RSSRSS-Feed

Ätna Update (03.09. - 27.12.2009)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


27. Dezember 2009:

Nach einer zweitägigen Pause hat sich heute die Erdbebenserie an der Nordwestflanke des Ätna fortgesetzt. Tremor und sonstige seismische Aktivität haben in den letzten Tagen etwas zugenommen.

Nach zwei Tagen Ruhe kam es am 27.12. an der Nordwestflanke des Ätna erneut zu etlichen Erdbeben. So wurden zwischen 04:00 Uhr und 04:24 Uhr bei Maletto vier Beben registriert die Magnituden zwischen 2.1 und 2.6 erreichten. Das Hypozentrum lag in ca. 26 Kilometern Tiefe. Zwischen 11:04 Uhr und 11:25 Uhr kam es nordöstlich von Bronte zu drei weiteren Beben. Hierbei wurden Stärken von bis zu 2.5 gemessen. Das Hypozentrum lag in 18 Kilometern Tiefe [1].

In der letzten Woche behinderten Wolken und Neuschnee häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova weiterhin kräftige pulsartige Gasfreisetzung. Am Nordostkrater war starke und anhaltende Gasemission erkennbar. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Fumarolen im Gipfelbereich und insbesondere auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. Dort war in den Nächten auch weiterhin ein kräftiger Glutschein erkennbar.

In der vergangenen Woche bewegte sich der Tremor weiterhin zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. In den letzten Tagen zeigte sich ein leicht steigender Trend [2].

Neben der bereits in den letzten Updates beschriebenen Erdbebenserie an der Nordwestflanke, haben sich noch folgende weitere Beben ereignet:
Am 19.12. wurde ca. 4 Km südwestlich des Monte Denza (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.6 gemessen. Am 26.12. kam es bei Pozzillo (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am selben Tag wurden bei Acireale (Südostflanke) zwei Beben registriert die Magnituden von 1.8 bzw. 2.2 erreichten. An diesem Tag kam es außerdem am Monte Minardo (Westflanke), sowie am Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu mehreren Beben der Stärke 1.5 [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Comunicati di sezione
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


24. Dezember 2009:

Nach zwei Tagen Abschwächung hat sich die Erdbebenserie am Ätna gestern wieder intensiviert.

Wie das INGV berichtet, hat sich die Erdbebenserie an der Nordwestflanke des Ätna, die am 19.12. begann, nach zwei Tagen der Abschwächung gestern wieder intensiviert.
So wurden am 21.12. lediglich drei Beben registriert die Magnituden von 2.3 bzw. 2.7 aufwiesen. Das Hypozentrum lag in 28 Kilometern Tiefe.
Am 22.12. kam es zu drei weiteren Beben. Dabei lagen die Magnituden nur bei 1.5 bzw. 2.7.
Am 23.12. wurden dann ab 15:24 Uhr zwei Kilometer südwestlich des Monte Maletto (Nordwestflanke) in 14 Kilometern Tiefe zunächst drei Beben registriert deren Stärken bei 3.0 bzw. 3.6 lagen. Ab 16:33 Uhr wurden dann vier Kilometer westlich von Bronte (Nordwestflanke) sieben weitere Beben verzeichnet. Ihre Magnituden lagen bei 2.2 bis 2.7. Ab 16:56 Uhr kam es drei Kilometer südwestlich des Monte Maletto zu sechs neuen Erdbeben. Diesmal wurden Stärken zwischen 2.3 und 3.0 gemessen. Ab 19:47 Uhr kam es in der gleichen Region zu weiteren zwei Beben, wobei Magnituden von 2.8 bzw. 2.2 ermittelt wurden. Diesmal lag das Hypozentrum in 27 Kilometern Tiefe. Um 20:13 Uhr wurde dort ein Beben der Stärke 2.6 verzeichnet [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Comunicati di sezione


20. Dezember 2009:

Die Erdbebenserie die gestern begann hat sich heute, wenn auch abgeschwächt, weiter fortgesetzt. 

Gestern Abend kam es an der Nordwestflanke des Ätna zwischen 18:30 Uhr und 19:30 Uhr zu sechs weiteren schwachen Beben, wobei eines davon eine Magnitude von 3.4 erreichte. Bis 20:30 Uhr wurden nochmals vier Beben registriert deren Magnituden allerdings kleiner als 2.5 waren [1-2].
Heute Morgen ab 04:58 Uhr wurden an der Nordwestflanke weitere 21 Erschütterungen gemessen. Die energiereichsten wurden mit einer Magnitude von 2.8 um 08:09 Uhr bzw. mit einer Magnitude von 2.6 um 08:52 Uhr registriert [3]. Bis 12:45 Uhr kam es zu fünf weiteren schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.6 erreichte [4]. Um 15:09 Uhr wurde 4 Kilometer südöstlich von Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 2.6 gemessen. Das Hypozentrum lag in 22 Kilometern Tiefe [5].

Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigen weiterhin ein unverändertes Tremor-Signal, das sich zwischen niedrigem und mittlerem Niveau bewegt [6].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 19:30
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 20:30
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 20/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 11:00
  4. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 20/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 12:45
  5. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 20/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 15:20
  6. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


19. Dezember 2009:

Seismische Krise am Ätna!
Seit heute Morgen kommt es an der Nordwestflanke des Ätna zu einer seismischen Krise. In den letzten Tagen waren dagegen Seismik, Tremor und die übrige Aktivität des Bergs ähnlich niedrig wie in der Vorwoche.

Wie das INGV berichtet, begann heute Morgen um 06:16 Uhr eine seismische Krise am Ätna. Das zunächst stärkste seismische Ereignis wurde um 06:36 Uhr im Gebiet südwestlich des Monte Maletto (Nordwestflanke) mit einer Magnitude von 4.3 verzeichnet. Das Hypozentrum befand sich in 16 Kilometern Tiefe. Anschließend kam es dort zu weiteren 27 Erdstößen, wobei 10 davon Magnituden zwischen 2.6 und 3.0 aufwiesen [1].
Ab 07:04 Uhr wurden an der Nordwestflanke weitere 21 Erschütterungen registriert. Das stärkste Ereignis hatte eine Magnitude von 3.7 und wurde um 09:24 Uhr verzeichnet. Es befand sich in einer Tiefe von 19 Kilometern [2]. Um 10.01 Uhr kam es dort mit einer Magnitude von 4.6 zu dem bis jetzt stärksten Beben der Serie. Das Hypozentrum befand sich in 14 Kilometern Tiefe. [3].
Ab 10:30 Uhr wurden an der Nordwestflanke 10 weitere Erschütterungen registriert. Ihre Magnituden waren kleiner als 3.0 [4]. Um 13:43 kam es dort zu einem Beben der Stärke 3.6. Das Hypozentrum befand sich in 20 Kilometern Tiefe [5]. Neben diesem Beben wurden ab 13:30 Uhr fünf weitere Beben registriert [6]. Nach 14:30 Uhr kam es an der Nordwestflanke zu vier weiteren Erschütterungen, wobei zwei der Beben Magnituden von über 3.0 aufwiesen [7].
Zwischen 15:30 Uhr und 18:30 Uhr wurden an der Nordwestflanke insgesamt 10 Beben mit einer Magnitude kleiner als 3.0 und sechs mit einer Magnitude größer als 3.0 registriert [8 - 10].

Zwischen dem 10. und 13.12. konnte ich über die Webcams weiterhin intensive nächtliche Glut an der Ostflanke des Südostkraters beobachten. Am Tage kam es an dieser Öffnung, die sich innerhalb des Kollapskraters befindet und seit dem 06.11.09 besteht, zu pulsartiger Emission von Dampf bzw. bläulichem Gas. Schlechtes Wetter mit Neuschnee machte am 14.12. eine Beobachtung der Gipfelregion unmöglich. Am 15.12. und 16.12. zeigten die Webcams dann wieder ein ähnliches Bild wie an den Vortagen. Seit dem 17.12. behindern dichte Wolken leider nahezu ständig die Beobachtung der Gipfelregion. Am Abend des 18.12. war wieder für einige Stunden Glut über dem Kollapskrater erkennbar; sie war schwächer als an den Vortagen.

Zwischen dem 09. und 19.12. unterlag der Tremor nur geringen Schwankungen und bewegte sich zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Insgesamt zeigte sich in diesem Zeitraum ein leicht abnehmender Trend. Seit heute Morgen sind die Online-Seismogramme von zahlreichen Erschütterungssignalen durchsetzt die von der Erdbebenserie an der Nordwestflanke stammen. Bis jetzt ist der Tremor jedoch noch nicht gestiegen [11].

Am 09.12. kam es bei Randazzo (Nord-/Nordwestflanke) zu einer Erdbebenserie. Die meisten Erschütterungen erreichten Magnituden zwischen 1.8 und 2.5. Das stärkste Beben wurde mit einer Magnitude von 2.9 verzeichnet. Am 13.12. wurde am Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen [12].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 08:00
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 09:30
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 10:30
  4. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 13:30
  5. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 14:00
  6. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 14:30
  7. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 15:30
  8. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 16:30
  9. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 17:30
  10. INGV-Sezione di Catania. 2009. COMUNICATO DEL 19/12/2009 AGGIORNAMENTO ALLE ORE 18:30
  11. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  12. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


09. Dezember 2009:

In der vergangenen Woche kam es weiterhin zu nächtlicher Glut am Südostkrater. Die seismische Aktivität hat etwas zugenommen.

Schlechtes Wetter behinderte zwischen dem 03. und 05.12. häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Seit dem 06.12. herrschen wieder gute Sichtbedingungen und so konnte ich in den Nachtstunden weiterhin anhaltende Glut an der östlichen Flanke des Südostkraters beobachten. Die Öffnung innerhalb des Kollapskraters, die seit dem 06.11. besteht, setzt somit nach wie vor heißes Gas frei und illuminiert es nachts weithin sichtbar orangerot. Am Tage konnte ich dort pulsartige Emission von weißem, manchmal auch bläulichem Gas beobachten. An den übrigen Gipfelkratern zeigten sich die üblichen Gasemissionen. Am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova waren sie wieder am intensivsten und häufig pulsartig. Am Nordostkrater zeigte sich eher schwache, oft pulsartige Gasfreisetzung.
Heute um 06:14 zeigten die Online-Seismogramme der Gipfelregion ein stärkeres seismisches Ereignis. Gleichzeitig war mittels der Schiena dell'Asino-Webcam über der Bocca Nuova schemenhaft eine große Gaswolke erkennbar. Möglicherweise kam es hier zu einer Explosion. Es kann aber auch gut sein, dass beide Ereignisse nichts miteinander zu tun hatten.

Dieses leicht kontrastverstärkte Webcam-Foto vom heutigen Morgen zeigt schemenhaft eine große Gaswolke über der Bocca Nuova, kurz nach einem seismischen Ereignis. Rechts der Glutschein aus der Öffnung am Südostkrater:
Pulsartige Gasemission am Kollapskrater
Foto vom 09.12.09, 06:15 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Der Tremor bewegte sich in der letzten Woche zwischen niedrigem und mittlerem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen. Seit dem 06.12. haben die langperiodischen Signale ein wenig an Häufigkeit zugenommen. Am heutigen Morgen kam es vorübergehend zu einer Intensivierung und Häufung der langperiodischen Signale [1].

Am 03.12. wurde am Monte Arcimis (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am gleichen Tag kam es bei Milo (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 04.12. wurden bei Ragalna (Südflanke) zwei Beben verzeichnet die Magnituden von 2.3 bzw. 2.4 erreichten. Am 05.12. wurde südwestlich des Monte Minardo (West-/Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Am gleichen Tag kam es am Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9 [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


02. Dezember 2009:

In der letzten Woche setzte sich die nächtliche Glut im Kollapskrater des Südostkraters fort. Der Tremor zeigte einen leichten Anstieg.

Auch in der vergangenen Woche konnte ich während den Nachtstunden eine rot angeleuchtete Gassäule über der Ostflanke des Südostkraters erkennen. Tagsüber kam es dort zu pulsartiger Gasfreisetzung. Bedingt durch zunehmend schlechteres Wetter wirkten die Gasemissionen in den letzten Tagen intensiver und die Glut nachts schwächer. Am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova kam es wieder zu starker pulsartiger Gasemission. Am Nordostkrater war die Gasfreisetzung ebenfalls häufig pulsartig und wirkte intensiver als in den Vorwochen.

Wie das INGV berichtet kam es auch in der letzten Woche an dem neuen Schlot, der sich am 06.11. innerhalb des Kollapskraters gebildet hat, zu Gasfreisetzung unter hoher Temperatur. Gegenüber der Vorwoche hat sich diese Aktivität kaum verändert und führte weiterhin in den Nachtstunden zu intensivem Glühen das besonders mittels der Überwachungskamera an dem Schiena dell'Asino beobachtet werden konnte. Bei einem Besuch vor Ort, der am 24.11. von INGV-Personal durchgeführt wurde, konnten an der Öffnung im Vergleich zum letzten Besuch keine Größenveränderungen festgestellt werden. Auch die Frequenz der pulsartigen Gasfreisetzung blieb mit einer Frequenz von mehreren Sekunden unverändert. Unterdessen hat sich die Gasemission aus Fumarolen im Gipfelbereich des Südostkraters fortgesetzt. Auch an den übrigen Gipfelkratern blieb die Gasemission gegenüber der Vorwoche unverändert [1].

Wie das INGV weiter berichtet wurde im Zeitraum vom 23. bis 29.11. an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate zwischen 1500 und 4900 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 23. und 28.11. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 6000 Tonnen pro Tag registriert [1].

In der letzten Woche unterlag der Tremor nur geringen Schwankungen und bewegte sich weiter auf niedrigem Niveau. Seit dem 30.11. zeigte sich ein leicht steigender Trend [2].

Am 29.11. wurde bei Zafferana (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert [3].

Quellen:
  1. Giammanco S. 2009. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (29 Novembre 2009). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


26. November 2009:

Auch in den letzten Tagen zeigte sich am Südostkrater intensive Glut ohne dass es zu eruptiver Aktivität kam. Der Tremor ist leicht zurückgegangen und die seismische Aktivität blieb ein wenig erhöht.

Sehr gutes Wetter ermöglichte auch in den vergangenen Tagen die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Dabei zeigte sich in den Nächten weiterhin starke Glut im Bereich des Kollapskraters an der Ostflanke des Südostkraters. Am Tage kam es dort zu anhaltender und pulsartiger Gasemission. Manchmal sah es so aus, als wäre das Gas mit geringen Mengen feiner Asche durchsetzt. Heute wirkten die Gasemissionen besonders intensiv, was aber offenbar durch die Wetterbedingungen (höhere Luftfeuchte) verursacht wurde. Sicherlich bedingt dadurch konnte ich an einem der Schlote der 2008-09 Eruption auf 2800 m Höhe verstärkte Gasfreisetzung beobachten.
An den übrigen Gipfelkratern zeigten sich die üblichen Gasfreisetzungen die sich wieder auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova und den Nordostkrater konzentrierten.

Auf diesem Webcam-Foto von heute Mittag kann man sehr schön die pulsartige Gasemission am Kollapskrater erkennen. Gleichzeitig steigen aus der Bocca Nuova große Gasmengen auf:
Pulsartige Gasemission am Kollapskrater
Foto vom 26.11.09, 13:03 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Wie das INGV berichtet zeigte sich zwischen dem 16. und 22.11. an dem Schlot, der seit dem Abend des 06.11. im Kollapskrater des Südostkraters auf 3050 m Höhe vorhanden ist, weiterhin intensive Glut. Bergführer beobachteten am Nachmittag des 18.11. die Emission von geringen Mengen Asche aus dem Schlot. Am 19.11. wurde der Bereich des Südostkraters von INGV-Personal besucht. Dabei wurde erneut die Freisetzung von etwas Asche beobachtet. Die Emission dauerte etwa ein Stunde, aber die Mengen waren derart gering, dass sich auf dem Schnee kein Material ablagerte. Mittels Laser wurde der Schlot innerhalb des Kollapskraters genau vermessen. Dabei zeigte sich, dass das Loch in Richtung Ost-West ca. 8 m lang und in der Gegenrichtung ca. 5-6 m breit ist. Es emittiert zwar große Hitze, aber die Wärmebildkamera zeigte keine Präsenz von Magma direkt an der Oberfläche. Während des Aufenthalts am Schlot konnte pulsartige Gasfreisetzung beobachtet werden. Sie unterlag einer Frequenz von mehreren Sekunden und wurde von einem Rumoren begleitet. Dabei kam es jedoch nicht zur Freisetzung von irgendwelchem Material. Auch in einem Umkreis von 30 m um den Schlot wurde kein frisch ausgeworfenes Material entdeckt. Es zeigten sich lediglich Ablagerungen von sublimiertem Material (z.B. Schwefel) das von Fumarolen stammt. Diese hatten sich in Form eines Halbkreises oberhalb des Schlots gebildet. Die Gasemissionen an dem Schlot hatten die Aktivität der übrigen Fumarolen des Südostkraters nicht beeinträchtigt [1].

Wie das INGV weiter berichtet wurde im Zeitraum vom 16. bis 22.11. an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate zwischen 1400 und 5700 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 16.11. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 6000 Tonnen pro Tag registriert [1].

Hier einige aktuelle Fotos die mir Frau S.-B. Brommont freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:
Leuchtende Schwefelablagerungen am Südostkrater
© S.-B. Brommont

21.11.2009 09:54 Uhr
Blick vom Monte Pomiciaro aus in nordwestliche Richtung auf den Südostkrater. Bei gutem Wetter leuchten die Schwefelablagerungen an seiner oberen östlichen Flanke und am Kollapskrater (rechts) besonders intensiv. Gleichzeitig wird aus dem Kollapskrater pulsartig Gas freigesetzt.
Zoom auf den Kollapskrater
© S.-B. Brommont

19.11.2009 15:12 Uhr
Zoom auf den Kollapskrater des Südostkraters. Die von der südlichen Kraterwand verdeckte Öffnung im Kraterboden, die seit dem 06.11.2009 existiert, setzt alle paar Sekunden einen Schwall Gas frei. Heute sind die Emissionen zeitweise auch von feiner Asche durchsetzt.
Die Gassäule über dem Schlot beginnt rosarot zu schimmern
© S.-B. Brommont

19.11.2009 17:04 Uhr
Mit zunehmender Dunkelheit beginnt die Gassäule über dem Schlot langsam rosarot zu schimmern. Das in dem Schlot stehende Magma leuchtet die Gaswolken von unten her an und sorgt so die ganze Nacht über für ein intensives Glühen an der Flanke des Südostkraters.
Intensives Leuchten der Gaswolke
© S.-B. Brommont

19.11.2009 17:14 Uhr
Abhängig von Form und Richtung der Gaswolken wechselt das Leuchten Intensität und Ausdehnung. Oft ist die Gasfahne einige zig Meter hoch illuminiert und so auch noch aus großer Entfernung zu sehen. Dies gaukelt bis hinunter zu den Städten an der Küste scheinbare Aktivität vor.

Seit dem 20.11. unterlag der Tremor nur noch geringen Schwankungen und zeigte zunächst einen leicht abnehmenden Trend. Der Tremor ist zwar höher als in den Vorwochen, bewegt sich aber weiterhin auf niedrigem Niveau. Gelegentlich waren auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion schwache langperiodische Signale erkennbar [2].

Am 20.11. kam es im Gebiet westlich von Mareneve (Nordostflanke) zu zwei Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.1 erreichte. Am gleichen Tag wurde westlich des Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 24.11. kam es im Gebiet östlich der Gipfelkrater ebenfalls zu einem Beben der Stärke 1.5 [3].

Quellen:
  1. Corsaro R. A. 2009. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (16 – 22 novembre 2009). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


21. November 2009:

Keine strombolianische Aktivität am Südostkrater!

Bei der Aktivität die seit dem 06.11.2009 an der Ostflanke des Südostkraters stattfindet, handelt es sich nicht um strombolianische Aktivität! Wie mir heute aus gut unterichteten Kreisen berichtet wurde, wird die Glut von Magma verursacht das innerhalb des Kollapskraters aufsteigt. Dadurch wird ein intensives Leuchten verursacht das die aufsteigenden Gaswolken beleuchtet. Durch die wechselnde Intensität und Position der Gaswolken wirkt das Glühen zumindest in der Ferne (Webcams) wie strombolianische Aktivität.


20. November 2009:

In den vergangenen Tagen verstärkte sich die strombolianische Aktivität* am Südostkrater noch etwas. Tremor und seismische Aktivität haben zugenommen.

Auch am Abend des 17.11. setzte sich die strombolianische Aktivität* am Südostkrater fort. Sie beschränkte sich weiterhin auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke und dauerte bis zum Morgen des 18.11. an. Bei zunehmendem Tageslicht war an dem Schlot dann pulsartige Gasfreisetzung erkennbar. Mit Anbruch der Dunkelheit begann die Glut dann wieder zu leuchten und die Explosionen schienen etwas stärker zu sein als noch am Morgen. Auch in der Nacht auf den 19.11. dauerte die strombolianische Aktivität an. Am Tage kam es wieder zu pulsartiger Emission von bläulichem Gas. Sie war noch etwas intensiver als am Vortag. Auch die Explosionen schienen am Abend des 19.11. stärker zu sein. In der Nacht setzte sich die strombolianische Aktivität fort und heute zeigte sich erneut pulsartige Emission von bläulichem Gas. Gegen Abend waren dann wieder strombolianische Explosionen erkennbar.
An den übrigen Gipfelkratern kam es in der vergangenen Woche zu den üblichen Gasemissionen. Sie konzentrierten sich weiterhin auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova, wo es zu starker pulsartiger Gasfreisetzung kam. Am Nordostkrater zeigte sich anhaltende kräftige Gasemission, die zeitweise auch pulsartig war.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt die strombolianische Aktivität* bei einsetzender Dunkelheit. Bei jeder Explosion wird pulsartig Gas freigesetzt. Ein nordöstlicher Wind treibt die Gasfahne in niedriger Höhe vom Schlot weg:
Strombolianische Explosionen und pulsartige Gasemission am Südostkrater
Foto vom 20.11.09, 17:17 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Der Tremor nahm am 17.11. zunächst deutlich zu, dann wieder ab und stieg am Abend erneut wieder kräftig an. Auch am 18. und 19.11. kam es zu ähnlich starken Schwankungen des Tremors, wobei sich insgesamt ein leicht steigender Trend abzeichnete. Heute stabilisierte sich der Tremor auf einem erhöhten Niveau. Seit gestern zeigen die Online-Seismogramme der Gipfelregion häufig schwache langperiodische Signale [1].

Am 13.11. wurde bei Fleri (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.1 registriert. Am gleichen Tag kam es am Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu zwei schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.5 erreichte. Am 14.11. kam es südlich von Bronte (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.2. Am 15.11. wurde bei Fleri ein Beben der Stärke 1.6 registriert. Am 16.11 kam es südöstlich von Linguaglossa (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am gleichen Tag ereignete sich nordöstlich von Randazzo (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 2.0. Am 19.11. wurden im Gebiet östlich der Gipfelkrater mehrere sehr schwache Beben registriert wobei das stärkste ein Magnitude von 1.8 erreichte [2].

* Wie ich am 21.11.2009 erfahren habe, handelte es sich hierbei nicht um strombolianische Aktivität, sondern um Magma das innerhalb des Kollapsschlots aufstieg (siehe Update vom 21.11.2009).

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


17. November 2009:

Auch in den vergangenen Tagen dauerte die strombolianische Aktivität* am Südostkrater an. Heute nahm der Tremor deutlich zu.

Sehr gutes Wetter ermöglichte in den vergangenen Tagen die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. Dabei zeigten sich in der Nacht auf den 14.11. weiterhin anhaltende strombolianische Explosionen*. Sie waren nach wie vor auf den Kollapskrater begrenzt, der sich an der Ostflanke des Südostkraters befindet. Am Tag konnte ich dort pulsartige Gasemission beobachten und Abend war bei abnehmenden Tageslicht wieder strombolianische Aktivität zu erkennen. Ein ähnliches Bild zeigte sich am 15. und 16.11.. In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages schienen mir die Explosionen etwas stärker zu sein als an den Vortagen. Später zeigte sich wieder pulsartige Gasfreisetzung.

Auf diesem Webcam-Foto vom heutigen Morgen sieht man sehr schön die strombolianische Aktivität* an der Ostflanke des Südostkraters. Gleichzeitig kommt es an der Bocca Nuova (rechts oberhalb des Südostkraters) zu starker Gasemission:
Fortdauernde strombolianische Aktivität am Südostkrater
Foto vom 17.11.09, 05:55 Uhr: Webcam in Nunziata di Mascali © Etna Web

Zwischen dem 14. und 16.11. schwankte der Tremor auf niedrigem Niveau. Er unterlag einem leicht steigenden Trend. Im Verlaufe des heutigen Tages nahm der Tremor deutlich zu; insbesondere an einer Station die den Gipfelkratern am nächsten ist. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten sporadisch langperiodische Signale. Heute nahmen sie etwas an Häufigkeit zu [1].

* Wie ich am 21.11.2009 erfahren habe, handelte es sich hierbei nicht um strombolianische Aktivität, sondern um Magma das innerhalb des Kollapsschlots aufstieg (siehe Update vom 21.11.2009).

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


13. November 2009:

Auch in den vergangenen Tagen setzte sich die strombolianische Aktivität* am Südostkrater fort. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Schlechtes Wetter verhinderte am 11.11. die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. Nur am späten Abend konnte man durch die Wolken gelegentlich einen leuchtenden Fleck am Südostkrater erkennen. Dagegen ermöglichten sehr gute Sichtbedingungen am nächsten Morgen eine genaue Beobachtung der strombolianischen* Explosionen. Diese waren weiterhin auf den Schlot innerhalb des Kollapskraters, der zuletzt am 10.05.2008 aktiv war, beschränkt. Grob geschäzt wurde das Material einige zig Meter hoch geschleudert. Das zunehmende Tageslicht und erneut aufkommende Wolken behinderten später die weitere Beobachtung. Erst am Abend besserte sich die Sicht wieder und erneut zeigte sich anhaltende strombolianische Aktivität. Diese dauerte die Nacht über an und konnte von mir bis zum Anbruch des heutigen Morgens beobachtet werden. Mit zunehmendem Tageslicht war die Glut dann nicht mehr sichtbar und die strombolianischen Explosionen waren nur an der pulsartigen Emission von bläulichem Gas erkennbar. Nach Anbruch der Dunkelheit zeigte sich wieder strombolianische Aktivität unterschiedlicher Intensität.

Dieses beeindruckende Webcam-Foto vom gestrigen Morgen zeigt die strombolianische Aktivität* an der Ostflanke des Südostkraters kurz vor Sonnenaufgang. Gut hebt sich die von der Lava orangerot angeleuchtete Gasfahne von der frisch verschneiten Gipfelregion ab:
Feuer und Eis am Südostkrater
Foto vom 12.11.09, 05:55 Uhr: Webcam in Nunziata di Mascali © Etna Web

Zwischen dem 11.11. und 13.11. zeigten die Online-Seismogramme der Gipfelregion häufig schwache langperiodische Signale. Der Tremor unterlag starken Schwankungen, bewegte sich aber weiterhin auf niedrigem Niveau [1].

Am 10.11. kam es nordwestlich von Mascali (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 11.11. wurde in der gleichen Gegend ein Beben der Stärke 2.1 registriert. Am selben Tag wurde nördlich von Fleri (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 gemessen [2].

* Wie ich am 21.11.2009 erfahren habe, handelte es sich hierbei nicht um strombolianische Aktivität, sondern um Magma das innerhalb des Kollapsschlots aufstieg (siehe Update vom 21.11.2009).

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


10. November 2009:

Die strombolianische* Aktivität am Südostkrater dauerte auch in den vergangenen Tagen an. Der Tremor schwankte auf niedrigem Niveau.

Schlechtes Wetter behinderte am 08.11. die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. Erst am späten Abend lockerten die Wolken auf und über die Webcam auf dem Schiena dell'Asino konnte man trotz Nebel einen glühenden Fleck am Südostkrater sehen. Das diffuse Leuchten dauerte mit wechselnder Intensität die ganze Nacht über an. Auch am 09.11. waren die Sichtbedingungen sehr schlecht und außerdem bedeckte Neuschnee einige der Kameras. Erst am Abend war trotz der Wolken wieder diffuse Glut am Südostkrater zu sehen. Zeitweise lichtete sich der Nebel und das Leuchten wurde stärker. Der glühende Bereich war noch bis in den frühen Morgen des 10.11. erkennbar, dann wurden die Wolken offenbar wieder dichter. Am Morgen hüllten sich die Gipfelkrater weiter in Wolken, jedoch ragten Teile des Südostkraters manchmal daraus hervor. Über dem Bereich des Kollapskraters, der selbst leider nicht erkennbar war, konnte man pulsartig aufsteigende Gaswolken sehen. Nach kurzer Zeit verschlechterte sich das Wetter wieder deutlich und machte bis zum Abend eine Beobachtung mittels Webcams unmöglich. Am späten Abend zeigten die Webcams an der Ostküste einen rötlichen Schimmer im Bereich des Südostkraters.

Dieses Foto einer Webcam bei Mascali (Ostküste) vom heutigen Abend zeigt rötlichen Schimmer im Bereich des Südostkraters:
Rötlicher Schimmer am Südostkrater
Foto vom 10.11.09, 22:21 Uhr: Webcam in Nunziata di Mascali © Etna Web

Am 08. und 09.11. zeigten die Online-Seismogramme der Gipfelregion häufig langperiodische Signale. Am 10.11. ging ihre Anzahl wieder zurück. Der Tremor unterlag in den letzten Tagen starken Schwankungen, bewegte sich aber weiterhin auf niedrigem Niveau [1].

Die Beobachtungen zeigen, dass die strombolianische Aktivität* am Südostkrater in den vergangenen Tagen weiterhin andauerte. Offenbar blieb sie aber auf den Kollapskrater beschränkt. Wegen dem anhaltend schlechten Wetter lassen sich leider keine genaueren Aussagen machen.

* Wie ich am 21.11.2009 erfahren habe, handelte es sich hierbei nicht um strombolianische Aktivität, sondern um Magma das innerhalb des Kollapsschlots aufstieg (siehe Update vom 21.11.2009).

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2009. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


07. November 2009 - 23:30 Uhr:

Die strombolianische* Aktivität am Südostkrater dauerte auch am heutigen Abend noch an. Der Tremor ist im Laufe des Tages leicht gestiegen.

Wolken verhinderten heute Nachmittag zunächst die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. Gegen Abend lockerte es jedoch langsam auf und an den Gipfelkratern zeigte sich intensive Gasfreisetzung. Am Kollapskrater des Südostkraters war die Gasemission besonders stark und pulsartig. Mit Einsetzen der Dämmerung konnte man dort einen glühenden Bereich beobachten. Leider trieb ein nördlicher Wind die Dampf- und Gaswolken so ungünstig über den Krater hinweg, dass meist nur ein diffuses Leuchten zu erkennen war. Den ganzen Abend über war Glut mit wechselnder Intensität zu beobachten; ein Indiz für anhaltende strombolianische Aktivität*.

Dieses Foto vom heutigen Abend zeigt die weiterhin andauernde strombolianische Aktivität* am Südostkrater. Durch die dichte Gaswolke lässt sich jedoch nur diffuse Glut erkennen. Links vom glühenden Punkt zeichnet sich schemenhaft der Südostkrater ab:
Andauernde Strombolianische Aktivität am Südostkrater
Foto vom 07.11.09, 17:33 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Wie das INGV berichtet, wurde der Gipfelbereich am heutigen Vormittag von INGV-Personal besucht. Leider verhinderte schlechtes Wetter die Beobachtung der eruptiven Aktivität. Es waren auch keine Explosionsgeräusche hörbar und es wurde kein Ascheregen beobachtet. Auch die Bergführer, die schon in den Morgenstunden am Südostkrater unterwegs waren konnten auf dem Schnee kein frisch ausgeworfenes Material entdecken. Diese Beobachtungen decken sich mit denen die mit Hilfe der Überwachungskameras gemacht wurden und zeigen, dass die eruptive Aktivität auf das Innere des Kollapskraters beschränkt blieb [1].

Im Laufe des heutigen Tages hat der Tremor leicht zugenommen. Häufig zeigten sich schwache langperiodische Signale die offenbar auf die explosive Aktivität am Südostkrater zurückzuführen sind [2].

Eigene Einschätzung der Lage:
Genau vier Monate nach dem Ende der 2008-2009 Eruption kam es am Ätna zu neuer eruptiver Aktivität. Die strombolianischen Explosionen* sind am Kollapskrater des Südostkraters aufgetreten. Dieser war zuletzt am 10.05.2008 aktiv. Damals kam es zu einer heftigen eruptiven Phase, die die 2008-2009 Eruption an der oberen Ostflanke des Ätna einläutete.
Die neue Eruption kam zwar überraschend (kaum Steigerung des Tremors), war aber nicht ganz unerwartet. Die intensive Gasemission der letzten Monate und erhöhte seismische Aktivität deuteten darauf hin, dass Magma im Berg aufstieg. Es war nur eine Frage der Zeit, wann es zu einer neuen Eruption kommen würde. Die jetzige Aktivität erinnert an die Situation im August 2007 bzw. im April 2008. Damals kam es ebenfalls zu strombolianischer Aktivität am Kollapsschlot des Ätna. In beiden Fällen steigerten sich die strombolianischen Explosionen nach einigen Tagen in einer heftigen eruptiven Phase die mit Lavafontänen und der Förderung von Lavaströmen verbunden war. Ich rechne damit, dass es in den nächsten Tagen oder Wochen ebenfalls zu einer neuen heftigen eruptiven Phase kommen wird. Danach kann die Aktivität wieder für einige Zeit ruhen, jedoch wird es vermutlich innerhalb der nächsten Monate zu weiteren heftigen eruptiven Phasen kommen. Natürlich kann sich das Magma auch einen anderen Weg suchen und in Form einer neuen Flankeneruption an die Oberfläche treten.

* Wie ich am 21.11.2009 erfahren habe, handelte es sich hierbei nicht um strombolianische Aktivität, sondern um Magma das innerhalb des Kollapsschlots aufstieg (siehe Update vom 21.11.2009).

Quellen:
  1. Calvari S., Longo V., Spampinato L. 2009. Aggiornamento sull’attività dell’Etna 7 novembre 2009 ore 13:40 locali. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


07. November 2009 - 15:00 Uhr:

Strombolianische Aktivität am Ätna!
Seit gestern Abend kommt es am Kollapskrater des Südostkraters zu strombolianischen Explosionen*. Der Tremor blieb niedrig und die Aktivität auf den Südostkrater beschränkt.

Wie das INGV berichtet, zeigten die Überwachungskameras am gestrigen Abend um 21:24 Uhr ein markantes Leuchten an der unteren Ostflanke des Südostkraters. Dieses Glühen deutete auf strombolianische Explosionen hin. Die explosive Aktivität setzte sich mit unterschiedlicher Intensität bis zum Morgen des heutigen Tages fort. Dabei zeigte sich, dass die Explosionen von einem Schlot verursacht wurden der sich innerhalb des Kollapskraters befand. Es wurde außerdem die Freisetzung von etwas Asche beobachtet die einige zig Meter hoch über den Schlot aufstieg [1].

Trotz Wolken war auf der Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino am späten gestrigen Abend ein glühender Fleck erkennbar. Die Intensität des Leuchtens schwankte stark, was sich auf die explosive Aktivität zurückführen lässt. Nach Mitternacht besserten sich die Sichtbedingungen und es zeigten sich fortlaufend strombolianische Explosionen*. Durch die zunehmende Helligkeiten war nach dem Morgengrauen keine explosive Aktivität mehr erkennbar und bald behinderten dichte Wolken die Sicht auf den Südostkrater. Vom Pizzi Deneri aus zeigten sich manchmal Wolkenlücken und ermöglichten kurz den Blick auf den Südostkrater. Dort konnte ich starke Gasfreisetzung aus dem Kollapskrater erkennen.

Dieses Foto vom heutigen Morgen zeigt die eruptive Aktivität innerhalb des Kollapskraters an der Ostflanke des Südostkraters:
Strombolianische Aktivität am Südostkrater
Foto vom 07.11.09, 06:09 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Trotz der eruptiven Aktivität schwankte der Tremor in der vergangenen Nacht und am heutigen Morgen weiterhin auf niedrigem Niveau. Seit gestern Abend haben die langperiodischen Signale an Häufigkeit noch etwas zugenommen [2].

* Wie ich am 21.11.2009 erfahren habe, handelte es sich hierbei nicht um strombolianische Aktivität, sondern um Magma das innerhalb des Kollapsschlots aufstieg (siehe Update vom 21.11.2009).

Quellen:
  1. Calvari S. 2009. Aggiornamento sull’attività dell’Etna 7 novembre 2009 ore 9:20 locali. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


06. November 2009:

Auch in den vergangenen zwei Wochen waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern des Ätna wieder recht intensiv. Der Tremor hat in den letzten Tagen etwas zugenommen.

Schlechtes Wetter und Neuschnee behinderten in den letzten 14 Tagen häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova starke pulsartige Gasfreisetzung. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. An Voragine und Nordostkrater konnte ich nur schwache Gasfreisetzung beobachten.

Wie das INGV berichtet, wurden die Gipfelkrater am 30.10. von INGV-Personal besucht. Hierbei zeigte sich, dass sich die Gasemissionen weiterhin auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova und in abgeschwächter Form auf den Nordostkrater konzentrierten. Die Gasfreisetzung erfolgte in beiden Fällen vom Grund der Schlote. Der südliche Schlot der Bocca Nuova war weiterhin verschlossen und mit Geröll gefüllt. Hier wurde das Gas überwiegend aus den Wänden des Schlots emittiert. An der Voragine wurde sehr schwache Gasfreisetzung beobachtet. Sie konzentrierte sich auf kleine Fumarolen, die sich an den Wänden des Schlots befinden. Der Schlot selbst war verschlossen und der Boden mit Geröll bedeckt. Am Südostkrater zeigte sich schwache Gasemission aus Fumarolen [1].

Im Zeitraum vom 26.10. bis 01.11. wurde an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate zwischen 1700 und 4600 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 29. und 31.10. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 8000 bzw. über 7000 Tonnen pro Tag registriert [1].

Der Tremor schwankte in den vergangenen zwei Wochen auf niedrigem Niveau. Seit dem 28.10. zeigt er einen leicht steigenden Trend. Auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion waren zunächst nur gelegentlich schwache langperiodische Signale zu erkennen. Seit dem 03.11. haben sie sich gehäuft. Am 05.11. waren auf den Seismogrammen der Gipfelregion mehrfach stärkere Erschütterungen zu sehen. Möglicherweise wurden sie durch explosive Ereignisse in den Gipfelkratern verursacht [2].

Am 23.10. kam es östlich der Gipfelkrater zu zwei leichten Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte. Am 24.10. wurde südwestlich des Monte Minardo (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.1 gemessen. Am 25.10. ereigneten sich bei Linguaglossa (Nordflanke) zwei Beben die eine Stärke von 1.8 erreichten. Am 27.10. kam es am Monte San Leo (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9 [3].

Quellen:
  1. Branca S. 2009. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (26 Ottobre – 01 Novembre 09). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


22. Oktober 2009:

In den vergangenen zwei Wochen setzte sich der unruhige Schlaf des Ätna fort. Möglicherweise kam es an den Gipfelkratern zu mehreren explosiven Ereignissen. Die Gasemissionen nahmen zu, seismische Aktivität und Tremor blieben dagegen niedrig.

Gutes Wetter ermöglichte zwischen dem 08.10. und 13.10. die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Dabei zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova starke pulsartige Gasemission. An der Voragine konzentrierten sich die Gasemissionen  auf die Fumarolen an dem westlichen Kraterrand. Besonders am 12.10. schienen die Gasemissionen dort besonders stark zu sein, was möglicherweise aber auch durch starken Wind verursacht wurde. Am Nordostkrater war mäßige, zeitweise pulsartige Gasfreisetzung erkennbar. Am Südostkrater konzentrierte sich die Gasfreisetzung vor allem auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. Schlechtes Wetter behinderte an den nachfolgenden Tagen die weitere Beobachtung mittels Webcams. Erst am 17.10. besserte sich das Wetter wieder und der Berg zeigte sich bis hinunter auf ca. 2000 m Höhe von einer dicken Schneedecke überzogen. An den Gipfelkratern verhielt sich die Gasemission wie an den Vortagen und konzentrierte sich vor allem auf die Bocca Nuova und die Voragine. An den nachfolgenden Tagen zeigte sich ein ähnliches Bild.

Tief verschneit zeigte sich der Ätna am Vormittag des 17.10.2009. Rechts der Nordostkrater der anhaltend Gas freisetzt. Die Gasfahne verdeckt den größten Teil des Zentralkraterkegels mit Voragine und Bocca Nuova. Weiter links der Südostkrater der an seinem Kollapsschlot Gas freisetzt. Die Spalte an der oberen Ostflanke (unterhalb vom Südostkrater), die bis Anfang Juli aktiv war, zeigt nur noch geringfügige Gasemission:
Tief verschneiter Ätna
Foto vom 17.10.09, 11:40 Uhr: Webcam Nord auf dem Pizzi Deneri, Etna Trekking

Am 09.10. wurden die Gipfelkrater von INGV-Personal besucht. Dabei zeigte sich am Nordostkrater anhaltende Gasfreisetzung. Außerdem konnten alle 10-15 Minuten Geräusche aus der Tiefe des Kraters wahrgenommen werden. An der Bocca Nuova wurde vor allem am nordwestlichen Schlot Gas emittiert. Am verschlossenen südlichen Schlot konzentrierte sich die Gasfreisetzung auf Fumarolen an den Rändern. An der Voragine und am Südostkrater erfolgte die Gasemission ebenfalls überwiegend über Fumarolen [1]. Wie das INGV weiter berichtet, wurde von den Seismometern am 15.10. zwischen 18:49 und 19:27 Uhr eine Serie explosiver Ereignisse im Gipfelbereich registriert. Wegen dem schlechten Wetter waren leider keine direkten Beobachtungen der Aktivität an den Gipfelkratern möglich [2].

Wie das INGV berichtet waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern zunächst niedriger als in der Vorwoche, stiegen dann aber wieder deutlich an und unterlagen starken Schwankungen. Im Zeitraum vom 05.10. bis 11.10. wurde eine mittlere Emissionsrate zwischen 1500 und 3600 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 05. und 10.10. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 5000 Tonnen pro Tag registriert [1]. Zwischen dem 12.10. und 18.10. verstärkten sich die Gasemissionen wieder und es wurde eine mittlere Emissionsrate zwischen 2300 und 5500 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 12., 14. und 18.10. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 6000 Tonnen pro Tag registriert. Am 18.10. wurde sogar ein einzelner Messwert von 9000 Tonnen pro Tag ermittelt [2].

Der Tremor bewegte sich in den vergangenen 14 Tagen auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen. Seit gestern ist er leicht gestiegen. Gelegentlich zeigten sich auf den Online-Seismogrammen der Gipfelregion schwache langperiodische Signale [3].

Am 15.10. kam es bei Tardaria (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 20.10. wurde am Rocca Musarra (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert [4].

Quellen:
  1. Miraglia L. 2009. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (5-11 ottobre 2009). INGV-Sezione di Catania
  2. Neri M. 2009. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (12 – 18 Ottobre 2009). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2009. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


07. Oktober 2009:

In den letzten zwei Wochen hat sich die intensive Gasemission an den Gipfelkratern fortgesetzt und zeigte zuletzt einen steigenden Trend. Die seismische Aktivität war bis Ende September erhöht.

Schlechtes Wetter behinderte zwischen dem 25. und 29.09. die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams nahezu vollständig. In den wenigen wolkenfreien Stunden zeigte sich am Nordostkrater mäßige und am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova starke, pulsartige Gasfreisetzung. Am Südostkrater konzentrierte sich die Gasemission auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. An den nachfolgenden Tagen zeigte sich ein ähnliches Bild. Am 01.10. konnte ich dank sehr guter Sichtverhältnisse schwache Emission von bläulichem Gas am Kollapskrater erkennen. Anschließend verschlechterte sich das Wetter erneut und erst am 04.10. zeigten sich wieder für längere Zeit Wolkenlücken. An diesem Tag stiegen aus der Bocca Nuova und dem Südostkrater enorme Gaswolken auf. Offensichtlich wurden die Gasemissionen durch hohe Luftfeuchtigkeit verstärkt, denn auch an den Fumarolen am Belvedere, am oberen Rand des Valle del Bove, konnte ich aufsteigenden Dampf beobachten; dieses Phänomen sieht man sonst nur selten und nicht in diesem Ausmaß. Ab dem 05.10. konnte ich wieder starke pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova erkennen. Am Nordostkrater zeigte sich dagegen nur schwache Gasfreisetzung. Gutes Wetter ermöglichte ab dem 06.10. eine ständige Beobachtung der Gipfelkrater. An diesen Tagen konzentrierte sich die Gasfreisetzung weiterhin auf die Bocca Nuova. Am Südostkrater war anhaltende Gasemission aus dem Kollapskrater erkennbar. An den übrigen Gifpelkratern konnte ich nur schwache Gasfreisetzung beobachten.

Auf diesem Foto vom 05.10.09, das mir Herr A. Neveling freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, erkennt man sehr schön die Gipfelkrater. Rechts der Nordostkrater mit verhältnismäßig schwacher Gasemission. Links davon der Zentralkraterkegel mit der Voragine und der Bocca Nuova (ganz links). Hier wird kräftig Gas freigesetzt. Links unterhalb ragt der Südostkrater empor. An seiner Ostflanke kann man den Kollapskrater erkennen auf den sich die Gasfreisetzung konzentriert. Rechts unterhalb davon die Spalte, die bis Anfang Juli aktiv war. Ihre Schwefelablagerungen sind weithin sichtbar:
Die Gipfelkrater von Osten aus
Foto aus Richtung Ost/Nordost vom 05.10.2009 © A. Neveling

Wie das INGV berichtet haben die Gasemissionen an den Gipfelkratern in der letzten Woche deutlich zugenommen. Im Zeitraum vom 28.09. bis 04.10. wurde eine mittlere Emissionsrate zwischen 1500 und 4500 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 01. und 03.10. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 5000, am 04.10. von über 8000 Tonnen pro Tag registriert [1].

In den letzten 14 Tagen hat sich der Tremor zunächst ganz leicht verstärkt und sich später wieder etwas abgeschwächt. Er bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Die schwachen langperiodischen Signale haben sich seit Anfang Oktober geringfügig gehäuft. Zeitweise waren die Online-Seismogramme stark durch äußere Einflüsse (schwere Erdbeben im Pazifik und Südostasien, sowie Sturm) gestört [2].

Am 26.09. kam es im Gebiet westlich des Monte Fontane (Ostflanke) zu zwei Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.2 erreichte. Am 27.09. ereigneten sich östlich der Gipfelkrater zwei leichte Beben. Hier hatte das stärkste eine Magnitude von 1.7. Am 28.09. wurde nordöstlich von Pedara (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.2 registriert. Am gleichen Tag begann östlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) eine Erdbebenserie die sich auch am nächsten Tag noch fortsetzte. Die Erschütterungen erreichten dabei Stärken zwischen 1.5 und 2.0. Am 05.10. wurde östlich der Gipfelkrater ein Beben der Stärke 1.5 registriert [3].

Quellen:
  1. Lodato L. 2009. Rapporto sull’attività eruttiva dell’Etna (28 settembre – 04 ottobre 2009). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


24. September 2009:

In der vergangenen Woche setzte sich die intensive Gasemission an den Gipfelkratern fort. Am Nordostkrater wurden wieder tiefsitzende Explosionen gehört. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Auch in der letzten Woche dauerte das schlechte Wetter am Ätna an und erlaubte meist nur für wenige Stunden am Tag die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Dabei zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova weiterhin intensive pulsartige Gasfreisetzung. Im Gipfelbereich des Südostkraters setzten Fumarolen kräftig Gas frei. An seiner Ostflanke konnte ich im Bereich des Kollapskraters die Emission von weißen Dampf und sporadisch auch von bläulichem Gas beobachten. Durch das sehr schlechte Wetter gelang es mir nur sehr selten den Nordostkrater zu beobachten. Hier war kräftige und anhaltende Gasemission erkennbar.

Wie das INGV berichtet wurden die Gipfelkrater am 18.09. von INGV-Personal besucht. Dabei wurde intensive Gasfreisetzung aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova beobachtet. Am weiterhin blockierten südlichen Schlot wurde lediglich aus Fumarolen am Kraterrand Gas emittiert. Aus der Voragine war keine Gasemission erkennbar. Am Nordostkrater war die Gasfreisetzung anhaltend. Außerdem waren alle 10 - 15 Minuten Geräusche aus der Tiefe des Kraters wahrnehmbar. Diese Geräusche konnten auch im Verlaufe der gesamten Woche von den Bergführern gehört werden. Wie das INGV weiter berichtet waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern im Zeitraum zwischen dem 14. und 20.09. in etwa vergleichbar mit denen der Vorwoche. Es wurde eine mittlere Emissionsrate zwischen 1400 und 2800 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen [1].

Zwischen dem 18.09. und dem 24.09. schwankte der Tremor auf niedrigem Niveau [2].

Am 20.09. wurde im Gebiet nordwestlich von Pedara (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.1 registriert [3].

Quellen:
  1. Corsaro R. A. 2009. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (14 – 20 settembre 2009). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


17. September 2009:

In der letzten Woche kam es an den Gipfelkratern des Ätna weiterhin zu intensiver Gasemission. Die seismische Aktivität ging wieder zurück und der Tremor blieb niedrig.

Wolken behinderten in der vergangenen Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Nur in den Morgenstunden zeigten sich die Gipfelkrater meist wolkenfrei. Dabei konnte ich intensive pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova beobachten. Am Nordostkrater kam es ebenfalls meist zu pulsartiger Gasfreisetzung. Sie war aber nicht so stark wie an der Bocca Nuova. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke, sowie auf den Gipfelbereich. Am Kollapskrater war sporadisch auch Emission von etwas bläulichem Gas erkennbar.

Wie das INGV berichtet war die Gasemission an den Gipfelkratern in der letzten Woche etwas geringer als in der Vorwoche. Im Zeitraum vom 07. bis 13.09. wurde eine mittlere Emissionsrate zwischen 1900 und 2600 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 07. und 12.09. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 6000 Tonnen pro Tag registriert [1].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau. Gelegentlich zeigten sich schwache langperiodische Signale [2].

Am 14.09. wurde bei Milo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert [3].

Quellen:
  1. Giammanco S. 2009. Rapporto settimanale sul monitoraggio vulcanologico dell’Etna (7 - 13 settembre 2009). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


10. September 2009:

In der vergangenen Woche setzte der Ätna seinen unruhigen Schlaf fort. Während der Tremor niedrig blieb, hat die seismische Aktivität deutlich zugenommen.

Auch in der letzten Woche behinderten Wolken häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova intensive Gasfreisetzung. Am Südostkrater konnte ich im Gipfelbereich und im Bereich des Kollapskraters kräftige Gasemission aus Fumarolen beobachten. Allerdings schien mir die Gasfreisetzung am Kollapskrater nicht so intensiv wie in der Vorwoche zu sein. Am Nordostkrater zeigte sich mäßige und anhaltende Gasemission. Seit dem 09.09. hat sich das Wetter weiter verschlechtert und eine Beobachtung mittels Webcams nahezu unmöglich gemacht.

Wie das INGV berichtet, wurden die Gipfelkrater am 04.09. einer Inspektion unterzogen. Dabei zeigte sich keinerlei explosive Tätigkeit; auch nicht in der Tiefe. Wie weiter berichtet wird, waren die Emissionsraten zwischen dem 31.08. und dem 06.09. höher als in der Vorwoche. Es wurde eine mittlere Emissionsrate zwischen 1900 und 3600 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 02., 03. und 04.09. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 5000 Tonnen pro Tag gemessen. Am 05.09. wurde sogar ein Spitzenwert von 8000 Tonnen pro Tag registriert [1].

Der Tremor bewegte sich auch in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen. Nur selten zeigten sich schwache langperiodische Signale [2].

Am 03.09. kam es im Raum nördlich von Pedara (Südostflanke) zu zwei leichten Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.7 erreichte. Am gleichen Tag ereigneten sich südlich des Monte Rosso (Nordostflanke) zwei Beben die Magnituden von 1.5 bzw. 1.6 aufwiesen. Am 04.09. wurden erneut im Gebiet nördlich von Pedara zwei Erdstöße verzeichnet. Sie hatten Magnituden von 1.5 bzw. 2.0. Am 05.09. kam es nordwestlich von Trecastagni (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am gleichen Tag begann im Gebiet nördlich von Pedara eine Erdbebenserie die sich auch am nachfolgenden Tag noch fortsetzte. Einige der Erschütterungen erreichten Magnituden von über 2.0. Das stärkste Beben der Serie wurde mit einer Magnitude von 2.4 gemessen. Am 06.09. wurde am Monte Parmentelli (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5 verzeichnet. Am 07.09. wurde im Bereich der Gipfelkrater ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 09.09. kam es nordöstlich von Pedara zu einem Beben der Stärke 1.7 [3].

Quellen:
  1. Coltelli M. 2009. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (31 agosto - 6 settembre 2009). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


03. September 2009:

Auch in der vergangenen Woche kam es zu intensiver Gasemission an den Gipfelkratern. Die seismische Aktivität hat sich abgeschwächt. Möglicherweise kam es gestern an der Bocca Nuova zu einer stärkeren tiefsitzenden Explosion.

Schlechtes Wetter mit Gewitter und Hagel behinderten in der vergangenen Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Nur in den frühen Morgenstunden zeigte sich der Gipfelbereich des Ätna wolkenfrei. Weiterhin konzentrierten sich die Gasemissionen auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova, wo sich häufig pulsartige Gasfreisetzung zeigte. Am Südostkrater kam es zu mäßiger Gasemission. Hier lag der Schwerpunkt bei den Fumarolen im Gipfelbereich, sowie am Kollapskrater an seiner Ostflanke. An der Voragine konnte ich nur schwache Gasemission beobachten. Am Nordostkrater kam es zu kräftiger, häufig auch pulsartiger Gasfreisetzung.

Am 02.09. zwischen 17:45 und 18:10 Uhr waren auf den Online-Seismogrammen mehrfach Erschütterungen erkennbar. Ihre Amplitude schien auf dem gipfelnahen Seismogramm höher als auf dem der Südflanke zu sein, so dass ich vermute, dass die Erschütterungen möglicherweise von den Gipfelkratern verursacht wurden. Es könnte sich allerdings auch um lokale Erdbeben gehandelt haben. Zeitgleich zeigte allerdings auch das Tremorsignal einer Station in Gipfelkraternähe einen kurzen scharfen Anstieg. Außerdem zeigte die Nicolosi-Webcam kurz nach den Erschütterungen starke pulsartige Gasemission aus der Bocca Nuova. Trotz starkem Westwind stiegen die Gaswolken für kurze Zeit höher auf, als im Zeitraum davor bzw. danach. Vielleicht lassen sich diese Beobachtungen auf eine Serie stärkerer tiefsitzender Explosionen in der Bocca Nuova zurückführen? Vielleicht war es aber auch nur ein zufälliges Aufeinandertreffen verschiedener Faktoren.

Dieses Webcam-Foto vom Abend des 02.09. zeigt die verstärkte pulsartige Gasemission an der Bocca Nuova während einer Serie von Erschütterungen:
Starke pulsartige Gasemission an der Bocca Nuova
Foto vom 02.09.09, 18:03 Uhr: Webcam des INGV in Nicolosi.

Wie das INGV berichtet waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern im Zeitraum zwischen dem 24. und 30.08. vergleichbar mit denen der Vorwoche. Wieder unterlagen die Emissionsraten starken Schwankungen und bewegten sich zwischen 500 und 2500 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Am 24. und 25.08. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag registriert [1].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen. Seit dem 02.09. ist er ein wenig angestiegen. Auf den Seismogrammen vom Gipfelbereich zeigten sich nur ab und zu schwache langperiodische Signale [2].

Am 27.08. kam es im Bereich der Gipfelkrater zu zwei leichten Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.5 erreichte [3].

Quellen:
  1. Calvari S. 2009. Rapporto settimanale sull’attività dell’Etna 24-30 agosto 2009. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2009. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2009. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


Zu den früheren Updates...

Eine Übersicht aller Updates finden Sie im Archiv.