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Ätna Update (06.04. - 29.06.2018)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


29. Juni 2018

Auch in der vergangenen Woche verhielt sich der Ätna relativ ruhig. Die seismische Aktivität blieb erhöht und am Nordostkrater konnte ich wieder leichte Ascheemission beobachten.

Schlechtes Wetter behinderte auch in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden konnte ich die gewohnten Gasemissionen erkennen. Diese konzentrierten sich nach wie vor auf den nordwestlichen Abschnitt der Bocca Nuova und waren meist pulsartig. Am Kollapsschlot der Voragine wurde ebenfalls pulsartig Gas ausgestoßen. Die Freisetzungen waren wie bereits seit einiger Zeit nur leicht bis mäßig. Am Nordostkrater konnte ich sporadische Emission von dünnen bräunlichen Aschewolken beobachten. Ein Zeichen, sich dass der Kollaps seines Kraterbodens fortsetzt. Die Gasemissionen erschienen mir am Nordostkrater etwas stärker als in den Vorwochen. Allerdings könnten sie auch durch die hohe Luftfeuchtigkeit kräftiger als üblich gewirkt haben.

Im Zeitraum vom 18.06. bis 24.06. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück. Die Messwerte lagen gelegentlich oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) deutlich an [1].

Im Zeitraum vom 18.06. bis 24.06. konzentrierte sich die Infraschallaktivität zunächst auf die Bocca Nuova, ging jedoch ab dem 21.06. deutlich zurück und war dann auf verschiedene Punkte im Gipfelkraterbereich verteilt [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale erkennbar. Der Tremor schwankte auf niedrigem Niveau [2].

Am 22.06. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 22.06. wurde am Monte Intraleo (Südwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.7 registriert. Am 24.06. ereignete sich östlich von Biancavilla (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.8. Am gleichen Tag wurde nordöstlich von Paternò (Südflanke) ein Beben mit einer Stärke von 1.9 gemessen. Am 25.06. kam es südwestlich von Belpasso (Südwestflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.6. Am gleichen Tag wurden im Raum Ragalna (Südwestflanke) zwei Beben registriert. Diese hatten Magnituden von 1.9 und 2.3. Am 25.06. kam es auch am Monte Grosso (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 26.06. ereigneten sich am Monte Centenari (Ostflanke) mehrere sehr schwache Beben. Hier erreichte das Stärkste eine Magnitude von 1.5. Am 27.06. ereignete sich am Monte Scavo (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag kam es in der Gegend des Monte Arcimis (Südflanke) zu zwei sehr schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.5 erreichte [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 18/06/2018 - 24/06/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


22. Juni 2018

Auch in den vergangenen 14 Tagen blieb die Seismik am Ätna etwas erhöht und konzentrierte sich vor allem auf die Süd- und Ostflanke. Unterdessen schwächten sich die Ascheemissionen am Nordostkrater ab und an den übrigen Gipfelkratern blieb es bei den gewohnten Gasemissionen.

Schlechtes Wetter behinderte in den letzten beiden Wochen zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater des Ätna mittels Webcams. An den wolkenfreien Tagen war ihre Aktivität weiterhin durch kräftige und pulsartige Gasemission am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova charakterisiert. Am Kollapsschlot der Voragine konnte ich über die Webcams leichte bis mäßige, pulsartig verstärkte Gasfreisetzung beobachten. Am Nordostkrater wurde nur sehr wenig Gas emittiert. Anfangs konnte ich dort häufig noch den Ausstoß dünner bräunlicher Aschewolken beobachten. Diese Emissionen schwächten sich im Laufe der letzten Woche jedoch ab. Am Südostkraterkomplex setzten Fumarolen anhaltend etwas Gas und Dampf frei.

Im Zeitraum vom 04.06. bis 10.06. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche etwas an. Die Messwerte lagen gelegentlich oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum blieben die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) unverändert.
Die jüngste Messkampagne zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 05. Juni durchgeführt wurde, zeigte weiterhin einen leichten Anstieg von 3He [1].
Vom 11.06. bis 17.06. nahmen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche etwas zu und lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. In der selben Woche blieben die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) nahezu unverändert [2].

Im Zeitraum vom 04.06. bis 10.06. war die Infraschallaktivität niedriger als in der Vorwoche und konzentrierte sich weiterhin auf den Bereich der Bocca Nuova [1].
In der Woche vom 11.06. bis 17.06. nahm die Infraschallaktivität ab dem 15.06. etwas zu. Quelle war nach wie vor der Bereich der Bocca Nuova [2].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten 14 Tagen im Abstand von wenigen Minuten immer wieder schwache langperiodische Signale erkennbar. Nach einem schnellen Rückgang am 10. Juni unterlag der Tremor an den nachfolgenden Tagen wieder einem leicht steigenden Trend, ging am 14.06. erneut zurück und stieg dann wieder etwas an. Insgesamt schwankte er jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau [3].

Zwischen dem 07.06. und 12.06. wurden am Monte Centenari (Ostflanke) einige schwache Beben registriert. Das Stärkste erreichte dabei eine Magnitude von 1.5. Am 08.06. kam es nordwestlich von Adrano (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 08.06. wurde nordöstlich von Bronte (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Am 11.06. ereignete sich östlich von Ragalna (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.8. Am gleichen Tag kam es bei Belpasso (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 12.06. wurde bei Santa Tecla (Südostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.5 verzeichnet. Am 13.06. ereignete sich im Raum La Montagnola - Rifugio Sapienza (Südflanke) eine Serie relativ schwacher Beben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1.6. Die Beben ereigneten sich in Tiefen zwischen 4 und 8 Km. Am 14.06. wurde am Monte Frumento Supino (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 15.06. kam es am Monte Centenari zu mehreren leichten Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.9 erreichte. Am 17.06. kam es am Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 19.06. wurde bei Ragalna ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Am 20.06. wurde nordwestlich von Bronte (Nordwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.7 gemessen. An diesem Tag kam es am Monte Scorsone (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 20.06. ereignete sich am Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6. Am 21.06. wurde dort ein Beben der Stärke 1.5 registriert [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 04/06/2018 - 10/06/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 11/06/2018 - 17/06/2018
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


08. Juni 2018

In den letzten zwei Wochen setzte der Ätna seinen unruhigen Schlaf fort. Es kam zu tiefsitzenden Explosionen in der Bocca Nuova und zu Kollaps mit leichten Ascheemissionen im Nordostkrater. Die Seismik blieb erhöht.

In den vergangenen 14 Tagen kam es am Ätna zu den gewohnten Gasemissionen. Diese waren im nordwestlichen Abschnitt der Bocca Nuova weiterhin am kräftigsten und häufig pulsartig verstärkt. Am Kollapsschlot der Voragine wurde anhaltend etwas Gas emittiert. Am Nordostkrater konnte ich immer wieder die Freisetzung von dünnen bräunlichen Aschewolken beobachten. Am Südostkraterkomplex wurde im Gebiet des Sattelkegels etwas Gas emittiert. Auch im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters war leichte Gasemission erkennbar.

Am 25. Mai wurden die Gipfelkrater von INGV-Personal besucht. Hier eine Zusammenfassung des Berichts:
Der Schlot am Kraterrand der Voragine, der sich am 07.08.2016 geöffnet hatte, setzt unverändert Gas frei. Die Temperatur ist mit Werten von bis zu 150°C gegenüber der letzten Messung vom 26. April praktisch unverändert.
Am alten und neuen Südostkrater wird nur wenig Gas emittiert. Ascheemissionen sind nicht zu sehen.
Der Boden des Nordostkraters ist nahezu komplett mit Schutt blockiert und die Gasemissionen sind auf zwei kleine Fumarolensysteme, sowie einen Schlot reduziert. Die Fumarolensysteme befinden sich an der inneren westlichen Kraterwand bzw. auf dem Kraterboden. Der Schlot ist im Bereich des nördlichen Kraterbodens lokalisiert und ist durch ständige Kollapsereignisse charakterisiert. Dabei werden gelegentlich dünne, bräunlich-gelbe Aschewolken emittiert. Die Fumarolen am Kraterboden weisen wie bei der letzten Messung Temperaturen von ca. 100°C auf.
Der Krater der Bocca Nuova ist durch anhaltende pulsartige Gasemission geprägt. Aus dem Schlot im nordwestlichen Abschnitt des Kraters sind donnernde Geräusche hörbar. Die Temperaturen sind dort mit Werten von bis zu 200°C etwas niedriger als bei der letzten Messung im April. Bergführer berichten unterdessen von schwacher und diskontinuierlicher strombolianischer Aktivität die sich in der Tiefe dieses Schlotes ereignet [1].

Im Zeitraum vom 21.05. bis 27.05. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche zurück. Die Messwerte lagen gelegentlich oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 6.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) etwas an, womit sich ein seit April vorhandener Trend zu höheren Werten bestätigte. Die letzte Messkampagne zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 25. Mai stattfand, zeigte erneut einen leichten Anstieg von 3He. Somit setzte sich der seit April 2017 anhaltende Trend zu höheren Werten fort [1].
Vom 28.05. bis 03.06. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater im Vergleich zur Vorwoche erneut zurück. Die Messwerte lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum blieben die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) praktisch unverändert [2].

Im Zeitraum vom 21.05. bis 27.05. blieb die Infraschallaktivität vergleichbar niedrig mit der Aktivität der Vorwoche und konzentrierte sich weiterhin auf den Bereich von Bocca Nuova und Voragine. Ab dem 25.05. nahm die Häufigkeit der Ereignisse an der Bocca Nuova etwas zu [1]. Vom 28.05. bis 03.06. hielt sich die Infraschallaktivität auf ähnlichem Niveau wie in der Vorwoche, konzentrierte sich in den ersten Tagen jedoch mehr auf die Voragine. Ab dem 02. bis 03. Juni wechselte sie dann wieder zur Bocca Nuova [2].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren bis zu dem 31.05. häufig kleine scharfe Signale erkennbar. Sie traten meist in einem Abstand von wenigen Minuten auf und erinnerten an Explosionssignale. Während den nachfolgenden Tagen wurden sie seltener und schwächer. Auch die Intensität der im Abstand von einigen Minuten auftretenden schwachen langperiodischen Signale ging etwas zurück.
Der Tremor stieg bis zum 28. Mai allmählich an, ging dann wieder etwas zurück und stieg nach kurzer Zeit erneut an und hielt sich bis zum 02.06. auf leicht erhöhtem Niveau. Anschließend ging er wieder deutlich zurück [3].

Am 25.05. kam es im Raum Milo - Monte Fontane (Ostflanke) zu einer Erdbebenserie. Die meisten Beben hatten Magnituden um 2.0, wobei das Stärkste eine Magnitude von 3.3 erreichte. Die Beben ereigneten sich in Tiefen zwischen 14 und 20 Km. Vom 27.05. bis 29.05. kam es im Raum Monte Intraleo - Monte Lepre (Westflanke) zu einer ausgeprägten Erdbebenserie. Viele der Beben waren sehr schwach und erreichten Magnituden um 1.5. Die stärkste Erschütterung wurde mit einer Magnitude von 2.6 registriert. Die Hypozentren der Beben lagen in 4 - 7 Km Tiefe. Am 29.05. kam es am Monte Arcimis (Südflanke) zu einem Erdbeben mit einer Stärke von 1.6. Am gleichen Tag wurden am Monte Centenari (Ostflanke) mehrere Beben verzeichnet. Hierbei erreichte das Stärkste eine Magnitude von 2.4. Am 29.05. kam es außerdem im Gebiet des Rifugio Citelli (Ost-/Nordostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.6. Am 02.06. ereignete sich im Raum Milo - Zafferana (Ostflanke) eine ausgeprägte Erdbebenserie. Das stärkste Beben wurde dabei mit einer Magnitude von 3.4 registriert. Die Hypozentren dieser Beben lagen in ca. 5 - 7 Km Tiefe. Am 03.06. kam es im Gebiet nordwestlich des Monte Centenari zu einigen sehr schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.5 erreichte. Am 03.06. kam es südöstlich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) zu einer Erdbebenserie. Hier wurde das stärkste Beben mit 2.3 registriert. Die Beben ereigneten sich in 4 - 6 Km Tiefe. Am gleichen Tag wurde nördlich von Punta Lucia (Nordflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.9 beobachtet. Zwischen dem 03.06. und dem 07.06. gab es Monte Centenari einige meist sehr schwache Beben. Das Stärkste wurde mit einer Magnitude von 1.5 registriert. Am 07.06. kam es Monte Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 07.06. wurde bei Pozzillo (Südostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.8 verzeichnet [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 21/05/2018 - 27/05/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 28/05/2018 - 03/06/2018
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


25. Mai 2018

Auch in den vergangenen zwei Wochen blieb die seismische Aktivität des Ätna etwas erhöht und konzentrierte sich zuletzt auf die Nord- bzw. Ostflanke des Berges. An den Gipfelkratern kam es zu den üblichen Gasemissionen. Nennenswerte Aschefreisetzungen konnte ich in den letzten Tagen dort nicht mehr beobachten.

In den letzten beiden Wochen behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden zeigten sich die gewohnten Gasemissionen. Diese waren am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova nach wie vor am stärksten und meist pulsartig. Am Sattelkegel auf dem Grat zwischem alten und neuen Südostkrater war am 13. Mai eine kleine pilzförmige Aschefreisetzung erkennbar. Ansonsten konnte ich dort keine weiteren Ascheemissionen mehr beobachten. Am Kollapsschlot der Voragine wurde mäßig Gas emittiert und am Nordostkrater war nur wenig Gasfreisetzung erkennbar.

Im Zeitraum vom 07.05. bis 13.05. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche nahezu unverändert. Die Messwerte lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum blieben auch die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) auf ähnlichem Niveau wie in der Vorwoche. Die letzte Messkampagne zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 23. April stattfand, zeigte einen weiteren leichten Anstieg von 3He. Sie bestätigte somit einen steigenden Trend der bereits im April 2017 begann [1].
Zwischen dem 14.05. und 20.05. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche an und lagen häufig bei einem Wert von über 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten erreichten Werte von bis zu 9.000 Tonnen SO2 pro Tag [2].

Die Infraschall-Detektion durch Instrumente des LGS registrierte in der Zeit vom 18.05. bis 24.05. ein kontinuierliches Infraschallsignal (Schalldruck < 1 Pa) aus Richtung Bocca Nuova/Voragine, sowie ein vergleichbares, jedoch deutlich schwächeres Signal aus Richtung des Südostkraterkomplexes [5].
Für die Vorwoche liegt kein Bericht vor, jedoch zeigten meine Beobachtungen der Online-Daten ein ähnliches Bild wie in der vergangenen Woche.

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in den vergangenen 14 Tagen immer wieder kleine scharfe Signale erkennbar. Sie traten meist in einem Abstand von wenigen Minuten auf und erinnerten an Explosionssignale. In den letzten Tagen wurden diese Signale jedoch seltener und schwächer. Daneben waren auch alle paar Minuten kleinere langperiodische Signale zu sehen. Der Tremor schwankte nach wie vor auf niedrigem Niveau [3].

Am 12.05. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 3.0. Am 14.05. wurde nordwestlich von Ragalna (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.7 gemessen. Am 17.05. kam es nordöstlich von Randazzo (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 19.05. wurde bei Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.3 gemessen. Am 24.05. kam es an der oberen Nordflanke des Ätna, im Gebiet Punta Lucia - Grotta del Gelo - nördliche Zentralkraterregion zu mehreren Erdbeben. Die stärksten Erschütterungen erreichten dabei Magnituden von 3.0 und 2.2. Die Beben ereigneten sich in ca. 21 Km Tiefe. Am 24.05. wurde bei Giarre (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert. Am 25.05. kam es im Raum Monte Fontane - Monte Scorsone zu einer kleinen Erdbebenserie. Hierbei wurden Magnituden von bis zu 2.7 verzeichnet. Die Beben ereigneten sich in 12 - 20 Km Tiefe [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 07/05/2018 - 13/05/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 14/05/2018 - 20/05/2018
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  5. Laboratorio Geofisica Sperimentale. 2018. Bollettino settimanale dell´attività del vulcano Etna (18 - 24 Maggio 2018)


11. Mai 2018

Die letzte Woche verlief am Ätna ähnlich wie die Vorwochen und es zeigte sich weiterhin etwas erhöhte seismische Aktivität. Heute wurde allerdings am Nordostkrater bräunliche Asche emittiert und am Sattelschlot des Südostkraters gab es ebenfalls eine Aschefreisetzung.

Die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams zeigte in der vergangenen Woche zunächst das gewohnte Bild. Am meisten Gas wurde wieder an der Bocca Nuova und zwar im nordwestlichen Abschnitt des Kraters emittiert. Am Kollapsschlot der Voragine wurde mäßig Gas freigesetzt. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen schwach und auch vom Südostkraterkomplex wurde nur wenig Gas aus dem Gipfelbereich emittiert.
Heute Morgen nach Sonnenaufgang zeigten die Webcams dann die Freisetzung von dünnen bräunlichen Aschewolken aus dem Nordostkrater. Bald zogen jedoch Wolken auf und behinderten die weitere Beobachtung bis zum Abend. Unterdessen lösten sich an der oberen Südflanke die Wolken am Nachmittag wieder auf und um 18:27 Uhr war eine graue, pilzförmige Aschewolke über dem Südostkraterkomplex erkennbar die ca. 200 - 300 m hoch aufstieg.
Sie erzeugte auch eine schwache thermische Anomalie auf der Montagnola-Wärmebildkamera des INGV und wurde vermutlich aus der Gegend des Sattelkegels, der im März/April 2017 zwischen dem alten und dem neuen Südostkrater entstanden war, freigesetzt.

Auf diesem Webcam-Foto kann man die Freisetzung der dünnen bräunlichen Aschewolken aus dem Nordostkrater erkennen. Links davon die Gaswolken aus dem Kollapsschlot der Voragine und direkt links daneben die Gassäule aus der Bocca Nuova. Ganz links ist ein Teil des Neuen Südostkraters zu sehen:
Ascheemission aus dem Nordostkrater
Foto vom 11.05.2018, 08:12 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Im Zeitraum vom 30.04. bis 06.05. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche deutlich an. Die Messwerte lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten wurden mit bis zu 7.000 Tonnen SO2 pro Tag bestimmt. Im gleichen Zeitraum gingen die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) zurück [1].

Die Infraschall-Detektion durch Instrumente des LGS registrierte in der Zeit vom 03.05. bis 10.05. ein kontinuierliches Infraschallsignal (Schalldruck < 0.5 Pa) aus Richtung Bocca Nuova/Voragine. Hinzu kamen einzelne Ereignisse höherer Intensität (Schalldruck < 1 Pa) aus gleicher Richtung [2].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der vergangenen Woche weiterhin im Abstand von 1 - 2 Minuten schwache langperiodische Signale erkennbar. Seit dem 10. Mai zeigen sich jedoch auch sporadisch scharfe Signale die an Explosionssignale erinnern. Der Tremor schwankte auf niedrigem Niveau und unterliegt seit dem 10.05. einem leicht steigenden Trend [3].

Am 02.05. kam es östlich des Monte Spagnolo (Nordwestflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.6. Am 04.05. wurde am Monte Parmentelli (Südwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.7 registriert. Am 05.05. ereignete sich nördlich des Monte Denza (Südwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.5. Am 06.05. kam es bei Pietrafucile (Südostflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 2.4. Weitere schwächere Beben folgten die Stärken von bis zu 1.6 aufwiesen. Am 09.05. wurde südwestlich des Monte Parmentelli ein Beben mit einer Magnitude von 2.0 registriert [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 30/04/2018 - 06/05/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  4. Laboratorio Geofisica Sperimentale. 2018. Bollettino settimanale dell´attività del vulcano Etna (03 - 10 Maggio 2018)


04. Mai 2018

Auch in den letzten zwei Wochen blieb die seismische Aktivität am Ätna erhöht und konzentrierte sich auf die Westflanke. Die Gasemissionen der Gipfelkrater gingen deutlich zurück, dagegen nahm die Temperatur in der Bocca Nuova zu.

In den vergangenen 14 Tagen konnte ich über die Webcams weiterhin kräftige pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova erkennen. Am Kollapsschlot der Voragine wurde nur etwas Gas freigesetzt. Am Nordostkrater konnte ich sporadisch schwache Gasfreisetzung beobachten. Am Südostkraterkomplex wurde im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters anhaltend etwas Gas emittiert. Am Kollapskrater des Neuen Südostkraters konnte ich keine Aschefreisetzungen mehr erkennen.

Wie das INGV mitteilt wurden die Gipfelkrater am 26. April durch INGV-Personal besucht. Hier eine kurze Zusammenfassung des Berichts:
Der Kollapskrater am Rand der Voragine, der sich am 07.08.2016 gebildet hatte, setzt ähnlich reduzierte Gasmengen wie beim letzten Besuch im März frei. Die Temperaturmessung des emittierten Gases mittels Wärmebildkamera ergab Werte von ca. 100°C, was etwas geringer als bei der letzten Messung ist.
Der Boden des Nordostkraters ist nahezu komplett mit Schutt und Geröll überzogen. Gas mit einer Temperatur von ca. 100°C tritt nur an zwei kleinen Fumarolensystemen aus. Diese sind entlang der inneren westlichen Wand des Kraters bzw. auf dem Kraterboden lokalisiert. Gas, sowie sporadisch etwas bräunlich-gelbe Asche wird außerdem aus einer Öffnung auf dem nördlichen Kraterboden emittiert. Hier kommt es immer wieder zu Kollapsereignissen. An dem Frakturensystem das sich von Nord nach Süd zwischen Nordostkrater und Voragine erstreckt zeigt die Wärmebildkamera mit Temperaturen von bis zu ca. 600°C ähnliche Werte wie bei der letzten Messkampagne.
Am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova kommt es zu intensiver pulsartiger Gasemission die manchmal von schwachem Donner begleitet wird. Die Temperatur ist hier deutlich gestiegen und beträgt stellenweise über 400°C.
Am Südostkraterkomplex kommt es zu schwacher und diffuser Gasemission aus einem Fumarolensystem das sich entlang der diversen dort vorhandenen Schlote zieht. Auch aus dem Kollapskrater an der Ostflanke des Neuen Südostkraters und aus dem Sattelkegel wird etwas Gas emittiert [2].

Im Zeitraum vom 16.04. bis 22.04. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche kräftig zurück. Die Messwerte lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum nahmen die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) deutlich zu [1]. In der Zeit vom 24.04. bis 30.04. schwächten sich die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater weiter ab und lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum setzte sich der Trend steigender Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) fort [2].

Die Infraschall-Detektion durch Instrumente des LGS registrierte in der Zeit vom 27.04. bis 03.05. ein kontinuierliches Infraschallsignal (Schalldruck < 0.5 Pa) aus Richtung Bocca Nuova/Voragine, sowie ein ähnliches, jedoch untergeordnetes Infraschallsignal aus Richtung Südostkraterkomplex. Hinzu kamen einzelne Ereignisse höherer Intensität (Schalldruck < 1 Pa) aus Richtung Bocca Nuova/Voragine [5]. Von der Vorwoche liegt kein Bericht des LGS vor, jedoch zeigten meine Beobachtungen der Online-Daten ähnliche Messwerte wie in der letzten Woche.

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten in den vergangenen zwei Wochen nach wie vor schwache langperiodische Signale die im Abstand von ca. 1 - 2 Minuten auftraten. Der Tremor schwankte auf niedrigem Niveau [3].

Am 20.04. kam es westlich von Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am gleichen Tag ereignete sich nordöstlich von Linguaglossa (Nordostflanke) eine kleine Erdbebenserie. Das stärkste Beben hatte dabei eine Magnitude von 2.1. Die Beben lagen in ca. 18 Km Tiefe. Am 22.04. wurde südwestlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.6 registriert. Am 24.04. wurde am Monte Denza (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am gleichen Tag kam es am Monte Palestra (Südwestflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.6. Am 25.04. ereignete sich am Monte Frumento Supino (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.7. Am 26.04. kam es westlich des Monte Minardo (Westflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.9. Am 29.04. begann im Raum westlich bis südwestlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) eine Erdbebenserie die bis zum 02.05. andauerte. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 2.2. Die Beben ereigneten sich in ca. 4 Km Tiefe. Am 30.04. kam es südwestlich des Monte Minardo zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 01.05. wurde südöstlich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.6 verzeichnet [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 16/04/2018 - 22/04/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 22/04/2018 - 30/04/2018
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  5. Laboratorio Geofisica Sperimentale. 2018. Bollettino settimanale dell´attività del vulcano Etna (27 Aprile - 03 Maggio 2018)


20. April 2018

In den vergangenen 14 Tagen nahm die bereits erhöhte seismische Aktivität des Ätna noch etwas zu und konzentrierte sich auf die West- und Ostflanke des Berges. Dagegen hörten die sporadisch auftretenden kleinen, mit Ascheemissionen verbundenen Explosionen am Kollapskrater des Neuen Südostkraters auf.

Während der letzten zwei Wochen konnte ich weiterhin kräftige pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova beobachten. Aus dem seit August 2016 am östlichen Rand der Voragine vorhandenen Kollapsschlot wurde nur mäßig Gas freigesetzt. Im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters emitierten Fumarolen anhaltend etwas Gas oder Dampf. Aus dem Kollapskrater des Neuen Südostkraters konnte ich keine Emissionen von Asche mehr beobachten; diese hatten sich dort seit Januar mal mehr mal weniger häufig ereignet.

Wie das INGV berichtet konnte bei Besuchen der Gipfelkrater durch INGV-Personal am 13. und 14. April ein kontinuierliches Rumoren aus der Tiefe des nordwestlichen Schlotes der Bocca Nuova vernommen werden. Dies wurde durch intensive Gasemission verursacht. Gelegentlich war auch kräftigeres Donnern aus dem Schlot hörbar [2].

Im Zeitraum vom 02.04. bis 08.04. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber der Vorwoche kräftig zurück. Die Messwerte lagen nur selten oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten betrugen bis zu 8.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum stiegen die Boden-Kohlendioxid-Emissionen (Station ETNAGAS) leicht an und folgen somit einem steigenden Trend der im Januar 2018 eingesetzt hat. Die CO2-Emissionen bewegen sich dennoch auf niedrigem Niveau und in dem für den Ätna üblichen Rahmen. Die letzte Messkampagne zur Freisetzung von Heliumisotope (3He/4He - Verhältnis) im Ätna-Gebiet, die am 28. März stattfand, zeigte einen weiteren leichten Anstieg von 3He. Sie bestätigte somit einen steigenden Trend der bereits im April 2017 begann [1]. Zwischen dem 09.04. und 15.04. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater wieder kräftig an und lagen meist oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die Spitzenemissionsraten betrugen bis zu 9.000 Tonnen SO2 pro Tag [2].

Die Infraschall-Detektion durch Instrumente des LGS registrierte in der Zeit vom 06.04. bis 12.04. ein kontinuierliches Infraschallsignal (Schalldruck < 1.0 Pa) aus Richtung Bocca Nuova/Voragine, sowie Ereignisse (bis zu 20 pro Stunde) höherer Intensität (Schalldruck ca. 1-2 Pa) aus der gleichen Quelle [5]. In der Woche vom 13.04. bis 19.04. wurde weiterhin ein kontinuierliches Infraschallsignal (Schalldruck ca. 1.0 Pa) aus Richtung Bocca Nuova/Voragine gemessen. Nach wie vor wurden ca. 20 Ereignisse pro Stunde höherer Intensität aus gleicher Richtung registriert [6].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in den vergangenen zwei Wochen regelmäßig (alle paar Minuten) auftretende schwache langperiodische Signale zu erkennen. Der Tremor an der Station ECNE unterlag einem abnehmendem Trend der am 08.04. begann und bis zum 15.04. andauerte. Anschließend stabilisierte sich der Tremor auf niedrigem Niveau [3].

Am 08.04. begann am Monte Fontane (Ostflanke) eine kleine Erdbebenserie. Diese dauerte bis zum 10.04. an. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 2.0. Die Beben ereigneten sich in einer Tiefe von ca. 6 Km. Zwischen dem 09.04. und dem 15.04. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu einer Serie von relativ schwachen Erdbeben. Die stärkste Erschütterung erreichte hierbei eine Magnitude von 2.1. Die Hypozentren dieser Beben befanden sich in ca. 4 - 5 Km Tiefe. Am 11.04. wurde im Gebiet des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Zwischen dem 10.04. und dem 12.04. wurden im Piano Pernicana (Nordostflanke) mehrere sehr schwache Beben gemessen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1.5. Am 13.04. ereignete sich nördlich von Fleri (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.0. Am gleichen Tag begann im Raum Bronte - Adrano (Südwestflanke) eine intensive Erdbebenserie in 14 - 19 Km Tiefe. Die meisten Erschütterungen wiesen dabei Magnituden zwischen 1.5 und 2.0 auf. Die Stärksten wurde mit einer Magnitude von 2.1 registriert. Am 15.04. kam es am Monte Scavo (Nordwestflanke) zu zwei Beben die Stärken von 2.6 und 2.7 aufwiesen. Am 19.04. wurde am Monte Palestra (Westflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 2.7 registriert [4].


  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 02/04/2018 - 08/04/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 09/04/2018 - 15/04/2018
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  5. Laboratorio Geofisica Sperimentale. 2018. Bollettino settimanale dell´attività del vulcano Etna (06 - 12 Aprile 2018)
  6. Laboratorio Geofisica Sperimentale. 2018. Bollettino settimanale dell´attività del vulcano Etna (13 - 19 Aprile 2018)


06. April 2018

Während den letzten beiden Wochen kam es wieder zu sporadischen Aschefreisetzungen am Kollapskrater des Neuen Südostkraters. Dabei wurde gelegentlich auch heißes Material ausgeworfen. Die seismische Aktivität blieb erhöht.

In den vergangenen 14 Tagen konnte ich über die Webcams kräftige pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova beobachten. Am Kollapsschlot der Voragine wurde nur mäßig Gas freigesetzt. Am Nordostkrater konnte ich zeitweise schwache Gasfreisetzung erkennen. Am Südostkraterkomplex wurde im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters anhaltend etwas Gas emittiert. Am Kollapskrater des Neuen Südostkraters kam es weiterhin zu sporadischen Aschefreisetzungen. Vereinzelt wurde dabei auch wieder heißes Material ausgeworfen.

Dieses Webcam-Foto der auf dem Monte Cagliato stationierten Wärmebildkamera des INGV zeigt die Freisetzung von heißem Material aus dem Kollapskrater des Neuen Südostkraters. Das Material erzeugt kleine thermische Anomalien die sich hier in Form von roten Flecken gut vom kälteren (grünen) Hintergrund abheben:
Freisetzung von heißem Material aus dem Kollapskrater des Neuen Südostkraters
Foto vom 31.03.18, 12:45 Uhr: Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato.

Vom 19.03. bis 25.03. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gegenüber den Messwerten der Vorwoche deutlich an und lagen häufig oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Es wurden Spitzenemissionsraten von über 13.000 Tonnen SO2 pro Tag verzeichnet [1]. Im Zeitraum vom 26.03. bis 01.04. gingen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater wieder deutlich zurück. Die Messwerte lagen zwar weiterhin meist oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag, die Spitzenemissionsraten waren jedoch mit ca. 9.000 Tonnen SO2 pro Tag niedriger als in der Vorwoche [2].

Die Infraschall-Detektion durch Instrumente des LGS registrierte in der Zeit vom 22.03. bis 29.03. ein kontinuierliches Infraschallsignal (Schalldruck < 1.0 Pa) aus Richtung Bocca Nuova/Voragine, sowie einzelne Ereignisse (bis zu 5 pro Stunde) höherer Intensität (Schalldruck ca. 3 Pa) aus gleicher Richtung [5]. Über die vergangene Woche liegt leider noch kein Bericht des LGS vor, jedoch zeigten die Online-Daten ein ähnliches Bild wie in der Vorwoche.

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in den vergangenen zwei Wochen regelmäßig (alle paar Minuten) auftretende schwache langperiodische Signale zu erkennen. Der Tremor an der Station ECNE schwankte auf niedrigem Niveau [3].

Am 23.03. wurde am Monte Scorsone (Ostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.7 verzeichnet. Am gleichen Tag kam es nordwestlich von Adrano (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 25.03. wurde am Monte Centenari (Ostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.5 gemessen. Am gleichen Tag kam es westlich des Monte Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. An diesem Tag wurde auch westlich von Milo (Ostflanke) ein Beben gleicher Intensität registriert. Am 26.03. kam es am Monte Collabasso (Nordwestflanke) zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.8. Am gleichen Tag wurde im Gebiet Case del Vescovo (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 29.03. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben mit einer Magnitude von 1.8 gemessen. An diesem Tag begann am Monte Scorsone eine Erdbebenserie die bis zum 30.03. andauerte. Die Beben erreichten Magnituden von bis zu 2.7 und lagen in einer Tiefe von 12 bis 13 Km. Am 02.04. wurde am Monte Palestra (Südflanke) ein Beben mit einer Stärke von 1.6 registriert. Am 04.04. kam es im Bereich des Zentralkraters zu einem Beben mit einer Magnitude von 2.0 [4].


  1. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 19/03/2018 - 25/03/2018
  2. INGV-Sezione di Catania. 2018. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 26/03/2018 - 01/04/2018
  3. INGV-Sezione di Catania. 2018. Home. TREMORE VULCANICO. ECNE
  4. INGV-Sezione di Catania. 2018. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)
  5. Laboratorio Geofisica Sperimentale. 2018. Bollettino settimanale dell´attività del vulcano Etna (22 - 29 Marzo 2018)


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