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Ätna Update (06.11. - 31.12.2008)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.

Zu den späteren Updates...


31. Dezember 2008:

Auch zum Jahreswechsel dauert die Flankeneruption des Ätna weiter an. Durch die schwache effusive Aktivität bildeten sich immer wieder kurze sekundäre Ströme. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Am 24.12. zeigten die Webcams innerhalb des Lavafelds, das sich am steilen westlichen Rand des Valle del Bove entwickelt hat, drei sekundäre Ströme: Ein sehr kurzer befand sich in der Nähe des Tunnelausgangs und bewegte sich in südsüdöstliche Richtung. Der längere befand sich im nördlichen Abschnitt des Felds und war in östliche Richtung unterwegs. Ein kürzerer bewegte sich weiter südlich und floss ebenfalls in östliche Richtung. Am 25.12. war der Strom am Tunnelausgang verschwunden und der nördliche Strom leuchtete nicht mehr so kräftig wie am Vortag. Ein ähnliches Bild zeigte sich am 26.12.. An den darauf folgenden Tagen verhinderte schlechtes Wetter die Beobachtung mittels Webcams.

Am 23.12. wurde das Lavafeld von Wissenschaftlern des INGV vom Monte Zoccolaro aus beobachtet. Wie berichtet wird, erreichten an diesem Tag die sekundären Ströme ca. 2200 - 2300 m hohes Gelände. An den eruptiven Schloten auf ca. 2800 m Höhe war diffuse Gasfreisetzung zu erkennen [1].

An den Gipfelkratern konnte ich in der letzten Woche die übliche ruhige Gasfreisetzung beobachten. Sie war wie immer am Nordostkrater am stärksten.

Der Tremor unterlag in der vergangenen Woche nur geringen Schwankungen und bewegte sich auf niedrigem Niveau [2].

Am 22.12. wurde südöstlich vom Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 2.6 registriert. Am 23.12. wurde bei Giarre (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 verzeichnet. Am gleichen Tag kam es nordwestlich von Belpasso (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.4. Am 24.12. wurde nordöstlich von Riposto (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen [3].

Quellen:
  1. Lodato L., Branca S., 2008. Rapporto sull’attività eruttiva dell’Etna (22 - 28 dicembre 2008 ). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


23. Dezember 2008:

Die ruhige effusive Aktivität an der oberen Ostflanke des Ätna dauerte auch in der vergangenen Woche an. Temporäre Schlote förderten weiterhin kurze sekundäre Ströme. Die seismische Aktivität ging wieder zurück und der Tremor blieb auf niedrigem Niveau.

Am 17.12. waren im östlichen bzw. südöstlichen Abschnitt des Lavafelds weiterhin zwei kurze sekundäre Ströme aktiv. Ein ähnliches Bild zeigte sich zunächst auch am frühen Morgen des 19.12.. Gegen 04:00 Uhr war dann auf den Webcams ein weiterer kleiner Lavastrom erkennbar der sich im oberen Bereich des Lavafelds, offenbar kurz unterhalb des Tunnelausgangs bewegte. Nach kurzer Zeit verschwand er jedoch wieder. Am 20.12. war in diesem Bereich erneut etwas Glut erkennbar. Am 21.12. hatte der Lavastrom etwas an Intensität zugenommen und bewegte sich in südliche Richtung den steilen Hang hinab. Dagegen war im östlichen Abschnitt des Lavafelds nur noch ein sekundärer Strom erkennbar. Am frühen Morgen des 22.12. wirkte der südliche Strom deutlich länger und besser genährt als am Vortag. Am Abend war er jedoch verschwunden und dafür bewegte sich unterhalb des Tunnelausgangs ein neuer kurzer Strom in südliche Richtung. Auch heute war in diesem Bereich etwas Glut zu erkennen. Außerdem bewegte sich ein neuer sekundärer Strom in südöstliche Richtung.

Auf diesem Webcam-Foto, das während dem Morgengrauen des 22.12. entstand, ist der südliche sekundäre Strom (links) gut zu erkennen. An einigen Stellen leuchtet er zwar noch intensiv, schwächt sich jedoch bereits zunehmend ab. Ein weiterer sekundärer Strom (rechts) ist im östlichen Abschnitt des Lavafelds unterwegs:
Lavaströme im Morgengrauen
Foto vom 22.12.08, 06:42 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Wie das INGV berichtet wurde im Zeitraum vom 15.12. - 21.12. an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 1300 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 20.12. mit 1600 Tonnen/Tag erreicht [2].

Inzwischen wurden Einzelheiten zur Erdbebenserie bekannt, die am 16.12.08 die Südflanke des Ätna erschütterte. Besonders betroffen war das Gebiet um die Ortschaft Ragalna. Die stärkste Erschütterung wurde um 03:30 Uhr verzeichnet und erreichte eine Magnitude von 4.0. Sie war von einem Geräusch begleitet und wurde von großen Teilen der Bevölkerung verspürt. Im Ortsteil Rocca wurden die Menschen sogar von umfallenden Gegenständen geweckt. Die Erschütterung wurde dort mit einer Stärke von V auf der EMS-Skala eingestuft. Selbst im weit entfernten Syrakus war das Beben noch wahrnehmbar und erreichte III-IV auf der EMS. Ein weiteres stärkeres Beben ereignete sich um 03:38 Uhr. Es erreichte eine Magnitude von 3.5 bzw. eine maximale Stärke von IV auf der EMS [1].

Der Tremor unterlag in der vergangenen Woche nur geringen Schwankungen und bewegte sich auf niedrigem Niveau [3].

Im Verlaufe des 16.12. setzte sich die Erdbebenserie an der Südflanke des Ätna zunächst noch weiter fort. So wurden südlich des Monte Parmentelli Beben mit einer Magnitude von 2.3 bzw. 2.4 registriert. Bei Nicolosi wurde ebenfalls ein Beben der Stärke 2.3 verzeichnet. Am 19.12. kam es nordwestlich des Monte Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am 20.12. wurde südöstlich von Giarre (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert [4].

* Dieses Update wurde am 12.01.2009 nochmals überarbeitet, da am 08.01.2009 ein weiterer Bericht des INGV veröffentlicht wurde.

Quellen:
  1. D'Amico S., Tuvè T. 2008. RAPPORTO MACROSISMICO PRELIMINARE SUL TERREMOTO ETNEO DEL 16/12/2008 ORE 02:30(GMT). INGV-Sezione di Catania
  2. Lanzafame G. 2008. Rapporto sull’attività dell’Etna durante la settimana tra il 15 ed il 21 dicembre 2008. INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


16. Dezember 2008:

Die ruhige effusive Aktivität an der oberen Ostflanke des Ätna hielt auch in der vergangenen Woche weiter an. Heute kam es an der Südflanke des Bergs zu einer Erdbebenserie.

Schlechtes Wetter mit viel Neuschnee behinderte in der vergangenen Woche häufig die Beobachtung der eruptiven Aktivität. Am 09.12. zeigten sich innerhalb des Lavafelds, am steilen westlichen Hang des Valle del Bove, weiterhin einige kurze sekundäre Ströme. Sie waren überwiegend im östlichen und im südöstlichen Abschnitt des Felds aktiv. Am 14.12. war dann im nördlichen Bereich des Lavafelds Glut erkennbar. Auch heute Abend waren wieder sekundäre Ströme unterwegs die sich im oberen östlichen Abschnitt des Lavafelds bewegten.

An den Gipfelkratern kam es zu ruhiger Gasfreisetzung die sich überwiegend auf den Nordostkrater konzentrierte. Wie das INGV berichtet wurde im Zeitraum vom 01.12. - 07.12. an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 1600 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 02.12. mit 2100 Tonnen/Tag erreicht [1]. Wie weiter berichtet wird, lag die mittlere Emissionsrate zwischen dem 08.12. und 14.12. bei 1500 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Das Maximum wurde am 08.12. mit 2600 Tonnen/Tag erreicht [2].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau [3].

Am 06.12. kam es bei Nicolosi (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 14.12. ereignete sich bei Aci Castello (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.1. Am 16.12. kam es südsüdwestlich des Monte Parmentelli (Südflanke) zu einer Erdbebenserie. Zwischen 02:48 Uhr und 06:29 Uhr ereigneten sich ca. 22 Erdstöße die Magnituden zwischen 1.7 und 4.0 erreichten [4]. Im Laufe des Tages kam es in diesem Gebiet zu weiteren Erschütterungen. Die Hyperzentren der Beben lagen in 5 - 10 Km Tiefe [5].

Quellen:
  1. Corsaro R. A. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (1 – 7 dicembre 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. Giammanco S. 2008. Rapporto settimanale sul monitoraggio vulcanologico dell’Etna (8 - 14 dicembre 2008). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale
  5. EMSC - European-Mediterranean Seismological Centre.


08. Dezember 2008:

In den vergangenen 14 Tagen setzte sich die ruhige effusive Aktivität an der oberen Ostflanke des Ätna weiter fort. Tremor und seismische Aktivität blieben auf niedrigem Niveau.

Am 26. und 27.11. zeigten die Webcams im nördlichen Bereich des Lavafelds, am steilen westlichen Rand des Valle del Bove, weiterhin einen kurzen Lavastrom. Auch im oberen südlichen Abschnitt des Lavafelds war für einige Stunden etwas Glut erkennbar. Schlechtes Wetter bzw. ausgefallene Webcams verhinderten in den nachfolgenden Tagen zunächst die Beobachtung der eruptiven Aktivität. Erst am 02.12. verbesserten sich die Bedingungen wieder und der Lavastrom wirkte besser genährt als an den Vortagen. Seine Front kam noch etwas weiter Hang abwärts voran, dürfte jedoch ca. 2300 m hohes Gelände nicht unterschritten haben. Außerdem waren weitere Zungen dieses Stroms oder neue sekundäre Ströme etwas weiter nördlich und südlich unterwegs. Am 03.12. intensivierte sich der südliche sekundäre Strom während sich der nördliche abschwächte. Am 05.12. waren der ursprüngliche Strom, sowie der südliche recht aktiv und glühendes Geröll an ihren Fronten purzelte dem steilen Hang hinab. Am 06.12. zeigten sich beide Ströme noch ein wenig besser genährt und kamen weiter Hang abwärts voran. Am 07.12. war nur noch der ursprüngliche Strom aktiv, außerdem war weiter nördlich wieder verstärkt Glut erkennbar.
Auch während den letzten beiden Wochen war an den Schloten der eruptiven Spalte, auf ca. 2800 m Höhe lediglich ruhige Gasemission erkennbar.

An den Gipfelkratern zeigte sich in den letzten zwei Wochen die übliche ruhige Gasfreisetzung. Sie konzentrierte sich wieder auf den Nordostkrater und war dort auch zeitweise pulsartig.

Dieses Webcam-Foto vom Morgen des 06.12. zeigt die beiden sekundären Ströme am steilen westlichen Hang des Valle del Bove. Schön hebt sich das dunkle Lavafeld, das sich während der letzten sieben Monate entwickelt hat, vom restlichen schneebedeckten Hang ab:
Lavaströme am Morgen
Foto vom 06.12.08, 06:35 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Der Tremor ging in den letzten 14 Tagen zunächst noch etwas zurück und schwankte anschließend nur geringfügig auf niedrigem Niveau [1].

Am 28.11. kam es östlich von Motta Camastra (Nordostflanke) zu zwei leichten Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.5 erreichte [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


25. November 2008:

Auch in der letzten Woche dauerte die Flankeneruption des Ätna weiter an. Der Tremor hat sich wieder etwas abgeschwächt.

In der vergangenen Woche behinderte schlechtes Wetter häufig die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden war im nördlichen Bereich des Lavafelds, am steilen westlichen Rand des Valle del Bove, weiterhin ein kurzer Lavastrom erkennbar.
Wie das INGV berichtet, bewegte sich der Lavastrom am 19.11. oberhalb von etwa 2500 m Höhe [1].

Im Zeitraum vom 17.11. - 23.11. wurde an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 1600 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 19.11. mit 2300 Tonnen/Tag erreicht [1].

Der Tremor schwächte sich in der vergangenen Woche etwas ab und schwankte auf mittlerem Niveau [2].

Am 23.11. ereignete sich bei Zafferana (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 [3].

Quellen:
  1. Branca S. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (17 – 23 Novembre 08). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


20. November 2008:

In der letzten Woche hielt die effusive Aktivität an der oberen Ostflanke des Ätna weiter an. Der Tremor ist etwas gestiegen.

Auch in der vergangenen Woche war im nördlichen Bereich des Lavafelds ein kurzer Lavastrom erkennbar. Seit dem 17.11. hat er sich noch etwas verstärkt. Einige kurze Zungen bzw. glühendes Geröll kam außerdem weiter Hang abwärts in östliche Richtung voran. An den Schloten der eruptiven Spalte auf ca. 2800 m zeigten die Webcams anhaltende Dampffreisetzung.

Dieses Webcamfoto vom gestrigen Morgen zeigt die Ostflanke des Ätna bei sehr klarem Wetter. Gut heben sich auf dem frisch gefallenen Schnee die warmen Bereiche mit dem Lavafeld der vergangenen Monate ab. Eingezeichnete Pfeile markieren grob den Verlauf der vergangenen Lavaströme (grau: Juli bis September, blau: Oktober), sowie den aktuellen Strom (rot). Die gelb gestrichelte Linie zeigt den Bereich in dem sich der Lavatunnel befindet:

Lavafeld bei klarem Wetter
Foto vom 19.11.08, 09:00 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Seit dem 13.11. hat sich der Tremor verstärkt und erreicht damit ein Niveau, wie zuletzt im August [1].

Am 18.11. kam es bei Castiglione di Sicilia (Nordostflanke) zu zwei Beben, wo bei das stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte. Am 19.11. ereignete sich nordöstlich von Riposto (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


12. November 2008:

Inzwischen dauert die Flankeneruption des Ätna bereits sechs Monate an. Auch in der letzten Woche kam es ausschließlich zu effusiver Aktivität.

In der vergangenen Woche behinderte zunächst noch schlechtes Wetter die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. Seit dem 10.11. verbesserten sich die Sichtverhältnisse jedoch wieder deutlich. Weiterhin war ein kurzer Lavastrom zu erkennen. Er bewegte sich innerhalb des Lavafelds das sich in den vergangenen Monaten unterhalb der eruptiven Spalte, am steilen westlichen Hang des Valle del Bove entwickelt hat. Der Strom war weiter nördlich unterwegs als die beiden Ströme die noch Anfang November aktiv waren.
Wie das INGV berichtet wird dieser sekundäre Strom, wie bereits ähnliche frühere Ströme, von temporären Schloten gespeist. Diese öffnen und schließen sich immer wieder und befinden sich am Ende des Lavatunnels der von der eruptiven Spalte versorgt wird. Unterdessen kommt es an den Schloten der Spalte lediglich zu Gasemission [1].

Wie das INGV weiter berichtet kam es in der letzten Woche an den Gipfelkratern weiterhin zu ruhiger Gasfreisetzung. Sie konzentrierte sich vor allem auf den Nordostkrater, aber auch am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova kam es zu kontinuierlicher Gasemission. Am Südostkrater wurde Gasfreisetzung im Gipfelbereich, sowie innerhalb des Kollapskraters beobachtet [1].

Im Zeitraum vom 03.11. - 09.11. wurde an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 1400 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 08.11. mit 2000 Tonnen/Tag erreicht [1].

Dieses Webcam-Foto das am Morgen des gestrigen Tages entstand, zeigt den kurzen Lavastrom am steilen westlichen Hang des Valle del Bove. Die eruptive Spalte befindet sich links oberhalb des Stroms. Im Hintergrund kann man die verschneiten Gipfelkrater erahnen:
Lavastrom am steilen Hang des VdB
Foto vom 11.11.08, 06:00 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Hier noch einige Fotos die mir Herr A. Neveling freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:

Blick vom Monte Zoccolaro aus auf die beiden Lavaströme
© A. Neveling

01.11.2008 20:32 Uhr
Blick vom Monte Zoccolaro aus auf die beiden Lavaströme die im unteren südlichen Bereich des Lavafelds unterwegs sind. Sie verzweigen sich immer wieder in kleinere Teilströme die häufig ihre Position und Intensität wechseln.
Der nördliche Lavastrom hat sich erstärkt
© A. Neveling

02.11.2008 18:48 Uhr
Der nördliche Lavastrom (rechts) hat sich noch etwas verstärkt und weiter Hang abwärts bewegt.
Ein neuer Lavastrom hat sich gebildet
© A. Neveling

09.11.2008 18:32 Uhr
Die beiden Ströme der Vorwoche sind verschwunden. Dafür hat sich inzwischen weiter nördlich ein neuer Lavastrom gebildet. Er verzweigt sich rasch in viele kleine Teilströme die sich am steilen Hang verlieren.
Die eruptive Spalte
© A. Neveling

10.11.2008 09:05 Uhr
Dank klarem Wetter lässt sich die eruptive Spalte heute sehr gut erkennen. Aus den Schloten auf ca. 2800 m Höhe (Bildmitte) entweicht anhaltend Dampf und bläuliches Gas. Ein schneefreier Streifen markiert den weiteren Verlauf der Spalte in westliche Richtung. Unterhalb der Schlote kann man das komplexe Lavafeld erkennen. Entlang des aktiven Lavastroms steigen bläuliche Gaswolken auf.

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf mittlerem Niveau [2].

Am 10.11. wurde bei Linera (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 11.11. ereigneten sich am Monte Vetore (Südflanke) zwei sehr leichte Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte [3].

Quellen:
  1. Andronico D. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (3-9 novembre 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


06. November 2008:

Die ruhige effusive Aktivität an der oberen Ostflanke des Ätna dauerte auch in der vergangenen Woche weiter an.

Schlechtes Wetter verhinderte in der letzten Woche häufig die Beobachtung der eruptiven Tätigkeit mittels Webcams. Am 29.10. zeigten sich weiterhin zwei kurze Lavaströme an der steilen Flanke, die den westlichen Rand des Valle del Bove bildet. Auch am 01.11. waren die beiden Ströme aktiv. Am 05.11. konnte ich diese Ströme über die Webcams nicht mehr erkennen. Stattdessen war ein kurzer Strom sichtbar, der sich in nördliche Richtung bewegte.

Im Zeitraum vom 27.10. - 02.11. wurde an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 2200 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 27.10. mit 2900 Tonnen/Tag erreicht [1].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf mittlerem Niveau und zeigt seit heute einen leichten Anstieg [2].

Am 01.11. kam es in der Gegend südwestlich von Mojo Alcantara (Nordflanke) zu mehreren leichten Erdbeben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.9 erreichte. Am 02.11. ereignete sich östlich von Randazzo (Nordflanke) ein Beben der Stärke 1.9 [3].

Quellen:
  1. Neri M. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (27 Ottobre – 2 Novembre 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


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