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Ätna Update (08.09. - 29.09.2004)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


29. September 2004:

Leider wurden die Beobachtungen in den letzten Tagen durch schlechtes Wetter behindert. Auf jeden Fall fließt weiterhin Lava aus den zwei Schloten (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) am Westrand vom "Valle del Bove". In zwei Strömen ergießt sie sich in das unbewohnte Tal. Auch die Förderrate ist konstant geblieben und liegt bei etwa 3-4 m3/s [2].
Am 27.09. wurde die Front des längsten Lavastroms auf einer Höhe von 1700 m beobachtet. Nördlich von diesem Strom hatte sich ein Teilstrom abgezweigt der auf 1850 m hohem Gelände unterwegs war.
Der andere Lavastrom (vom Schlot auf 2350 m Höhe) befand sich am 27.09. weiterhin auf 1900 m Höhe. Auch hier hatte sich ein Teilstrom gebildet [1].
Am 27.09. wurde an den Gipfelkratern eine Emissionsrate von 4000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 28.09. waren es nur 1500 Tonnen/Tag [2].
Am 26.09. ereignete sich ein leichtes Erdbeben (Stärke 1.9) an der Südostflanke des Ätna [3].
Der vulkanische Tremor (schwache Beben durch Magmabewegungen) hatte am 26.09. weiter zugenommen und sich seit dem 27.09. stabilisiert. Er konzentriert sich auf die Südflanke des Ätna [4].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati
  3. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Sismologia/Localizzazioni
  4. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Sismologia/Tremore vulcanico


26. September 2004:

Seit etwa 14 Tagen fließt jetzt schon Lava aus den zwei Schloten (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) am Westrand vom "Valle del Bove". In zwei Strömen ergießt sich die Lava hinab in das unbewohnte Tal. Die Förderrate am Schlot auf 2620 m Höhe hat sich in den letzten Tagen nicht verändert und liegt bei ca. 3-4 m3/s. Am zweiten Schlot hat sie sich etwas abgeschwächt [2].
Der längste Lavastrom (vom Schlot auf 2620 m) ist auf einer Höhe von 1750 m zum Stillstand gekommen, da sich ein neuer Teilstrom gebildet hat. Er fließt nördlich vom Hauptstrom und hat inzwischen 1800 m hohes Gelände erreicht.
Der andere Lavastrom ist inzwischen auf 1900 m Höhe angekommen. Er dürfte in den nächsten Tagen jedoch kaum noch voran kommen, da er durch Hindernisse im Gelände und verminderte Förderrate geschwächt wird [1].
Am 24.09. wurde an den Gipfelkratern eine Emissionsrate von 1300 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Ein für die aktuelle Eruption durchschnittlicher Wert. Am 25.09. waren es dagegen 4500 Tonnen/Tag [2]! Das ist der höchste Wert innerhalb dieser Eruption.
Am 25.09. ereignete sich ein leichtes Erdbeben (Stärke 2.4) in der Nähe der Ortschaft Zafferana am Ostrand vom Valle del Bove [3].
Der vulkanische Tremor hat gestern weiter zugenommen [4]!

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati
  3. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Sismologia/Localizzazioni
  4. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Sismologia/Tremore vulcanico


24. September 2004:

Die Lage ist nahezu unverändert. Die beiden Schlote (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) setzen weiterhin Lava frei, die in das unbewohnte Tal "Valle del Bove" hinab fließt. Die Förderrate am Schlot auf 2620 m Höhe beträgt 3-4 m3/s und ist somit in den letzten Tagen konstant geblieben. Am zweiten Schlot wurden nur 0,5 m3 Lava/s freigesetzt. Die Front des längsten Lavastroms (vom Schlot auf 2620 m) ist auf einer Höhe von 1710 m angekommen und befindet sich südlich vom Monti Centenari [1].
Am 23.09. wurde an den Gipfelkratern eine Emissionsrate von 750 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das ist weniger als in den vergangenen Tagen [2].
Am 22.09. ereignete sich ein leichtes Erdbeben (Stärke 2.0) am Südostrand vom Valle del Bove [3].
Der vulkanische Tremor hat gestern leicht zugenommen [4].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati
  3. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Sismologia/Localizzazioni
  4. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Sismologia/Tremore vulcanico


22. September 2004:

Die beiden Schlote (auf 2620 m bzw. 2350 m Höhe) setzen weiterhin Lava frei. In zwei Strömen fließt sie dem Steilhang in das unbewohnte Tal "Valle del Bove" hinab. Die Förderrate beträgt insgesamt ca. 4 m3/s und ist somit in den letzten Tagen recht konstant geblieben. Der Lavastrom vom Schlot auf 2620 m Höhe ist inzwischen bis auf eine Höhe von 1740 m hinab geflossen und befindet sich südlich vom Monti Centenari.
Der andere Strom hat 2100 m erreicht. Bei beiden Strömen haben sich Lavatunnel gebildet. Aus einigen Skylights (Öffnungen in der Tunneldecke) tritt immer mal wieder Lava aus. Diese "Überschwemmungen" formen dabei kurze kleine Ströme [1].
Am 21.09. wurde an den Gipfelkratern eine Emissionsrate von 1900 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen [2]. Das ist zwar ein erhöhter, für Ätna-Verhältnisse aber noch durchschnittlicher Wert.

Dieses Bild der INGV-Webcam in Milo zeigt das Valle del Bove mit den beiden Lavaströmen (links der südlichste aus 2350 m Höhe und rechts der längere aus 2620 m Höhe):
Webcam-Foto vom 22.09.2004
Milo-Webcam der I.N.G.V.

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati


20. September 2004:

Die zwei Schlote (vom 10.09. auf 2620 m Höhe und vom 13.09. auf 2350 m Höhe) setzen weiterhin Lava frei. Ihre Förderrate ist in den letzten Tagen recht konstant geblieben, aber sie ist geringer als am Anfang der Eruption.
Die beiden Lavaströme fließen weiterhin dem Steilhang in das unbewohnte Tal "Valle del Bove" hinab. Die neue Front des Lavastroms, der aus dem älteren Schlot austritt, ist inzwischen auf 1950 m Höhe angekommen. Dieser Strom hat eine Länge von 1,5 Km erreicht und fließt teilweise in einem Tunnel.
Bei dem anderen Lavastrom hat sich ebenfalls ein Tunnel gebildet; hier läuft die Lava immer wieder über und bewegt sich parallel zum Kanal/Tunnel. Dieser Strom ist inzwischen 700 m lang und hat 2100 m Höhe erreicht [1].
Die Menge des Schwefeldioxids, die von den Gipfelkratern des Ätnas freigesetzt wurde, varierte in den letzten Tagen recht stark: Am 18.09. waren es 2300 Tonnen und am 19.09. 1000 Tonnen/Tag [2].

Blick auf das Valle del Bove mit den Lavaströmen (an den kleinen Rauchfahnen zu erkennen) und dem Schlot auf 2620 m Höhe (größere Rauchwolke am Hang in der rechten Bildmitte):
Webcam-Foto vom 20.09.2004
Milo-Webcam der I.N.G.V.

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati


17. September 2004:

Die Aktivität der zwei Schlote am Westrand vom Valle del Bove hat sich leicht abgeschwächt. Der Schlot auf 2620 m Höhe fördert die Lava nur noch mit einer Rate von 2-3 m3/s und die leichte explosive Tätigkeit hat aufgehört. Der östliche, also der vom Schlot am weitesten entfernte Teil des Lavastroms ist zum Stillstand gekommen. Es hat sich aber ein neuer Teilstrom gebildet der nun südlich vom Hauptsrom hangabwärts fließt. Der Lavastrom des anderen Schlots (auf 2350 m Höhe gelegen) verharrt auf 2000 m Höhe [1].
Auch der Ausstoß von Schwefeldioxid durch die Gipfelkrater ist wieder leicht zurückgegangen. Gestern und heute waren es 1000 bzw. 1050 Tonnen, vorgestern waren es noch 1200 Tonnen [2]. In einem der Hauptkrater, der Bocca Nuova, hat sich die Temperatur auf 250°C erhöht [1].
Heute um 15:42 Uhr kam es in 8 Km Tiefe zu einem Erdstoß der Stärke 2,6. Außerdem ist der Tremor leicht angestiegen [1].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati


16. September 2004:

Aus den zwei Schloten am Westrand vom Valle del Bove tritt weiterhin Lava aus und fließt in das unbewohnte Tal. Allerdings hat sich die Förderrate etwas verringert [1]. Der Südostkrater (einer der Gipfelkrater), an dessen Basis die Eruption ihren Anfang genommen hat, dampft weiterhin sehr stark. Insgesamt wurden am 15.09.2004 1200 Tonnen Schwefeldioxid von den Gipfelkratern freigesetzt. Am 14.09. waren es nur 500 Tonnen (der Normalwert des Ätna liegt meist unter 500 Tonnen am Tag) [2].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati


15. September 2004:

Weiterhin setzen die zwei Schlote am Westrand vom Valle del Bove Lava frei. Am Schlot auf 2620 m Höhe wird die Lava mit einer Rate von 3 m3/s gefördert. Hier kommt es auch zu kleinen Explosionen die Lavafetzen in die Luft schleudern. Der neue Schlot auf 2350 m Höhe setzt 1 m3/s frei. Sein Lavastrom ist auf einer Höhe von 2000 m angekommen und fließt in Richtung Monti Centenari. Die Front des anderen Lavastroms befindet sich auf 1920 m Höhe am Monti Centenari [1]. Dieser Lavastrom fließt durch einen breiten Lavakanal der auf 30 m Länge einen Tunnel aufweißt [2].
Inzwischen gibt es von Charles Riviere eine neue Seite mit beeindruckenden Fotos und Filmen der Eruption.

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. INGV-Sezione di Catania. 2004. Eruzione dell'Etna 2004/Comunicati


14. September 2004:

Gestern um 12:35 hat sich ein neuer Schlot geöffnet. Und zwar im Gebiet "Serra Giannicola Grande" auf 2350 m Höhe und ca. 400 m vom bisherigen Schlot (vom 10.09.04 auf 2620 m Höhe) entfernt. Der von ihm freigesetzte Lavastrom hatte nach etwa 1,5 Stunden eine Strecke von 30 m zurückgelegt [1].
Unterdessen setzt der Schlot auf 2620 m Höhe weiterhin Lava frei. Dabei kommt es immer wieder zu kleinen Explosionen durch die aufsteigenden Gase. Die Förderrate ist unverändert und die Lava fließt weiterhin in das unbewohnte Valle del Bove. Die Front befindet sich am Fuss vom Monti Centenari auf 1900 m Höhe [2]. Da das Gelände dort aber zunehmend flacher wird, ist eine stärkere Ausdehnung nach Osten (also weiter hangabwärts) vorerst wohl nicht zu erwarten. Die nächste Ortschaft ist Zafferana. Sie ist noch etwa 6 Km entfernt. Somit besteht zur Zeit absolut keine Gefahr für bewohnte Gebiete.

Dieses Foto, das gestern von der Webcam am Osthang bei Milo aufgezeichnet wurde, zeigt rechts den Lavastrom vom Schlot aus 2620 m Höhe. In der linken unteren Bildhälfte kann man einen schmalen leuchtenden Streifen erkennen. Dabei handelt es sich um den neuen Schlot auf 2350 m Höhe:
Webcam-Foto vom 13.09.2004
Milo-Webcam der I.N.G.V.

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. Hotel Corsaro


13. September 2004:

Die Eruption am Ätna hat sich weiter verstärkt. Aus der eruptiven Spalte auf 2620 m Höhe wird die Lava inzwischen mit einer Rate von 4-5 m3/s gefördert. Dabei kommt es zu kleineren Explosionen die Lavafetzen bis zu 8 m hoch schleudern. Die Lava fließt weiterhin in einem Lavakanal in Richtung Ost/Südost. An dem Lavakanal hat inzwischen Tunnelbildung eingesetzt (Anmerkung: Dank der Ausbildung eines Lavatunnels kann die Lava deutlich größere Distanzen überwinden, da sie vor Abkühlung geschützt wird). Der Lavastrom ist ca. 1 Km lang und reicht bis zur Basis des Monti Centenari auf 1950 m Höhe [1]. Direkt an der eruptiven Spalte wurde eine neue Webcam installiert. Sie zeigt im Moment allerdings noch ein Standbild, soll aber bald laufen [2].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004
  2. Hotel Corsaro


12. September 2004:

Am 11.09. um 11:30 Uhr hatte der Lavastrom den Fuß des Monti Centenari (im Valle del Bove) auf 1900 m Höhe erreicht. Der Lavastrom wird mit einer durchschnittlichen Förderrate von 3 m3/s immer noch gut gespeist. Im Oberen Teil ist er nur etwa 2,50 m breit und fließt in einem kleinen Lavakanal. Im Gebiet "Serra Giannicola Piccola" ist der Strom ca. 4 m breit. Hier konnten schöne Lavakaskaden beobachtet werden (das Gelände dort ist recht steil) [1].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004


10. September 2004:

Heute um 06:45 hat sich ein neuer Schlot auf 2620 m Höhe geöffnet und zwar in dem Gebiet in dem sich gestern bereits Spalten geöffnet hatten (Westrand vom Valle del Bove). Aus dem Schlot tritt eine ganz ordentliche Menge an Lava aus (3 m3/s). Durch den Kontakt mit dem Schnee, der sich unter der Asche der 2002-03 Eruption gehalten hat, kommt es zu kleineren Explosionen. Der Lavastrom ist 8 m breit und fließt in östliche Richtung (zum Monti Centenari). Um 18:00 Uhr war der Lavastrom auf 2250 m Höhe hinabgeflossen [1].
Die Gegend in der der Lavastrom unterwegs ist (Valle del Bove), ist unbewohnt und eine unmittelbare Gefahr für die nächsten Ortschaften (Milo und Zafferana)  besteht zur Zeit nicht.

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Septembre 2004


08. September 2004:

Gestern hat am Ätna möglicherweise eine neue Flankeneruption begonnen. Hier eine von mir übersetzte Volcano-News-Meldung der SVE [1]:
"Am 7.September um ca. 10:30 Uhr MESZ begann eine effusive Eruption am Gipfel des Ätna. Eine in in eine Richtung von 110° Grad verlaufende, 230 m lange eruptive Spalte öffnete sich an der Basis des Südostkraters, ohne dabei nennenswerte seismische Aktivität zu erzeugen. Ein entgaster Lavastrom ergoss sich aus der Basis der Spalte und breitete sich in Richtung Valle del Bove aus. Der Lavstrom hatte eine sehr geringe Flussrate (zwischen 0,2 und 0,5 m3/s), war ca. 1 m dick, 10 m breit und bis zu 250 m lang. Am Morgen des 08. September schien der Lavastrom nicht mehr länger gespeist zu werden, jedoch dehnt sich die eruptive Spalte weiter hangabwärts aus. Das eruptive Ereignis ist nicht von Seismik oder von explosiver Aktivität begleitet. Allerdings entwickelt sich die Situation im Moment noch weiter..."

Hintergrundinformationen und eigene Einschätzung:

Ich bin zwar kein Experte, beschäftige mich aber schon einige Jahre mit dem Ätna und habe ihn schon mehrmals besucht. Daher hier meine eigene Einschätzung der Situation:
Seit dem Ende der 2002-2003 Eruption, im Januar 2003, kam es am Ätna zu keiner nennenswerten Aktivität. An den Hauptkratern (Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater) gab es die übliche Freisetzung von Gasen und Dampf. Der Südostkrater, der von 1997 - 2001 fast ständig sehr aktiv war, zeigte praktisch keinerlei Aktivität. Es gab auch nur einzelne, leichte Erdbeben. Nur im August 2003 wurde im Nordostkrater für wenige Stunden frische Lava (schwache strombolianische Aktivität) gesichtet. Im Februar 2004 wurde etwas Asche freigesetzt.
Die Experten erwarteten eine neue Flankeneruption, die in der momentanen Aktivitätsphase des Ätna, so etwa alle 1 - 2 Jahre auftritt. Die Frage ist nun, ob es sich bei der neuen Eruption die gestern an der Basis des Südostkraters begann, tatsächlich um eine neue Flankeneruption handelt.
Was im Moment dagegen spricht, ist die geringe Aktivität der Hauptkrater und die Abwesenheit starker Seismik, sowie die Tatsache dass die Lava sehr stark entgast ist. Allerdings breiten die Spalten sich weiter hangabwärts aus und die Eruption an der Basis der Spalte hat sich abgeschwächt. Dies spricht für eine Flankeneruption. Ein Szeneraio währe, dass sich die Spalten noch weiter hangabwärts (nach Osten in das unbewohnte Valle del Bove) ausbreiten und die Eruption dann mit voller Wucht losbricht (Aufstieg einer größeren Menge Magma im Berg). Die Lavaströme könnten dann, je nach Förderrate, in einigen Tagen oder Wochen (ggf. sogar Monate) die Ortschaften am Osthang (z.B. Milo, Fornazzo, Zafferana) erreichen (wie in den Jahren 1979 oder 1991-1993).
Eine andere Variante ist die, dass sich in den letzten 20 Monaten Inaktivität, so viel Druck und Magma aufgestaut hat, dass es jetzt einfach einmal entweichen musste, jedoch kein großer Schub Magma im Berg unterwegs ist. Es würde dann nur zu einer schwachen Eruption kommen, die nach einigen Tagen schon wieder vorbei ist, bzw. die sich über viele Wochen oder Monate hinzieht, jedoch nur geringe Mengen Lava freisetzt und auf die Gipfelkrater (Südostkrater) beschränkt bleibt, also die "persistent activity" die für Touristen recht schön zu beobachten und eher ungefährlich ist (wie 1999).
Vom Gefühl her tendiere im Moment eher zur zweiten Variante. Allerdings fehlen mir noch zu viele Informationen und ich bin ja auch kein Experte. Ausserdem macht die Natur, sowieso was sie will. Lassen wir uns also überraschen!

Quellen:
  1. Société Volcanologique Européenne (SVE)


Frühere Updates gibt es von mir nicht! Hier sei auf die Etna-News von Boris Behncke verwiesen (in Englisch). Dort gibt es auch eine umfassende Beschreibung aller Eruptionen seit 1971.

Eine Übersicht aller Updates finden Sie im Archiv.