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Ätna Update (02.01. - 26.02.2005)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
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26. Februar 2005:

Auch in der letzten Woche hat sich die Eruption fortgesetzt. Erneut kam es am Südostkrater zur Freisetzung von Asche.

Die zwei Schlote (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) am Westrand vom "Valle del Bove" fördern weiterhin Lava. Durch Lavatunnel, aber auch in offenen Strömen, ergießt sie sich in das unbewohnte Tal und formt dort ein beachtliches, aus vielen kleinen Teilströmen bestehendes Lavafeld.

Am Abend des 24.02. konnte ich mittels Webcam einen Lavastrom oberhalb von ca. 2300 m Höhe ausmachen. Er bewegte sich in Richtung der "Serra Giannicola Grande". Hierbei handelte es sich offensichtlich um den neuen Strom, der seit dem 17.02. direkt aus dem Schlot auf 2620 m Höhe austritt und nicht mehr im Tunnel fließt.
In der Nacht vom 25. auf den 26.02. konnte ich den Lavastrom erneut beobachten. Er schien jedoch nicht mehr so aktiv zu sein. Dafür hatte sich weiter nördlich, möglicherweise direkt entlang des Südrands der "Serra Giannicola Piccola", also in Richtung des ursprünglichen Tunnels, ein neuer Strom gebildet. Er war aktiv bis hinunter auf etwa 2200 m Höhe.

Am Morgen des 24.02. gegen 08:00 Uhr wurde vom Südostkrater Asche freigesetzt und vom Wind nach Osten getragen. Die leichten Ascheemissionen hielten auch am Mittag noch an.

Am 22.02. und 23.02. wurden zwei schwache Beben (Stärke 1.2) an der Ostflanke des Ätna (am Südost- bzw. Ostrand vom Valle del Bove) registriert [2].
Der vulkanische Tremor (schwache Beben durch Magmabewegungen) hat sich in den letzten Tagen auf mittlerem Niveau stabilisiert. Nach den hohen Werten Anfang/Mitte Februar ist er jetzt wieder auf das Niveau von Ende Januar gesunken [3].

Am 17.02.05 wurde über die Ausweitung eines Spaltensystems am Nordostkrater (einer der Gipfelkrater) berichtet. Seit 1998 hatten sich am Rand dieses Kraters, auf ca. 3300 m Höhe bereits zahlreiche Spalten gebildet. Sie intensivierten sich insbesondere in den Wochen vor der 2002-03 Eruption. Sie verlaufen von Südwest nach Nordost und weisen zahlreiche Fumarolen auf. Im Winter 2004 hat sich nun eine dieser Spalten in nordöstliche Richtung bis hinunter auf 3050 m Höhe ausgedehnt. Aus ihr wird soviel Wärme freigesetzt, dass sich darauf kein Schnee halten kann [1].

Quellen:
  1. Neri M. 2005. Espansione di fratture fumarolizzate su un fianco del Cratere di Nord-Est. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Localizzazioni
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico


20. Februar 2005:

Die Eruption hält nun schon etwas mehr als fünf Monate an! Erneut kam es in der letzten Woche am Südostkrater wiederholt zur Freisetzung von Asche. Eine Wetterbesserung ermöglichte Überwachungsflüge und somit endlich wieder einmal eine präzise Kartierung des Lavafelds.

Die zwei Schlote (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) am Westrand vom "Valle del Bove" fördern weiterhin Lava. Durch Lavatunnel ergießt sie sich in das unbewohnte Tal und formt dort ein beachtliches, aus vielen kleinen Teilströmen bestehendes Lavafeld.

Präzise Beschreibung des Lavafelds vom 11.02.05:
Die Lava aus dem Schlot auf 2620 m Höhe fließt in einem Tunnel bis hinab auf ca. 2050 m Höhe. Dort tritt sie aus (Tummulus mit zahlreichen temporären Schloten) und breitet sich fächerartig weiter hangabwärts aus. Ein Teil der Lava bewegt sich in nordöstliche Richtung, ein Teil nach Osten bis hinein in den Krater des "Monti Centenari" und ein weiterer Teilstrom umrundet den Nordrand des Kraters und erreicht ca. 1750 m hohes Gelände. Zwei Teilströme bewegen sich in südöstliche Richtung und treffen dort auf ca. 1700 m hohem Gelände auf die Lava des anderen Schlots.
Die Lava aus dem Schlot auf 2350 m Höhe bewegt sich ebenfalls in einem Tunnel. Er verläuft entlang dem Nordrand der "Serra Giannicola Grande" und endet auf etwa 1750 m Höhe. Dort treten aus einem Tumulus drei Ströme aus. Sie fließen in östliche Richtung und bewegen sich auf der älteren Lava dieser Eruption. Der längste Strom erreicht ca. 1650 m hohes Gelände [3].

Am späten Nachmittag des 17.02. wurde beobachtet, dass Lava aus dem Schlot auf 2620 m Höhe an die Oberfläche tritt und nicht wie zuvor im Lavatunnel fließt. Es bildete sich ein neuer Lavastrom der sich südlich des Tunnels in südöstliche Richtung bewegte. Am 18.02. wurde die Front des neuen Lavastroms an der Basis der "Serra Giannicola Grande" auf ca. 2000 m Höhe gesichtet [2].

Am Morgen des 16.02. gegen 06:20 Uhr wurde vom Südostkrater Asche freigesetzt. Vermischt mit Wasserdampf wurde sie von einem kräftigen Wind nach Osten getragen. Die Emissionen schwächten sich bis 07:00 Uhr wieder ab und endeten gegen 09:30 Uhr.
Am 17.02. gegen 07:00 Uhr wurde vom Südostkrater erneut Asche freigesetzt. Die Emission hielt ca. eine Stunde an. Zwischen 10:45 Uhr und 11:00 Uhr kam es nochmals zur Freisetzung von Asche. Erneut wurde die Asche vom Wind nach Osten in das "Valle del Bove" getragen.
Am 18.02. wurde während einem Überwachungsflug leichte Ascheemission aus dem Südostkrater beobachtet [2].

Eine Analyse der Asche vom 16.02. ergab einen Anteil von 36% frischem Material. Dagegen enthielt die Asche die vom Südostkrater am 11.02. freigesetzt wurde, nur 8% frisches Material [1].

Am 18.02. hat sich am Südhang des Ätna bei Nicolosi ein Beben der Stärke 2.1 ereignet.  Am 19.02. kam es an der Ostflanke (3 Km nördlich von Fornazzo) zu einem Beben der Stärke 1.3 [4].
Der vulkanische Tremor ist seit dem 15.02. an allen Stationen kräftig gesunken und schwankt auf mittlerem Niveau. In den Tagen davor hatte er, bezogen auf die aktuelle Eruption, neue Rekorde aufgestellt [5]!

Quellen:
  1. Caruso S., Del Carlo P. Rapporto sulle ceneri emesse nei giorni 11 e 16 Febbraio 2005 dall’Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Comunicati
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Mappa Colate
  4. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Localizzazioni
  5. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico


13. Februar 2005:

Die Eruption hält weiterhin an. Am Südostkrater kam es mehrfach zur Freisetzung von Asche. Es gibt Hinweise, dass sich die Aktivität des Ätna in der nächsten Zeit noch steigern könnte. Schlechtes Wetter behinderte oft die Beobachtung der eruptiven Tätigkeit.

Am 12.02. konnte ich mittels Webcam schwache Lavaströme auf ca. 2000 m Höhe ausmachen.
Am Morgen des 07.02. kam es am Südosthang des Ätna, in der Gegend von Zafferana Etnea, zu Ascheregen. Es wurden ca. 3 g Asche pro Quadratmeter registriert (eine verhältnismäßig geringe Menge). Das Ereignis konnte wegen schlechtem Wetter nicht direkt beobachtet werden. Als Quelle wird jedoch der Südostkrater vermutet.
Am 11.02. um 14:00 Uhr wurde vom Südostkrater erneut Asche freigesetzt. Dieses explosive Ereignis wurde auch von den Webcams und den Seismographen im Gipfelbereich aufgezeichnet. Über dem Gipfelbereich stand eine dunkle blumenkohlförmige Aschewolke. Um 16:00 Uhr kam es am Süd- und Südhosthang des Ätna zu Ascheregen. Es handelte sich um sehr feines Material. Eine Analyse wird zur Zeit durchgeführt [2].

In der letzten Woche kam es zu keiner nennenswerten seismischen Aktivität. Der vulkanische Tremor schwankt auf mittlerem Niveau. Der seit Wochen steigende Trend hält weiter an. Inzwischen wurden für diese Eruption neue Rekorde aufgestellt [3]!

Wie die I.N.G.V. am 10.02. berichtete, barg die Analyse der Asche vom 07.02. eine Überraschung:
Die Asche enthielt 35,5% frisches Material [1]. Wie weiter berichtet wurde, ergaben COSPEC-Messungen an den Gipfelkratern am 09.02. die recht hohe Emissionsrate von 18500 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [2]! Die Freisetzung von Schwefeldioxid hatte bereits in den Tagen zuvor ständig zugenommen. Dieser Anstieg, zusammen mit dem erhöhten Tremor und der Präsenz von frischer Asche, könnte auf einen Schub frischer Magma hindeuten die im Bereich der Gipfelkrater aufsteigt. Dies könnte zur Wiederaufnahme der Aktivität an den Gipfelkratern, insbesondere am Südostkrater führen.

Quellen:
  1. Caruso S., Del Carlo P. Rapporto sulle ceneri emesse il 7 Febbraio 2005 dall’Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Comunicati
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico


06. Februar 2005:

Die Eruption dauert weiter an. Erneut kam es in der letzten Woche am Südostkrater zur Freisetzung von Asche. Schlechtes Wetter behinderte in den letzten Tagen die Beobachtung der eruptiven Tätigkeit.
Die zwei Schlote (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) am Westrand vom "Valle del Bove" fördern weiterhin Lava. In einem komplexen Lavatunnelsystem ergießt sie sich in das unbewohnte Tal und formt dort ein beachtliches Lavafeld.
Wie am 27.01. berichtet wurde, erreichen einige Lavaströme eine Länge von bis zu 2,5 Km. Sie sind jedoch überwiegend übertunnelt. Erst auf ca. 2000 m Höhe gelangt die Lava durch temporäre Schlote an die Oberfläche. Insgesamt hat sich das Lavafeld seit Ende Oktober 2004 kaum verändert [3].
Leider ist nicht bekannt, ob die zwei kräftigen Lavaströme, die sich seit dem 22.01. aus dem neuen Schlot auf 2400 m Höhe ergossen, in den letzten Tagen noch aktiv waren. Dichte Wolken und ausgefallene Webcams verhinderten die Beobachtung der Aktivität. Das Öffnen von neuen effusiven Schloten oberhalb eines komplexen Lavatunnelsystems ist nach Angaben der I.N.G.V. ein Zeichen dafür, dass sich ein Lavafeld nicht weiter ausdehnen kann. Reduzierte Flussraten führen zum Kollaps der Tunnelwände. Diese blockieren dann den Tunnel und es kommt zu einem Stau. Dadurch öffnen sich neue effusive Schlote [2].

Am Abend des 30.01. wurde über dem Gipfelbereich des Ätna eine ca. 1 Km hohe schwarze Aschesäule beobachtet. Wie schon am 08.01. wurde sie vom Südostkrater freigesetzt [1]. Eine Analyse der Asche vom 08.01. ergab, dass es sich um altes Material handelte [2]. Bedingt durch die monatelange Freisetzung von Lava kam es am 08.01. offensichtlich zu einem Kollapsereignis. Dies könnte sich nun wiederholt haben.
Auch am Morgen des 31.01. enthielten die Dampfwolken des Ätna noch dunkle Asche:
Webcam-Foto vom 31.01.2005
Foto: CUAD-Webcam der INGV in Catania

Am 31.01. und am 01.02. kam es an der Ostflanke des Ätna zu zwei schwachen Beben. Am 05.02. erschütterte eine Serie schwacher Beben die Gegend um Fleri (Südostflanke). Das stärkste dieser Beben erreichte 2.6 auf der Richterskala [4].
Der vulkanische Tremor schwankt auf mittlerem Niveau. Seit über 14 Tagen unterliegt er an den zentralen und südlichen Stationen einem steigenden Trend [5].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Janvier-Février 2005
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Comunicati
  4. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Localizzazioni
  5. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico


30. Januar 2005:

Die Eruption, die im September letzten Jahres begann, hält weiter an. Die Aufregung über die Freisetzung von Asche am Südostkrater am 08.01.05 hat sich inzwischen wieder gelegt. Es scheint sich wohl nur um ein isoliertes Ereignis gehandelt zu haben. Wolken, Nebel und Schnee behinderten in den letzten Wochen oft die Beobachtung der eruptiven Tätigkeit.
Die zwei Schlote (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) am Westrand vom "Valle del Bove" fördern weiterhin Lava. In einem komplexen Lavatunnelsystem ergießt sie sich in das unbewohnte Tal und formt dort ein beachtliches Lavafeld.
Am 15.01. wurde von schwachen Lavaströmen berichtet. Auf etwa 2150 m Höhe wurden mehrere temporäre Schlote beobachtet die sich an den Lavatunneln gebildet hatten [1].
Am 18.01. öffnete sich auf 2400 m Höhe ein neuer effusiver Schlot. Er setze einen kurzen Lavastrom frei der nach 24 Stunden zum Stillstand kam. Am 22.01. wurden zwei kräftige, parallel fließende Lavaströme freigesetzt, die sich in östliche Richtung bewegten. Dabei wurde schwache explosive Tätigkeit beobachtet [2].
Am 28.01. konnte ich die Lavaströme mittels Webcam auf ca. 2000 m hohem Gelände ausmachen. Sie bewegten sich entlang der "Serra Giannicola Grande".
Am 17.01. ereignete sich am Osthang bei Giarre ein Erdbeben der Stärke 2.7. In der gleichen Region kam es am 21.01. erneut zu einem Erdbeben der Stärke 3.0. Die Hypozentren dieser Beben lagen in geringer Tiefe [3].
Der vulkanische Tremor schwankt auf mittlerem Niveau. Er zeigt seit dem 19.01. an den zentralen und südlichen Stationen einen steigenden Trend [4].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Janvier 2005
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Comunicati
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Localizzazioni
  4. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico


09. Januar 2005:

Sehr gutes Wetter ermöglichte in den letzten Tagen endlich wieder einmal die Beobachtung der eruptiven Tätigkeit. Dabei bestätigte sich, dass nach wie vor Lava am Berg austritt. Nach einer wochenlangen Abschwächungsphase verstärkte sich die Aktivität in der letzten Woche wieder. Die Eruption, die nun schon seit 120 Tagen anhält, scheint noch lange nicht vorbei zu sein; im Gegenteil: Eine dichte schwarze Aschefahne über den Gipfelkratern sorgte gestern für Aufregung. Einige Medien berichteten bereits über einen neuen Ausbruch.

Hier nun die Details:
Die zwei Schlote (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) am Westrand vom "Valle del Bove" fördern weiterhin Lava. Am 03.01. konnte ich über die Webcams eine verstärkte Lavaproduktion am Schlot auf 2350 m Höhe beobachten. Eine neue Lavafront wälzte sich dem steilen Hang an der "Serra Giannicola Grande" hinab und erreichte ca. 2000 m Höhe. Daneben konnte ich viele kleine Ströme beobachten die vom Schlot auf 2620 m Höhe gespeist wurden. Sie beschränkten sich auf ein Gebiet oberhalb von 2000 m. Laut I.N.G.V. erreichte die Front des längsten Lavastroms inzwischen 1700 m hohes Gelände.

Die Lavaströme vom Südwestrand (Schiena dell Asino) des "Valle del Bove" aus gesehen:
Webcam-Foto vom 03.01.2005
Foto vom 03.01.05: Webcam 3, Etna Trekking

Rechts unten kann man die neue Lavafront erkennen. Der dazugehörende Lavastrom vom Schlot auf 2350 m Höhe kommt von links oben, wird weiter oben jedoch von Felsen verdeckt. Weiter hinten die vielen kleinen Ströme des anderen Schlots.

In der letzten Woche gab es keine nennenswerte seismische Aktivität [2]. Der vulkanische Tremor schwankt auf mittlerem Niveau und zeigt seit dem 03.01. einen deutlichen Aufwärtstrend. Teilweise wurden wieder die hohen Werte erreicht, die im Oktober 2004 gemessen wurden [3].

Am Morgen des 08.01.05 zeigte Etna Trekking Webcam 1 folgendes Bild:
Webcam-Foto vom 08.01.2005
Schwarze Asche steigt aus dem Südostkrater (rechts oben) auf und ein kräftiger Wind treibt sie als dunkle Rauchfahne in südwestliche Richtung. Die Asche scheint aus einem kollabierten Teil des Kraters zu kommen. Daneben wird auch weißer Dampf freigesetzt.
Dieser östliche Bereich des Südostkraters kollabierte Ende Oktober 2004. In den letzten Wochen kam es zu weiterem Kollaps, dabei wurde immer wieder etwas Asche (altes Material) freigesetzt. Am 05.01.05 verstärkte sich dann die zeitweillige Freisetzung von Asche. Mit Sonnenaufgang wurde dann am 08.01.05 die neue große Aschefahne gesichtet. Die Freisetzung von Asche hielt bis ca. 12:00 Uhr an. Die Asche sah relativ frisch aus, es konnte dabei jedoch keine Glut oder Lava beobachtet werden. In der heutigen Nacht konnte man allerdings schwaches glühen am Südostkrater beobachten. Laut I.N.G.V. kann das gestrige Ereignis eine Fortsetzung der Aktivität der letzten Tage sein [1]. Es könnte sich somit nur um ein weiteres stärkeres Kollapsereignis handeln. Eine Wiederholung dieses Ereignisses in den nächsten Tagen kann nicht ausgeschlossen werden.

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Comunicati
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Localizzazioni
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico


02. Januar 2005:

Wolken, Schnee und Nebel verhinderten in den letzen Tagen praktisch ständig die Beobachtung der eruptiven Tätigkeit.

Am 27.12.04 konnte ich über eine Webcam nur wenige, kurze, kleine Lavaströme beobachten. Sie bewegten sich auf ca. 2000 - 2100 m Höhe. Innerhalb der letzten Woche scheint sich die Eruption somit weiter abgeschwächt zu haben.
Am 27.12.04 kam es am Osthang des Ätna zu einer Serie leichter Erdbeben (Stärke <2). Die Hypozentren dieser Beben lagen in 4 - 5 Km Tiefe [1].
Der vulkanische Tremor schwankt auf mittlerem Niveau und zeigte, insbesondere an den nördlichen bzw. nordwestlichen Stationen, seit dem 26.12.04 einen deutlichen Aufwärtstrend. Seit dem 01.01.05 ist der Tremor jedoch wieder deutlich zurückgegangen [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Localizzazioni
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico


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