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Ätna Update (07.03. - 30.05.2014)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


30. Mai 2014

Auch in der letzten Woche konnte am Neuen Südostkrater schwache, sporadische strombolianische Aktivität beobachtet werden. Gelegentlich wurde dabei auch etwas Asche emittiert. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

In der vergangenen Woche zeigten sich an den Gipfelkratern des Ätna die üblichen Gasfreisetzungen. Sie konzentrierten sich auf Bocca Nuova und Nordostkrater, aber auch an der Voragine wurde wieder zeitweise Gas emittiert. Am Neuen Südostkrater wirkten die Gasemissionen seit dem 27.05. etwas stärker. Am 27.05. und 28.05. wurde dort im Gipfelbereich auch etwas bräunliche Asche emittiert. In den Nächten zeigten lichtstarke Webcams wieder sporadisch leichten Glutschein über dem Krater. Dieser wurde durch schwache strombolianische Explosionen verursacht. Das glühende pyroklastische Material verblieb dabei jedoch überwiegend innerhalb des Kraters.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 19.05. - 25.05. vergleichbar mit denen der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich kein definierter Trend. Vom 21.05. bis 23.05. lagen die Spitzenemissionsraten bei über 7.000 Tonnen SO2 pro Tag. Am 24.05. wurden 8.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Im gleichen Zeitraum lagen die Emissionsraten für Chlor- und Fluorwasserstoff höher als bei früheren Messungen [1].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche weiterhin auf niedrigem Niveau. Insgesamt zeigte sich ein leicht steigender Trend, heute ging die Tremoramplitude allerdings wieder etwas zurück [2].

Am 22.05. wurde bei Tarderia (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 23.05. kam es bei Milo (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 26.05. wurde südöstlich von Catania (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.1 registriert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 19/05/2014 - 25/05/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


23. Mai 2014

In der vergangenen Woche setzte sich die recht schwache und sporadische strombolianische Aktivität des Neuen Südostkraters fort. Tremor und seismische Aktivität bewegten sich ebenfalls weiterhin auf niedrigem Niveau.

Wolken behinderten in der letzten Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während der wolkenfreien Stunden zeigten sich die gewohnten Gasfreisetzungen. Diese wirkten am Nordostkrater am stärksten und waren dort häufig pulsartig. An der Bocca Nuova schienen sich die Gasemissionen im Laufe der Woche etwas zu verstärken. Auch an der Voragine wurde weiterhin zeitweise Gas emittiert. Am Neuen Südostkrater waren die Gasfreisetzungen schwach. In den Nächten konnte ich dort über lichtstarke Webcams sehr sporadisch recht schwache strombolianischen Explosionen erkennen. Touristen berichteten mir heute von Gasfreisetzung verbunden mit Geräuschen und Knallen, was noch in mehreren Kilometern Entfernung hörbar war. Die Quelle dieser Phänomene konnte jedoch nicht klar ausgemacht werden, vermutlich handelte es sich um die Bocca Nuova oder den Neuen Südostkrater.

Wie das INGV berichtet hörte die schwache strombolianische Aktivität des Neuen Südostkraters in der Nacht vom 14.05. auf den 15.05. vorübergehend auf, setzte jedoch am Morgen des 16.05. wieder ein. Das freigesetzte pyroklastische Material verblieb dabei jedoch innerhalb des Kraters [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 12.05. - 18.05. höher als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich jedoch ein leicht abnehmender Trend. Am 12.05. und 14.05. lagen die Spitzenemissionsraten vorübergehend bei 7.000 Tonnen SO2 pro Tag [1].

Der Tremor bewegte sich auch in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag dabei nur geringen Schwankungen [2].

Am 20.05. wurde südlich der Grotta del Gelo (Nordflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 12/05/2014 - 18/05/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


16. Mai 2014

In den vergangenen Tagen hat sich die strombolianische Aktivität des Neuen Südostkraters wieder deutlich abgeschwächt. An seiner Ostflanke kam es zu einer kleinen Hangrutschung. Der Tremor bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau.

Auch in der letzten Woche kam es an den Gipfelkratern des Ätna zu den üblichen Gasfreisetzungen. Sie waren am Nordostkrater am stärksten und meist pulsartig. An der Bocca Nuova und an der Voragine waren die Gasemissionen dagegen schwächer. Am Neuen Südostkrater zeigte sich gelegentlich schwache pulsartige Gasemission. In den Nächten waren weiterhin gelegentlich strombolianische Explosionen erkennbar. Dabei wurde sporadisch glühendes pyroklastisches Material einige zig Meter höher als der Kraterrand geschleudert. Nach dem 12.05. konnte ich keine Explosionen mehr beobachten und nur selten zeigte sich schwacher Glutschein. Am 10.05. kam es gegen 11:39 Uhr an der Ostflanke des Neuen Südostkraters, im Bereich der Rutschungsnarbe vom 11.02.2014, zu einer kleinen Hangrutschung. Dabei wurde eine braune Aschewolke emittiert und vom Wind in südliche Richtung getragen.

Dieses Webcam-Foto zeigt die Freisetzung einer kleinen bräunlichen Aschewolke an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels. Ursache dafür war eine kleine Hangrutschung; diese Bergstürze treten seit dem großen Rutschungsereignis vom 11. Februar in diesem Bereich immer wieder mal auf:
Emission von Asche durch kleine Hangrutschung am Neuen Südostkrater
Foto vom 10.05.14, 11:42 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Am 07.05. und 09.05. wurde der Gipfelbereich des Ätna von INGV-Personal besucht. Dabei wurden folgende Beobachtungen gemacht:
Der Neue Südostkrater produzierte donnernde Geräusche mit einer variablen Frequenz die sich zwischen 1 und 10 Minuten bewegte. Eine Freisetzung von pyroklastischem Material konnte dabei jedoch nicht beobachtet werden. Dank Neuschnee konnte bei dem Besuch am 07.05. im Gebiet zwischen Bocca Nuova und Südostkrater frisches klastisches Material entdeckt werden. Es kam in zwei verschiedenen Dimensionen vor: Lapilli mit Abmessungen zwischen 3 und 4 cm und Schlacke mit Abmessungen von 10 - 15 cm.
Am Nordostkrater wurde pulsartige Gasfreisetzung mit Geräuschentwicklung beobachtet die mit einer Frequenz von ca. einer Minute auftrat. Sie wurde von stärkeren donnernden Geräuschen unterbrochen die alle 5 - 10 Minuten auftraten. Dabei konnte jedoch keine Freisetzung von pyroklastischem Material oder Asche beobachtet werden.
Der westliche Abschnitt der Bocca Nuova besteht aus einem tiefen trichterförmigen Krater. An seinen steilen Wänden kam es zu ständigen Rutschungen, auch von grobem Material [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 05.05. - 11.05. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich kein eindeutiger Trend. Am 08.05., 09.05. und 10.05. lagen die Spitzenemissionsraten gelegentlich über 5.000 Tonnen SO2 pro Tag [1].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche weiterhin auf niedrigem Niveau und unterlag dabei nur geringen Schwankungen [2].

Am 11.05. wurden westlich von Linera (Südostflanke) zwei sehr leichte Beben registriert, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte. Am gleichen Tag kam es auch südlich von Zafferana (Südostflanke) zu zwei sehr schwachen Beben, eines davon wurde mit einer Magnitude von 1.5 registriert [3].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 05/05/2014 - 11/05/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


09. Mai 2014

In der vergangenen Woche hat sich die strombolianische Aktivität des Neuen Südostkraters noch etwas verstärkt und gelegentlich wurde glühendes Material auf die Flanken des Kegels geschleudert. Die seismische Aktivität hat leicht zugenommen, der Tremor hielt sich jedoch auf niedrigem Niveau.

In der vergangenen Woche kam es an den Gipfelkratern des Ätna zu den gewohnten Gasfreisetzungen. Diese konzentrierten sich vor allem auf den Nordostkrater, wo sie häufig pulsartig auftraten. An der Bocca Nuova wirkten die Gasemissionen im Verlaufe der Woche etwas stärker und an der Voragine kam es gelegentlich zu Gasfreisetzungen die schwächer aussahen als in der Vorwoche.  Am Neuen Südostkrater nahmen die Gasfreisetzungen etwas zu und in den Nächten zeigten lichtstarke Webcams dort weiterhin meist schwache strombolianische Explosionen. Sie verstärkten sich in der Nacht auf den 04.05. und waren auch in den vergangenen Nächten etwas intensiver als am Anfang der Woche.

Wie das INGV berichtet trat die, sich in den frühen Morgenstunden des 04.05. verstärkende, strombolianische Aktivität des Neuen Südostkraters in Form von Sequenzen auf die von 2 - 5 min lang andauernden Ruhephasen unterbrochen waren. Einige der Explosionen schleuderten dabei glühendes pyroklastisches Material bis zu 50 m höher als der Kraterrand, wobei dieses manchmal auf die Süd- bzw. Südostflanken des Kegels niederging. Bei einer Inspektion am 04.05. konnten donnernde Geräusche aus der Tiefe des Kraters vernommen werden, jedoch war der Kegel in eine Gaswolke gehüllt und mögliche Aktivität dadurch nicht sichtbar. Die strombolianischen Explosionen dauerten auch in der Nacht auf den 05.05. weiterhin an, allerdings auf einem recht niedrigen Niveau [2].

Wie weiter vom INGV berichtet wird zeichneten die seismischen Stationen am 02.05. gegen 23:00 Uhr ein energiereiches Ereignis im Gipfelbereich des Ätna auf, wobei es jedoch zu keiner sichtbaren vulkanischen Aktivität kam [1].

Dieses Webcam-Foto vom gestrigen Abend zeigt eine der etwas stärkeren strombolianischen Explosionen am Neuen Südostkrater. Glühendes pyroklastisches Material wird dabei einige zig Meter hoch geschleudert:
Etwas stärkere strombolianische Explosion am Neuen Südostkrater
Foto vom 08.05.14, 21:16 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 28.04. - 04.05. deutlich höher als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich allerdings kein eindeutiger Trend. Die Spitzenemissionsraten lagen täglich über 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Am 01.05. und 03.05. waren es mehr als 10.000 Tonnen SO2 pro Tag [2].

Leider waren in der vergangenen Woche keinerlei Online-Seismogramme aus der Gipfelregion des Ätna verfügbar.
Der Tremor stieg am 05.04. leicht an, bewegte sich jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau. Außerdem unterlag er immer noch einem oszillierenden Verhalten und seine Intensität schwankte mehrmals am Tag [3].

Am 03.05. kam es nördlich von Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 04.05. wurden westlich von Randazzo (Nordwestflanke) zwei Beben registriert die Magnituden von 1.8 bzw. 2.6 erreichten. Am 08.05. kam es südwestlich von Bronte (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7 [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 4 MAGGIO 2014, ORE 15:00 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 28/04/2014 - 04/05/2014
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. SEGNALI SISMICI IN TEMPO REALE. EBCN
  4. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


02. Mai 2014

Seit dem 22. April kommt es am Neuen Südostkrater des Ätna wieder zu strombolianischer Aktivität. Die Explosionen sind jedoch überwiegend sehr schwach und sporadisch. Am Nordostkrater haben sich die Gasfreisetzungen verstärkt. Seismische Aktivität und Tremor blieben niedrig.

In der vergangenen Woche zeigten die Gipfelkrater des Ätna weiterhin die gewohnten Gasfreisetzungen, wobei sich die Intensität der Gasemission des Nordostkraters im Laufe der Woche etwas zu steigern schien. Auch aus der Voragine wurde wieder zeitweise Gas emittiert. An der Bocca Nuova kam es eher zu schwacher, diffuser Gasemission. Am Neuen Südostkrater wirkten die Gasfreisetzungen unverändert, jedoch zeigten lichtstarke Webcams in den Nächten gelegentlich sehr schwache strombolianische Explosionen.

Wie das INGV berichtet setzte in der Nacht auf den 22.04. am Neuen Südostkrater schwache und sporadische strombolianische Aktivität ein. An den nachfolgenden Tagen setzte sich die zeitweilige und meist sehr schwache explosive Tätigkeit fort, wobei einzelne Explosionen stark genug waren glühendes pyroklastisches Material auf die Süd- und Südostflanken des Kegels zu schleudern. Zu neuer effusiver Aktivität kam es nicht, allerdings ereigneten sich an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels wieder einige kleine Hangrutschungen, so z.B. am 29.04. um 11:33 Uhr. Am späten Abend des 30.04. verstärkten sich sowohl Frequenz und Intensität der strombolianischen Explosionen etwas.
Desweiteren konnte eine Verstärkung der Gasemissionen des Nordostkraters beobachtet werden. Diese ging auch mit einer Erhöhung der Gastemperatur einher, wie Fotos der Wärmebildkamera auf dem Monte Cagliato zeigten [1].

Dieses Webcam-Foto vom heutigen frühen Morgen zeigt eine der schwachen strombolianischen Explosionen die sich zur Zeit im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters ereignen:
Schwache strombolianische Explosion am Neuen Südostkrater
Foto vom 02.05.14, 04:32 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 21.04. - 27.04. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich allerdings wieder ein steigender Trend. Am 21.04. wurden Spitzenemissionsraten von bis zu 6.500 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Am 22.04. waren es bis zu 6.800 Tonnen SO2 pro Tag  [2].

Die Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) zeigten in der vergangenen Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale. Seit dem 29.04. sind sie etwas häufiger geworden und außerdem kamen einige sehr schwache Explosionssignale hinzu. Der Tremor bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau und unterlag immer noch einem oszillierenden Verhalten. Seine Intensität schwankte meist 5 - 6-mal am Tag [3].
Wie das  INGV berichtet wird das oszillierende Verhalten des Tremors, das das INGV als "banded Tremor" bezeichnet, von hydrothermaler Aktivität innerhalb des Bergs verursacht [1].

Am 25.04. wurde nordwestlich von Pedara (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 26.04. kam es südwestlich von Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0 [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 1 MAGGIO 2014, ORE 10:00 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 21/04/2014 - 27/04/2014
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. SEGNALI SISMICI IN TEMPO REALE. EBCN
  4. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


25. April 2014

In den vergangenen zwei Wochen blieb der Ätna sehr ruhig. Tremor und seismische Aktivität hielten sich weiterhin auf niedrigem Niveau.

Wolken behinderten in den vergangenen 14 Tagen zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. An den wolkenfreien Tagen zeigten die Webcams die üblichen Gasemissionen. Diese waren am Nordostkrater stärker als an der Bocca Nuova; auch an der Voragine wurde zeitweise verstärkt Gas emittiert. Am Neuen Südostkrater waren die Gasemissionen schwach. Nur an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit kam es in seinem Gipfelbereich zu verstärkter Freisetzung von Dampf.

Hier eine kurze Zusammenfassung eines Berichts des INGV über verschiedene Beobachtungen am Neuen Südostkrater bzw. den übrigen Gipfelkrater während der letzten Wochen:
Grundlage dieses Berichts sind verschiedene Inspektionen des Gipfelbereichs die von INGV-Personal durchgeführt wurden. Dazu gehören Beobachtungen mittels Helikopter vom 08. April, sowie ein Besuch der Gipfelkrater am 11. April 2014.
Bei den Beobachtungen mittels Helikopter konnte am 08. April das Ende der eruptiven Aktivität des Neuen Südostkraters bestätigt werden. Fotoaufnahmen zeigten innerhalb des Kraters fünf inaktive Schlote die die strombolianische Aktivität der Vorwochen nährten. Die Morphologie eines Kollapsschlots der sich oberhalb der Hangrutschungsnarbe vom 11. Februar 2014 an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels geöffnet hatte, zeigte sich gegenüber der letzten Aufnahme, die am 15. Februar gemacht wurde, verändert und der Kollapsschlot wirkte vergrößert. Die Lavaströme aus den verschiedenen effusiven Schloten die während der Vorwochen innerhalb der Rutschungsnarbe aktiv waren, verzweigen und überlappen sich an der Basis der Narbe. Dank des zusammenhängenden Materials bilden sie dort ein stabiles Areal. Im Gegensatz dazu sind die nahezu vertikalen Wände der Hangrutschungsnarbe weiterhin Ursache für Erdrutsche. So ereigneten sich am 11. und 13. April dort kleinere Bergstürze. Beobachtungen mittels Wärmebildkamera zeigten während des Überflugs verschiedene Fumarolen entlang der Schlote innerhalb des Neuen Südostkraters. Diese emittierten etwas Gas und wiesen Temperaturen von bis zu 400°C (± 50°C) auf. An den Nordflanken von altem und neuem Südostkrater waren ebenfalls Fumarolenfelder erkennbar die von Frakturen verursacht waren.
Auf Bildern der Wärmebildkameras (Montagnola und Monte Cagliato) waren am 10. April ab 23:00 Uhr unregelmäßige und pulsartige Emissionen aus dem Neuen Südostkrater erkennbar. Diese waren allerdings nicht heiß genug um von Lavafreisetzungen verursacht zu sein. Offenbar handelte es sich um Emission von Gas. Die Freisetzungen endeten am 11. April gegen 05:00 Uhr. Von INGV-Personal konnten am 11. April im Gipfelbereich donnernde Geräusche aus der Tiefe des Neuen Südostkraters wahrgenommen werden.
Bei den übrigen Gipfelkratern konnte während den Beobachtungen mittels Helikopter am 08. April relativ intensive Gasemission aus Voragine und Nordostkrater dokumentiert werden. Diese erfolgte jeweils aus einem Schlot auf dem Kraterboden. Messungen mittels Wärmebildkamera ergaben bei den Fumarolen an den Kraterwänden Temperaturen von bis zu 250°C. An der Bocca Nuova kam es lediglich zu diffuser Gasemission aus Fumarolenfeldern am Kraterboden bzw. an den Kraterwänden [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 07.04. - 13.04. niedriger als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich kein eindeutiger Trend. Die Spitzenemissionsraten lagen unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag [1].
Zwischen dem 14.04. und 20.04. waren die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern höher als in der Vorwoche.  Im Verlauf der Woche zeigte sich jedoch weiterhin kein eindeutiger Trend. Am 17. und 20.04. wurden allerdings vereinzelt Spitzenemissionsraten von über 10.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen [2].

Die Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) zeigten in den vergangenen beiden Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale. Der Tremor bewegte sich auf niedrigem Niveau und unterlag weiterhin einem oszillierenden Verhalten. Seine Intensität schwankte meist 5 - 7-mal am Tag [3].

Am 11.04. wurde nordöstlich von Catania (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 registriert. Am 12.04. kam es östlich von Santa Tecla (Südostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.9. Am 13.04. ereignete sich dort ein Beben der Stärke 1.7. Am gleichen Tag wurde  bei Acireale (Südostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.2 verzeichnet. Am 21.04. kam es südlich von Tarderia (Südflanke) zu zwei Beben die Stärken von 1.5 bzw. 1.6 erreichten. Am 23.04. wurde südlich von Gravina di Catania (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.9 gemessen [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 07/04/2014 - 13/04/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 14/04/2014 - 20/04/2014
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. SEGNALI SISMICI IN TEMPO REALE. EBCN
  4. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


11. April 2014

Seit dem 07. April konnte am Neuen Südostkrater keine eruptive Aktivität mehr beobachtet werden. Auch der Tremor ging noch etwas zurück und die seismische Aktivität blieb sehr niedrig.

Bis zum 07.04. verhinderte sehr schlechtes Wetter die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Als die Wolken an diesem Tag wieder auflockerten zeigte die auf dem Monte Cagliato stationierte Wärmebildkamera des INGV an der Ostflanke des Neuen Südostkraters lediglich schwache thermische Anomalien. Die dort zuletzt am 04.04. beobachtete effusive Aktivität war somit zu Ende.
Auch strombolianische Explosionen waren nicht mehr erkennbar und am Gipfel des Neuen Südostkraters erfolgte lediglich kräftige Emission von Gas bzw. weißem Dampf. An den nachfolgenden Tagen nahmen die Gasemissionen ab und der Krater zeigte sich völlig ruhig.
Heute morgen um 08:12 Uhr war dann im Bereich der Hangrutschungsnarbe des Neuen Südostkraterkegels eine kleine, aber intensive thermische Anomalie erkennbar. Offenbar wurde sie vom Abgang einer Gerölllawine verursacht, denn gleichzeitig war eine bräunliche Aschewolke erkennbar die vom Wind in südliche Richtung verfrachtet wurde. Vermutlich legte der Rutschungsvorgang heiße Gesteinsschichten frei, die die thermische Anomalie verursachten. In den nachfolgenden Stunden schwächte sich der heiße Fleck dann immer mehr ab.
An den übrigen Gipfelkratern kam es in der vergangenen Woche zu pulsartiger Gasemission die sich auf Voragine und Nordostkrater konzentrierte. Später verstärkten sich auch die Gasemissionen an der Bocca Nuova wieder etwas.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 31.03. - 06.04. niedriger als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich jedoch ein zunehmender Trend. So wurden am 04.04. Spitzenemissionsraten von bis zu 8.500 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Am 05.04. betrug die Spitzenemissionsrate bis zu 13.000 Tonnen SO2 pro Tag und am 06.04. waren es 6.000 Tonnen SO2 pro Tag. Die Emissionsraten für Chlor- bzw. Fluorwasserstoff waren im gleichen Messzeitraum deutlich niedriger als bei den letzten Messungen [1].

Die Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) zeigten in der vergangenen Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale. Der Tremor ist am 05.04. noch etwas zurück gegangen. Seit diesem Tag oszilliert er auf niedrigem Niveau und verändert seine Intensität dabei 6 - 10-mal am Tag [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 31/03/2014 - 06/04/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. SEGNALI SISMICI IN TEMPO REALE. EBCN


04. April 2014

Nach einer kurzen Pause am Ende der vergangenen Woche, setzte vorgestern am Neuen Südostkrater erneut schwache eruptive Aktivität ein. Sie ist durch milde strombolianische Explosionen am Gipfel, sowie recht schwacher effusiver Aktivität an der Ostflanke des Kegels charakterisiert. Der Tremor ist seit dem etwas gestiegen, unterliegt jedoch Schwankungen.

Wolken behinderten in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater des Ätna mittels Webcams. Während der wolkenfreien Stunden zeigten sich zunächst lediglich die üblichen Gasemissionen. Diese erschienen an der Voragine zeitweise stärker als am Nordostkrater. An der Bocca Nuova steigerten sich die Gasfreisetzungen im Laufe der Woche offenbar etwas und am Neuen Südostkrater wurde deutlich weniger Gas als noch während der explosiven Aktivität der Vorwochen freigesetzt. In den Nächten waren selbst über lichtstarke Webcams zunächst nur einige kleine leuchtende Stellen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennbar, wobei es sich vermutlich um Hochtemperaturfumarolen handelte.
Unterdessen zeigte die Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato (Ostlflanke) bis zum 29.03. im Bereich unterhalb der Hangrutschungsnarbe des Neuen Südostkraters noch ab und zu einige heiße Flecken. Diese wurden offenbar von sehr kleinen Lavaströmen verursacht die nach wie vor aus den effusiven Schloten innerhalb der Narbe emittiert wurden. Ab dem 30.03. war dann auch dort kein aktiver Lavastrom mehr zu sehen und die seit Januar 2014 andauernde Aktivität des Neuen Südostkraters schien beendet zu sein.
Dann zeigten sich jedoch am späten Abend des 01.04. im Bereich der Hangrutschungsnarbe des Neuen Südostkraters erneut einige thermische Anomalien die von neuer Lavaförderung verursacht wurden. Diese verstärkten sich während der Nacht auf den 02.04. noch etwas und am folgenden Morgen war gegen 08:00 Uhr ein kleiner Lavastrom erkennbar der sich der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels hinab bewegte. Bis zum Abend schwächte sich die effusive Aktivität jedoch wieder deutlich ab. Dagegen zeigte sich schon am Morgen des 02.04. im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters verstärkte Gasemission und bei Anbruch der Dunkelheit waren dann am Abend leichte bis moderate strombolianische Explosionen erkennbar. Manche der Explosionen waren stark genug um über dem Krater kleine thermische Anomalien zu generieren die von der Montagnola-Wärmebildkamera des INGV aufgezeichnet werden konnten. Diese strombolianische Aktivität erreichte bereits am Abend ihren Höhepunkt und schwächte sich nach Mitternacht wieder ab, dauerte aber die ganze Nacht über an.
Auch am Abend des 03.04. waren weiterhin schwache strombolianische Explosionen erkennbar. Unterdessen verstärkte sich zu dieser Zeit auch wieder die effusive Aktivität an der Ostflanke des Neuen Südostkraters und am späten Abend bewegte sich ein kleiner Lavastrom ein wenig der Flanke des Kegels hinab. In der zweiten Nachthälfte lies diese effusive Aktivität allerdings wieder deutlich nach. Auch die strombolianischen Explosionen schwächten sich etwas ab, dauerten aber weiterhin an. Heute gegen 04:00 Uhr setzte dann sehr schwache effusive Aktivität im Gebiet oberhalb der Hangrutschungsnarbe ein. Später zogen Wolken auf die die weitere Beobachtung mittels Webcams bis zum Abend verhinderten. Anschließend zeigte die Wärmebildkamera keine effusive Aktivität mehr.

Wie das INGV berichtet setzte die strombolianische Aktivität des Neuen Südostkraters bereits am Morgen des 02.04. ein. Am 03.04. konnten gegen Morgen mehrere kleine Kollapsereignisse an der Ostflanke des Kegels beobachtet werden [1].

Dieses Webcam-Foto entstand am Abend des 02.04.2014 und zeigt einen schwachen Glutschein über dem Gipfel des Neuen Südostkraters. Er wird durch schwache bis moderate strombolianische Aktivität verursacht die seit dem Morgen des gleichen Tages andauert:
Schwache strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater
Foto vom 02.04.14, 19:48 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 24.03. - 30.03. deutlich höher als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche zeigte sich jedoch ein abnehmender Trend. Am 24.,25., 27. und 28. März wurden Spitzenemissionsraten von bis zu 10.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Am 27.03. betrug die Spitzenemissionsrate sogar mehr als 16.500 Tonnen SO2 pro Tag. Die Emissionsraten für Chlor- bzw. Fluorwasserstoff waren im gleichen Messzeitraum höher als bei den letzten Messungen [2].

Die Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) zeigten in der vergangenen Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale.
Der Tremor bewegte sich am Anfang der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen. Im Laufe des 01.04. begann er leicht zu steigen, stabilisierte sich dann am 02.04. und stieg nach einem leichten Rückgang am 03.04. nochmals an. Seit der vergangenen Nacht ist er jedoch wieder am fallen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 3 APRILE 2014, ORE 13:00 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 24/03/2014 - 30/03/2014
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. SEGNALI SISMICI IN TEMPO REALE. EBCN


28. März 2014

Die seit Januar kontinuierlich andauernde, überwiegend schwache strombolianische und effusive Aktivität des Neuen Südostkraters scheint zu Ende zu gehen. Seit gestern sind keine strombolianischen Explosionen mehr erkennbar und an der Ostflanke des Kegels wird praktisch keine Lava mehr gefördert. Auch der Tremor ist auf niedriges Niveau gefallen.

Am 22.03. wurde der Lavastrom, der aus dem Gebiet oberhalb der Hangrutschungsnarbe an der Ostflanke des Neuen Südostkraters seit dem 20.03.austrat, nicht mehr genährt und kühlte langsam ab. Dagegen verstärkte sich erneut die Lavaemission aus der Hangrutschungsnarbe und generierte einen frischen Schub Lava der sich in östlich-/nordöstliche Richtung ausdehnte. Mehrere Zungen ergossen sich dann dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab und zwar innerhalb des Lavafelds das seit dem Beginn der effusiven Aktivität im Januar geschaffen wurde. Gleichzeitig intensivierte sich auch ein Teilstrom in nordöstliche Richtung; zuletzt war dort ein Lavastrom bis zum 16.03. aktiv. Auf Höhe des 2008-09 Lavafelds bog dann jedoch eine Zunge des Lavastroms in östliche Richtung ab und bewegte sich ein kleines Stück dem westlichen Hang des Valle del Bove hinab.
Während sich am 23.03. die östlich ausgreifenden Zungen innerhalb des seit Januar aktiven Lavafelds langsam zurück zogen, intensivierte sich die kleine Zunge auf Höhe des 2008-09 Lavafelds und setzte ihren Abstieg in Richtung Valle del Bove fort. Gleichzeitig dehnte sich der Teilstrom der diese Zunge versorgte auch weiter nach Nordosten aus und seine Front begann am 24.03. ebenfalls dem westlichen Hang des Valle del Bove hinab zu steigen; genau dort wo am 16.03. zuletzt ein Lavastrom aktiv war.
Am 25.03. schwächte sich der nach Nordosten gerichtete Teilstrom wieder deutlich ab und beide Zungen am Hang des Valle del Bove stagnierten. Dagegen begann nun Lava aus dem oberen Abschnitt der Hangrutschungsnarbe auszutreten und sich direkt nach Osten zu bewegen. Dieser neue Strom, der sich am 26.03. entlang des südlichen Rands des seit Januar aktiven Lavafelds in Richtung Valle del Bove ergoss, war am Morgen des 27.03. inaktiv. Es zeigten sich nur noch einige glühende Stellen. Auch die kleinen Zungen die während der Tagen und Wochen zuvor immer wieder aus dem unteren Ende der Rutschungsnarbe austraten und meist an der nordöstlichen Basis des Neuen Südostkraters stagnierten, wurden nicht mehr genährt und waren am abkühlen. Heute waren in diesem Gebiet erneut nur einige heiße Flecken erkennbar. Allerdings waren sie großflächiger als gestern.

Diese Bildsequenz aus Fotos der Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato (Ostflanke) dokumentiert die Veränderungen der effusiven Aktivität während der vergangenen Woche an der Ostflanke des Neuen Südostkraters:
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a) 22.03.2014: Während der Lavastrom aus dem Bereich oberhalb der Rutschungsnarbe (links) abkühlt, bewegen sich neue Teilströme nach Osten bzw. Nordosten (rechts).
b) 24.03.2014: Zwei Zungen des nach Nordosten gerichteten Teilstroms wälzen sich dem westlichen Hang des Valle del Bove hinab.
c) 26.03.2014: Ein neuer Lavastrom tritt aus dem oberen Abschnitt der Rutschungsnarbe aus und bewegt sich entlang des südlichen Rands des bisherigen Lavafelds nach Osten.
d) 27.03.2014: Sämtliche Lavaströme sind inaktiv und es zeigen sich nur noch wenige heiße Stellen.

Am Gipfel des Neuen Südostkraters setzte sich bis zum 26.03. die schwache bis moderate strombolianische Aktivität fort. Während die strombolianischen Explosionen bis zum 24.03. manchmal noch etwas stärker waren, schwächten sie sich anschließend immer mehr ab. Auch die Ascheemissionen, die am 22.03. nahezu kontinuierlich auftraten und zusammen mit dem emittierten Gas bzw. Dampf eine dunkle Säule über dem Kegel generierten, schwächten sich ab dem 24.03. deutlich ab. Ab dem 27.03. konnte ich auch über die lichtempfindlichen Webcams keine strombolianischen Explosionen mehr beobachten.
An den übrigen Gipfelkratern zeigten sich in der vergangenen Woche die üblichen Gasemissionen. Sie wirkten am Nordostkrater stärker als an der Bocca Nuova, jedoch behinderten Wolken häufig die Beobachtungen mittels Webcams.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 17.03. - 23.03. etwas höher als in der Vorwoche. Im Verlauf der Woche blieben die Emissionen relativ stabil, mit Ausnahme des 23.03. an dem Spitzenemissionsraten von mehr als 20.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen wurden.  Die Emissionsraten für Chlor- bzw. Fluorwasserstoff waren erneut etwas niedriger als bei den letzten Messungen [1].

Die Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) zeigten in der vergangenen Woche anfangs noch einige Explosionssignale. Diese verschwanden am 24.03. jedoch und es war lediglich das durch den erhöhten Tremor verursachte Rauschen sichtbar. Dieses schwächte sich seit dem 27.03. deutlich ab.
Der Tremor unterlag bis zum 24.03. nur geringen Veränderungen, stieg dann aber am 25.03. noch etwas an bevor er am 26.03. deutlich zurück ging und am 27.03. niedriges Niveau erreichte. Dort verharrte der Tremor auch heute [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 17/03/2014 - 23/03/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. SEGNALI SISMICI IN TEMPO REALE. EBCN


21. März 2014

Nach dem sich die schwache eruptive Aktivität des Neuen Südostkraters während der vergangenen Woche zunächst in ähnlicher Art und Weise wie in den Vorwochen fortsetzte, verstärkte sich die explosive Aktivität seit gestern etwas und wurde heute von verstärkter Emission von Gas und Asche begleitet. Auch der Tremor hat sich heute verstärkt.

Am 15.03. setzte der in nordöstliche Richtung expandierende Lavastrom, der aus der Hangrutschungsnarbe an der Ostflanke des Neuen Südostkraters freigesetzt wurde, seinen Abstieg entlang des steilen westlichen Hangs des Valle del Bove langsam fort. Am 16.03. stagnierte die Front des Lavastroms jedoch und im Laufe des Tages begannen sich allmählich kleine neue Teilströme direkt aus der Hangrutschungsnarbe in östliche Richtung zu bewegen. Diese vereinigten sich am frühen Morgen des 18.03. an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters und formten einen Lavastrom der rasch begann dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab zu fließen. Er bewegte sich dabei entlang des südlichen Rands des Lavafelds, das sich durch die effusive Aktivität seit Ende Januar 2014 entwickelt hat und erreichte am 19.03. die westliche Talsohle des Valle del Bove. Am 20.03. stagnierte dieser Lavastrom allerdings wieder und ein neuer kleiner Teilstrom begann aus dem Bereich oberhalb der Hangrutschungsnarbe auszutreten und sich in östliche Richtung zu bewegen. Bis heute Mittag kam dieser Strom nur langsam voran und seine Front stagnierte im oberen Abschnitt des steilen westlichen Hangs vom Valle del Bove. Dann beschleunigte sich der Abstieg des Lavastroms und am Abend bewegte er sich parallel zum inzwischen abgekühlten Strom der in diesem Gebiet am 18.03. unterwegs war in Richtung Talboden.

Diese Bildsequenz aus Fotos der Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato (Ostflanke) dokumentiert die Veränderungen der effusiven Aktivität während der vergangenen Woche an der Ostflanke des Neuen Südostkraters:
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a) 15.03.2014: Der in nordöstliche Richtung expandierende Lavastrom (rechts) steigt dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab.
b) 16.03.2014: Neue Teilströme treten direkt aus der Hangrutschungsnarbe aus und bewegen sich in östliche Richtung.
c) 18.03.2014: Die neuen Teilströme haben sich zu einem Strom vereinigt der fast die Talsohle des Valle del Bove erreicht.
d) 21.03.2014: Während der Strom vom 18.03. bereits wieder abkühlt bewegt sich parallel dazu ein neuer Lavastrom aus dem Bereich oberhalb der Hangrutschungsnarbe nach Osten.

Am Gipfel des Neuen Südostkraters dauerte auch in der vergangenen Woche die schwache bis moderate strombolianische Aktivität weiterhin an. Diese war zunächst jedoch meist nur über lichtempfindliche Webcams zu erkennen und nur selten waren die Explosionen stark genug um kleine thermische Anomalien auf den Wärmebildkameras zu generieren. Ab dem 17.03. verstärkte sich die strombolianische Aktivität etwas und am Tage zeigte sich anhaltende oft pulsartig verstärkte Gasemission die manchmal von etwas Asche durchsetzt war. Am 18.03. und 20.03. waren die Ascheemissionen etwas stärker und häufiger. In der vergangenen Nacht waren dann nach 03:00 Uhr wiederholt kleine, aber intensive thermische Anomalien über dem Krater erkennbar. Diese wurden von der Emission heißen Materials verursacht und konnten gelegentlich auch über die normalen Webcams beobachtet werden. Nach Tagesanbruch zeigte sich pulsartige Emission von moderaten Mengen dunkler Asche, die von kräftiger Gas- bzw. Dampfemission durchsetzt war. Diese Freisetzungen generierten über dem Kegel des Neuen Südostkraters eine etliche hundert Meter hohe und nahezu senkrechte, graue Eruptionssäule. Diese Aktivität hielt praktisch den ganzen Tag über an.
An den übrigen Gipfelkratern kam es in der vergangenen Woche zu den üblichen Gasemissionen, die an Nordostkrater und Bocca Nuova meist pulsartig waren. Auch aus der Voragine wurde zeitweise Gas ausgestoßen. Insgesamt wirkten die Gasfreisetzungen heute intensiver als an den Vortagen.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Morgen zeigt die typische Aktivität wie sie heute den ganzen Tag über am Gipfel des Neuen Südostkraters auftrat. Neben pulsartiger Emission dunkler Asche kommt es zu kräftiger Emission von Gas und weißem Dampf. Die aus diesen Emissionen generierte Eruptionssäule steigt etliche hundert Meter über dem Krater auf:
Asche, Gas und Dampf aus dem Neuen Südostkrater
Foto vom 21.03.14, 08:06 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 10.03. - 16.03. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche jedoch ein steigender Trend ab und so wurden am 13. und 16. März Spitzenemissionsraten von mehr als 5.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen.  Die Emissionsraten für Chlor- bzw. Fluorwasserstoff waren etwas niedriger als bei den letzten Messungen [1].

Nach längerer Pause waren in der letzten Woche zum ersten mal wieder kontinuierlich Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) verfügbar. Auf ihnen zeichnete sich der erhöhte vulkanische Tremor in Form eines ständigen Rauschens ab und nur selten zeigten sich einige scharfe Signale die schwachen Explosionssignalen glichen. Heute, ab ca. 16:00 Uhr häuften sich dann plötzlich diese Explosionssignale und waren auch deutlich stärker.
Bis zum 17.03. ging der Tremor langsam zurück, anschließend ist er wieder allmählich gestiegen und sank gestern plötzlich rasch ab. Danach stieg er wieder an und zeigt auch heute einen weiter steigenden Trend. Insgesamt bewegt er sich weiterhin auf leicht erhöhtem Niveau [2].

Am 17.03. wurde bei Nicolosi (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.1 verzeichnet. Am 18.03. kam es bei Riposto (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 10/03/2014 - 16/03/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. SEGNALI SISMICI IN TEMPO REALE. EBCN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


14. März 2014

Auch in der vergangenen Woche dauerte die effusive Aktivität an der Ostflanke des Neuen Südostkraters an. Dabei wurde Lava schubweise aus zwei Schloten gefördert und ergoss sich in östliche, sowie nördliche Richtung. Während der Tremor leicht erhöht blieb hat sich die seismische Aktivität etwas verstärkt. Aus der Bocca Nuova wurden Asche und heißes Gas emittiert.

Am 08.03. stagnierte die Front des neuen Lavastroms, der seit dem 05.03.2014 aus einem Punkt oberhalb der Hangrutschungsnarbe an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels freigesetzt wird, weiterhin an der östlichen Basis des Kegels. Der alte Lavastrom, der bis zum 04.03. direkt aus der Hangrutschungsnarbe gefördert wurde und am 07.03. noch inaktiv wirkte, zeigte an diesem Tag wieder neue heiße Stellen die sich auf die nordöstliche Basis des Kegels konzentrierten. Am 09.03. wirkte diese Aktivität unverändert. Dagegen war am frühen Morgen des 10.03. ein Teilstrom des alten Lavastroms in nördliche Richtung unterwegs und schlug dabei den gleichen Weg ein, wie ein bereits am 01.03. aktiver Lavastrom. Seine Front bewegte sich dabei über den oberen Abschnitt des Lavafelds von 2008-09, parallel zum Rand des Valle del Bove. Nach einer vorübergehenden Wetterverschlechterung am 11.03., verbunden mit unzureichenden Sichtbedingungen im Valle del Bove, zeigten sich die beiden Lavaströme an der Ostflanke des Neuen Südostkraters am 12.03. weiterhin aktiv. Allerdings war ihre Länge wieder deutlich reduziert und der nach Norden gerichtete Teilstrom war inaktiv. Während der Nacht auf den 13.03. verstärkte sich die Lavaförderung an beiden effusiven Schloten jedoch wieder und der aus der Hangrutschungsnarbe genährte Teilstrom setzte sich erneut in nördliche Richtung in Bewegung. Seine Front stagnierte am frühen Morgen des 13.03. am Rand des steilen westlichen Hangs des Valle del Bove, im nördlichen Abschnitt des 2008-09-Lavafelds. Der Lavastrom aus dem effusiven Schlot oberhalb der Hangrutschungsnarbe bewegte sich dagegen nach Osten und erreichte am Vormittag des 13.03. den steilen westlichen Hang des Valle del Bove, wo er sich dem südlichen Rand des seit Januar geschaffenen Lavafelds entlang bewegte. Auch am Abend des 13.03. setzten beide Lavaströme ihre langsame Expansion fort, wobei sich an dem Strom aus der Hangrutschungsnarbe auf Höhe der nordöstlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels ein neuer Teilstrom formierte. Diese Zunge bewegte sich langsam dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab und war dabei im nördlichen Abschnitt des seit Januar entstandenen Lavafelds unterwegs. Heute stagnierte diese Zunge jedoch wieder und auch der neue Lavastrom aus dem Schlot oberhalb der Hangrutschungsnarbe wirkte inaktiv und war am abkühlen. Dagegen begann sich die Front des nördlichen Teilstroms, der seit dem 10.03. das 2008-09-Lavafeld durchquert, dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab zu wälzen.
Am Gipfel des Neuen Südostkraterkegels setzte sich in der vergangenen Woche die schwache strombolianische Aktivität fort. Meist war sie so gering, dass die Explosionen nachts nur über lichtstarke Webcams zu erkennen waren. Allerdings verstärkten sich die Explosionen während der Nacht vom 09. auf den 10.03. etwas und manchmal wurde glühendes Material bis auf die südöstliche Flanke des Kegels geschleudert. Tagsüber machte sich diese Aktivität durch anhaltende, oft auch pulsartig verstärkte Emission von Gas und Dampf aus zwei Schloten innerhalb des Kraters bemerkbar. Besonders aus einem im westlichen Abschnitt des Kraters gelegenen Schlot wurden sporadisch auch geringe Mengen Asche emittiert.

Wie das INGV berichtet wurde am 08. März um 13:20 Uhr eine geringe Emission bräunlich-roter Asche aus der Bocca Nuova beobachtet. Dies führte zur Ausbildung einer feinen rötlichen Ascheschicht auf dem Schnee südwestlich des Zentralkraterkegels. Am späten Abend des 09. März und am frühen Morgen des 10. März wurde erneut die Freisetzung von heißem Gas, sowie vulkanischer Asche aus der Bocca Nuova verzeichnet [1].

Dieses Webcam-Foto vom Abend des 10. März zeigt verborgen unter Gas und Nebel eine der etwas stärkeren strombolianischen Explosionen die sich auch während der vergangenen Woche weiterhin am Gipfel des Neuen Südostkraters ereigneten:
Strombolianische Explosion am Neuen Südostkrater
Foto vom 10.03.14, 21:02 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Diese Bildsequenz aus Fotos der Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato (Ostflanke) dokumentiert die Veränderungen der effusiven Aktivität während der vergangenen Woche an der Ostflanke des Neuen Südostkraters:
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a) 08.03.2014: Während der neue Lavastrom (links), der aus einem Punkt oberhalb der Hangrutschungsnarbe gefördert wird, stagniert ist der alte Strom (rechts) wieder aktiv.
b) 10.03.2014: Ein Teilstrom des alten Lavastroms bewegt sich über das 2008-09-Lavafeld hinweg nach Norden (rechts).
c) 13.03.2014: Ein neuer Schub Lava (links) aus dem Schlot oberhalb der Hangrutschungsnarbe bewegt sich in östliche Richtung dem Hang hinab.
d) 14.03.2014: Während der neue Lavastrom wieder inaktiv ist, beginnt der nördliche Teilstrom des alten Lavastroms dem steilen Hang des Valle del Bove hinab zu fließen (rechts.)

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 03.03. - 09.03. etwas höher als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche ein abnehmender Trend ab. An allen Tagen, mit Ausnahme des 09. März, wurden Spitzenemissionsraten von mehr als 5.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. So wurden am 05. und 06. März Emissionsraten von mehr als 6.000 Tonnen SO2 pro Tag verzeichnet. Am 03. und 07. März waren es mehr als 9.000 und am 04. März mehr als 12.000 Tonnen SO2 pro Tag.  Die Emissionsraten für Chlor- bzw. Fluorwasserstoff waren deutlich höher als bei den letzten Messungen [1].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche weiterhin auf leicht erhöhtem Niveau und unterlag dabei einigen Schwankungen. So stieg er gestern leicht an und ging heute wieder etwas zurück [2].

Am 11.03. wurde nördlich von Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am gleichen Tag kam es am Monte Scavo (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 12.03. wurde im Gebiet östlich des Monte Arcimis bzw. westlich von Zafferana (Südostflanke) eine kleine Erdbebenserie verzeichnet. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 2.9, zwei weitere Beben mit Stärken von 2.2 bzw. 2.4 und einige deutlich schwächere folgten [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 03/03/2014 - 09/03/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


07. März 2014

In der vergangenen Woche setzte sich die schwache strombolianische und effusive Aktivität am Neuen Südostkrater fort. Seit dem 05. März wird die Lava jedoch aus einer anderen, höher gelegenen Stelle gefördert und ein neuer Lavastrom bewegt sich in Richtung Valle del Bove. Der Tremor ist noch etwas gestiegen.

Zwischen dem 01.03. und 04.03. wurde aus der Hangrutschungsnarbe an der Ostflanke des Neuen Südostkraters weiterhin schubartig Lava gefördert. Die sich überlappenden Ströme stagnierten häufig an der östlichen bis nordöstlichen Basis des Kegels, wobei sich Teilströme von dort aus immer wieder über den steilen westlichen Hang des Valle del Bove in Richtung Tal bewegten. Dabei waren sie mal mehr entlang des nördlichen Rands des seit Januar aktiven Lavafelds und mal mehr im zentralen Bereich dieses Lavafelds aktiv. Am 01.03. schlug ein Teilstrom auch einen nördlichen Kurs ein und ergoss sich zunächst über das Lavafeld von 2008-09, bevor er nach Osten in Richtung Valle del Bove abbog. Dieser Strom kam jedoch am 02.03. am oberen Rand des westlichen Hangs vom Valle del Bove zum Stillstand.
Eine vorübergehende Verstärkung der Lavaförderung sorgte dafür, dass die Front eines neuen Schwalls an Lava während der Nacht vom 02.03. auf den 03.03. die Talsohle des Valle del Bove erreichte.
Am Morgen des 05.03. war nach 08:00 Uhr über die Monte Cagliato - Wärmebildkamera des INGV eine neue thermische Anomalie an der oberen Ostflanke des Neuen Südostkraters erkennbar. Dieser heiße Fleck, der sich oberhalb der Hangrutschungsnarbe befand, markierte einen kurzen Lavastrom der sich der Flanke in östliche Richtung hinab bewegte. Kurze Zeit später zogen Wolken auf, die sich den ganzen Tag über hielten und die Beobachtung der Ostflanke des Ätna mittels Webcams verhinderten. Erst am Abend lockerte es wieder auf und nun zeigte sich, dass der neue Lavastrom weiterhin aktiv war, bisher jedoch nur einige hundert Meter Hang abwärts voran gekommen war. In der Nacht auf den 06.03. verstärkte sich die Lavaförderung dann jedoch etwas und der Lavastrom bewegte sich entlang des südlichen Rands des seit Januar aktiven Lavafelds. Nach Mitternacht ergoss er sich über die steile westliche Flanke des Valle del Bove in Richtung Tal. Während des 06.03. kam er jedoch nur langsam voran und hatte die Talsohle des Valle del Bove auch am Abend dieses Tages noch nicht erreicht. Seine Front bewegte sich jedoch bereits im unteren Abschnitt der westlichen Wand des Tals. Der bis zum 04.03. aktive Lavastrom aus der Hangrutschungsnarbe war dagegen inaktiv und wies nur an der nordöstlichen Basis des Kegels noch einige heiße Stellen auf. Auch heute Morgen stagnierte die Front des neuen Lavastroms etwas oberhalb von der Talsohle des Valle del Bove. Am Abend war der Strom deutlich kürzer und seine Front reichte lediglich bis an die östliche Basis des Neuen Südostkraterkegels.
Unterdessen dauerte die schwache strombolianische Aktivität am Gipfel des Neuen Südostkraters in der vergangenen Woche weiter an. Dabei wurden nur sporadisch geringfügige Mengen Asche freigesetzt. Meist waren die Explosionen so schwach, dass sie nur über lichtempfindliche Webcams erkennbar waren. Tagsüber machte sich diese Aktivität durch kräftige pulsartige Gasemission bemerkbar. Bedingt durch hohe Luftfeuchtigkeit zeigte sich in den vergangenen Tagen auch intensive Dampffreisetzung.

Auf dieser Bildsequenz aus Fotos der Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato (Ostflanke) kann man die Veränderungen der effusiven Aktivität während der vergangenen Woche erkennen:
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a) 01.03.2014: Der Lavastrom bewegt sich entlang des steilen westlichen Hangs des Valle del Bove. Ein Teilstrom ist in nördliche Richtung unterwegs.
b) 03.03.2014: Der Lavastrom ist besser genährt und erreicht die Talsohle des Valle del Bove.
c) 05.03.2014: Ein neuer Lavastrom aus einer Stelle oberhalb der Rutschungsnarbe bewegt sich der Ostflanke des Kegels hinab.
d) 07.03.2014: Der neue Lavastrom ist im südlichen Bereich des bisherigen Lavafelds unterwegs und seine Front stagniert oberhalb der Talsohle des Valle del Bove.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 24.02. - 02.03. ähnlich hoch wie in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche ein steigender Trend ab. Die Emissionsraten betrugen am 24.02. und 02.03. mehr als 7.000 Tonnen SO2 pro Tag. Am 01.03. wurden dagegen 13.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Die Emissionsraten für Chlor- bzw. Fluorwasserstoff waren ähnlich hoch wie bei den letzten Messungen [1].

Der Tremor ist am 02.03. leicht gestiegen und hat sich seit her auf diesem Niveau stabilisiert [2].

Am 05.03. wurde bei Milo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.2 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 24/02/2014 - 02/03/2014
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