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Ätna Update (08.01. - 26.03.2021)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


26. März 2021

In der letzten Woche ereignete sich lediglich ein neuer Paroxysmus am Neuen Südostkrater. Er verlief ähnlich wie seine Vorgänger, dauerte aber etwas länger. An Bocca Nuova und Voragine hielt unterdessen die strombolianische Aktivität weiter an.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee machte eine Beobachtung der Gipfelregion des Ätna mittels Webcams bis zum 22. März nahezu unmöglich. Am 22. März gab es dann einige Wolkenlücken. Am Südostkraterkomplex war nur anhaltende Emission von Gas und weißem Dampf erkennbar. Über der Voragine zeigten sich wiederholt Aschepilze, was auf die Fortdauer strombolianischer Aktivität schließen lässt. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch am 23. März.
Am Abend des 23. März waren dann ab ca. 21:00 Uhr erste strombolianische Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennbar. Gleichzeitig begann der Tremor schnell zu steigen und es deutete sich die 16. paroxysmale Phase der aktuellen Serie an. Während den nachfolgenden Stunden nahm die Intensität der strombolianischen Explosionen weiter zu und gegen 23:00 Uhr gingen sie in die Emission von Lavafontänen über. Die Höhe der Lavafontänen nahm nur langsam zu und nach Mitternacht dürften sie grob geschätzt 500 - 700 m hoch gewesen sein. Die Eruptionssäule aus Lapilli, Asche und Gas wurde in südliche Richtung gebogen. Gegen 03:20 Uhr begann langsam Lava durch die Bresche in der östlichen Flanke des Neuen Südostkraterkegels zu fließen. Wenige Minuten später intensivierte sich die explosive Aktivität im Gipfelbereich und griff in Richtung der Bresche über. Gegen 04:38 Uhr raste dann ein pyroklastischer Strom durch die Bresche und schoss bis mindestens an die östliche Basis des Neuen Südostkraters. Anschließend erhöhte sich die Lavaförderung in der Bresche deutlich und der Lavastrom verbreiterte sich und bewegte sich schnell in Richtung der steilen westlichen Wand des Valle dell Bove. Dort fächerte er sich in mehrere Zungen auf und strömte während den nächsten Stunden in Richtung des westlichen Talbodens des Valle del Bove.
Die explosive Aktivität im Gipfelbereich setzte sich weiter fort und der Tremor ging nur langsam zurück. Die Aschesäule, die weiterhin in Richtung Süden getrieben wurde, sorgte für Ascheregen in Catania. Dort kam es dann auch zu Behinderungen im Flugverkehr. Ab 05:00 Uhr nahmen Höhe und Intensität der Lavafontänen ab, jedoch waren bis mindestens 06:00 Uhr immer wieder pulsierende Lavafontänen erkennbar. Auch wurde nach wie vor viel Asche freigesetzt. Erst zwischen 08:00 und 09:00 Uhr ging die explosive Aktivität am Neuen Südostkrater deutlich zurück. Allerdings ereigneten sich auch noch in den Stunden danach zum Teil explosive Ascheemissionen. Auch wurde weiterhin aus der Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters Lava gefördert.
Die Front des Lavastroms, der in Richtung Valle del Bove unterwegs war, erreichte die westliche Talsohle gegen 11:00 Uhr im Gebiet nordwestlich des Monte Centenari. Außerdem wurde diesmal durch die Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes etwas Lava emittiert. Sie nährte einen schmalen Strom, der sich entlang der südlichen Basis des Südostkraterkomplexes nach Osten bewegte.
Nach Sonnenuntergang war an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters pulsierender Glutschein erkennbar. Offenbar wurde hier nach wie vor Lava gefördert. Auch während der Nacht auf den 25. März dauerte der Glutschein an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters an. Als sich die Wolken im Valle del Bove auflösten war dann über die Cagliato-Wärmebildkamera des INGV ein schmaler und kurzer Lavastrom erkennbar, der aus einem effusiven Schlot an der Basis des Kegels gespeist wurde. Er bewegte sich ein Stück dem steilen Hang in Richtung Valle del Bove hinab.
Außerdem war auch noch schwacher Glutschein an der südlichen Basis des Südostkraterkomplexes erkennbar. Offenbar war hier auch noch ein Schlot schwach aktiv. Am Abend des 25. März war die Aktivität an beiden Schloten dann entweder zu Ende oder zumindest deutlich reduziert.
Am 25. März wurde wiederholt Asche aus Bocca Nuova bzw. Voragine emittiert. In der vergangenen Nacht war dann pulsierender Glutschein über der Bocca Nuova erkennbar. Heute wurden die Beobachtungen häufig durch Wolken behindert. Es kam zu kräftiger Gasemission aus Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater. Ascheemissionen konnte ich keine beobachten und der Neue Südostkrater blieb inaktiv.

Auf diesem Webcam-Foto, das während dem Paroxysmus vom 24. März von der Ostflanke des Ätna aus gemacht wurde, kann man den Lavastrom erkennen, der durch die Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters emittiert wird. Er breitet sich fächerförmig über die steile westliche Wand des Valle del Bove aus. Gleichzeitig werden aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters Lavafontänen emittiert:
Paroxysmale Aktivität am Morgen des 24. März
Foto vom 24.03.2021, 05:33 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Hier noch einige Informationen vom INGV zu den paroxysmalen Phasen im Zeitraum zwischen dem 15. und 21. März:
Der Paroxysmus vom 15. März generierte einen Lavastrom in das Valle del Bove, der ein Volumen von 1,1 Mio. m3 hatte. Seine maximale Länge betrug 2,7 Km und seine Front erreichte 1970 m hohes Gelände. Sie stoppte im Gebiet nordwestlich des Monte Centenari. Bei dem Paroxysmus vom 17. März wurde ein Lavastrom mit einem Volumen von 0,9 Mio. m3 freigesetzt. Seine Länge betrug 2,8 Km und er endete auf 1920 m Höhe im Gebiet knapp nördlich des Monte Centenari. Der Paroxysmus vom 19. März emittierte einen Lavastrom mit einem Volumen von 0,5 Mio. m3. Er hatte eine maximale Länge von 2,0 Km und seine Front erreichte 2200 m Höhe und stoppte in der westlichen Talsohle des Valle del Bove [1].

Die Daten der GPS-Stationen zeigten im Zeitraum vom 15.03. bis 21.03. eine weitere Verringerung des Deflationsvorgangs, der seit dem Beginn der Serie paroxysmaler Phasen andauert [1].
Die Auswertung der klinometrischen Daten ergab im Zeitraum zwischen dem 15.03. und 21.03. jeweils Neigungsänderungen während den paroxysmalen Phasen. Am stärksten waren sie mit 3 Mikroradiant an der Station ECP (Cratere del Piano) [1].

Die Messung der Infraschallaktivität ergab zwischen dem 15.03. und 21.03. niedrigere Intensitäten als in der Vorwoche. Während den paroxysmalen Phasen war die Quelle der Aktivität der Neue Südostkrater. Ansonsten waren die Infraschallereignisse gering und wurden von der Bocca Nuova generiert [1].

Im Zeitraum vom 15.03. bis 21.03. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche unverändert. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag.
Im gleichen Zeitraum gingen die Chlorwasserstoffemissionen gegenüber der letzten Messung etwas zurück. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) waren zwischen dem 15.03. und 21.03. etwas niedriger als in der Vorwoche und bewegten sich auf niedrigem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche während der paroxysmalen Phase durch hohen Tremor überlagert. Ansonsten waren einige langperiodische Signale erkennbar. Auch zeigten sich wieder verschiedene kleinere Erschütterungen (vermutlich von leichten Erdbeben oder Steinschlag/Rutschungen).
Der Tremor bewegte sich bis zum 23. März zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Am Abend des 23. März nahm er dann schnell zu und erreichte am frühen Morgen des 24. März sehr hohes Niveau. Anschließend fiel er wieder schnell auf mittlere Intensität ab. Insgesamt waren Anstieg und Abfall langsamer als bei den vorhergehenden paroxysmalen Phasen. Der Tremor verharrte dadurch länger auf hohem Niveau. In den vergangenen Tagen schwankte der Tremor auf mittlerem Niveau [2].
Im Zeitraum zwischen dem 15.03. und 21.03. lag die Quelle des Tremors während den paroxysmalen Phasen unter dem Südostkrater auf 2500 - 3000 m Höhe. Zwischen diesen Phasen schwankte die Quelle auf sehr unterschiedlicher Höhe und lag im Bereich von Bocca Nuova und Voragine [1].

Zwischen dem 20.03. und 25.03. kam es im Raum Pietrafucile - Sant'Alfio - Monte Fontane (Ostflanke) zu einer ausgeprägten Erdbebenserie. Die meisten Beben waren recht schwach; die Stärksten hatten Magnituden von 2.6 bzw. 2.8. Die Beben ereigneten sich in ca. 6 - 7 Km Tiefe. Am 21.03. kam es bei Trecastagni (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 23.03. wurde am Monte Frumento Supino (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Am 24.03. wurde westlich von Linera (Südostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.3 verzeichnet [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 15/03/2021 - 21/03/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.

19. März 2021

In der letzten Woche generierte der Neue Südostkrater drei weitere paroxysmale Phasen. Dabei wurden Lavaströme in das Valle del Bove freigesetzt und hohe Lavafontänen emittiert.

Nach dem Ende der 12. paroxysmalen Phase blieb der Neue Südostkrater am 13. März relativ ruhig. Der neue effusive Schlot, der sich während dem Paroxysmus an der östlichen bis südöstlichen Basis geöffnet hatte, förderte auch am Abend noch ein wenig Lava. Über der Voragine waren wiederholt strombolianische Explosionen erkennbar. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch am 14. März. Nach Sonnenuntergang war am neuen Schlot jedoch nur noch wenig Glutschein zu sehen. Dann setzten gegen 21:00 Uhr erste milde strombolianische Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters ein. Diese Aktivität steigerte sich während den nächsten Stunden und der Tremor begann rasch zu steigen. Der 13. Paroxysmus in Serie war im Gange. Leider behinderten nach 22:00 Uhr Wolken immer wieder die Beobachtungen mittels Webcams.
Nach Mitternacht waren dann durch einzelne Wolkenlücken Lavafontänen erkennbar. Auf Grund der Bewölkung konnte ich ihre Höhe jedoch nicht einschätzen. Die Eruptionssäule wurde von kräftigem Wind rasch in östliche Richtung gebogen und dürfte dadurch nicht die Höhe der letzten paroxysmalen Phasen erreicht haben. Vermutlich gegen 01:30 Uhr endete die Freisetzung von Lavafontänen.
Ab 02:00 Uhr lockerte es wieder etwas auf und über die Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato war ein Lavastrom erkennbar, der durch die Bresche in der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters in östliche Richtung strömte. Er hatte bereits seinen Kurs über die steile westliche Wand des Valle del Bove fortgesetzt und bewegte sich langsam auf die westliche Talsohle des Valle del Bove zu. Diese erreichte er gegen 04:00 Uhr in der Gegend nordwestlich des Monte Centenari. Auch der neue effusive Schlot hatte wieder einen schmalen Lavastrom generiert. Wie beim letzten Paroxysmus strömte er in südöstliche Richtung der westlichen Wand des Valle del Bove hinab und nahm Kurs auf die alten Felsen der Serra Giannicola Grande. Leider verschlechterten sich nun die Wetterbedingungen wieder.
Erst am Tage lockerte es manchmal etwas auf und der Neue Südostkrater zeigte sich relativ ruhig. Nach Einbruch der Dunkelheit war trotz Dunst und Nebel noch schwacher, diffuser Glutschein über dem Neuen Südostkrater, sowie an seiner südöstlichen Basis erkennbar.
Am 16. März behinderten Wolken häufig den Blick auf den Gipfelbereich. Über die Monte Cagliato-Wärmebildkamera des INGV war am Morgen noch ein schmaler Lavastrom unterhalb der südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters sichtbar. Dieser wurde offensichtlich von dem effusiven Schlot an seiner südöstlichen Basis generiert. Einige Stunden später war der Strom aber inaktiv.
Während der Nacht auf den 17. März setzten dann nach Mitternacht wieder strombolianische Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters ein. Wolken behinderten jedoch eine genaue Beobachtung der Aktivität. Nach 02:00 Uhr wurden die Explosionen dann stärker und der Tremor begann schnell zu steigen. Er leitete den 14. Paroxysmus in Serie ein. Ab 03:30 Uhr Uhr konnte man durch die Wolkenlücken einen Lavastrom erkennen, der sich durch die Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters nach Osten in das Valle del Bove bewegte. Gegen 05:00 Uhr waren dann Lavafontänen über dem Neuen Südostkrater zu sehen. Den genauen Zeitpunkt ihres Einsetzens, sowie deren Höhe konnte ich wegen den schlechten Wetterbedingungen nicht bestimmen. Die Eruptionssäule wurde von einem kräftigen Wind in südöstliche Richtung gebogen und dürfte wieder zu kräftigem Ascheregen in den Ortschaften entlang der Südostflanke des Ätna geführt haben.
Um 05:30 Uhr war die Front des Lavastroms in der Nähe des westlichen Talbodens des Valle del Bove, im Gebiet nordwestlich des Monte Centenari unterwegs. Ab ca. 05:45 Uhr begannen sich die Lavafontänen abzuschwächen und ab 06:00 Uhr war kaum noch explosive Aktivität zu erkennen. Am Tage behinderten meist Wolken die Beobachtungen mittels Webcams. Zwischen den Wolken waren jedoch häufig Emissionen von bräunlicher Asche über der Voragine zu sehen. Gegen Abend lockerten die Wolken dann auf und nun war zu erkennen, dass an der östlichen bzw. südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters noch etwas Lava gefördert wurde, die einen schmalen, kurzen Strom in Richtung Valle del Bove nährte. Auch an der südlichen Basis war offenbar ein kleiner Lavastrom in östliche Richtung unterwegs, denn im Gebiet nordöstlich des Monte Barbagallo war ein kleiner glühender Punkt erkennbar.
Während der Nacht auf den 18. März wurde an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters weiterhin etwas Lava gefördert. Nach Sonnenaufgang zeigte sich der Neue Südostkrater weiterhin relativ ruhig. Bald zogen wieder Wolken auf und behinderten auch am späten Abend noch die Beobachtungen mittels Webcams. Durch Wolkenlücken war jedoch an der östlichen Basis immer noch etwas Glutschein am effusiven Schlot sichtbar.

Auf diesem Webcam-Foto kann man die paroxysmale Aktivität am Morgen des 17. März erkennen. Durch die Wolken schießen Lavafontänen empor und die freigesetzten Lapilli bzw. die Asche werden vom kräftigen Wind in Form einer niedrigen schwarzen Wolke in südöstliche Richtung getrieben. Unterhalb davon kann man den Lavastrom sehen, der in Form mehrerer Zungen in Richtung Valle del Bove unterwegs ist:
Paroxysmale Aktivität am Morgen des 17. März
Foto vom 17.03.2021, 05:48 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Schlechtes Wetter mit vielen Wolken behinderte dann in der Nacht auf den 19. März die Beobachtung des Gipfelbereichs mittels Webcams. Am Morgen lockerten die Wolken etwas auf und ab 08:00 Uhr zeigte die Montagnola-Wärmebildkamera des INGV erste milde strombolianische Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters. Gleichzeitig mischte sich etwas dunkle Asche in die Gas- bzw. Dampfemissionen. Steigender Tremor markierte das Einsetzen des 15. Paroxysmus. Rasch wurden die Explosionen kräftiger und aus der Bresche in der Ostflanke des Kegels wurde wieder Lava gefördert, die in Richtung Valle del Bove strömte. Ab 10:00 Uhr verstärkten sich die Emissionen dunkler Asche kräftig. Lavafontänen waren jedoch wegen dem schlechten Wetter kaum erkennbar. Der Wind trieb die Eruptionssäule rasch in östliche bis nordöstliche Richtung. Gegen 10:30 Uhr war der Paroxysmus noch voll im Gange, jedoch konnte ich danach wegen aufziehender Wolken nichts mehr erkennen. Erst gegen 12:15 Uhr gab es wieder Wolkenlücken. Zu diesem Zeitpunkt war der Paroxysmus bereits wieder vorüber und es wurde nur noch etwas Asche freigesetzt. Auch der Lavastrom im Valle del Bove entzog sich durch die dichten Wolken der Beobachtung. Ascheregen wurde aus den Dörfern nordöstlich des Ätna gemeldet, so z.B. aus Giardini/Naxos, wo der Strand und die Fischerboote mit dunkler Asche überzogen waren.

Wie das INGV berichtet generierten die beiden paroxysmalen Episoden, die am 10. und 12. März auftraten im Mittel ein Lavavolumen von ca. 1 Mio. m3. Die Lavaströme, die in das Valle del Bove emittiert wurden, hatten eine durchschnittliche Länge von 3 Km und ihre Fronten erreichten ca. 1770 m hohes Gelände. Wie weiter berichtet wird wurde zwischen dem 08. März und dem 14. März eine Fortdauer der strombolianischen Aktivität in Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater beobachtet. Bei einigen Explosionen in Voragine und Bocca Nuova wurde pyroklastisches Material über den Kraterrand hinweg geschleudert. Ansonsten beschränkte sich die Aktivität auf das Kraterinnere. Effusive Aktivität innerhalb der Bocca Nuova konnte nicht mehr beobachtet werden [1].

Das INGV hat Untersuchungsdaten zur Zusammensetzung der Lava von weiteren paroxysmalen Phasen veröffentlicht. Hier eine Zusammenfassung:
Im Vergleich zu dem Material das im Februar bzw. Januar vom Südostkrater emittiert wurde, war die Lava der paroxysmalen Phasen im März weniger primitiv. So wurden CaO/Al2O3-Verhältnisse von 0.53 - 0.56 und FeOtot/MgO-Verhältnisse von 2.64 - 3.12 ermittelt. Insbesondere das Material der Paroxysmen vom 10., 12. und 15. März war nicht so primitiv, wie die Lava vom Februar. Dies deutet darauf hin, dass im März nicht mehr so viel frisches Magma aus der Tiefe aufgestiegen ist und sich der Inhalt der Magmakammer, die den Südostkrater versorgt, abkühlen und dadurch verändern konnte [1].

Die Daten der GPS-Stationen zeigten im Zeitraum vom 08.03. bis 14.03. eine Verringerung des Deflationsvorgangs, der seit dem Beginn der Serie paroxysmaler Phasen am Vulkangebäude eingesetzt hatte [1].
Die Auswertung der klinometrischen Daten ergab im Zeitraum zwischen dem 08.03. und 14.03. jeweils Neigungsänderungen während den paroxysmalen Phasen. Am stärksten waren sie mit 3 bis 4 Mikroradiant an der Station ECPN (Cratere del Piano) am 09./10. und 12. März [1].

Die Messung der Infraschallaktivität ergab zwischen dem 08.03. und 14.03. ähnliche Intensitäten, wie in der Vorwoche. Während den paroxysmalen Phasen lag die Quelle der Aktivität beim Südostkraterkomplex. Ansonsten wurden die Infraschallereignisse von Voragine und Bocca Nuova generiert [1].

Im Zeitraum vom 08.03. bis 14.03. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche unverändert. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Chlorwasserstoffemissionen gegenüber der letzten Messung an. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben im gleichen Zeitraum praktisch unverändert und bewegten sich auf mittlerem Niveau. Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 11. März bestimmt wurde, ergab mit 0.79 einen leicht höheren Messwert, als bei der letzten Untersuchung. Es war der höchste Wert der vergangenen 12 Monate und bestätigte den steigenden Trend, der seit Dezember 2020 beobachtet wird [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche während den paroxysmalen Phasen durch hohen Tremor überlagert. Dazwischen zeigte sich relative Ruhe, die durch einige langperiodische Signale, sowie verschiedene kleinere Erschütterungen (vermutlich von leichten Erdbeben oder Steinschlag/Rutschungen) unterbrochen wurde.
Bis zum 14. März bewegte sich der Tremor auf mittlerem Niveau. Dann stieg am späten Abend während dem Einsetzen der 13. paroxysmalen Phase die Tremoramplitude rasch an und erreichte nach Mitternacht sehr hohe Werte. Das Maximum war etwas höher als bei den letzten paroxysmalen Phasen. Nach dem Ende der Eruption fiel der Tremor rasch auf mittlere Werte und erreichte auch manchmal niedriges Niveau. In der Nacht auf den 17. März stieg der Tremor während dem 14. Paroxysmus schnell an, wobei der Anstieg nicht so rapide wie beim vorherigen Paroxysmus war. Auch das Maximum, das am frühen Morgen des 17. März erreicht wurde, war nicht mehr ganz so hoch. Allerdings lag es immer noch auf einem sehr hohem Niveau. Am Morgen des 17. März ging der Tremor dann wieder schnell zurück und pendelte zwischen niedriger und mittlerer Amplitude. Am frühen Morgen des 19. März begann der Tremor erneut schnell zu steigen und erreichte gegen 10:00 Uhr sein Maximum auf sehr hohem Niveau. Es lag höher als bei dem letzten Paroxysmus. Ab 11:00 Uhr fiel der Tremor dann wieder auf mittlere Amplitude [2].
Wie das INGV berichtet befand sich die Quelle des Tremors vom 08.03. bis 14.03. während den Ruhepausen der paroxysmalen Aktivität unter Voragine bzw. Bocca Nuova. Die Tiefe war dabei mit Höhen zwischen 1500 m und 3000 m sehr unterschiedlich. Während den paroxysmalen Phasen verlagerte sich die Quelle des Tremors in das Gebiet des Südostkraters [1].

Am 14.03. wurde am Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Am 19.03. kam es nordöstlich des Montagnola (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 19.03. wurde im Meer, östlich von Pozzillo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.6 gemessen. Am 19.03. ereigneten sich im Raum Monte Fontane - Sant'Alfio (Ostflanke) mehrere Erdbeben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.5 hatte [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 08/03/2021 - 14/03/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.

12. März 2021

Während den letzten 6 Tagen kam es am Neuen Südostkrater zu drei weiteren paroxysmalen Phasen. Sie verliefen ähnlich, wie die Vorhergehenden und generierten hohe Lavafontänen, Ascheregen, sowie Lavaströme in das Valle del Bove.

Am 06. März behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der Gipfelregion mittels Webcams. Durch die Wolkenlücken konnte man jedoch immer wieder strombolianische Explosionen über der Voragine erkennen. Der Südostkraterkomplex blieb dagegen weitgehend ruhig. Trotz Wolken war dann aber am späten Abend pulsierender Glutschein an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters zu erkennen. Hier befindet sich ein Schlot, der bereits bei den letzten paroxysmalen Phasen noch längere Zeit nach dem Ende der explosiven Aktivität effusiv Tätig war. Auch kurz vor oder während den explosiven Abschnitten kam es hier zu Schlackenwurf und Lavaemission. Nach Mitternacht zeigten einige Webcams einen schmalen Lavastrom, der offenbar von diesem Schlot emittiert wurde.
Gegen 02:30 Uhr setzte dann im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters milde strombolianische Aktivität ein und auch der Tremor begann langsam zu steigen. Bis 05:00 Uhr intensivierten sich die Explosionen am Neuen Südostkrater und auch weitere Schlote in der Bresche, an der östlichen Kraterwand wurden aktiv. Gegen 05:30 Uhr zeigte die Monte Cagliato - Wärmebildkamera des INGV auf verstärkte effusive Aktivität innerhalb der Bresche, sowie einen schmalen Lavastrom der sich in Richtung Valle del Bove in Bewegung zu setze. Allerdings waren die Beobachtungen durch Wolken stark beeinträchtigt.
Die strombolianischen Explosionen konzentrierten sich auch bei Sonnenaufgang gegen 06:00 Uhr auf den Gipfelbereich des Neuen Südostkraters. Glühendes Material wurde dabei häufig auf die obere Flanke des Kegels geschleudert. Lava trat nun auch über den Krater des Neuen Südostkraters aus und floss durch die Bresche in Richtung Valle del Bove.
Der Tremor, der inzwischen hohes Niveau erreichte hatte, nahm noch weiter zu, allerdings war der Anstieg langsamer als bei früheren paroxysmalen Phasen. Ab ca. 07:00 Uhr nahm die explosive Aktivität immer weiter zu und verstärkt wurde nun dunkle Asche emittiert. Gegen 07:20 Uhr schossen dann Lavafontänen aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters empor. Auf Grund der Bewölkung konnte ich die Höhe nur schlecht abschätzen, aber sie dürfte ca. 800 - 1000 m betragen haben. Auch die Höhe der Eruptionssäule war nicht erkennbar, aber auf Grund der Heftigkeit dürfte sie wieder ca. 10.000 m erreicht haben.
Der Wind transportierte die Aschewolken nach Osten. In sozialen Netzwerken wurde nicht nur von Asche- bzw. Lapilliregen aus den Ortschaften entlang der Ostflanke des Ätna berichtet, sondern es wurden auch Fotos von faustgroßen Schlackebrocken gezeigt, die dort niedergegangen waren! Gegen 07:45 Uhr erreichte der 10. Paroxysmus in Serie seinen Höhepunkt. Glühende Bomben prasselten diesmal nicht nur auf die Flanke bzw. Basis des Südostkraterkegels, sondern gingen sogar im nördlichen Abschnitt des Monte Barbagallo nieder, wo sich bei ruhiger Aktivität normalerweise hunderte Touristen tummeln.
Der Lavastrom in Richtung Valle del Bove war durch die dichte Bewölkung nicht zu erkennen. Erst am Abend zeigten Fotos der Cagliato-Wärmebildkamera, dass die Lava in etwa wieder den gleichen Weg, wie bei den letzten paroxysmalen Episoden eingeschlagen hatte und erneut in Richtung Monte Centenari geflossen war.
Ab 07:54 Uhr fielen die Lavafontänen in sich zusammen und nach 08:00 Uhr kam es kaum noch zu explosiver Aktivität. Der Tremor fiel Rasch auf niedriges Niveau. Für einige Zeit wurden noch weißer Dampf, Gas, sowie dünne Aschewolken emittiert. Gegen 11:00 Uhr kam es zu einer ca. 15 min. andauernden Phase von verstärkter Ascheemission. Danach zeigte sich der Südostkraterkomplex relativ ruhig.

Dieses Foto der Montagnola-Wärmebildkamera des INGV zeigt wie die Lavafontänen bzw. der Niederschlag aus heißem pyroklastischem Material den gesamten Südostkraterkomplex in einer einzigen gigantischen thermischen Anomalie verschwinden lassen. Das Material regnet bis zum nördlichen Rand des Monte Barbagallo herunter:
Montagnola-Wärmebildkamera zeigt Lavafontänen und gigantische thermischen Anomalie am Südostkraterkomplex
Foto vom 07.03.2021, 07:48 Uhr: Wärmebild-Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Am 08. März blieb der Südostkraterkomplex ruhig. Über der Bocca Nuova war pulsartig verstärkte Gasemission erkennbar und der Intrakraterkegel der Voragine generierte wiederholt dunkle Aschepilze, die thermische Anomalien aufwiesen und somit durch strombolianische Explosionen generiert wurden. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bis zum Abend des 09. März.
Nach Sonnenuntergang waren dann im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters anhaltende strombolianische Explosionen erkennbar. Diese waren zunächst moderat, wurden aber nach 20:00 Uhr kräftiger und schleuderten glühendes pyroklastisches Material auf die Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels. Zu diesem Zeitpunkt reaktivierte sich auch der effusive Schlot an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters wieder und ab 21:00 Uhr förderte er einen kurzen Lavastrom. Dann intensivierte sich die explosive Aktivität im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters und innerhalb der Bresche, entlang der östlichen Flanke des Neuen Südostkraterkegels wurden weitere Schlote aktiv. Der Tremor, der gegen 21:00 Uhr einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, ging jedoch noch einmal zurück und auch die explosive Aktivität stagnierte.
Dann zogen Wolken auf, verhüllten den Gipfelbereich des Ätna nahezu ständig und machten so eine weitere Beobachtung mittels Webcams unmöglich. Rapide steigender Tremor signalisierte jedoch ab 23:00 Uhr das Einsetzen der 11. paroxysmalen Episode.

Wie das INGV berichtet steigerte sich die eruptive Aktivität nach 22:30 Uhr deutlich und anschließend wurden Lavafontänen emittiert. Die Freisetzung der Lavafontänen endete erst gegen 04:30 Uhr. Der Lavastrom ergoss sich erneut in das Valle del Bove und erreichte 1800 m hohes Gelände. Die Eruptionssäule wurde in östliche Richtung getrieben [2].

Nach Sonnenaufgang waren am 10. März die Sichtbedingungen nur vorübergehend besser. Der Lavastrom im Valle del Bove war noch schwach aktiv und hatte offenbar wieder den gleichen Kurs (in Richtung Monte Centenari) wie bei den bisherigen paroxysmalen Episoden eingeschlagen. Der Neue Südostkrater zeigte sich am Morgen sehr ruhig. Bald zogen wieder Wolken auf und behinderten bis zum Abend die Beobachtungen.
Während der Nacht auf den 11. März waren über Bocca Nuova und Voragine einzelne strombolianische Explosionen erkennbar. Der Südostkraterkomplex blieb weiterhin ruhig. Auch am Tag waren über der Voragine Aschepilze erkennbar, die von weiteren strombolianischen Explosionen zeugten.
In den frühen Morgenstunden des 12. März waren dann wieder erste milde strombolianische Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennbar. Diese steigerten sich langsam und begannen nach 04:00 Uhr immer wieder glühendes pyroklastisches Material auf die obere Flanke des Neuen Südostkraters zu schleudern. Gleichzeitig begann der Tremor zu steigen.
Nach Sonnenaufgang wurde anhaltend und kräftig Gas aus dem Neuen Südostkrater emittiert. Gegen 08:00 Uhr begann sich auch langsam dunkle Asche unter die Gaswolken zu mischen. Gleichzeitig setzte sich ein kleiner Lavastrom innerhalb der Bresche an der östlichen Flanke des Neuen Südostkraterkegels in Bewegung. Der Tremor stieg jetzt rapide und der 12. Paroxysmus in Serie stand vor seinem Höhepunkt.
Ab 08:50 Uhr intensivierten sich die Ascheemissionen deutlich und erste pulsierende Lavafontänen waren erkennbar. Auf der östlichen Flanke des Neuen Südostkraterkegels markierten kleine bräunliche Aschewolken den Einschlag von grobem pyroklastischem Material. Der Lavastrom aus der Bresche, der inzwischen die östliche Basis des Neuen Südostkraters erreicht hatte, wurde nun viel besser genährt und beschleunigte sich. Wie bei den früheren paroxysmalen Phasen ergoss er sich über die steile westliche Wand des Valle del Bove hinab in Richtung Talsohle.
Nach kurzer Zeit erreichten die Lavafontänen bereits eine Höhe von mindestens 500 m und dank geringem Wind entwickelte sich eine hohe Eruptionssäule aus Gas, Asche und Lapilli. Sie wurde erst in ca. 8.000 m Höhe nach Osten gebogen. Meldungen über Ascheregen gab es aus den Ortschaften Fornazzo und Giarre/Riposto. Die Höhe der Lavafontänen nahm mit der Zeit weiter zu und dürfte mindestens 700 m erreicht haben. Ab ca. 10:00 Uhr begannen die Lavafontänen instabil zu werden. Nun folgten einige explosivere Emissionen, die grobes Material bis an die südliche Basis des Neuen Südostkraterkegels schleuderten. Gleichzeitig setzte sich ein neuer, jedoch schmaler Lavastrom in Bewegung, der seinen Ursprung offenbar an einem neuen Schlot an der östlichen bis südöstlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels hatte. Er schlug einen südöstlichen Kurs ein und bewegte sich entlang der oberen westlichen Wand des Valle del Bove in Richtung der alten Felsen Serra Giannicola Grande. Der Hauptlavastrom erreichte zu diesem Zeitpunkt die Talsohle im Gebiet nordwestlich des Monte Centenari.
Nach 10:30 Uhr hörte die explosive Aktivität langsam auf, aber noch für ca. eine Stunde kam es zu teilweise kräftigen Ascheemissionen. Auch Lava wurde weiterhin gefördert und nährte den schmalen südöstlichen Lavastrom, den Hauptlavastrom dessen Front sich weiter in Richtung Monte Centenari bewegte, so wie einen weiteren kurze Lavastrom, der vom nordöstlichen Kraterrand des Neuen Südostkraters in Richtung Valle del Leone unterwegs war.
Nach 13:00 Uhr ging die Lavaemission deutlich zurück und der schmale südöstliche Lavastrom kam in der Nähe der Serra Giannicola Grande zum Stillstand. Die Front des Hauptlavastroms war nicht einsehbar, dürfte aber das Gebiet südöstlich des Monte Centenari erreicht haben. Der nordöstliche Lavastrom stoppte an der nordöstlichen Basis des Neuen Südostkraters.
Auch nach Sonnenuntergang war der neue Schlot an der östlichen bis südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters noch schwach effusiv tätig und produzierte einen schmalen Lavastrom, der nun ein kurzes Stück den Hang hinab in östliche Richtung floss.
Im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters deutete fluktuierender Glutschein auf noch milde eruptive Tätigkeit hin.

Dieses Webcam-Foto entstand nach dem Höhepunkt der paroxysmalen Phase, als es zu explosiven Emissionen kam. Neben dunkler Asche wird dabei auch heller Dampf bzw. Gas emittiert. Grobes Material, das durch die Explosionen ausgeworfen wird regnet bis zur südöstlichen Basis des Kegels nieder und verursacht beim Einschlagen bräunliche Staubwolken. Rechts davon kann man einen glühenden Fleck erkennen. Hier hat sich vermutlich ein neuer effusiver Schlot geöffnet, der einen schmalen Lavastrom in südöstliche Richtung freisetzt:
Explosive Emissionen nach dem Höhepunkt der paroxysmalen Phase des 12. Paroxysmus
Foto vom 12.03.2021, 10:15 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Auf diesem Webcam-Foto, das nach dem Ende der explosiven Aktivität aus südöstlicher Richtung, vom Schiena dell'Asino aus gemacht wurde, kann man neben dem Hauptlavastrom (markiert durch kleine aufsteigende Gaswolken) auch einen schmalen und kurzen Lavastrom erkennen. Er wird von einem neuen effusiven Schlot an der östlichen bis südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters genährt und bewegt sich auf die alten Felsen der Serra Giannicola Grande (untere rechte Bildhälfte) zu:
Schmaler und kurzer Lavastrom aus neuem Schlot des Neuen Südostkraters, sowie Hauptlavastrom
Foto vom 12.03.2021, 11:28:51 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Das bereits deutlich abgekühlte Lavafeld am Abend von Osten aus mittels Wärmebildkamera betrachtet. Links oben der schmale Lavastrom aus dem neuen Schlot, der in südöstliche Richtung unterwegs war. Rechts davon der Hauptlavastrom der sich der westlichen Wand des Valle del Bove hinab bewegt und die westliche Talsohle erreicht hat. Seine Front ist hinter höher liegendem Gelände verborgen. Rechts oben der kurze Lavastrom, der in Richtung Valle del Leone geflossen ist. Der neue Schlot ist immer noch schwach aktiv (weiße und somit heiße Oberfläche) und nährt einen schmalen Lavastrom, der nun direkt dem Hang hinab nach Osten strömt:
Das abgekühlte Lavafeld mit drei Lavaströmen im Valle del Bove
Foto vom 12.03.2021, 18:33 Uhr: Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato.

Hier noch einige Details, die das INGV inzwischen zu den paroxysmalen Phasen der letzten Woche veröffentlicht hat:
Der Paroxysmus vom 02. März generierte eine Eruptionssäule, die eine Höhe von 9.000 m erreichte. Es kam zu Ascheregen im Süden bis Südosten des Vulkans, wie z.B. in Nicolosi, Pedara und auch Catania. Der Lavastrom, der sich in das Valle del Bove ergoss, hatte eine Länge von 3,4 Km und ein Volumen von 1,8 Mio. m3. Seine Front stoppte im Gebiet südöstlich des Monte Centenari auf 1750 m hohem Gelände.
Bei dem Paroxysmus vom 04. März stieg die Eruptionssäule bis auf 11.000 m Höhe auf. Der Wind trieb Lapilli und Asche in nordöstliche Richtung. Der Niederschlag ging in Fiumefreddo, Linguaglossa und sogar im Gebiet von Reggio Calabria nieder. Der Lavastrom, der wieder in das Valle del Bove floss, hatte eine Länge von 2,4 Km und ein Volumen von 1,1 Mio. m3. Seine Front stoppte nordwestlich des Monte Centenari auf 1970 m Höhe.
Am 07. März erreichte die Eruptionssäule eine Höhe von 10.000 m und wurde in östliche Richtung getrieben. Asche und Lapilli ging auf Milo, Fornazzo und die Ortschaften in der Nähe der Ostküste, wie Giarre oder Mascali nieder. Der Lavastrom stoppte im Valle del Bove auf 1980 m Höhe, nordwestlich vom Monte Centenari. Die Länge betrug erneut 2,4 Km und er hatte ein Volumen von 0,9 Mio. m3 [1].

Die Daten der GPS-Stationen zeigten im Zeitraum vom 01.03. bis 07.03. weitere signifikante Deflation des Vulkangebäudes. Die Deflation setzte mit dem Beginn der Serie paroxysmaler Phasen am 16. Februar ein [1].
Die Auswertung der klinometrischen Daten ergab im Zeitraum zwischen dem 01.03. und 07.03. jeweils Neigungsänderungen während den paroxysmalen Phasen. Am stärksten waren sie mit bis zu 3 Mikroradiant an der Station ECP (Cratere del Piano) am 02. und 07. März [1].

Die Messung der Infraschallaktivität zeigte zwischen dem 01.03. und 07.03. weiterhin einen nahezu ständig erhöhten Level und war mit der Aktivität der Vorwoche vergleichbar. Während den paroxysmalen Phasen lag die Quelle der Aktivität beim Südostkraterkomplex. Ansonsten waren Voragine und Bocca Nuova die Verursacher der Infraschallereignisse [1].

Im Zeitraum vom 01.03. bis 07.03. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche etwas an. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag.
Im gleichen Zeitraum verstärkten sich auch die Chlorwasserstoffemissionen gegenüber der letzten Messung etwas. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben im gleichen Zeitraum praktisch unverändert und bewegten sich auf mittlerem Niveau. Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 08. März bestimmt wurde, ergab mit 0.78 einen höheren Messwert, als bei der letzten Untersuchung. Es war der höchste Wert der vergangenen 12 Monate und bestätigte den steigenden Trend, der seit Dezember 2020 beobachtet wird [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche während den paroxysmalen Phasen durch hohen Tremor überlagert. Dazwischen zeigten sich zahlreiche langperiodische Signale, sowie kleinere Erschütterungen, die vermutlich von leichten Erdbeben oder von Steinschlag/Rutschungen generiert wurden.
Nach dem Paroxysmus vom 04.03. bewegte sich der Tremor zwischen mittlerem und niedrigem Niveau. Am 07.03. erreichte er dann während dem 10. Paroxysmus nur zögernd sehr hohes Niveau und fiel danach wieder auf niedrige Werte. Bis zum 11. Paroxysmus am 09. März bewegte sich der Tremor überwiegend auf mittlerem Niveau. Am Abend des 09. März stieg er dann auf einen hohen Wert, fiel dann aber zwischenzeitlich wieder auf mittleres Niveau ab. Dann kam erst der rasche Anstieg auf sehr hohes Niveau, das aber nicht ganz die Intensität des letzten Paroxysmus erreichte. Anschließend fiel der Tremor wieder auf mittlere Intensität. Bei dem heutigen Paroxysmus wurde dann wieder eine höhere Tremoramplitude als bei den letzten paroxysmalen Phasen erreicht [3].
Wie das INGV berichtet befand sich die Quelle des Tremors vom 01.03. bis 07.03. im Zeitraum zwischen den paroxysmalen Phasen unter Voragine bzw. Bocca Nuova. Die Tiefe war dabei sehr variabel. Während den paroxysmalen Phasen verlagerte sich die Quelle des Tremors in das Gebiet des Südostkraters auf eine Höhe von 2400 - 3000 m [1].

Am 08.03. kam es nordwestlich von Adrano (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 10.03. wurde südlich des Monte Palestra (Westflanke) ein Beben der Stärke 2.5 registriert. Am 11.03. kam es im Gebiet zwischen Zentralkrater, Südostkrater und Monte Frumento Supino zu mehreren Erdbeben, die Magnituden von bis zu 2.1 erreichten [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 01/03/2021 - 07/03/2021
  2. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. COMUNICATI E BOLLETTINI. Comunicati attività vulcanica. AGGIORNAMENTO n. 210 - 211. 2021.
  3. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


05. März 2021

In den vergangenen Tagen haben sich am Neuen Südostkrater zwei weitere paroxysmale Phasen ereignet. Dabei kam es wieder zur Emission von Lavafontänen. Ascheregen ging auf Catania und andere Städte nieder. Die Lavaströme ergossen sich in das Valle del Bove.

Am 01. März kam es an Bocca Nuova und Voragine zu sporadischen Emissionen von bräunlicher Asche, sowie zu anhaltender Gasemission. Am Südostkraterkomplex konnte ich keine explosive Aktivität beobachten. Asche wurde nur geringfügig emittiert. Die Lavaemission aus einem Schlot an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters, die nach dem Paroxysmus vom 28. Februar zunächst noch angedauert hatte, war bereits während der Nacht auf den 01. März zu Ende gegangen.
Auch in der Nacht auf den 02. März blieb der Neue Südostkrater sehr ruhig. Ab 11:30 Uhr verstärkten sich dort jedoch die Gasemissionen und es wurde auch etwas Asche freigesetzt. Gleichzeitig begann der Tremor zu steigen und signalisierte das Einsetzen des 8. Paroxysmus der aktuellen Serie. Gegen 12:20 Uhr zeigte die La Montagnola - Wärmebildkamera des INGV erste strombolianische Explosionen an einem Schlot im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters. Innerhalb weniger Minuten intensivierte sich die explosive Aktivität. Leider verdeckten nun Wolken das eruptive Geschehen. Gegen 12:30 Uhr beschleunigte sich die Zunahme des Tremors und eine Stunde später erreichte er hohes Niveau.
Ab ca. 14:00 Uhr zeigten Webcams in größerer Entfernung das Aufsteigen einer Eruptionssäule über dem Gipfelbereich des Ätna, die aus Gas und Asche bestand. Die Säule erreichte sicherlich 7.000 - 8.000 m Höhe bevor sie vom Wind in östliche bis südöstliche Richtung gebogen wurde.
Leider tummelten sich im Gipfelbereich nach wie vor viele Wolken und ein direkter Blick auf den Südostkraterkomplex war nicht möglich. Erst gegen 14:30 Uhr konnte man über die La Montagnola - Wärmebildkamera zeitweise die Eruption beobachten. Nun waren ca. 500 - 700 m hohe Lavafontänen (grobe Schätzung) erkennbar. Glühendes Material deckte den gesamten Kegel des Neuen Südostkraters ein. Gegen 15.40 Uhr fielen die Lavafontänen wieder in sich zusammen und nach 16:00 Uhr war keine explosive Aktivität mehr erkennbar. Die Eruptionssäule war unterdessen vom Wind in südliche Richtung getrieben worden und aus Städten wie Trecastagni oder Catania wurde Ascheregen gemeldet. Auch der internationale Flughafen in Catania musste geschlossen werden, da die Landebahnen mit Asche bedeckt waren! Lava wurde vermutlich nur in das Valle del Bove emittiert. Am Abend gegen 19:15 Uhr lockerten an der Ostflanke die Wolken etwas auf und über die Monte Cagliato - Wärmebildkamera waren Teile des Lavastroms erkennbar. Dieser hatte zu diesem Zeitpunkt die westliche Talsohle des Valle del Bove in der Gegend nördlich des Monte Centenari erreicht und bewegte sich noch langsam voran. Seine Front kam später am nordöstlichen Rand des Monte Centenari zum Stillstand. Auch nach 20:00 Uhr wurde von einigen Schloten an der östlichen Flanke bzw. Basis des Neuen Südostkraters noch für wenige Stunden etwas Lava gefördert. Diese speiste einen schmalen Lavastrom in Richtung Valle del Bove, der unterhalb der Bresche über die Lava des Hauptstroms floss.
Während der Nacht auf den 03. März und auch am Tag blieb der Neue Südostkrater ruhig. Dagegen wurde aus der Voragine wiederholt Asche in Form von bräunlichen Pilzen emittiert.
In den frühen Morgenstunden des 04. März setzten im Neuen Südostkrater wieder strombolianische Explosionen ein. Diese waren zunächst mild, steigerten sich aber bald und wurden kräftig. Dies wurde von einem deutlichen Anstieg des Tremors begleitet. Gegen 04:00 Uhr zeigten die Thermal-Webcams dann Lavaemission aus der Bresche in der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters. Sie war zunächst schwach und nährte einen schmalen Lavastrom, der sich langsam durch die Bresche in Richtung Valle del Bove bewegte. Nach 05:00 Uhr nahm die Intensität der strombolianischen Explosionen vorübergehend wieder ab und auch der Tremor ging zurück. Die Lavaemission dauerte jedoch weiterhin an.
Ab 08:00 Uhr nahm die explosive Tätigkeit dann wieder zu und der Tremor stieg rapide. Unter die Gaswolken, die bei den Explosionen emittiert wurden, mischte sich immer häufiger dunkle Asche. Gleichzeitig wurde auch die Voragine aktiver und es zeigten sich dort regelmäßig kleine dunkle Aschepilze, sowie thermische Anomalien, die auf strombolianische Explosionen aus dem Intrakraterkegel hindeuteten. Auch die effusive Aktivität aus den Schloten in der Bresche nahm nun immer mehr zu. An einem effusiven Schlot an der Basis des neuen Südostkraterkegels kam es zu anhaltendem Schlackenwurf. Der Lavastrom, der von diesen Schloten genährt wurde, vergrößerte sich nun schnell, beschleunigte sich und floss entlang der steilen westlichen Wand des Valle del Bove hinab. Um kurz vor 09:00 Uhr zeigten sich über dem Neuen Südostkrater dann die ersten Lavafontänen. Dunkle Asche wurden nun anhaltend emittiert und speiste zusammen mit Gas und Lapilli die schnell wachsende Eruptionssäule. Gleichzeitig regnete das glühende pyroklastische Material auf die Flanken des Südostkraterkegels herab und generierte beim Einschlag viele kleine bräunliche Staubwolken. Binnen weniger Minuten steigerten sich die Lavafontänen auf eine Höhe von 400 - 600 m (grob geschätzt) und die Eruptionssäule stieg bis mindestens 10 Km Höhe auf. Sie wurde nun vom Wind in nordöstliche Richtung gebogen. Der 9. Paroxysmus in Serie hatte nun, begleitet von sehr hohem Tremor, seinen Höhepunkt erreicht. Nach 10:15 Uhr begann die Höhe der Lavafontänen rasch abzunehmen und ab 10:35 Uhr war die explosive Aktivität vorüber. Lava wurde jedoch weiterhin aus der Bresche gefördert und nährte immer noch den Lavastrom, der sich in östliche Richtung hinab in das Valle del Bove ergoss. Er erreichte gegen 10:30 Uhr die Talsohle und bewegte sich von dort aus wieder in die Gegend nördlich des Monte Centenari. Nach 14:00 Uhr schwächte sich die Lavaemission immer mehr ab und der Lavastrom kam zum Stillstand. Auch nach Sonnenuntergang waren aber noch einige Schlote in der Bresche schwach aktiv und aus einem Schlot an der Basis des Kegels wurde bis ca. 22:00 Uhr ein kleiner Lavastrom gefördert.
In der vergangenen Nacht blieb der Neue Südostkrater weitgehend ruhig. Über der Voragine konnte man dagegen sporadische strombolianische Explosionen erkennen. Schlechtes Wetter behinderte seit heute Morgen dann die Beobachtung des Gipfelbereichs mittels Webcams.

Dieses Webcam-Foto entstand während dem Höhepunkt des 9. Paroxysmus und zeigt die Eruptionssäule aus Asche und Gas, die während der Emission der Lavafontänen aus dem Neuen Südostkrater emporsteigt. Die Lavafontänen selbst kann man wegen dem hellen Tageslicht und der dunklen Asche kaum erkennen. Kleine bräunliche Aschewolken auf den Flanken des Kegels markieren die Einschlagsstellen der herabfallenden Schlacken. Links vom Südostkraterkomplex kann man einen dunklen Aschepilz über der Voragine sehen, die gleichzeitig strombolianisch aktiv ist:
Höhepunkt der eruptiven Aktivität während des 9. Paroxysmus
Foto vom 04.03.2021, 09:15 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola

Hier noch einige Fakten vom INGV zu den paroxysmalen Phasen, die sich zwischen dem 22. und 28. Februar ereignet hatten:
Beim 5. Paroxysmus vom 22. auf den 23. Februar dauerte die Freisetzung von Lavafontänen 50 min an. Die Eruptionssäule erreichte eine Höhe von 10 Km. Das gesamte Phänomen dauerte 10 Stunden und Asche ging im nordwestlichen Sektor des Vulkans nieder. Der Lavastrom hatte eine maximale Ausdehnung von 2.9 Km. Es wurde ein Volumen von 3,0 Mio. m3 Lava gefördert.
Der 6. Paroxysmus, der sich am 24. Februar ereignete, produzierte bis zu 500 m hohe Lavafontänen. Die Eruptionssäule erreichte eine Höhe von 11 Km. Es wurde auch ein pyroklastischer Strom von einem Kilometer Länge in Richtung Valle del Bove freigesetzt. Das gesamte Phänomen dauerte 5 Stunden und Asche ging im nordwestlichen Sektor des Vulkans nieder. Der Lavastrom hatte eine maximale Ausdehnung von 2.8 Km. Es wurde ein Volumen von 2,6 Mio. m3 Lava gefördert.
Beim 7. Paroxysmus, der am 28. Februar stattfand, konnten bis zu 700 m hohe Lavafontänen beobachtet werden. Die Eruptionssäule erreichte eine Höhe von 11 Km. Ein Übertritt von Lava in südliche Richtung generierte einen pyroklastischen Strom. Asche ging im östlichen Sektor des Vulkans nieder. Der Lavastrom hatte eine maximale Ausdehnung von 2.5 Km. Es wurde ein Volumen von 1,7 Mio. m3 Lava gefördert [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 22.02. bis 28.02. zeigte im Vergleich zur letzten Messung kaum Veränderungen [1].
Die klinometrischen Daten ergaben wiederholt Veränderungen der Neigung während den paroxysmalen Phasen. Die stärkste Abweichung wurde mit 3 Mikroradiant während dem Paroxysmus vom 28. Februar gemessen [1].

Die Messung der Infraschallaktivität zeigte zwischen dem 22.02. und 28.02. einen nahezu ständig erhöhten Level und war mit der Aktivität der Vorwoche vergleichbar. Während den paroxysmalen Phasen lag die Quelle der Aktivität beim Südostkraterkomplex. Ansonsten waren der Nordostkrater und in untergeordneter Rolle die Bocca Nuova die Verursacher der Infraschallereignisse [1].

Im Zeitraum vom 22.02. bis 28.02. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) blieben im gleichen Zeitraum praktisch unverändert und bewegten sich auf mittlerem Niveau.
Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 24. Februar bestimmt wurde, ergab einen etwas höheren Messwert, als bei der letzten Untersuchung und bestätigte somit den steigenden Trend, der seit Dezember 2020 beobachtet wird [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche während den paroxysmalen Phasen durch das Rauschen des hohen Tremors überlagert. Zwischen den paroxysmalen Phasen zeigten sich viele kleine langperiodische Signale, sowie Signale, die vermutlich durch Rutschungen des locker geschichteten, ausgeworfenen Materials verursacht wurden.
Der Tremor bewegte sich bis zum 27. Februar zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Am 28. Februar nahm er während dem Paroxysmus am Neuen Südostkrater rapide zu und erreichte einen sehr hohen Wert. Er war ähnlich hoch, wie bei dem Paroxysmus vom 24. Februar. Nach dem Paroxysmus hielt sich der Tremor knapp auf mittlerem Niveau. Am 02. März wurde während dem 8. Paroxysmus erneut sehr hohes Niveau erreicht, wobei das Maximum des letzten Paroxysmus nicht ganz erreicht wurde. Anschließend schwankte der Tremor zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Am 04. März stieg er zunächst rasch auf hohes Niveau an, gab dann aber noch einmal deutlich nach. Anschließend bildete sich ein weiterer Peak aus, der den 9. Paroxysmus markierte. Diesmal war das Maximum wieder höher als bei dem Vorgänger-Paroxysmus [2].
In der Zeit zwischen dem 22. Februar und 28. Februar befand sich die Quelle des Tremors im Bereich von Bocca Nuova und Voragine in veränderlicher Tiefe. Während den paroxysmalen Phasen verlagerte sich der Tremor jeweils unter den Neuen Südostkrater auf eine Höhe zwischen 2400 m und 3000 m [1].

Am 27.02. wurde am Monte Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 28.02. kam es am Monte Scorsone (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 01.03. wurde nordwestlich des Monte Collabasso (Nordwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.0 verzeichnet. Zwischen dem 02.03. und 03.03. kam es im Raum Monte Nero - Piano Pernicana (Nordostflanke) zu mehreren Erdbeben, wobei die beiden Stärksten jeweils eine Magnitude von 2.0 hatten. Am 03.03. wurde bei Fondo Macchia (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 gemessen. Am 03.03. wurde nordöstlich des Monte Collabasso (Nordflanke) ein Beben der Stärke 2.0 registriert. Am 04.03. kam es westlich des Monte Palestra (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 22/02/2021 - 28/02/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


28. Februar 2021

Heute Morgen hat sich am Südostkraterkomplex des Ätna ein weiterer Paroxysmus ereignet. Er war kürzer als seine Vorgänger und es wurde auch weniger Lava emittiert. Dennoch war er recht heftig und generierte wieder hohe Lavafontänen.

Gestern kam es zu wiederholten Ascheemissionen aus der Voragine. Die Asche wurde in Form von kleinen, dunklen Pilzen emittiert. Am Südostkraterkomplex herrschte dagegen absolute Ruhe. Ein ähnliches Bild zeigte sich zunächst auch noch heute Morgen. Doch dann begann der Tremor gegen 08:30 Uhr schnell zu steigen. Zuvor hatte er sich auf niedrigem Niveau bewegt.
Am Neuen Südostkrater verstärkten sich zu diesem Zeitpunkt die Gasemissionen und ab ca. 08:40 Uhr mischte sich etwas dunkle Asche in die Emissionen. Die Montagnola-Wärmebildkamera des INGV zeigte gleichzeitig das Einsetzen strombolianischer Explosionen, die sich als deutliche thermische Anomalie über dem Neuen Südostkrater abzeichneten. Innerhalb der nächsten 15 Minuten aktivierten sich weitere Schlote, die sich im oberen Abschnitt der Bresche, in der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters befanden. Gleichzeitig setzte die Emission eines Lavastroms aus der Bresche ein. Die Explosionen schleuderten das glühende Material nun bereits 400 - 500 m empor und gingen in Lavafontänen über.
Dann wurden auch Schlote im großen zentralen Krater des Südostkraterkomplexes aktiv und die Höhe der Lavafontänen nahm rasch zu. Ein dichter Regen aus heißem pyroklastischem Material prasselte auf den Kegel des Neuen Südostkraters nieder. Durch die Einschläge entstand viel bräunlicher Staub. Rasch entwickelte sich nun auch eine Eruptionssäule aus Gas, Asche und Lapilli. Begünstigt durch die Abwesenheit von stärkerem Wind stieg sie viele Kilometer empor und dürfte grob geschätzt 8.000 - 10.000 m Höhe erreicht habe. Erst auf dieser Höhe driftete sie langsam in östliche Richtung.
Der Paroxysmus erreichte zwischen 09:20 Uhr und 09:30 Uhr mit 800 - 1000 m (grob geschätzt) hohen Lavafontänen seinen Höhepunkt. Der Tremor war zu diesem Zeitpunkt ähnlich hoch wie bei dem letzten Paroxysmus. Der Lavastrom aus der Bresche bewegte sich unterdessen rasch der steilen westlichen Wand des Valle del Bove hinab. Aus der Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes wurde diesmal keine Lava gefördert.
Um 09:30 Uhr begannen die Lavafontänen schnell kleiner zu werden und nur drei Minuten später gab es schon keine explosive Aktivität mehr. Der Tremor begann wieder rapide zu fallen.
Die Emission von Lava aus der Bresche dauerte jedoch noch an und gegen 09:45 Uhr setzte sich ein schmaler Lavastrom aus der Bresche in Richtung der südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters in Bewegung, stoppte aber ca. eine Stunde später wieder. Der Hauptlavastrom dehnte sich langsam weiter in Richtung Valle del Bove aus, wurde aber nicht mehr so gut genährt und kam gegen 14:00 Uhr noch knapp oberhalb der Talsohle, im Gebiet nordwestlich des Monte Centenari zum Stillstand.
Im zentralen Krater des Südostkraterkomplexes kam es gegen 11:30 Uhr noch zu einigen strombolianischen Explosionen, die mit Emission von weißem Dampf, sowie etwas dunkler Asche verbunden waren. Danach zeigte sich keinerlei explosive Aktivität mehr. Jedoch förderte mindestens ein Schlot innerhalb der Bresche, an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters, auch noch am Abend etwas Lava, die einen kurzen schmalen Strom in Richtung Valle del Bove nährte.

Dieses Webcam-Foto (nachträglich kontrastverstärkt) entstand auf dem Höhepunkt der eruptiven Aktivität. In der Bildmitte kann man den unteren Teil einer rotglühenden Lavafontäne erkennen. Der größte Teil der Lavafontänen wird jedoch von der dunklen Asche verdeckt, die eine gewaltige Eruptionssäule formt. Schön zu erkennen ist auch der bräunliche Staub, der durch die Einschläge des niederregnenden pyroklastischen Materials entsteht:
Höhepunkt der eruptiven Aktivität während des 7. Paroxysmus
Foto vom 28.02.2021, 09:24 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.



26. Februar 2021

Vorgestern hat sich am Südostkraterkomplex ein weiterer Paroxysmus ereignet. Er war nicht ganz so stark wie sein Vorgänger, dauerte dafür aber etwas länger. Die meiste Lava ergoss sich erneut in das Valle del Bove.

Nach dem Paroxysmus vom 23. Februar kam es tagsüber noch zu einzelnen leichten Ascheemissionen aus dem zentralen Krater des Südostkraterkomplexes. Auch über der Voragine waren Aschefreisetzungen erkennbar. Während der Nacht auf den 24. Februar war am Südostkraterkomplex keinerlei explosive Aktivität zu sehen. Am Tage waren wieder häufige Aschepilze aus der Bocca Nuova bzw. Voragine erkennbar. Am Südostkraterkomplex herrschte noch bis zum Nachmittag Ruhe.
Dann zeigte sich gegen 17:00 Uhr verstärkte Ascheemission aus dem östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters und kurze Zeit später waren dort erste strombolianische Explosionen erkennbar. Diese verstärkten sich im Laufe des Abends langsam und gegen 20:00 Uhr war eine rapide Zunahme des Tremors zu sehen. Der 6. Paroxysmus in Serie setzte ein.
Ab etwa 20:00 Uhr gingen die strombolianischen Explosionen, die zunächst aus mindestens zwei verschiedenen Schloten erfolgten, in Lavafontänen über. Gegen 20:30 Uhr erreichten die Lavafontänen eine Höhe von 300 - 400 m. Zu diesem Zeitpunkt begann auch Lava durch die Bresche in der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters zu fließen. Innerhalb der nächsten Minuten verstärkten sich die Lavafontänen weiter und ein Regen aus glühendem pyroklastischem Material ging auf die Flanken des Neuen Südostkraters nieder. Es entwickelte sich wieder eine hohe Eruptionssäule, die Aschregen im südwestlichen Sektor des Vulkans verursacht haben dürfte. Der Lavastrom folgte wieder dem Pfad, den auch die Lava der früheren paroxysmalen Phasen eingeschlagen hatte und strömte unter Bildung zahlreicher Zungen rasch der westlichen Wand des Valle del Bove hinab.
Nach 21:00 Uhr aktivierte sich auch noch mindestens ein weiterer, deutlich weiter westlich des Neuen Südostkraters, in der Gegend des Sattelkegels gelegener Schlot und förderte ebenfalls Lavafontänen. Gegen 21:30 Uhr begann auch wieder Lava durch die Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes zu strömen. Die Höhe der Lavafontänen nahm noch etwas zu und dürfte gegen 22:00 Uhr ca. 500 - 600 m betragen haben. Ab ca. 22:15 Uhr generierte auch ein Schlot im großen zentralen Krater des Südostkraterkomplexes eine Lavafontäne. Kurze Zeit später wurden dort weitere Schlote explosiv tätig. Zwischen 22:00 Uhr und 22:30 Uhr war im Gebiet der Bresche, in der Ostflanke des Neuen Südostkraters verstärkte Ascheemission erkennbar. Offenbar aktivierten sich hier mehrere neue Schlote und vermutlich kam es auch zu Hangrutschungen bzw. kleineren pyroklastischen Strömen.
Nach 22:30 Uhr fielen die Lavafontänen schnell in sich zusammen und es ereigneten sich noch einige größere Explosionen. Der Tremor begann zu fallen. Der Lavastrom, der sich entlang der westlichen Wand des Valle del Bove in östliche Richtung ergoss erreichte gegen 23:00 Uhr die westliche Talsohle des Valle del Bove, wurde zu diesem Zeitpunkt aber bereits schlecht genährt und kam nur noch langsam voran.
Die Lava, die durch die südwestliche Flanke des Südostkraterkomplexes strömte, dehnte sich offenbar nicht besonders weit in westliche Richtung aus, denn sie tauchte diesmal nicht im Gebiet zwischen Monte Frumento Supino und Monte Barbagallo auf.
Während die letzten Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters bzw. im zentralen Krater des Südostkraterkomplexes bereits gegen 23:30 Uhr endeten, waren die Schlote innerhalb der Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters noch bis in die Morgenstunden aktiv. Hier wurde noch etwas Lava gefördert, die sich als schmaler und kurzer Strom der Ostflanke des Neuen Südostkraters hinab bewegte.
Nach Sonnenaufgang waren nur schwache und sporadische Aschefreisetzungen aus dem Neuen Südostkrater erkennbar. Auch aus Voragine bzw. Bocca Nuova wurden wieder Aschepilze emittiert. Die Bresche in der Ostflanke des Neuen Südostkraters wirkte tiefer und breiter. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigte dort noch ein Schlot leichten pulsierenden Glutschein.

Dieses Webcam-Foto zeigt die Emission von Asche aus der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters. Hier kommt es vermutlich zur Öffnung von weiteren Schloten, sowie dadurch verursacht zu Hangrutschungen und pyroklastischen Strömen. Zu diesem Zeitpunkt werden auch Lavafontänen aus dem Bereich westlich des Neuen Südostkraters (Sattelkegel) bzw. aus dem großen zentralen Krater emittiert, was in der Bildmitte zu erkennen ist:
Emission von Asche aus der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters
Foto vom 24.02.2021, 22:27 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Hier noch einige Daten vom INGV zu den Paroxysmen, die im Zeitraum zwischen dem 15. und 21. Februar aufgetreten waren:
Bei dem 1. Paroxysmus, der sich am 16. Februar ereignet hatte kam es neben den üblichen Erscheinungen, wie Lavafontänen und Lavaströmen auch zu einem pyroklastischen Strom. Dieser hatte eine Länge von 1,5 Kilometer und wurde durch den Kollaps eines pyroklastischen Kegels verursacht, der sich um die Schlote im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters gebildet hatte. Bei diesem Paroxysmus hatten die Lavafontänen eine Höhe von 500 - 600 m. Asche fiel nicht nur im südöstlichen Sektor des Vulkans samt Catania, sondern ging auch auf die Stadt Syrakus nieder. Der größte Lavastrom erreichte die westliche Talsohle des Valle del Bove im Gebiet nördlich bis nordöstlich des Monte Centenari und endete auf 1720 m Höhe. Seine maximale Länge betrug 4 Km. Insgesamt wurde ein Volumen von 2,6 Millionen m3 Lava freigesetzt.
Der 2. Paroxysmus, der sich während der Nacht vom 17. auf den 18. Februar ereignete brachte bis zu 700 m hohe Lavafontänen hervor. Asche ging im östlichen Sektor auf die Gemeinden von Zafferana Etnea bis Acireale nieder. Der größte Lavastrom erreichte erneut die westliche Talsohle, umfloss den Monte Centenari und bewegte sich von dort aus in das Gebiet östlich des Monte Centenari, wo er auf 1730 m Höhe stoppte. Seine maximale Länge betrug 4,1 Km. Insgesamt wurde ein Volumen von 4,0 Millionen m3 Lava freigesetzt.
Beim 3. Paroxysmus, der sich am Vormittag des 19. Februar ereignete stieg die Eruptionssäule bis auf eine Höhe von 10.000 m auf. Aschregen ging im südöstlichen Sektor des Vulkans nieder. Der längste Lavastrom floss wieder in das Valle del Bove und stoppte dort im Gebiet südöstlich des Monte Centenari auf 1740 m Höhe. Seine maximale Länge betrug 3,8 Km. Insgesamt wurde ein Volumen von 4,0 Millionen m3 Lava freigesetzt.
Der 4. Paroxysmus, der in der Nacht vom 20. auf den 21. Februar auftrat generierte Lavafontänen, die Höhen von über 1000 m erreichten. Die Eruptionssäule stieg bis auf 10.000 m Höhe. Asche ging nur im südwestlichen Sektor des Vulkans nieder. Der längste Lavastrom ergoss sich erneut in das Valle del Bove und stoppte auf 1870 m Höhe im Gebiet nördlich des Monte Centenari. Der Lavastrom war 3,2 Km lang. Insgesamt wurde ein Volumen von 2,9 Millionen m3 Lava freigesetzt [1].

Inzwischen wurde die Lava, die bei den paroxysmalen Phasen eruptiert wurde vom INGV untersucht. Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse:
Die Lava der paroxysmalen Phasen vom 16., 18., 19. und 20. Februar ist mit einem CaO/Al2O3-Verhältnis von 0.54 - 0.58 und einem FeOtot/MgO-Verhältnis von 2.70 - 3.03 vergleichbar mit der Lava, die im Dezember 2020 vom Südostkrater freigesetzt wurde. Sie gehört damit zu den primitivsten Laven, die während den letzten 20 Jahren vom Ätna gefördert wurden und ist vergleichbar mit dem Material der Jahre 2000 oder 2013. Dagegen war die Lava, die vom April bis November 2020 am Südostkrater gefördert wurde mit einem CaO/Al2O3-Verhältnis von 0.52 - 0.54 und einem FeOtot/MgO-Verhältnis von 3.01 - 3.34 höher entwickelt bzw. weniger primitiv. Aus diesen Daten lässt sich schließen, dass nun ein Magma aus deutlich größerer Tiefe aufgestiegen ist, das somit primitiver und gasreicher ist. Dadurch lassen sich die seit Dezember auftretenden, erheblich energiereicheren Eruptionen des Südostkraters erklären [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 15.02. bis 21.02. zeigte einen leichten Trend zur Deflation im Gipfelbereich des Ätna.
Die klinometrischen Daten ergaben wiederholt Veränderungen der Neigungsdaten (0,1 - 1 Mikroradiant), was durch die wiederholten paroxysmalen Phasen verursacht wurde [1].

Die Messung der Infraschallaktivität zeigte zwischen 15.02. und 21.02. eine deutliche Zunahme der Ereignisse. Quelle der Aktivität war in erster Linie der Südostkrater, der während den paroxysmalen Phasen für eine hohe Anzahl an Infraschall-Ereignissen sorgte. Während den Ruhephasen wurden die Infraschall-Ereignisse hauptsächlich vom Nordostkrater und im geringeren Maße von der Bocca Nuova verursacht [1].

Im Zeitraum vom 15.02. bis 21.02. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück. Die Messwerte bewegten sich dennoch auf hohem Niveau und stützen somit weiterhin einen steigenden Trend, der seit Dezember 2020 andauert. Im gleichen Zeitraum gingen die Chlorwasserstoffemissionen im Vergleich zur letzten Messung leicht zurück. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) bewegten sich zwischen dem 15. und 21. Februar auf mittlerem Niveau und zeigten kaum Veränderungen zur Vorwoche [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche während den paroxysmalen Phasen durch hohen Tremor überlagert. Zwischen den paroxysmalen Phasen zeigten sich viele kleine langperiodische Signale, sowie Signale, die vermutlich durch kleine Beben oder Rutschungen verursacht wurden.
Nach dem Paroxysmus vom 19. Februar bewegte sich der Tremor auf unterem mittlerem Niveau. Während dem Paroxysmus vom 20. auf den 21. Februar wurde sehr hohes Niveau erreicht. Das Maximum lag noch etwas höher als am 19. Februar. Am 21. Februar erreichte das Maximum des Tremors noch einmal einen höheren Wert als der Vorgänger. Während dem Paroxysmus vom 24. Februar war das Maximum minimal niedriger als am 20./21. Februar. Zwischen den Paroxysmen fiel der Tremor jedes Mal auf mittleres bis niedriges Niveau [2].
Wie das INGV berichtet bewegte sich die Quelle des Tremors im Zeitraum vom 15. bis 21. Februar zunächst im Gebiet des Südostkraters auf 2400 - 2800 m Höhe, verlagerte sich dann aber weiter nach Westen (Raum Bocca Nuova/Voragine bzw. westlich davon). Während den paroxysmalen Phasen bewegte sich die Quelle des Tremors in Richtung Südostkrater [1].

Am 19.02. ereignete sich im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.5. Am 21.02. wurde nördlich des Monte Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Am 22.02. kam es bei Linguaglossa (Nordflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 15/02/2021 - 21/02/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


23. Februar 2021


In der vergangenen Nacht hat sich am Ätna der 5. Paroxysmus in Folge ereignet. Er war nochmals stärker als seine Vorgänger und generierte bis zu 1500 m hohe Lavafontänen. Lavaströme flossen in das Valle der Bove und nach Südwesten.

Am 22. Februar waren nach Sonnenaufgang über der Voragine wiederholt bräunliche Aschepilze zu sehen, die vermutlich von explosiver Aktivität im Intrakraterkegel verursacht wurden. Am Südostkraterkomplex kam es ebenfalls zur Freisetzung von Aschepilzen. Diese wurden aus dem großen zentralen Krater (ex-Sattelschlot) emittiert.
Strombolianische Aktivität war zunächst nicht erkennbar. Gegen 21:30 Uhr waren dann erste strombolianische Explosionen im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters zu sehen und der Tremor begann zu steigen. Ab ca. 22:15 Uhr wurden die Explosionen stärker und glühendes Material begann regelmäßig auf die Ostflanke des Neuen Südostkraters nieder zu regnen. Unterdessen begann der Tremor rapide zu steigen und kündigte den 5. Paroxysmus in Folge an.
Nach 23:00 Uhr gingen die strombolianischen Explosionen in niedrige Lavafontänen über. Ab ca. 23:30 Uhr wurde ein weiterer Schlot aktiv, der sich weiter westlich in Richtung des Sattelkegels befand. Er produzierte ebenfalls Lavafontänen. Zu diesem Zeitpunkt begann auch Lava aus der Bresche in der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters zu treten. Ein schmaler Lavastrom bewegte sich nun langsam der Ostflanke des Kegels hinab. Bald wuchsen die Lavafontänen der verschiedenen Schlote zusammen und wurden allmählich höher. Ab 00:25 Uhr nahm die Höhe der Lavafontänen noch einmal deutlich zu. Sie erreichten bis zu 1500 m! Schnell bildete sich eine gewaltige Eruptionssäule aus Gas, Asche und Lapilli. Bedingt durch geringen Wind stieg die Eruptionssäule nahezu senkrecht auf und formte eine große Schirmwolke. Dabei wurde eine Höhe von grob geschätzt 10.000 m erreicht. Der Regen aus heißem pyroklastischem Material ging nicht nur auf den gesamten Südostkraterkomplex nieder, sondern fiel auch auf den südöstlichen Abschnitt des Zentralkraterkegels bzw. die Bocca Nuova. Der Lavastrom an der Ostflanke des Neuen Südostkraters wurde nun sehr gut genährt, verbreiterte sich deutlich und floss in Form zahlreicher Zungen über die Lava der letzten paroxysmalen Phasen hinweg in Richtung Valle del Bove. Auch aus der Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes trat nun wieder Lava aus und nährte einen Strom, der sich in südwestliche Richtung in Bewegung setzte.
Gegen 00:50 Uhr erreichte der Tremor seinen Höhepunkt auf sehr hohem Niveau. Es war die bisher höchste Amplitude der gesamten Serie. Ab 01:00 Uhr begann ein kleiner Lavastrom von der nordöstlichen Gipfelregion des Neuen Südostkraters in Richtung Nordosten der Flanke hinab zu fließen. Zu diesem Zeitpunkt fingen die Lavafontänen an rasch zusammenzusacken und kurze Zeit später hörte die explosive Aktivität ganz auf. Der Tremor fiel rapide. Lava wurde allerdings noch weiter gefördert und der Lavastrom, der in südwestliche Richtung unterwegs war bewegte sich nun in das Gebiet zwischen Monte Frumento Supino und Monte Barbagallo. Aber auch weiter oberhalb, in Richtung der südlichen Basis des Zentralkraterkegels dehnte sich der Lavastrom auf breiter Front westwärts aus. Der kleine Strom, der in nordöstliche Richtung unterwegs war kam nach 01:30 Uhr nicht mehr nennenswert voran. Der breite Lavastrom, der sich in Richtung Valle del Bove bewegte, erreichte gegen 02:00 Uhr die Talsohle im Gebiet nördlich des Monte Centenari, wurde jedoch nach 02:30 Uhr immer schlechter genährt. Um 03:40 Uhr tauchte auf der La Montagnola - Wärmebildkamera des INGV noch ein schmaler Strom im Gebiet nordöstlich des Monte Barbagallo auf, der sich von der südlichen Basis des Südostkraterkomplexes langsam in östliche Richtung bewegte. Nach 05:00 Uhr kam er aber zum Stillstand. Auch die restlichen Lavaströme bewegten sich zu diesem Zeitpunkt kaum noch.
Ab 04:30 Uhr wurde aus dem großen zentralen Krater des Südostkraterkomplexes explosiv heiße Asche freigesetzt. Sie zog in Form einer großen dunklen Aschefahne in westliche Richtung. Diese Ascheemissionen schwächten sich bis 09:00 Uhr immer mehr ab. Anschließend zeigte sich am Südostkraterkomplex keine nennenswerte Aktivität mehr.

Dieses Webcam-Foto entstand auf dem Höhepunkt der paroxysmalen Aktivität. Sie zeigt die bis zu 1500 m hohen Lavafontänen über dem Südostkraterkomplex, sowie den Regen aus heißem glühenden pyroklastischem Material. Unterhalb davon sieht man, wie sich der breite Lavastrom entlang der Ostflanke des Kegels in Form zahlreicher Zungen in Richtung Valle del Bove ergießt:
Lavafontänen und Lavastrom an der oberen Ostflanke aus Neuen Südostkrater während 5. Paroxysmus
Foto vom 23.02.2021, 00:54 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Auf diesem Webcam-Foto, das während der einsetzenden Morgendämmerung entstand, kann man die Phase der explosiven Aschefreisetzung erkennen, die ab ca. 04:30 Uhr begann. Die heiße Asche wird aus dem großen zentralen Krater des Südostkraterkomplexes emittiert und vom Wind in Form einer großen dunklen Fahne nach Westen getrieben. In der linken Bildhälfte sieht man die Front des Lavastroms, der von der südlichen Basis des Kegels aus nach Südwesten in das Gebiet zwischen Monte Frumento Supino und Monte Barbagallo unterwegs ist. In der rechten unteren Bildhälfte markiert ein leuchtender Punkt den kleinen Lavastrom, der sich langsam von der südlichen Basis des Südostkraterkomplexes nach Osten ergießt und gerade hinter dem Monte Barbagallo auftaucht:
Explosionen und Emission von heißer Asche nach Ende des 5. Paroxysmus
Foto vom 23.02.2021, 06:15 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.


21. Februar 2021

Am späten gestrigen Abend hat sich am Südostkraterkomplex des Ätna ein weiterer Paroxysmus ereignet. Dabei wurden Lavafontänen emittiert die eine Höhe von bis zu 1000 m hatten. Lava wurde hauptsächlich in das Valle del Bove freigesetzt.

Nach dem Ende des Paroxysmus vom 19. Februar zeigte sich während der Nacht auf den 20. Februar am Südostkraterkomplex keine nennenswerte strombolianische Aktivität. Nach Sonnenaufgang waren einige Ascheemissionen erkennbar. Auch aus der Voragine wurde hin und wieder Asche freigesetzt.
Über die Webcams waren nun auch einige morphologische Veränderungen am Neuen Südostkrater erkennbar, die sich durch die Aktivität der letzten Tage ergeben hatten. So zeigte sich an der oberen Ostflanke eine schmale Bresche. Sie wurde sicherlich durch Kollaps des nun nicht mehr vorhandenen Schlackekegels, der sich während der anhaltenden Aktivität der letzten Wochen gebildet hatte, sowie durch die austretenden Lavamassen währenden den paroxysmalen Phasen verursacht. Dagegen waren andere bisher vorhandenen Narben und kleine Krater entlang der Südostflanke durch den heftigen Regen aus heißem Material "verheilt" worden.
Nach Sonnenuntergang zeigten sich am Abend des 20. Februar einzelne milde strombolianische Explosionen, die sich wieder auf den östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters konzentrierten. Ein vermutlicher neuer Schlot, der sich westlich des Sattelkegels gebildet hatte, produzierte leichten Glutschein und setzte anhaltend Gas frei. Nach 20:00 Uhr wurde die Aktivität am östlichen Schlot des Neuen Südostkraters anhaltend und verstärkte sich langsam und eine Stunde später kam es zu ersten kräftigeren Explosionen. Inzwischen hatte der Tremor begonnen rapide zu steigen und kündigte einen weiteren Paroxysmus an.
Gegen 22:00 Uhr wurden weitere Schlote im Neuen Südostkrater aktiv, die wie bereits beim letzten Paroxysmus auf einer von West nach Ost verlaufenden Linie zu liegen schienen. Häufig regnete nun glühendes pyroklastisches Material auf die Flanken des Neuen Südostkraterkegels herab. Gegen 22:30 Uhr begann ein Lavastrom durch die östliche Bresche Hang abwärts zu strömen. Er war zunächst nur schlecht genährt und kam entsprechend langsam voran. Gegen 23:00 Uhr steigerte sich die explosive Aktivität weiter und es zeigten sich erste pulsierende Lavafontänen. Eine Stunde später nahm die Höhe der Lavafontänen deutlich zu. Der Lavastrom verbreiterte sich und wurde schneller. Gegen 01:00 Uhr wurden weitere Schlote aktiv, die sich vom Neuen Südostkrater über den ex-Sattelschlot hinweg weiter nach Westen bis zu dem neuen Schlot zogen, der bereits am Abend Glutschein zeigte. Ab 01:30 Uhr nahm die Höhe der Lavafontänen nochmals zu. Sie erreichten nun 800 - 1000 m! Bedingt durch diese Aktivität regnete glühendes pyroklastisches Material nun auch auf das Gebiet westlich des Sattelkegels bis hinüber zum alten Südostkrater herab. Der Lavastrom an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels, der sich inzwischen in mehrere Teilströme aufgespalten hatte, wurde nun noch besser genährt und bewegte sich unter Verbreiterung schnell der steilen westlichen Wand des Valle del Bove hinab und erreichte bald die Talsohle auf ca. 1900 m Höhe.
Aus der Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes wurde nun ebenfalls Lava freigesetzt. Sie schlug wieder einen südwestlichen Kurs in Richtung Monte Frumento Supino ein. Nach wenigen Minuten schwächte sich diese besonders heftige Phase wieder ab. Die Höhe der Lavafontänen ging im weiteren Verlauf dann allmählich zurück und der Tremor begann schnell zu fallen. Nach 02:15 Uhr kam es praktisch zu keiner eruptiven Aktivität mehr. Der Lavastrom an der Ostflanke kam unterdessen noch etwas weiter im Valle del Bove voran. Der andere Lavastrom, der in südwestliche Richtung unterwegs war stagnierte bereits nach kurzer Zeit und erreichte diesmal den Monte Frumento Supino nicht. Zwischen 04:30 Uhr und 05:00 Uhr kam es dann noch zu einzelnen, sehr schweren Explosionen, die ihren Ursprung irgendwo im zentralen bis westlichen Bereich des Neuen Südostkraters hatten. Glühende Bomben flogen dabei bis mindestens an die Basis des Südostkraterkegels. Nach Sonnenaufgang zeigten sich noch einzelne Ascheemissionen. Auch aus der Voragine wurde gelegentlich etwas Asche emittiert. Nach Sonnenuntergang blieb der Neue Südostkrater völlig inaktiv. Glutschein war dagegen über dem Nordostkrater erkennbar.

Dieses Webcam-Foto zeigt den östlichen Lavastrom, der sich entlang der Ostflanke des Neuen Südostkraters bzw. der steilen westlichen Wand des Valle del Bove in Form mehrerer Zungen in Richtung Talsohle bewegt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Paroxysmus auf dem Höhepunkt. Die Lavafontänen sind auf dieser Aufnahme jedoch teilweise durch Asche- bzw Gaswolken verdeckt:
Lavastrom an der oberen Ostflanke aus Neuen Südostkrater während 4. Paroxysmus
Foto vom 21.02.2021, 01:30 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Zwischen 04:30 un 05:00 Uhr ereigneten sich im Neuen Südostkrater noch einzelne, aber sehr heftige Explosionen. Dieses Foto zeigt, wie durch eine solche Explosion glühende Bomben weit in die Umgebung des Kegels geschleudert werden:
Schwere Explosion nach Ende des 4. Paroxysmus
Foto vom 21.02.2021, 05:03 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.


19. Februar 2021

Während den letzten vier Tagen ereigneten sich am Südostkrater des Ätna drei paroxysmale Phasen. Diese waren relativ heftig und durch Lavafontänen, kilometerhohe Eruptionssäulen und Ascheregen charakterisiert. Sie generierten außerdem Lavaströme in östliche und südwestliche Richtung.

Zu Beginn der vergangenen Woche nahm die Intensität der strombolianischen Explosionen in der Bocca Nuova zu und häufig wurde glühendes Material deutlich höher als der Rand des Zentralkraterkegels geschleudert. Besonders heftig war die Aktivität während der Nacht auf den 16. Februar, als einige Explosionen das Material über den westlichen Rand des Zentralkraterkegels hinwegschleuderten. Teilweise flogen glühenden Bomben bis zur südwestlichen Basis des Zentralkraterkegels. Auch über der Voragine konnte ich weiterhin strombolianische Explosionen erkennen. Sie traten jedoch seltener als in der Bocca Nuova auf und waren auch schwächer. Am Südostkraterkomplex setzte sich zunächst die lebhafte und meist kräftige strombolianische Aktivität fort. Sie konzentrierte sich nach wie vor auf den östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters. Gelegentlich kam es auch zu kleineren Explosionen aus einem oder mehreren Schloten im zentralen Krater des Südostkraterkomplexes (ehemals Sattelschlot). Am Abend des 15. Februar intensivierten sich dort die strombolianischen Explosionen. Das glühende pyroklastische Material regnete nun auf die südöstliche bis nordöstliche Flanke des Neuen Südostkraterkegels herab. Einige Bomben landeten sogar an der südlichen Basis des Kegels. Auch im zentralen Krater des Südostkraterkomplexes waren die Explosionen nun deutlich stärker. Die intensive strombolianische Aktivität setzte sich auch am Tag fort.

Begleitet von einem rapiden Anstieg des Tremors nahm die explosive Aktivität am 16. Februar gegen 17:00 Uhr plötzlich zu und es wurde vermehrt bräunliche Asche emittiert. Nach kurzer Zeit raste ein pyroklastischer Strom der Ostflanke des Neuen Südostkraters hinab in Richtung Valle del Bove; offenbar war ein Teil des Schlackenkegels, der sich während den letzten Wochen um die aktiven Schlote gebildet hatte kollabiert. Pilze aus grauer Asche bzw. Wasserdampf schossen dabei empor. Hier kam es zu Kontakt zwischen heißem Material und der Schneedecke. Dann tauchten im oberen östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters Lavafontänen auf, die schnell mehrere hundert Meter emporstiegen. Nahezu gleichzeitig begann ein breiter Lavastrom der Ostflanke des Neuen Südostkraters herab zu fließen. Zwei weitere, deutlich schmälere Lavaströme bewegten sich gleichzeitig der Südost- bzw. Nordostflanke des Kegels hinab. Rasch entwickelte sich eine Eruptionssäule aus Asche, Lapilli, Gas und Wasserdampf die auf ca. 10.000 m Höhe aufstieg. Sie wurde vom Wind in südöstliche Richtung gebogen und sorgte für Asche- bzw. Lapilliregen im südöstlichen Sektor des Vulkans. Auch Catania wurde erreicht, wo der internationale Flughafen vorübergehend geschlossen werden musste.
Gegen 18:00 Uhr kollabierten die Lavafontänen wieder und die explosive Aktivität fiel auf ein niedriges Level. Lava wurde aber weiterhin gefördert und der gut genährte Hauptstrom erreichte die westliche Talsohle des Valle del Bove auf ca. 1900 - 2000 m Höhe und dehnte sich von hier aus nach Südosten in Richtung Monte Centenari aus.
Der südöstliche Lavastrom stoppte bereits gegen 18:00 Uhr an der Basis des Neuen Südostkraters. Vermutlich wurde er nur durch herabfallendes Material der Lavafontänen gespeist. Der nordöstliche Strom zeigte sich noch bis ca. 23:00 Uhr aktiv und kam langsam in Richtung Valle del Leone voran. Der Hauptstrom floss entlang der Talsohle des Valle del Bove in (vermutlich) südöstliche Richtung und wurde bis ca. 23:00 Uhr genährt. Zu diesem Zeitpunkt kam es am Gipfel des Neuen Südostkraters zu moderaten strombolianischen Explosionen.
Der kurze aber sehr heftige Paroxysmus konnte bedingt durch einsetzende Abenddämmerung und idealen Wetterbedingungen sehr gut beobachtet werden und erhielt dadurch ein großes Echo in den Medien. In den sozialen Netzwerken wurden zahlreiche beeindruckende Videoaufnahmen geteilt.

Dieses Webcam-Foto zeigt die Lavafontänen, die aus dem Neuen Südostkrater schießen. Links davon erkennt man die schwarze Asche, die dabei freigesetzt wird und die Eruptionssäule nährt. Unterhalb davon sieht man den Lavastrom, der sich der steilen westlichen Wand des Valle del Bove hinab in östliche Richtung bewegt. Rechts oberhalb davon kann man den schmalen Lavastrom erkennen, der sich in nordöstliche Richtung bewegt:
Lavafontänen und Lavaströme an Ostflanke des Neuen Südostkraters
Foto vom 16.02.2021, 17:45 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Nach Sonnenaufgang zeigten sich im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters kleine und sporadisch auftretende Ascheemissionen. Den ganzen Tag über blieb der Südostkraterkomplex relativ ruhig und mit einsetzender Dunkelheit waren nur moderate strombolianische Explosionen im Neuen Südostkrater erkennbar. Gegen 23:00 Uhr begann der Tremor erneut rapide zu steigen und kündigte einen weiteren Paroxysmus an. Ab ca. 22:15 Uhr nahm die Intensität der strombolianischen Explosionen zu und wenige Minuten später begann etwas Lava über den östlichen Rand des Neuen Südostkraters zu treten. Während sich die explosive Aktivität langsam steigerte floss der Lavastrom allmählich der östlichen Flanke des Kegels herab. Gegen 01:00 Uhr beschleunigte sich die Zunahme der Aktivität und nun schossen Lavafontänen mehrere hundert Meter hoch aus dem Neuen Südostkrater empor. Der Lavastrom wurde nun viel besser genährt, verbreiterte sich und floss der westlichen Wand des Valle del Bove hinab, wobei er der Lava des Vortages folgte. Außerdem begann nun ein weiterer, aber deutlich kleinerer Lavastrom über den Krater hinweg in nordöstliche Richtung zu fließen. Auch er folgte der Lava des Vortages. Die heftige eruptive Aktivität deckte inzwischen den gesamten südlichen bis südöstlichen Bereich des Südostkraterkegels mit einem dichten Regen aus heißem pyroklastischem Material ein. Die Eruptionssäule wurde vom Wind in südöstliche Richtung gebogen und sorgte für Ascheregen im südöstlichen Sektor des Vulkans. Ab ca. 01:10 Uhr begann sich die Lava auch durch die Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes zu ergießen. Sie schlug anschließend von der südlichen Basis aus einen westlichen bis südwestlichen Kurs ein. Gegen 01:45 Uhr erreichte der Lavastrom an der Ostflanke die Talsohle des Valle del Bove und dehnte sich nun nach Südosten in Richtung Monte Centenari aus. Zu diesem Zeitpunkt begannen sich die Lavafontänen abzuschwächen und wenige Minuten später war die explosive Aktivität bereits zu Ende.
Lava wurde jedoch weiterhin gefördert und der Lavastrom, der in westliche Richtung unterwegs war tauchte kurz nach 02:00 Uhr oberhalb der Gegend zwischen Monte Frumento Supino und Monte Barbagallo (2002/03-Krater) auf. Ein Teilstrom bog nun nach Süden ab und bewegte sich auf den Bereich zwischen den beiden Kegeln zu, während der restliche Strom weiter nach Westen in das Gebiet nördlich des Monte Frumento Supino floss.
Vermutlich dehnte sich auch ein Teil der Lava von der südlichen Basis des Südostkraterkomplexes nach Osten/Südosten hin aus. Denn in diesem Bereich war über die La Montagnola-Webcam des INGV leichter Glutschein erkennbar, der bis zum Morgengrauen langsam nach Osten vorankam. Die Lavaströme wurden noch bis ca. 06:00 Uhr genährt, wobei ihre Fronten aber bereits seit längerer Zeit stagnierten.
Den Tag über waren dann einige Ascheemissionen aus der Voragine erkennbar und nach dem Einsetzen der Dunkelheit zeigte sich an der mittleren südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters noch ein glühender Fleck. Gelegentlich wurde hier etwas Lava emittiert, die sich als glühendes Geröll der Flanke hinab bewegte. Auch an der oberen Südflanke des Neuen Südostkraters wurde noch gelegentlich etwas Lava freigesetzt. Im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters kam es zu sporadischen und milden strombolianischen Explosionen.

Während dem Höhepunkt der paroxysmalen Aktivität schießen die Lavafontänen mehrere hundert Meter aus dem Neuen Südostkrater empor. Die Flanken des Kegels werden mit glühender Tephra überschüttet:
Lavafontänen über dem Neuem Südostkrater
Foto vom 18.02.2021, 01:15 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Auf diesem Foto der Montagnola-Wärmebildkamera, das nach dem Ende der explosiven Aktivität des zweiten Paroxysmus entstand, kann man ganz links als hellen Fleck die thermische Anomalie erkennen, die vom südwestlichen Lavastrom generiert wird. Dieser ist zu diesem Zeitpunkt hinter dem Monte Barbagallo aufgetaucht und dehnt sich nun weiter in südwestliche Richtung aus. Er hat seinen Ursprung in der Bresche des Südostkraterkomplexes, die in der Bildmitte zu sehen ist und durch eine starke, längliche thermische Anomalie markiert wird. Der gesamte Kegel des Neuen Südostkraters ist zu diesem Zeitpunkt noch mit heißem Material überzogen:
Foto der Montagnola-Wärmebildkamera nach Ende der explosiven Aktivität des zweiten Paroxysmus
Foto vom 18.02.2021, 02:18 Uhr: Wärmebild-Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Auch am heutigen frühen Morgen wurde aus der Öffnung an der oberen Südflanke des Neuen Südostkraters hin und wieder etwas Lava emittiert. Gegen 09:15 Uhr wurden die milden strombolianischen Explosionen aus einem Schlot im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters wieder regelmäßig und nach kurzer Zeit aktivierte sich auch ein etwas weiter westlich gelegener Schlot. Gleichzeitig begann etwas Lava über den östlichen Kraterrand des Neuen Südostkraters zu treten. Diese formte einen schmalen Lavastrom, der sich während den folgenden 30 Minuten langsam verbreiterte und der Ostflanke des Kegels hinab strömte. Nach 09:30 Uhr wurden die Explosionen allmählich stärker und erfolgten entlang einer Linie, die sich vom zentralen bis zum östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters erstreckte.
Die verstärkte eruptive Aktivität ging mit einem rapiden Anstieg des Tremors einher, der gegen 10:00 Uhr sehr hohes Niveau erreichte. Zu diesem Zeitpunkt mischte sich unter die dichte Gassäule, die über dem Krater stand immer mehr dunkle Asche und nach kurzer Zeit schossen Lavafontänen mehrere hundert Meter in die Höhe. Trotz Sonnenschein war die rotglühende Lava auch aus der Ferne noch gut erkennbar. Rasch weiteten sich die Lavafontänen bis in den zentralen Bereich des Südostkraterkomplexes (ehemals Sattelschlot) aus. Durch die heftige eruptive Aktivität entwickelte sich eine hohe Eruptionssäule aus Gas, Dampf, Asche und Lapilli, die bis auf ca. 10.000 Meter Höhe empor stieg bevor sie vom Wind in östliche Richtung gebogen wurde. Aus bewohnten Gebieten an der östlichen Flanke des Ätna wurde von Ascheregen berichtet.
Gegen 10:18 Uhr war eine kleine weiße Dampfwolke an der oberen Ostflanke, in der Nähe des Lavastroms erkennbar. Evtl. kam es hier zu einer Wasserdampfexplosion oder sogar zu einem kleinen pyroklastischen Strom. Der Lavastrom wurde nun sehr gut genährt und bewegte sich schnell der steilen westlichen Wand des Valle del Bove hinab. Er folgte wieder den Lavaströmen der Vortage und ergoss sich in das Gebiet oberhalb bis nördlich des Monte Centenari.
Aus der Bresche in der südwestlichen Flanke des Südostkraterkomplexes strömte nun, wie schon am Vortag, erneut kräftig Lava. Sie dehnte sich sowohl nach Süden in das Gebiet des ex-Torre del Filosofo, als auch in südwestliche Richtung aus. Gegen 11:00 Uhr tauchte der Lavastrom dann in dem Gebiet oberhalb der Gegend zwischen Monte Barbagallo und Monte Frumento Supino auf. Zu diesem Zeitpunkt sackten die Lavafontänen wieder in sich zusammen und kurze Zeit später hörten die strombolianischen Explosionen ganz auf. Der Lavastrom, der in südwestliche Richtung unterwegs war wurde während den nachfolgenden drei Stunden weiter genährt und schlug nun einen südlichen Kurs ein. Er floss zwischen Monte Frumento Supino und Monte Barbagallo ein Stück der Südflanke hinab. Auch der östliche Lavastrom dehnte sich noch etwas weiter in das Valle del Bove aus, kam aber bald nicht mehr nennenswert voran.
Gegen 16:00 Uhr schien die effusive Aktivität dann weitgehend zum Stillstand gekommen zu sein. Allerdings zeigte sich an der mittleren südöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters noch ein heißer Fleck. Hier wurde immer wieder etwas Lava freigesetzt, die als glühendes Geröll der Flanke hinab rollte. Die explosive Aktivität war am Abend nahezu völlig zum Erliegen gekommen.

Dieses Webcam-Foto von heute Morgen zeigt die Freisetzung der Lavafontänen aus dem Neuen Südostkrater von Osten aus. Die Lava ist so heiß, dass man sie trotz vollem Tageslicht noch rot glühen sieht. Aufsteigende Gaswolken markieren den Verlauf des Lavastroms entlang der Ostflanke des Neuen Südostkraters. Interessant ist eine kleine weiße Dampfwolke, die in der Nähe des Lavastroms aufsteigt. Entweder kam es hier zu einem kleinen pyroklastischen Strom oder zu Interaktion zwischen heißer Lava und der Schneedecke:
Freisetzung von Lavafontänen und Lavastrom aus Neuen Südostkrater während 3. Paroxysmus
Foto vom 19.02.2021, 10:18 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 08.02. bis 14.02. ergab im Vergleich zur Vorwoche kaum Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallaktivität zeigte zwischen 08.02. und 14.02. moderate Werte, die mit denen der Vorwoche vergleichbar waren. Quelle der Aktivität war nahezu ausschließlich die Bocca Nuova [1].

Im Zeitraum vom 08.02. bis 14.02. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an. Die Messwerte bewegten sich auf hohem Niveau und stützen somit einen steigenden Trend, der seit Dezember 2020 andauert. Im gleichen Zeitraum stiegen auch die Chlorwasserstoffemissionen im Vergleich zur letzten Messung an. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) bewegten sich zwischen dem 08. und 14. Februar auf mittlerem Niveau und zeigten somit kaum Veränderungen zur Vorwoche [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche zunächst durch hohen Tremor überlagert. Zwischen den paroxysmalen Phasen zeigten sich viele kleine langperiodische Signale.
Der Tremor bewegte sich am 13. Februar auf hohem Niveau, das aber gerade so erreicht wurde. Ab dem 14. Februar begann der Tremor dann unter Schwankungen weiter zu steigen und erreichte am 15. Februar einen ersten Höhepunkt. Nach weiterem Schwanken auf hohem Niveau kam es dann am Nachmittag des 16. Februar während der ersten paroxysmalen Phase des Neuen Südostkraters zu einem rapiden Anstieg, dem ein starker Abfall folgte. Der Tremor pendelte dann bis zum Abend des 17. Februar auf mittlerem Niveau und begann gegen 22:00 Uhr wieder schnell zu steigen. Gegen Mitternacht erreichte er während dem 2. Paroxysmus seinen Höhepunkt auf sehr hohem Niveau. Es war höher als während dem Paroxysmus vom Vortag. Dann fiel der Tremor wieder schnell ab und schwankte auf mittlerem Niveau. Heute Morgen begann er ab ca. 08:00 Uhr kräftig zu steigen und erreichte gegen 10:00 Uhr mit dem dritten Paroxysmus dieser Woche sein Maximum. Es war genauso hoch, wie das Maximum des Vortages. Danach fiel der Tremor schnell wieder auf mittleres, sogar schon fast niedriges Niveau ab [2].
Wie das INGV berichtet befand sich die Quelle des Tremors zwischen dem 08.02. und 14.02. weiterhin im Gebiet des Südostkraters auf 2700 - 2900 m Höhe [1].

Zwischen dem 13.02. und 19.02. kam es im Bereich des Zentralkraters zu mehreren schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.4 hatte. Am 16.02. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 17.02. wurden im Bereich des Piano Pernicana (Nordostflanke) einige schwache Beben registriert, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.5 hatte. Am 17.02. kam es südwestlich des Monte Frumento Supino (Südflanke) zu zwei Beben der Stärke 1.5 bzw. 2.4 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 08/02/2021 - 14/02/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


12. Februar 2021

Während der letzten Woche setzte sich die strombolianische Aktivität in Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater fort. Am aktivsten war weiterhin der Neue Südostkrater. Der Tremor blieb hoch und die seismische Aktivität war ebenfalls erhöht.

In der letzten Woche erschwerte schlechtes Wetter immer wieder die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden war meist anhaltende und häufig kräftige strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater erkennbar. Sie erfolgte aus mindestens zwei Schlote im östlichen Abschnitt des Gipfelbereichs; manchmal sah es so aus, als wären dort auch drei oder vier Schlote aktiv. Das glühende pyroklastische Material, das manchmal bis zu 200 m hoch geschleudert wurde, ging überwiegend auf dem östlichen bis nordöstlichen Rand des Kegels nieder und formte dort einen großen heißen Fleck. Häufig rutsche das Material auch ein Stück der steilen Flanke hinab. Manchmal waren auch Explosionen aus einem Schlot im zentralen Krater (im Gebiet des ehemaligen Sattelschlots) erkennbar. Asche wurde aus dem Neuen Südostkrater nur geringfügig bzw. meist nur für kurze Zeit emittiert.
Auch über der Bocca Nuova und der Voragine waren immer wieder strombolianische Explosionen erkennbar. Sie waren manchmal deutlich (bis zu 50 m) höher als der Rand des Zentralkraterkegels. Auch hier wurde eher wenig Asche emittiert.
Am Nordostkrater konnte ich lediglich ruhige Gasemission erkennen.

Hier noch eine Zusammenfassung der Beobachtungen des INGV im Zeitraum zwischen dem 01. und 07. Februar, darunter auch von einem Besuch der Gipfelkrater am 05. Februar:
In der Bocca Nuova sind drei Schlote aktiv. Sie zeigen anhaltende und lebhafte strombolianische Aktivität. Um sie herum haben sich bereits kleine Schlackenkegel gebildet. Etwas weiter entfernt (in Richtung Voragine) befindet sich ein weiterer Schlot. Dieser setzt gelegentlich dichte Wolken aus Asche frei. Aus dem Intrakraterkegel der Voragine wird weiterhin ein schmaler Lavastrom emittiert. Er überdeckt die Lava, die in der vergangenen Woche freigesetzt wurde und ergießt sich in Richtung Bocca Nuova.
Die strombolianische Aktivität am Intrakraterkegel der Voragine setzte sich in der letzten Woche fort. Dabei wurde grobes Material höher als der Kraterrand der Voragine geschleudert und geringfügig Asche freigesetzt.
Der Nordostkrater zeigte nach wie vor strombolianische Aktivität unterschiedlicher Intensität.
Am Südostkraterkomplex waren zwei Schlote im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters weiterhin sehr aktiv. Sie generierten strombolianische Explosionen unterschiedlicher Intensität und unterschiedlicher Frequenz. Das dabei ausgeworfenen Material ging auf der steilen Flanke des Neuen Südostkraters nieder und rollte dort meiste einige zig Meter Hang abwärts. Der südliche Schlot (im Bereich des ehemaligen Sattelschlots gelegen) produzierte nur sporadische Explosionen, die schwächer als bei den anderen zwei Schloten waren [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 01.02. bis 07.02. ergab im Vergleich zur Vorwoche kaum Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallaktivität war im Zeitraum zwischen dem 01.02. und 07.02. durch starken Wind gestört. Intensität und Frequenz der Infraschallereignisse waren vergleichbar mit den Werten der vergangenen Woche [1].

Im Zeitraum vom 01.02. bis 07.02. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück. Die Messwerte lagen dennoch stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum gingen auch die Chlorwasserstoffemissionen im Vergleich zur letzten Messung zurück. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) stiegen zwischen dem 01. und 07. Februar an und bewegten sich oberhalb mittleren Niveaus [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche weiterhin durch Rauschen überlagert, das von erhöhtem Tremor verursacht wurde.
Der Tremor schwankte in der letzten Woche auf hohem Niveau, das aber gerade so erreicht wurde [2].
Wie das INGV berichtet befand sich die Quelle des Tremors in der Woche vom 01.02. bis 07.02. unter dem Südostkrater auf 2800 - 3000 m Höhe [1].

Am 06.02. wurde bei Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.1 gemessen. Zwischen dem 06.02. und 07.02. ereigneten sich im Bereich des Zentralkraters mehrere leichte Erdbeben die Stärken bis zu 2.3 erreichten. Am 06.02. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu mehreren Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.5. Am 08.02. kam es bei Contrada Feliciosa zu einem Beben der Stärke 2.2. Am 08.02. wurde südwestlich von Pietrafucile (Ostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.9 gemessen. Am 08.02. kam es bei Sant'Alfio (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 09.02. wurde im Piano Pernicana (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Am 10.02. kam es bei I Due Monti (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 11.02. und 12.02. wurden am Monte Centenari (Ostflanke) zwei Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 11. und 12.02. ereigneten sich im Bereich des Zentralkraters mehrere Erdbeben, wobei die stärksten Erschütterungen Magnituden von 2.5 bzw. 3.0 erreichten [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 01/02/2021 - 07/02/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


05. Februar 2021

Die anhaltende strombolianische Aktivität im Neuen Südostkrater hat sich in der letzten Woche fortgesetzt. Auch in Voragine und Bocca Nuova kam es wiederholt zu strombolianischen Explosionen. In der Voragine wurde sogar ein kleiner Lavastrom beobachtet. Der Tremor hielt sich auf hohem Niveau.

In der vergangenen Woche behinderte zunächst noch schlechtes Wetter zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den letzten Tagen waren die Sichtbedingungen aber gut und es zeigte sich eine Fortdauer der anhaltenden strombolianischen Aktivität am Südostkraterkomplex. Sie konzentrierte sich weiterhin auf den Neuen Südostkrater, wo zwei Schlote anhaltende strombolianische Explosionen generierten. Das glühende pyroklastische Material wurde dabei 150 - 200 m hoch geschleudert und ging häufig auf der Südost- bis Nordostflanke des Neuen Südostkraters nieder. Ein Schlot im großen zentralen Krater (ehemals Sattelschlot) generierte nur sporadische Explosionen. Am Tage kam es aus dem Neuen Südostkrater zeitweise zu kurzen Phasen von Ascheemission.
Auch über der Voragine und der Bocca konnte ich über die Webcams immer wieder strombolianische Explosionen erkennen. Selten zeigten sich hier leichte Aschefreisetzungen. Am Nordostkrater konnte ich lediglich leichte Gasemission erkennen.

Dieses Webcam-Foto zeigt neben strombolianischen Explosionen aus der Bocca Nuova (links) und der Voragine (Mitte) eine kräftige Explosion aus dem Neuen Südostkrater (rechts). Glühendes Material landet dabei auf der südöstlichen bis östlichen Flanke des Kegels:
Strombolianische Explosionen in Bocca Nuova, Voragine und Neuem Südostkrater
Foto vom 04.02.2021, 01:48 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Wie das INGV berichtet wurde zwischen dem 25. Januar und 31. Januar in der Voragine anhaltende strombolianische Aktivität beobachtet. Das glühende Material wurde dabei höher als der Kraterrand geschleudert. Asche wurde nur wenig emittiert. Am 27. Januar konnte ein kleiner Lavastrom beobachtet werden, der aus einem Schlot im nördlichen Kraterabschnitt der Voragine austrat und sich nach Süden bis in die Bocca Nuova bewegte.
Auch in der Bocca Nuova kam es in der ganzen Zeit zu strombolianischen Explosionen, die glühendes Material höher als den Kraterrand auswarfen. Auch hier wurde nur wenig Asche emittiert.
Der Nordostkrater zeigte ebenfalls strombolianische Aktivität mit variabler Intensität, was zu zeitweiligem Glutschein über dem Gipfelkrater führte. Die Ascheemissionen waren nur schwach.
Am Südostkraterkomplex waren drei Schlote strombolianisch aktiv. Der östlichste, im Neuen Südostkrater gelegene Schlot zeigte während Phasen erhöhter Aktivität anhaltenden Schlackenwurf. Der südlichste Schlot, der sich im Bereich des großen zentralen Kraters (ehemaliger Sattelschlot) befindet, generierte nur schwache und sporadische strombolianische Explosionen [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 25.01. bis 31.01. ergab im Vergleich zur Vorwoche kaum Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallaktivität war im Zeitraum zwischen dem 25.01. und 31.01. zeitweise durch starken Wind gestört. Die Frequenz der Ereignisse schwankte sehr und erreichte mittelhohe bis hohe Werte. Quelle der Aktivität war hauptsächlich der Südostkraterkomplex [1].

Im Zeitraum vom 25.01. bis 31.01. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche unverändert. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) bewegten sich weiterhin auf mittlerem Niveau.
Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 27. Januar bestimmt wurde, ergab mit 0.72 einen etwas höheren Messwert, als bei der letzten Untersuchung. Somit zeichnet sich seit November 2020 ein steigender Trend ab, was ein Indikator für Magmaaufstieg sein kann [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche weiterhin durch Rauschen überlagert, das von erhöhtem Tremor verursacht wurde.
Der Tremor schwankte in der letzten Woche zunächst zwischen mittlerem und hohem Niveau. Seit dem 02. Februar liegt er ständig in einem Bereich, der die Linie zum hohen Niveau gerade so überschreitet [2].
Wie das INGV berichtet befand sich die Quelle des Tremors in der Woche vom 25.01. bis 31.01. unter dem Südostkrater auf 2700 - 2900 m Höhe [1].

Am 29.01. kam es südwestlich des Monte Palestra (Südwestflanke) zu zwei Beben, die Magnituden von 1.6 bzw. 1.7 hatten. Am 30.01. wurde bei Milo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Zwischen dem 31.01. und 05.02. kam es im Bereich des Zentralkraters zu einer Erdbebenserie. Die stärksten Beben erreichten dabei Magnituden von bis zu 2.2 und ereigneten sich in geringer Tiefe. Zwischen dem 31.01. und dem 01.02. wurde das Gebiet westlich bis nordwestlich des Monte Frumento Supino (Südflanke) von mehreren leichten Beben erschüttert, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.8 hatte. Zwischen dem 01.02. und 03.02. kam es im Bereich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) zu einigen Erdbeben. Das stärkste hatte eine Magnitude von 1.7. Am 04.02. wurde östlich des Monte Centenari (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Vom 04.02. bis 05.02. kam es im Gebiet des Monte Frumento Supino zu mehreren Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte. Am 04.02. wurde die Gegend nordwestlich von Ragalna (Südflanke) von einem Beben der Stärke 2.1 erschüttert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 25/01/2021 - 31/01/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


29. Januar 2021

In der letzten Woche kam es am Südostkraterkomplex zu anhaltender und teilweise kräftiger strombolianischer Aktivität. Auch in der Voragine wurden wiederholt strombolianische Explosionen beobachtet. Der Tremor hielt sich auf hohem Niveau und an der Ostflanke des Ätna kam es zu einer intensiven seismischen Krise.

Sehr schlechtes Wetter mit Neuschnee verhinderte in der vergangenen Woche nahezu anhaltend die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Teilweise fielen einige Webcams auch ganz aus. Erst seit dem 27. Januar sind die Sichtverhältnisse wieder besser. Am Südostkraterkomplex zeigte sich seit dem anhaltende strombolianische Aktivität, die sich auf den östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters konzentrierte. Durch den anhaltenden Regen aus glühendem pyroklastischem Material, der auf die obere Ostflanke des Neuen Südostkraters niederging, bildeten sich manchmal kurze Lavaströme, die sich entlang der oberen östlichen Flanke des Kraters hinab bewegten. Am Donnerstag zeigten sich dann auch wiederholt strombolianische Explosionen im zentralen Krater (ehemals Sattelschlot) des Südostkraterkomplexes.
Über der Voragine waren in den letzten Nächten wiederholt strombolianische Explosionen erkennbar. An Bocca Nuova und Nordostkrater konnte ich nur die üblichen Gasemissionen beobachten.

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 18.01. bis 24.01. ergab im Vergleich zur Vorwoche kaum Veränderungen.
Bei den klinometrischen Daten zeigte sich am 18.01. während der heftigen eruptiven Episode des Neuen Südostkraters eine Veränderung von einem Mikroradiant an der Station ECP (Cratere del Piano) [1].

Die Infraschallaktivität erreichte am 18. Januar während der heftigen eruptiven Episode des Neuen Südostkraters einen Höhepunkt. An den übrigen Tagen war sie dagegen moderat. Als hauptsächliche Quelle konnte der Nordostkrater und in untergeordnetem Maße die Bocca Nuova bestimmt werden [1].

Im Zeitraum vom 18.01. bis 24.01. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im selben Zeitraum verstärkten sich auch die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten zwischen dem 18.01. und 24.01. auf mittlerem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche ständig durch Rauschen überlagert, das von erhöhtem Tremor verursacht wurde. Der Tremor bewegte sich nahezu ständig in einem Bereich, der die Linie zum hohen Niveau gerade so überschritt und unterlag meist nur kleineren Schwankungen [2].
Wie das INGV berichtet befand sich die Quelle des Tremors in der Woche vom 18.01. bis 24.01. unter dem Südostkrater auf 2800 - 3000 m Höhe [1].

Zwischen dem 22.01. und 27.01. kam es im Raum Monte Fontane - Milo - Sant'Alfio (Ostflanke) zu einer intensiven seismischen Krise, die zig Erdbeben generierte. Die stärksten Beben erreichten dabei eine Magnitude von bis zu 2.3. Die Beben ereigneten sich in einer Tiefe von 10 - 20 Km. Am 23.01. wurde am Monte Centenari (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Zwischen dem 24.01. und 26.02 wurden südwestlich bis westlich von Pietrafucile (Nordostflanke) mehrere Beben registriert, die Magnituden zwischen 1.8 und 2.4 erreichten. Am 25.01. kam es nördlich des Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.2. Am 25.01. wurde am Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.0 gemessen. Am 26.01. ereignete sich westlich von Bronte (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 2.4. Am 26.01. wurde am Monte Parmentelli (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.8 gemessen. Am 27.01. ereigneten sich am Rifugio Citelli (Ost/Nordostflanke) mehrere Erdstöße, wobei der Stärkste eine Magnitude von 1.9 hatte. Zwischen dem 27.01. und 28.01. kam es im Piano Pernicana (Nordostflanke) zu mehreren Erdbeben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.9 hatte. Am 27.01. wurden südöstlich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) zwei Beben mit Magnituden von 1.7 bzw. 1.8 gemessen. Die Beben ereigneten sich in geringer Tiefe. Am 29.01. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Am 29.01. kam es am Monte Scorsone (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 18/01/2021 - 24/01/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


22. Januar 2021

In der vergangenen Woche kam es am Neuen Südostkrater zu zwei kurzen, aber heftigen eruptiven Episoden. Dabei wurden neben niedrigen Lavafontänen auch drei kurze Lavaströme freigesetzt. Der Tremor bewegt sich auf hohem Niveau und die seismische Aktivität hat deutlich zugenommen.

Am 16. Januar kam es im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters weiterhin zu lebhafter strombolianischer Aktivität. Dabei wurde anahaltend glühendes Material auf die obere Ostflanke des Neuen Südostkraters geschleudert. Am Morgen des 17. Januars begann kurz nach 08:00 Uhr Lava über den östlichen Rand des Neuen Südostkraters zu treten. Gegen 08:18 Uhr zeigte die Cagliato-Wärmebildkamera des INGV dann einen schmalen Lavastrom, der aus dem Krater gefördert wurde und entlang der Ostflanke in Richtung Valle del Bove unterwegs war. Der Lavastrom wurde während den nachfolgenden Minuten noch etwas besser genährt, jedoch stieg seine Front nicht weiter als auf ca. 3000 m hohes Gelände herab. Später behinderten Wolken die weitere Beobachtung der eruptiven Aktivität und erst am Abend lockerte es wieder etwas auf. Zu diesem Zeitpunkt war der Lavastrom allerdings bereits wieder zum Stillstand gekommen.
In der Nacht auf den 18. Januar und auch am Tag selbst behinderten Wolken dann erneut die Beobachtung der Gipfelregion. Gegen 20:00 Uhr wurden die Beobachtungsbedingungen wieder besser und nun waren weiterhin anhaltende strombolianische Explosionen im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters zu sehen. Gegen 20:15 Uhr begann erneut Lava an dem östlichen Rand des Kraters auszutreten und der Ostflanke hinab in Richtung Valle del Bove zu strömen. Einhergehend mit einem rapiden Anstieg des Tremors setzte wenig später heftige strombolianische Aktivität im Neuen Südostkrater ein, die sich bald in eine ca. 100 m hohe Lavafontäne steigerte. Ständig ging nun ein dichter Regen aus glühendem Material auf die südöstliche bis nordöstliche Flanke des Kegel nieder. Die Eruptionssäule wurde vom Wind in südöstliche Richtung verfrachtet. Aus der Ortschaft Fleri (Südostflanke) wurde über Ascheregen berichtet. Gegen 21:00 Uhr begann verstärkt Lava aus dem Krater auszutreten. Neben dem bereits vorhandenen Lavastrom an der Ostflanke, der nun viel besser genährt wurde, entwickelte sich ein Strom, der der Ostflanke hinab in mehr südöstliche Richtung floss, sowie ein Strom, der sich entlang der nordöstlichen Flanke in Richtung Valle del Leone bewegte. Nach 22:00 Uhr ging die strombolianische Aktivität wieder deutlich zurück. Die Förderung von Lava dauerte noch bis ca. 23:00 Uhr an, wobei nur der südöstliche Strom und der nordöstliche Strom aktiv blieben. Während sich die Lavaströme verbreiterten, kamen ihre Fronten nur langsam weiter voran und erreichten ca. 2700 m hohes Gelände. Im weiteren Verlauf der Nacht ging die strombolianische Aktivität am Gipfel des Neuen Südostkraters in deutlich reduziertem Maße weiter.
Nach Sonnenaufgang zeigte sich am Morgen des 19. Januar wiederholt Emission von dunkler Asche aus dem östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters. Die strombolianische Aktivität verstärkte sich am Morgen gegen 08:00 Uhr noch einmal kurzzeitig, blieb dann aber moderat.
In der Nacht auf den 20. Januar kam es dann wieder zu einer kurzen Phase kräftiger strombolianischer Explosionen, die die gesamte obere südöstliche bis östliche Flanke des Neuen Südostkraters mit glühendem pyroklastischem Material eindeckte. Auch trat wieder Lava aus dem Krater aus und bewegte sich über die nordöstliche Flanke hinweg in Richtung Valle del Leone. Sie schlug dabei einen ähnlichen Kurs, wie der Lavastrom vom 18. Januar ein, überdeckte ihn auch größtenteils und dehnte sich noch etwas weiter nach Westen und Norden hin aus. Gegen 04:00 Uhr lies die Förderung von Lava dann deutlich nach. Am Vormittag lebte die strombolianische Aktivität, begleitet von Ascheemissionen noch einmal kräftiger auf, blieb dann aber für den Rest des Tages moderat.
Auch am 21. und 22. Januar blieb es bei meist moderater strombolianischer Aktivität.
Über der Voragine zeigten sich in der letzten Woche wiederholt strombolianische Explosionen, die am Tage durch die Freisetzung kleiner Aschepilze erkennbar waren.
Am 20. Januar wurden aus dem westlichen bis zentralen Abschnitt der Bocca Nuova mehrfach blumenkohlförmige Wolken aus grauer Asche emittiert. An diesem Tag zeigten sich auch kleine Ascheemissionen aus dem Nordostkrater.

Dieses Webcam-Foto wurde am späten Abend des 18. Januar von der Ostflanke aus aufgenommen und zeigt die drei Lavaströme, die aus dem Neuen Südostkrater während der heftigen eruptiven Phase gefördert werden. Ganz links ist der südöstliche Strom, in der Mitte der kaum noch aktive östliche Strom und rechts der nordöstliche Lavastrom erkennbar, der sich in Richtung Valle del Leone bewegt:
Drei Lavaströme am Neuen Südostkrater
Foto vom 18.01.2021, 22:27 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Wie das INGV berichtet waren am Neuen Südostkrater in der Woche vom 11. bis 17. Januar mehrere Schlote strombolianisch aktiv. Zwei davon im östlichen Abschnitt und einer im südlichen Bereich in etwa in dem Gebiet des ehemaligen Sattelschlots [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 11.01. bis 17.01. ergab im Vergleich zur Vorwoche kaum Veränderungen.
Bei den klinometrischen Daten wurde am 17.01. im Vorfeld der eruptiven Episode des Neuen Südostkraters eine minimale Veränderung an der Station ECP (Cratere del Piano) registriert [1].

Die Messung der Infraschallaktivität zeigte am 16.01. mit 60 Ereignissen den höchsten Wert für den Beobachtungszeitraum zwischen dem 11. und 17. Januar. Quelle der Ereignisse waren Südostkrater, Bocca Nuova und Voragine [1].

Im Zeitraum vom 11.01. bis 17.01. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche etwas zurück. Die Messwerte lagen dennoch stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag.
Im selben Zeitraum gingen auch die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur letzten Messung zurück und bewegten sich auf mittlerem Niveau.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) schwankten zwischen dem 11.01. und 17.01. auf mittlerem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche ständig durch Rauschen überlagert, das von erhöhtem Tremor verursacht wurde.
Der Tremor schwankte bis zum Abend des 18. Januar auf der Grenze zwischen mittlerem und hohem Niveau. Am Abend nahm er rapide zu und erreichte schnell hohes Niveau. Nach einem kurzen Maximum gegen 22:00 Uhr fiel er schnell wieder bis auf mittleres Niveau ab. Im Laufe des 19. Januar nahm er wieder langsam zu und pendelte dann erneut auf der Grenze zu hohem Niveau. Während der Nacht auf den 20. Januar intensivierte er sich erneut rasch, fiel danach wieder auf mittleres Niveau und stieg wenig später erneut auf den Grenzbereich zu hohem Niveau an. Seit dem 21. bewegt er sich im unteren Bereich des hohen Niveaus [2].
Die Quelle des Tremors lag zwischen dem 11. und 17. Januar im Gebiet des Neuen Südostkraters auf 2800 - 3000 m Höhe [1].

Zwischen dem 15.01. und 17.01. ereigneten sich im Gebiet des Zentralkraters mehrere Erdbeben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 3.4 erreichte. Am 16.01. wurde am Monte Arcimis (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Zwischen dem 16.01. und 19.01. kam es im Gebiet von Solicchiata (Nordflanke) zu mehreren Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 3.1 hatte. Am 16.01. wurde östlich des Monte Collabasso (Nordflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 3.2 verzeichnet. Am 17.01. kam es südlich des Monte Palestra (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.4. Am 17.01. ereignete sich östlich des Monte Collabasso ein Beben der Stärke 2.0. Am 17.01. wurde am Monte Centenari (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 19.01. wurde nordwestlich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 2.6 gemessen. Am 19.01. kam es am Monte Minardo (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 20.01. wurde nördlich des Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.4 gemessen. Am 22.01. kam es am Pizzi Deneri (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.3. Am 22.01. wurde am Monte Frumento Supino (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 11/01/2021 - 17/01/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


15. Januar 2021

In der letzten Woche verstärkte sich die strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater noch etwas und der Tremor nahm zu. Auch in Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater dauerten die strombolianischen Explosionen an.

Im Laufe der vergangenen Woche verstärkte sich die anhaltende strombolianische Aktivität im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters noch etwas. Meist waren die Explosionen so kräftig, dass glühendes Material auf die obere östliche Flanke des Neuen Südostkraters nieder ging. Bei manchen Explosionen erreichte der Auswurf grob geschätzt eine Höhe von ca. 300 m. Durch den anhaltenden Regen aus heißem Material hielt sich die ganze Zeit über ein glühender Fleck am oberen östlichen Rand des Neuen Südostkraters, der sich auch gut als große thermische Anomalie identifizieren lies. Am Tage war an dem aktiven Schlot gelegentlich leichte Emission von bräunlicher Asche erkennbar.
Auch an der Voragine dauerte in der letzten Woche die strombolianische Aktivität an. Meist waren die Explosionen klein, aber manche schleuderten das glühende Material auch mehr als 100 m höher als der Rand des Zentralkraters. Am Tage waren auch hier immer wieder kleine Aschewolken erkennbar. An Bocca Nuova und Nordostkrater konnte ich dagegen mittels Webcams lediglich Gasemission beobachten.

Dieses Webcam-Foto, das am späten Abend des 12. Januars vom Schiena dell'Asino (südöstlich des Südostkraterkomplexes) gemacht wurde, zeigt eine der strombolianischen Explosionen, die in der letzten Woche mit zunehmender Intensität auftraten. Glühendes Material wird dabei immer wieder auf die obere Ostflanke des Kraters geschleudert, wo sich ein großer, permanent vorhandener glühender Fleck entwickelt hat:
Strombolianische Explosionen im östlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters
Foto vom 12.01.2021, 23:28:52 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Wie das INGV berichtet setzte sich zwischen dem 04. und 10. Januar die strombolianische Aktivität in Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater fort [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 04.01. bis 10.01. ergab im Vergleich zur Vorwoche nur wenige Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallaktivität zeigte im Zeitraum vom 04.01. bis 10.01. eine relativ niedrige Anzahl an Ereignissen. Quelle der Aktivität waren der Südostkraterkomplex und der Nordostkrater [1].

Im Zeitraum vom 04.01. bis 10.01. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im selben Zeitraum stiegen die Chlorwasserstoffemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur letzten Messung leicht an und lagen über dem sonst üblichen Mittelwert.
Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) konnten aus technischen Gründen nur bis zum 4. Tag gemessen werden. Sie bewegten sich weiterhin auf mittlerem Niveau.
Die Konzentration der Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 08. Januar bestimmt wurde, ergab einen etwas höheren Messwert, als bei der letzten Untersuchung. Der Wert lag auf mittlerem Niveau [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche ständig durch Rauschen überlagert, das von erhöhtem Tremor verursacht wurde.
Der Tremor stieg am 11. Januar etwas an und bewegt sich seitdem auf der Grenze zwischen mittlerer und hoher Intensität. Dabei unterlag er nur geringen Schwankungen [2].
Wie das INGV berichtet lag die Quelle des Tremors in der Zeit vom 04.01. bis 10.01. weiterhin unter dem Neuen Südostkrater bzw. im Gebiet östlich bis südöstlich davon auf einer Höhe zwischen 2700 und 2900 m [1].

Zwischen dem 08.01. und 15.01. kam es im Bereich des Zentralkraters zu zahlreichen, meist schwachen Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2.3. Am 10. und 11.01. ereigneten sich im Gebiet des Monte Centenari (Ostflanke) einige schwache Erdbeben. Die stärkste Erschütterung erreichte eine Magnitude von 1.8. Am 11.01. ereignete sich südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.8. Am 13.01. wurden am Rifugio Citelli (Ost-/Nordostflanke) zwei Beben verzeichnet, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.8 hatte. Zwischen dem 13.01. und 14.01. wurden im Bereich des Monte Palestra (Südwestflanke) mehrere Beben gemessen, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.7 hatte. Am 14.01. kam es am Monte Lepre (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 15.01. wurde am Pizzi Deneri (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 15.01. kam es nordwestlich des Monte Centenari zu einem Beben der Stärke 1.8 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 04/01/2021 - 10/01/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


08. Januar 2021

Auch im neuen Jahr setzte sich die anhaltende strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater fort. Hinzu kam eine ausgeprägte seismische Krise an der Südflanke. Der Tremor unterlag zuletzt wieder starken Schwankungen.

Schlechtes Wetter behinderte in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden zeigte sich am Neuen Südostkrater überwiegend moderate strombolianische Aktivität. Diese erfolgte meist aus einem Schlot im östlichen Abschnitt des Kraters. Zeitweise kam es auch zu Phasen mit kräftigen strombolianischen Explosionen. Dabei wurde glühendes pyroklastisches Material ca. 150 - 200 m hoch geschleudert und regnete auf die östliche Flanke des Neuen Südostkraters herab. Am Tage zeigte sich dort zeitweilige Emission von dunkler Asche.
Auch über der Voragine waren in den Nächten regelmäßig strombolianische Explosionen erkennbar, die das glühende Material deutlich höher als den Rand des Zentralkraterkegels auswarfen. An den übrigen Kratern konnte ich lediglich ruhige Gasemission erkennen.

Wie das INGV berichtet hat sich in der Zeit vom 28.12. bis 03.01. die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova und im Nordostkrater fortgesetzt [1].

Die Auswertung der GPS-Stationen über den Zeitraum vom 28.12. bis 03.01. ergab im Vergleich zur Vorwoche kaum Veränderungen [1].

Die Messung der Infraschallaktivität zeigte zwischen dem 28.12. und 03.01. eine moderate Anzahl an Ereignissen. Die hauptsächliche Quelle war der Nordostkrater [1].

Im Zeitraum vom 28.12. bis 03.01. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche leicht an. Die Messwerte lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) bewegten sich zwischen dem 28.12. und 03.01. auf unterem mittlerem Niveau [1].

In der letzten Woche waren die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) meist von leichtem Rauschen überlagert, das von erhöhtem Tremor verursacht wurde. Dennoch waren regelmäßig kleine langperiodische Signale erkennbar. Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf mittlerem Niveau und zeigte insgesamt einen leicht steigenden Trend. Dabei unterlag er in den letzten Tagen starken Schwankungen und erreichte dabei sowohl beinahe niedriges, als auch fast hohes Niveau [2].
In der Woche zwischen dem 28.12.2020 und dem 03.01.2021 befand sich die Quelle des Tremors nach wie vor im Gebiet des Neuen Südostkraters auf einer Höhe von 2800 - 2900 m [1].

Zwischen dem 26.12. und 03.01. kam es im Raum Ragalna - Monte Parmentelli (Südflanke) zu einer seismischen Krise mit hunderten von Erschütterungen. Die stärksten Beben erreichten dabei Magnituden von über 3.0. Die höchste Magnitude wurde mit 3.8 ermittelt. Die Beben ereigneten sich in einer Tiefe von 10 - 15 Km. Am 02.01. wurden nordwestlich von Fleri (Südostflanke) mehrere Beben gemessen, die Magnituden von bis zu 1.7 erreichten. Am 03.01. wurde bei Contrada Feliciosa (Westflanke) ein Beben der Stärke 2.4 registriert. Zwischen dem 04.01. und 07.01. kam es westlich des Monte Frumento Supino (Südflanke) zu mehreren Beben, die Stärken zwischen 1.6 bzw. 1.8 aufwiesen. Am 08.01. kam es im Bereich des Zentralkraters zu mehreren schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.0 hatte [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2021. Etna - Bollettino settimanale, 26/12/2020 - 03/01/2021
  2. INGV-Sezione di Catania. 2021. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV. Osservatorio Etneo. Sorveglianza e Monitoraggio. DATABASE TERREMOTI. Localizzazioni di sala operativa. 2021.


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