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Glossar - G

Gas, vulkanische Gase
Das im Berg aufsteigende Magma enthält verschiedene Gase die unter dem Sammelbegriff vulkanisches Gas zusammengefasst werden. Die Hauptkomponente des Gases bildet dabei der Wasserdampf (H2O). Daneben sind in deutlich geringeren Konzentrationen Kohlendioxid (CO2), Schwefeldioxid (SO2), Schwefelwasserstoff (H2S), Methan (CH4), Chlorwasserstoff (HCl), Fluorwasserstoff (HF) und Kohlenmonoxid (CO) enthalten. In Spuren kommen auch die Edelgase Helium (He) und das radioaktive Radon (Rn) vor. Abhängig von der Gastemperatur können weitere chemische Elemente bzw. Verbindungen transportiert werden die bei Raumtemperatur fest sind. Dazu gehört insbesondere der Schwefel (S8) und in sehr geringen Konzentrationen auch Metalle, wie Silizium, Calcium, Magnesium, Eisen, Blei, Quecksilber und viele weitere.
Die Gase können auf verschiedene Wege an die Erdoberfläche gelangen. Meist werden sie direkt bei den Eruptionen, insbesondere bei explosiver Aktivität freigesetzt. Daneben spielt die Ausgasung über die Gipfelkrater des Ätna eine große Rolle. Hier wird das Gas entweder direkt aus einem Schlot oder aus Fumarolen an den Kraterwänden emittiert. Weitere Gasfreisetzung findet an den Flanken des Bergs über Spalten, Quellen bzw. direkt aus dem Erdboden statt.
Die Messung von Gaszusammensetzung oder Gasmenge wird für die Vorhersage bzw. Überwachung der vulkanischen Aktivität genutzt. So werden am Ätna regelmäßig COSPEC-Messungen vorgenommen, um die Menge des freigesetzten Schwefeldioxids zu messen. Außerdem wurden Sonden installiert, die über die Radioaktivität die Radon-Konzentration ermitteln. Während in den Ruhephasen von den Gipfelkratern täglich rund 400 - 500 Tonnen Schwefeldioxid ausgeschieden werden, kann dieser Wert bei einer Eruption leicht auf über 10.000 Tonnen steigen. Ähnlich verhält es sich mit dem Radon. So wurde über einer Spalte südlich des Südostkraters im Juni 2006 ein Wert von ca. 1000 Bq/m3 gemessen, der während der Eruption im Juli auf bis zu 75.000.000 Bq/m3 hochschnellte.


Giardini-Naxos
Am Hafen von Giardini-Naxos
Blick über die Fischerboote am Hafen auf Giardini-Naxos.
Giardini-Naxos liegt an der Ostküste Siziliens, 40 Km nördlich von Catania. Im Jahre 2005 hatte der beliebte Badeort, der zahlreiche Hotels, Appartements und Restaurants besitzt, 9378 Einwohner. Giardini-Naxos geht auf den antiken Ort Naxos zurück der im Jahre 735 v. Chr. von Griechen gegründet wurde. Naxos war die erste griechische Kolonie auf Sizilien und wurde im Jahre 403 v. Chr. durch Dionysios I zerstört. Im archäologischen Park kann man noch heute die Ruinen der antiken Stadt und Reste des Aphrodite-Tempels bewundern. Zahlreiche Ausgrabungsgegenstände sind auch im archäologischen Museum ausgestellt.


Giarre
Blick nach Osten auf Giarre
Blick von San Alfio aus nach Osten auf Giarre.
Giarre befindet sich an der Ostküste Siziliens, ca. 30 Km nördlich von Catania. Die Stadt liegt an der Ostflanke des Ätna, auf ca. 80 m Höhe und ist nur durch die Stadt Riposto vom Meer getrennt. Die Zahl der Einwohner beträgt 26.932 (Stand 2005). Giarre gehörte bis 1815 zu Mascali, danach schloss es sich für einige Zeit mit Riposto zusammen. Seit 1945 ist die Stadt selbstständig. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt der Dom, der 1794 erbaut wurde.


Gipfelkrater, Hauptkrater
Mit dem Begriff Gipfelkrater sind normalerweise die vier Hauptkrater des Ätna gemeint. Dies sind "Voragine", "Bocca Nuova", Nordostkrater und Südostkrater.


Graben
Graben
Ein kleiner Graben im Bereich der Gipfelkrater des Ätna.
Unter einem Graben versteht man eine breite, flache und langgezogene Vertiefung der Erdoberfläche. Ein Graben entsteht meist über einer tektonischen Bruchzone. Bei Vulkanen trifft man häufig auf kleinere Gräben. Sie entstehen überwiegend über Spalten die nicht die Erdoberfläche erreichen. Das Material oberhalb der Spalte sackt dann ein und führt so zu einer langgezogenen Vertiefung.


Gravitative Kristallisationsdifferentation
Als gravitative Kristallisationsdifferentation bezeichnet man einen Vorgang bei dem sich die Zusammensetzung des Magma durch Auskristallisieren und Absinken von Mineralien verändert. Dieser Prozess läuft beim langsamen Abkühlen des Magmas innerhalb der Magmakammer ab. Dabei kristallisieren Mineralien wie Olivin, Pyroxen, Plagioklas und Amphibol aus und sinken zum Boden der Magmakammer, wodurch dem Stamm-Magma bestimmte chemische Elemente wie Eisen, Magnesium und Calcium entzogen werden. Eine so veränderte Magma wird als entwickelte Magma bezeichnet. Wird sie bei einer Eruption an der Erdoberfläche als Lava ausgeschieden, können durch die Analyse der chemischen Zusammensetzung Aussagen über die Herkunft bzw. die Dauer der Speicherung im Berg getroffen werden. Dazu werden in der Regel die Gehalte an Eisenoxid (FeO), Magnesiumoxid (MgO), Calciumoxid (CaO) und Aluminiumoxid (Al2O3) ermittelt und zueinander als FeO/MgO-Ratio bzw. als CaO/Al2O3-Ratio in Verhältnis gesetzt und in einem Diagramm aufgetragen. Entwickelte Magma weist gegenüber dem Stamm-Magma in der Regel einen höheren FeO/MgO-Ratio bzw. einen niedrigeren CaO/Al2O3-Ratio auf. Daneben kann sich durch die gravitative Kristallisationsdifferentation auch der Gehalt weiterer Verbindungen, wie Natriumoxid (Na2O) oder Siliziumdioxid (SiO2) ändern.