauerte unverändert an [1].

Im Zeitraum vom 18.02. bis 24.02. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche kräftig zurück. Die Messwerte lagen unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche etwas an. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) zeigten im Zeitraum vom 18.02. bis 24.02. gegenüber der Vorwoche nur leichte Veränderungen. Bei der jüngsten Messung zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 21. Februar durchgeführt wurde, zeigten sich erneut etwas niedrigere Werte als bei der letzten Messung [1].

Die Infraschallaktivität nahm im Zeitraum vom 18.02. bis 21.02. etwas zu und konzentrierte sich auf die Voragine. Eine untergeordnete Rolle spielte die Bocca Nuova [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten sich in der vergangenen Woche alle 15 - 30 Minuten kräftige langperiodische Signale. Am 28.02. war zeitweise leichtes Rauschen erkennbar. Heute folgten den langperiodischen Signalen Phasen von minutenlangem verstärktem Rauschen. Der Tremor ging in der letzten Woche zurück und bewegte sich auf niedrigem Niveau [2].

Am 22.02. kam es südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) zu einem Erdbeben der Stärke 1.7. Zwischen dem 22.02. und 24.02. ereignete sich im Raum Ragalna - Santa Maria di Licodia (Süd-/Südwestflanke) eine kleine Serie leichter Beben. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2.0. Am 23.02. wurde südwestlich von Paternò (Südwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.6 verzeichnet. Am 24.02. kam es im Bereich des Zentralkraters zu mehreren Erdstößen. Der Stärkste erreichte hierbei eine Magnitude von 2.1. Vom 25.02. bis 26.02. ereignete sich im Gebiet östlich des Monte Zoccolaro (Südostflanke) eine kleine Erdbebenserie. Das Stärkste Beben hatte dabei eine Magnitude von 2.0. Am 27.02. kam es zu einer Erdbebenserie am Monte Minardo (Westflanke). Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2.0 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 18/02/2019 - 24/02/2019
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  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


22. Februar 2019

Erneut kam es in den vergangenen Tagen zu anhaltenden Aschefreisetzungen aus dem Nordostkrater. Diese führten zeitweise zur Schließung des Flughafens von Catania. Während die seismische Aktivität erhöht blieb, ging der Tremor etwas zurück.

In der letzten Woche kam es wieder zu häufigen und anhaltenden Ascheemissionen aus dem Nordostkrater. Bei der Asche handelte es sich nach wie vor um altes und sehr feines Material das von Dampf durchsetzt war. Die hell- bzw. dunkelgrauen Wolken stiegen meist 500 - 1000 m hoch auf bevor sie vom Wind verfrachtet wurden. Die Ascheemissionen behinderten den Flugverkehr sehr stark und führten wiederholt zur zeitweiligen Schließung des internationalen Flughafens von Catania. In den Ortschaften rings um den Ätna regnete es immer wieder geringe Mengen feiner Asche. An der Bocca Nuova wurde dagegen nur wenig Asche freigesetzt. Hier kam es zu kräftiger pulsartiger Gasfreisetzung. Aus der Voragine wurde zeitweise weißer Dampf bzw. Gas emittiert; vermutlich von den beiden Kollapskratern an ihrem Kraterrand. Am Südostkraterkomplex wurden anhaltend geringe Mengen an Gas bzw. Dampf aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters emittiert. Auch an dem größten Schlot der eruptiven Spalte vom 24.12.2018, der an der unteren südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters gelegen ist, wurde etwas weißer Dampf freigesetzt.

Dieses Webcam-Foto zeigt die Aschefreisetzung aus dem Nordostkrater, wie sie in der vergangenen Woche häufig zu sehen war. Die dicken grauen Aschewolken steigen ca. 500 m hoch auf bevor sie vom Wind in westliche Richtung verfrachtet werden. Der Schnee auf den Hängen des Ätna ist an vielen Stellen bereits von einer dünnen Ascheschicht überzogen und wirkt dadurch schmutzig:
Emission grauer Asche aus dem Nordostkrater
Foto vom 18.02.2019, 09:15 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Die Auswertung der GPS-Stationen bestätigte im Zeitraum vom 11.02. bis 17.02. die Andauer des Trends zur Expansion des Bergs in südöstliche Richtung. Die Geschwindigkeit der Expansion hat jedoch etwas abgenommen. Die klinometrischen Daten (Messung der Hangneigung) zeigten im gleichen Zeitraum dagegen kaum Veränderungen [1].

Im Zeitraum vom 11.02. bis 17.02. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an. Die Messwerte lagen mehrfach oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 20.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum stieg auch die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche etwas an. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) gingen im Zeitraum vom 11.02. bis 17.02. gegenüber der Vorwoche etwas zurück [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum vom 11.02. bis 17.02 zeitweise durch starken Wind gestört. Während die Aktivität vom 11.02. bis 16.02. sehr niedrig war, stieg sie am 17. Februar etwas an. Quelle der Infraschallaktivität waren vor allem Bocca Nuova bzw. Voragine und nur in geringerem Ausmaß der Nordostkrater [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche häufig langperiodische Signale erkennbar. Diese traten im Abstand von wenigen Minuten auf und waren teilweise recht kräftig. Der Tremor schwankte zwischen niedrigem und mittlerem Niveau und ging in den letzten Tagen etwas zurück [2].

Am 15.02. kam es nördlich von Linguaglossa (nördlich des Ätna) zu mehreren Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.2. Am 16.02. wurden bei Zafferana Etnea (Südostflanke) zwei schwache Erdbeben registriert, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.5 hatte. Am 18.02. wurden bei Milo (Ostflanke) zwei Beben gemessen die Stärken von 1.6 bzw. 1.5 aufwiesen. Am 19.02. ereigneten sich südöstlich des Monte Palestra (Südwestflanke) mehrere leichte Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.2 hatte. Am 19.02. wurden im Gebiet östlich des Piano Pernicana (Nordostflanke) zwei Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.0. Am gleichen Tag wurde am Rifugio Sapienza (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. An diesem Tag kam es außerdem am Monte Intraleo (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5 und nordöstlich von Ragalna (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 20.02. wurde bei Pietrafucile (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 20.02. kam es am Monte Denza (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 11/02/2019 - 17/02/2019
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15. Februar 2019

Während der vergangenen Woche dauerten die zeitweiligen Ascheemissionen aus dem Nordostkrater an. Gleichzeitig schwoll der Berg weiter an, wie GPS-Daten bestätigten. Die seismische Aktivität blieb erhöht.

In der vergangenen Woche kam es am Nordostkrater erneut zu wiederholten Ascheemissionen. Diese traten insbesondere am 09. und 10. Februar auf. Auch am 14. Februar waren die Aschefreisetzungen so kräftig, dass der Luftraum über Sizilien teilweise gesperrt werden musste und es dadurch zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr kam. Auch heute setzte der Nordostkrater immer wieder dunkle Asche frei. An der Bocca Nuova kam es dagegen nur zu leichten und sporadischen Ascheemissionen. Die Aschefreisetzungen wurden nur von geringen thermischen Anomalien begleitet und somit dürfte es sich um kaltes Material gehandelt haben. Am Südostkraterkomplex konnte ich lediglich leichte, aber anhaltende Emission von Gas- bzw. Dampf aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennen.

Die Asche die am 07. und 08. Februar vom Nordostkrater freigesetzt wurde, konnte vom INGV einer Analyse unterzogen werden. Dabei zeigte sich, dass sie zu 98% aus altem Material bestand und lediglich 2% frisches Material enthielt [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen ergab im Zeitraum vom 04.02. bis 10.02. einen weiterhin andauernden Trend zur Expansion des Bergs in südöstliche Richtung. Dies zeigte sich an den Stationen an der unteren und mittleren Ostflanke (ETEC in Santa Tecla, sowie EBAC in Baglio). An der Station ELAC (Isola Lachea) wurde ein bemerkenswerter Versatz von 1.5 cm zwischen dem 03. und 04. Februar registriert. Dieser lässt sich auf die intensive Deformation der unteren Ostflanke zurückführen. Auch an der oberen Südflanke (Station EINT) dauerte der Trend zur Expansion in südöstliche Richtung an. Die klinometrischen Daten (Messung der Hangneigung) zeigten im gleichen Zeitraum dagegen kaum Veränderungen [1].

Im Zeitraum vom 04.02. bis 10.02. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 11.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum gingen auch die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche zurück. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) zeigten im Zeitraum vom 04.02. bis 10.02. gegenüber der Vorwoche nur wenig Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war im Zeitraum vom 04.02. bis 10.02. höher als in der Vorwoche. Quelle der Intraschallaktivität war in erster Linie der Nordostkrater, gefolgt von der Bocca Nuova [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten sich in der vergangenen Woche alle 1 - 2 Minuten deutliche langperiodische Signale. Ab dem 14. Februar wurden sie noch etwas stärker. Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche zwischen niedrigem und mittlerem Niveau [2].

Am 08.02. kam es südlich des Monte Palestra (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 09.02. wurde bei Sant'Agata li Battiati (südöstlich des Ätna) ein Beben der Stärke 2.9 registriert. Am 10.02. kam es bei Trecastagni (Südostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 2.4. Am 10.02. wurde östlich des Monte Frumento Supino (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. An diesem Tag kam es auch im Bereich des Zentralkraters zu mehreren sehr schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.5 hatte. Am 11.02. wurde nördlich von Ragalna (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet. Am 12.02. kam es bei Santa Maria di Licodia (Südwestflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 2.3. Am 12.02. wurde westlich des Monte Denza (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Am 13.02. kam es am Monte Frumento Supino zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 14.02. ereignete sich im Raum Milo - Monte Fontane (Ostflanke) eine Erdbebenserie. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2.7. Die Hypozentren der Beben lagen in 2 - 5 Km Tiefe [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 04/02/2019 - 10/02/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


08. Februar 2019

Auch während der letzten Woche kam es am Ätna wieder zu teilweise kräftigen Ascheemissionen. Die seismische Aktivität nahm wieder etwas zu. GPS-Messungen ergaben unterdessen, dass der Berg immer mehr anschwillt.

In der vergangenen Woche kam es zunächst zu keinen nennenswerten Aschefreisetzungen aus Bocca Nuova oder Nordostkrater mehr. Allerdings wurden die Beobachtungen auch zeitweise durch schlechtes Wetter behindert. Am 06.02. wurde dann aus der Bocca Nuova anhaltend und pulsartig verstärkt graue Asche freigesetzt. Auch aus dem Nordostkrater wurde immer wieder graue Asche emittiert. Am 07.02. waren die Aschefreisetzungen aus der Bocca Nuova schwächer und nicht mehr anhaltend. Am Nordostkrater setzten sich die leichten Ascheemissionen fort. Heute Morgen nach Sonnenaufgang nahmen die Aschefreisetzungen aus dem Nordostkrater kräftig zu und erreichten zwischen 08:00 und 09:00 Uhr einen Höhepunkt. Die dunkle Asche wurde dabei pulsartig ca. 500 - 1000 m hoch ausgestoßen bevor sie von einem kräftigen westlichen Wind in östliche Richtung verfrachtet wurde. Dort sorgte sie für Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Nach 10:00 Uhr schwächten sich die Aschefreisetzungen wieder deutlich ab und traten ab 11:00 Uhr nur noch sporadisch auf. Thermische Anomalien konnte ich während den Ascheemissionen nicht beobachten. Somit dürfte es sich weiterhin um kaltes und älteres Material gehandelt haben.
An der Bocca Nuova konnte ich dagegen heute keine Ascheemission beobachten. Am Südostkraterkomplex war in der vergangenen Woche nur leichte, aber anhaltende Emission von Gas und Dampf aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennbar.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Morgen zeigt die kräftige Ascheemission aus dem Nordostkrater. Die pulsartig aufsteigende Asche wird vom Wind rasch in östliche Richtung verfrachtet:
Kräftige Ascheemission aus dem Nordostkrater
Foto vom 08.02.2019, 06:51 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Wie das INGV berichtet kam es am 02. Februar am Nordostkrater zu einer Explosion. Sie ereignete sich um 03:30 Uhr und war sowohl von einem seismischen, als auch von einem Infraschallsignal begleitet. Dabei kam es auch zu intensiver Aschefreisetzung. Ein kräftiger Wind verfrachtete die Aschewolke nach Nordosten wo es im Gebiet des Piano Provenzana zu Ascheregen kam. Die Ascheemissionen gingen während den nachfolgenden Stunden allmählich zurück und waren gegen 09:00 Uhr morgens nur noch schwach [1].

Untersuchungen zur Bodendeformation mittels GPS bestätigten einen sich markant beschleunigenden Trend sowohl in Richtung Südost, als auch in Richtung Nordost. Inflation wurde außerdem an der Südflanke, sowie Südwestflanke im Gebiet zwischen Monte Gallo und Serra La Nave registriert. An der Westflanke zeigte sich Ausdehnung in südwestliche Richtung, was die Annahme einer Phase des Wiederauffüllens des Vulkans bestätigt. Die klinometrischen Daten (Messung der Hangneigung) der vergangenen Woche zeigten dagegen kaum Veränderungen [1].

Im Zeitraum vom 28.01. bis 03.02. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 20.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls an. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) stiegen vom 28.01. bis 03.02. nur leicht an. Insgesamt bestätigten sie einen leicht steigenden Trend der seit dem Ende der Eruption vom Dezember andauert.
Bei der jüngsten Messung zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 29. Januar durchgeführt wurde, zeigten sich gegenüber der letzten Messung kaum Veränderungen [1].

Die Infraschallaktivität war zwischen dem 28.01. und 03.03. sehr niedrig [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche häufig kleine Explosionssignale erkennbar. Sie traten fast im Minutentakt auf und wurden im Laufe der Woche etwas stärker. Phasenweise zeigte sich auch etwas verstärktes Rauschen, was durch erhöhten Tremor verursacht wurde. Der Tremor schwankte in der letzten Woche zwischen niedrigem und mittlerem Niveau und nahm insgesamt leicht zu [2].

Am 31.01. kam es südöstlich von Pozzillo (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 01.02. ereignete sich nördlich von Adrano (Südflanke) eine kurze Erdbebenserie. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 2.4. Am 02.02. wurde südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.9 registriert. Vom 02.02. bis 03.02. ereignete sich im Gebiet nördlich von Ragalna (Südflanke) eine Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterung wurde mit einer Magnitude von 3.3 registriert. Die Beben ereigneten sich in einer Tiefe von ca. 4 - 7 Km. Am 02.02. kam es westlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 03.02. wurden bei Biancavilla (Südwestflanke) zwei Beben registriert die Magnituden von 1.5 bzw. 1.6 aufwiesen. Am 03.02. kam es nordöstlich von Adrano (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 04.02. wurde am Monte Parmentelli ein Beben mit einer Magnitude von 2.1 gemessen. Am 05.02. kam es im Raum Belpasso - Ragalna (Südostflanke) zu einer kleinen Erdbebenserie. Die stärksten Beben erreichten dabei Magnituden von 2.2 und 2.4. Sie ereigneten sich in 3 - 9 Km Tiefe. Am 05.02. wurden im Gebiet zwischen dem Rifugio Sapienza, dem La Montagnola und dem Case del Vescovo (Süd-/Südostflanke) mehrere leichte Erdbeben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1.9. Am gleichen Tag kam es südlich von Contrada Feliciosa zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.6. Am 05.02. und 06.02. wurden im Gebiet des Monte Centenari (Ostflanke) einige leichte Beben gemessen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1.6. Am 06.02. wurden im Raum Belpasso - Trecastagni (Südostflanke) zu mehreren Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.5 aufwies [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 28/01/2019 - 03/02/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


01. Februar 2019

Die letzte Woche war am Ätna durch teilweise kräftige Ascheemission aus Nordostkrater und Bocca Nuova geprägt. Dies führte sogar zu einer vorübergehenden Schließung des Flughafens von Catania. Unterdessen ging die seismische Aktivität deutlich zurück und auch der Tremor blieb niedrig.

In der vergangenen Woche kam es zeitweise zu teilweise kräftiger Ascheemission aus dem Nordostkrater. Besonders intensiv war sie am 26. Januar. Bei schlechtem Wetter und kräftigem Wind wurde die Asche bis nach Catania verfrachtet, wo der internationale Flughafen für einige Stunden geschlossen werden musste. Am 27.01. verlagerten sich die Ascheemissionen zur Bocca Nuova, waren jedoch nicht mehr so heftig. Am Nordostkrater wurde an diesem Tag dagegen viel Gas bzw. weißer Dampf emittiert. Auch an den Folgetagen konnte ich immer wieder leichte bis mäßige Ascheemissionen aus der Bocca Nuova erkennen. Am Nordostkrater wurde weiterhin viel weißer Dampf freigesetzt. Die Fotos der Wärmebildkameras zeigten bei den Aschefreisetzungen keine nennenswerten thermischen Anomalien, so dass ich davon ausgehe, dass lediglich kaltes Material freigesetzt wurde. Am Südostkraterkomplex konnte ich nur ruhige Gasemission aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennen. Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte in den vergangenen Tagen jedoch zunehmend die Beobachtungen.

Dieses Foto, das mir Herr M. Pfenninger freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, zeigt eine der kräftigen Ascheemissionen aus der Bocca Nuova. Es wurde am 29.01.2019 von Randazzo (Nord-/Nordwestflanke) aus aufgenommen. Links davon der intensiv Gas freisetzende Nordostkrater:
Kräftige Ascheemission aus der Bocca Nuova
© M. Pfenninger 29.01.2019 08:18 Uhr

Wie das INGV berichtet ist die Asche die am 22.01., 23.01. und 26.01. freigesetzt wurde einer Analyse unterzogen worden. Dabei zeigte sich, dass die Asche vom 22./23.01. zu 97% aus altem Material besteht. Der Anteil an frischem Material (Sideromelan und Tachilit) betrug lediglich 3%. Ein ähnliches Ergebnis ergab die Analyse der Asche vom 26. Januar. Hier betrug der Anteil an frischem Material 5% [1].

Im Zeitraum vom 21.01. bis 27.01. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück, blieben jedoch noch auf hohem Niveau. Die Messwerte lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 16.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum blieben die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche unverändert und lagen unterhalb des üblichen Niveaus. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben vom 21.01. bis 27.01. nahezu unverändert und bewegten sich weiter auf niedrigem Niveau [1].

Die Infraschallaktivität war zwischen dem 21.01. und 27.01. weiterhin schwach. Als Quelle der Emissionen konnten Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater ermittelt werden [1].

Leider waren in der vergangenen Woche die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) bis zum 31.01. nicht verfügbar. Heute zeigten sich auf den Online-Seismogrammen zahlreiche kleine langperiodische Signale, sowie kleine Explosionssignale. Zeitweise war verstärktes Rauschen erkennbar, was auf schwankenden Tremor schließen lässt. Auf den Online-Seismogrammen der übrigen Stationen, die nicht so nah an den Gipfelkratern liegen, waren in der letzten Woche ebenfalls viele kleine langperiodische Signale zu erkennen. Der Tremor nahm am 25.01. zu und erreichte vorübergehend hohes Niveau. Anschließend ging er wieder langsam zurück und schwankt seit dem 27.01. auf niedrigem bis mittlerem Niveau [2].

Am 25.01. ereignete sich östlich des Monte Intraleo (West-/Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7. Am 28.01. kam es nordöstlich von Linera (Ostflanke) zu zwei Beben die Magnituden von 1.6 und 2.2 erreichten. Am 29.01. wurde nordwestlich des Monte Denza (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 31.01. kam es südlich von Motta Camastra (nordöstlich des Ätna) zu mehreren Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.4 hatte. Am 31.01. ereignete sich südlich des Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 21/01/2019 - 27/01/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
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25. Januar 2019

Während der letzten Woche ging die seismische Aktivität des Ätna etwas zurück. Dafür kam es zu häufigen, teilweise kräftigen Ascheemissionen aus dem Nordostkrater. Zeitweise wurde auch aus der Bocca Nuova Asche emittiert. Unterdessen wurde an der Voragine ein neuer Schlot entdeckt der Gas freisetzt.

In der vergangenen Woche kam es immer wieder zu teilweise kräftigen Emissionen von dunkler Asche aus dem Nordostkrater. Diese Aschefreisetzungen verursachten gelegentlich auch leichten Ascheregen in den Ortschaften an den Flanken des Ätna, wie z.B. in Zafferana Etnea. Hin- und wieder kam es auch an der Bocca Nuova zu Aschefreisetzungen. Hier waren die Aschewolken jedoch nicht ganz so dicht. Ansonsten konzentrierten sich die Gasemissionen auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova, wo sie häufig pulsartig auftraten. Auch am Nordostkrater waren zwischen den Aschewolken immer wieder dicke Dampf- bzw. Gaswolken erkennbar. In den Nächten war mit Hilfe lichtstarker Webcams gelegentlich rötlicher Glutschein über der Voragine zu sehen. Am Südostkraterkomplex trat anhaltend etwas Gas aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters aus.

Auf diesem Webcam-Foto ist eine der kräftigen Ascheemissionen aus dem Nordostkrater erkennbar. Der Wind treibt die dunklen Aschewolken nach Osten wo sie an den Flanken des Bergs zu leichtem Ascheregen führen:
Ascheemissionen aus dem Nordostkrater
Foto vom 23.01.18, 08:58:27 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Wie das INGV berichtet wurde am 19. Januar am nordöstlichen Kraterrand der Voragine ein neuer Schlot entdeckt. Er setzte lebhaft Gas frei und aus der Tiefe waren donnernde Geräusche hörbar. Der kleine Kollapsschlot befindet sich ca. 40 m nordwestlich des Schlots der sich am 07. August 2016 an der Voragine gebildet hatte. Vermutlich ist er am 12. oder 16. Januar entstanden, als über der Voragine Glutschein gesehen wurde. Weitere Phasen mit Glutschein, der teilweise auch mit bloßem Auge beobachtet werden konnte, ereigneten sich am 18. und 21. Januar. Dabei wurde allerdings kein glühendes Material ausgeworfen [1].

Im Zeitraum vom 14.01. bis 20.01. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück, waren aber dennoch recht hoch. Die Messwerte lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 16.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum gingen die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche zurück. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben vom 14.01. bis 20.01. nahezu unverändert und bewegten sich auf niedrigem Niveau.
Bei der jüngsten Messung zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 10. Januar durchgeführt wurde, zeigten sich etwas niedrigere Werte als bei der letzten Messung [1].

Die Infraschallaktivität war zwischen dem 16.01. und 20.01. relativ schwach. Als Quelle der Emissionen konnten Bocca Nuova und Nordostkrater ermittelt werden [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten in der vergangenen Woche häufig langperiodische Signale. Gelegentlich waren auch Explosionssignale erkennbar. Anfangs waren die Seismogramme noch durch leichtes Rauschen überlagert. Dieses nahm jedoch mit Rückgang des Tremors immer mehr ab. Die langperiodischen Signale waren dadurch in den letzten Tagen besser zu sehen. Sie dauerten häufig bis zu einer Minute an und waren oft schraubenförmig.
Der Tremor schwankte in der letzten Woche ständig zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Die Tremoranstiege waren relativ stark, traten plötzlich auf und dauerten nur kurz an. Offenbar kam es immer wieder zu Phasen von krampfartiger Verstärkung des Tremors. Insgesamt nahm der Tremor jedoch im Laufe der Woche ab [2].

Am 18.01. kam es südlich des Monte Minardo (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 18.01. ereigneten sich südwestlich von Bronte (Nordwestflanke) zwei Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.7 hatte. Am 19.01. wurde südlich von Ragalna (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 20.01. kam es bei Ragalna zu einem Beben der Stärke 2.8. Am 21.01. wurde nordöstlich von Adrano (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.2 gemessen. Am gleichen Tag kam es östlich des Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.5. An diesem Tag ereignete sich außerdem westlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.4. Am 22.01. wurde nördlich von Adrano ein Beben mit einer Magnitude von 2.0 gemessen. Am gleichen Tag kam es nordwestlich von Camporotondo Etneo (Südflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.7. Am 23.01. ereignete sich nordwestlich von Ragalna ein Beben der Stärke 1.7. Am gleichen Tag kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 14/01/2019 - 20/01/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


18. Januar 2019

In der letzten Woche verhielt sich der Ätna relativ ruhig. Es kam zu gelegentlichen Ascheemissionen aus dem Nordostkrater und es wurde schwacher Glutschein über der Voragine beobachtet. Der Tremor ging weiter zurück und auch die seismische Aktivität schwächte sich ab.

Während der letzten Woche kam es an der Bocca Nuova zu kräftiger pulsartiger Gasentwicklung. Am Nordostkrater zeigte sich ebenfalls starke Emission von Gas bzw. weißem Dampf. Gelegentlich mischte sich auch etwas graue Asche unter die Gaswolken. Am Südostkraterkomplex wurde im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters anhaltend weißer Dampf emittiert. Auch der oberste Schlot der eruptiven Spalte vom 24. Dezember, der sich an der südostlichen Basis des Neuen Südostkraters befindet, setzte etwas weißen Dampf frei.

Wie das INGV berichtet konnte in der Zeit vom 07.01.-13.01.2019 mittels lichtempfindlicher Kameras Glutschein über der Voragine beobachtet werden. Ob sich die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova unterdessen fortgesetzt hat, konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Am Nordostkrater dauerte die strombolianische Aktivität dagegen an [1].

Im Zeitraum vom 07.01. bis 13.01. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück, bewegten sich jedoch weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Messwerte lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 15.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum hielten sich die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater auf mittlerem Niveau. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben vom 07.01. bis 13.01. nahezu unverändert und bewegten sich auf sehr niedrigem Niveau.
Bei der jüngsten Messung zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 02. Januar durchgeführt wurde, zeigten sich etwas niedrigere Werte als bei der vorhergehenden Messung [1].

Im Zeitraum vom 07.01. bis 13.01. konnten leider keine verlässlichen Daten der Infraschallaktivität gemessen werden [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) stehen leider erst wieder seit dem 16. Januar zur Verfügung. An diesem Tag zeigte sich alle zwei bis drei Minuten kleine Explosionssignale. Diese wurden ab dem 17.01. wieder seltener, dafür zeigten sich vermehrt langperiodische Signale.
Der Tremor unterlag in der letzten Woche einem leicht fallenden Trend. Dieser beschleunigte sich am 15. Januar und der Tremor erreichte niedriges Niveau. Am 16. Januar nahm der Tremor sprunghaft zu, erreichte kurzfristig hohes Niveau, ging dann aber schnell wieder kräftig zurück. Seit dem bewegt er sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau [2].

Am 12.01. kam es im Gebiet westlich des Rifugio Sapienza (Südflanke) zu mehreren leichten Beben die Magnituden von bis zu 1.7 erreichten. Am 12.01. wurde am Monte Arcimis (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet. Am 12.01. wurde bei Biancavilla (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.1 gemessen. An diesem Tag wurden außerdem westlich von Pietrafucile (Ostflanke), sowie bei Santa Venerina (Ostflanke) jeweils Beben mit einer Magnitude von 1.5 verzeichnet. Vom 12.01. bis 14.01. ereignete sich im Gebiet des Monte Minardo (Westflanke) eine Erdbebenserie. Das stärkste dieser Beben hatte eine Magnitude von 2.4 Die Hyperzentren der Beben lagen in ca. 3 - 4 Km Tiefe. Am 13.01. wurde am Monte Frumento Supino (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 14.01. kam es östlich des Monte Arcimis zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 14.01. wurde am Monte Centenari (Ostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.7 gemessen. Am 14.01. kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 2.1. Am 17.01. wurden bei Ragalna (Südflanke) zwei Beben verzeichnet die Magnituden von 2.0 und 2.3 erreichten [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2019. Etna - Bollettino settimanale, 07/01/2019 - 13/01/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


11. Januar 2019

In der letzten Woche dauerte die deutlich erhöhte seismische Aktivität am Ätna an und es kam zu häufigen Ascheemissionen aus dem Nordostkrater. Es wurde auch von einem Fortbestehen der strombolianischen Aktivität in Bocca Nuova und Nordostkrater berichtet. Der Tremor ging etwas zurück.

Sehr schlechtes Wetter mit viel Neuschnee behinderte in der vergangenen Woche nahezu ständig die Beobachtung der Gipfelregion des Ätna mittels Webcams. Lediglich über die Milo-Webcam des INGV konnte ich zeitweise einen Teil der Gipfelkrater beobachten. Dabei zeigte sich am Nordostkrater kräftige pulsartige Gasemission. Am Neuen Südostkraterkegel konnte ich dagegen nur wenig Gasfreisetzung sehen. Am 06. Januar mischte sich unter die Gaswolken des Nordostkraters etwas graue Asche. Auch heute kam es dort immer wieder zu Emissionen von grauer Asche.

Wie das INGV berichtet dauerte die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova und im Nordostkrater über den Jahreswechsel und in den ersten Tagen des Januars weiterhin an [1].

Im Zeitraum vom 31.12. bis 06.01. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an und bewegten sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Messwerte lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 20.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum gingen die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) weiter zurück und bewegten sich auf sehr niedrigem Niveau [1].

Vom 31.12. bis 06.01. ging die Infraschallaktivität im Gipfelkraterbereich zurück, allerdings waren die Messungen durch starken Wind beeinträchtigt. Quelle der Infraschallaktivität war die Bocca Nuova [1].

Leider waren die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) in der letzten Woche nicht verfügbar. Der Tremor schwankte in der letzten Woche zwischen mittlerem und hohem Niveau und ging insgesamt etwas zurück [2].

Am 03.01. ereignete sich nördlich von Ragalna (Südflanke) eine kleine Erdbebenserie. Die stärksten Beben erreichten dabei Magnituden zwischen 2.5 und 3.0. Zwischen dem 03.01. und dem 07.01. kam es im Raum Contrada Feliciosa (Südwestflanke) immer wieder zu Erdbeben. Sie erreichten Magnituden von bis zu 3.5. Vom 04.01. bis 10.01. dauerte die Erdbebenserie im Raum La Montagnola - Case del Vescovo (Süd-/Südostflanke) weiter an. Die stärksten Beben hatten Magnituden von bis zu 1.7. Am 04.01. wurde nördlich des Monte Denza (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.5 verzeichnet. Am 04.01. kam es nordöstlich von Adranao (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 05.01. wurde am Monte Grosso (Süd-/Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Am 05.01. wurde bei Paternò (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.5 gemessen. Am gleichen Tag kam es nordöstlich von Santa Maria di Licodia (Süd-/Südwestflanke) zu mehreren Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.8 hatte. Am 06.01. wurde am Monte Palestra (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Am gleichen Tag kam es südwestlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu mehreren Beben die Stärken zwischen 1.7 und 2.2 hatten. Am 06.01. wurde östlich des Monte Intraleo (West-/Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5 verzeichnet. An diesem Tag kam es südlich von Ragalna zu einem Beben der Stärke 2.2. An diesem Tag wurde außerdem südwestlich von Zafferana (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 07.01. wurde am Monte S. Leo (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.9 verzeichnet. Am 07.01. kam es östlich von Santa Venerina (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 08.01. wurde östlich des Monte Intraleo (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 08.01. ereignete sich im Raum Monte Fontane - Monte Scorsone (Ostflanke) eine Erdbebenserie. Die stärksten Beben erreichten Magnituden von 2.2 und 2.4. Am 08.01. wurden nordöstlich von Adrano mehrere Erdbeben verzeichnet die Magnituden bis zu 2.0 hatten. An diesem Tag kam es an der Pernicana Verwerfung im Gebiet nordwestlich I Due Monti (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 4.1. Es ereignete sich in sehr geringer Tiefe. Am 09.01. wurde am Monte Parmentelli (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. An diesem Tag kam es nordöstlich von Adrano zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.6 und westlich von Contrada Feliciosa zu einigen Beben die Stärken von bis zu 1.8 hatten. Am 09.01. wurden außerdem südlich des Monte Minardo (Westflanke) mehrere Beben registriert die Magnituden von bis zu 1.8 erreichten. An diesem Tag wurden auch bei Santa Venerina (Ostflanke) mehrere Beben verzeichnet. Diese hatten Magnituden von bis zu 1.9. Am 09.01. kam es nordwestlich des Monte Intraleo zu einem Beben der Stärke 1.5 und westlich des Monte Denza zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 10.01. ereignete sich westlich des Monte Palestra (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5. Am 10.01. kam es südöstlich des Monte Arcimis (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 10.01. wurde außerdem südwestlich von Linguaglossa (Nordostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.3 registriert. An diesem Tag kam es nordwestlich von Vena (Südostflanke) zu zwei Beben mit Magnituden von 2.2 bzw. 2.4. Am 10.01. wurde außerdem südwestlich des Monte S. Leo ein Beben der Stärke 1.5 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 31/12/2018 - 06/01/2019
  2. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV Catania. Gruppo Analisi Dati Sismici. 2019. Catalogo dei terremoti della Sicilia Orientale - Calabria Meridionale (1999-2019)


04. Januar 2019

Über den Jahreswechsel hat auch die Aktivität der Bocca Nuova deutlich abgenommen und der Ätna blieb ruhig. Der Tremor ging vorübergehend kräftig zurück, hat jedoch inzwischen wieder zugelegt. Die seismische Aktivität ging noch etwas zurück, blieb aber insgesamt erhöht.

Am 29. Dezember kam es aus dem nordwestlichen Abschnitt der Bocca Nuova nur noch zu vereinzelten Ascheemissionen. Signifikante thermische Anomalien konnte ich dort nicht mehr beobachten. Die Ascheemissionen schwächten sich an den nachfolgenden Tagen weiter ab und traten nur noch selten auf. Auch die Intensität der Gas- und Dampfemissionen nahm ab. Am östlichen Krater des Neuen Südostkraters (Puttusiddu) konnte ich mit Hilfe lichtstarker Webcams nur vereinzelt ganz leichten Glutschein erkennen. Am Nordostkrater wurde zeitweise pulsartig etwas Gas freigesetzt. An der eruptiven Spalte vom 24. Dezember traten an einigen Stellen noch Gas und Wasserdampf aus. Schlechtes Wetter mit Neuschnee verhindert seit dem 03. Januar jegliche Beobachtung.

Inzwischen wurden vom INGV Daten zur Bodendeformation veröffentlicht die mit Hilfe des Satelliten Sentinel-1 vor und nach der Flankeneruption vom 24. Dezember ermittelt wurden. Hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse:

Die Bestimmung der Bodendeformation erfolgte durch interferometrische Auswertung von SAR (Synthetic Aperture Radar) Aufnahmen, die mittels des Satelliten Sentinel-1 der ESA am 22.12.2018 und am 28.12.2018 erfolgten. Dabei zeigte sich, dass der intrusive Dike vom 24.12.2018 das Gelände im oberen Valle del Bove um max. 16 cm nach West und 20 cm nach Ost verschoben hat. Die Verwerfung Fiandaca-Pennisi (FPF) an der südöstlichen Basis des Ätna wurde um 20 cm verschoben. Die Verwerfung Pernicanca (PFS) an der Nordostflanke wurde um ca. 3 cm versetzt. Die Verwerfung Ragalna (RFS) an der Südwestflanke wurde um ca. 2 cm verschoben. Die Verwerfung Borello-Ognina (BOF) an der Südflanke wurde um ca. 2 cm versetzt. Während der Messung/Analyse waren die Verwerfungen Fiandaca-Pennisi, Pernicanca, und Ragalna immer noch aktiv [1].

Im Zeitraum vom 24.12. bis 30.12. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an und erreichten sehr hohes Niveau. Die Messwerte lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum bewegten sich die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) auf sehr niedrigem Niveau. Bei der jüngsten Messung zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 27. Dezember durchgeführt wurde, zeigte sich gegenüber der letzten Messung vom November ein leichter Rückgang. Die Messwerte hielten sich dennoch weiterhin auf erhöhtem Niveau [2].

Vom 24.12. bis 30.12. stieg die Infraschallaktivität im Gipfelkraterbereich kontinuierlich an. Die höchste Aktivität wurde am 25., 26. und 29. Dezember verzeichnet. Quelle der Infraschallaktivität war die Bocca Nuova [2].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten ab dem 29. Dezember sehr viele, teilweise kräftige langperiodische Signale. Diese wurden im Laufe der nächsten Tage etwas weniger und insbesondere schwächer. Ab dem 01. Januar zeigten sie sich nur noch ca. alle 30 bis 60 Minuten stärkere langperiodische Signale. An den nachfolgenden Tagen wurden sie noch seltener und schwächer, dafür nahm das durch erhöhten Tremor generierte ständige Rauschen wieder etwas zu. Der Tremor nahm bis zum 30. Dezember kontinuierlich ab und erreichte an diesem Tag kurzfristig niedriges Niveau. Bis zum 31. Dezember stieg er jedoch wieder an und schwankt seitdem auf mittlerem bis hohem Niveau [3].

Am 26.12. kam es im Raum Milo (Ostflanke) zu mehreren Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.9. Am 26.12. setzte sich auch die Erdbebenserie im Raum Case del Vescovo - La Montagnola (Süd-/Südostflanke), die am 24.12. gleichzeitig mit der Flankeneruption begonnen hatte, fort und daurte bis zum 03.01. an. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 1.8. Zwischen dem 26.12. und dem 28.12. ereigneten sich südwestlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) einige Beben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.3. Am 28.12. wurde am Monte Maletto (Nordwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.0 verzeichnet. Am gleichen Tag wurden nordöstlich von Adrano (Südwestflanke) zwei Beben registriert. Diese hatten Magnituden von 2.1 und 2.3. Am 30.12. wurden im Raum Fleri (Südostflanke) einige Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.3. Am 30.12. kam es im Gebiet des Monte Palestra (Südwestflanke) zu einer Erdbebenserie. Die Beben erreichten Magnituden von bis zu 3.3. An diesem Tag wurde westlich des Monte Frumento Supino (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. Am 31.12. wurden östlich von Contrada Feliciosa zwei Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.3. Am 31.12. kam es bei Sant'Alfio (Ostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.5. Am Monte Grosso (Süd-/Südostflanke) wurde am 31.12. ein Beben der Stärke 1.5 registriert. An diesem Tag wurden außerdem bei Fleri (Südostflanke) einige Beben verzeichnet die Magnituden von bis zu 1.8 aufwiesen. Am 01.01. wurde nordöstlich von Adrano ein Beben der Stärke 1.8 gemessen. Am gleichen Tag kam es bei Mangano (Ostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.6. Am 03.01. wurde bei Punta Lucia (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am gleichen Tag kam es östlich von Biancavilla (Südflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.7. Am 03.01. wurde außerdem im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet. An diesem Tag kam es auch westlich von Pietrafucille (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 03.01. begann im Raum nordwestlich von Ragalna (Südflanke) eine Erdbebenserie. Die Beben ereigneten sich in geringer Tiefe und hatten Magnituden von bis zu 3.0 [4]. Die zuletzt genannte Erdebenserie setzte sich heute mit Beben die Stärken von bis zu 3.5 erreichten fort [5].

  1. INGV Comunicazione. Analisi interferometrica dei dati Sentinel-1 Etna 22-28/12/18: relazione preliminare. 28.12.2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 24/12/2018 - 30/12/2018
  3. INGV-Sezione di Catania. 2019. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV-Sezione di Catania. 2019. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  5. INGV CENTRO NATIONALE TERREMOTI. 2019


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