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Ätna Update (13.10. - 29.12.2017)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


29. Dezember 2017

Das Jahr 2017 geht am Ätna ruhig zu Ende. Auch in der letzten Woche kam es lediglich zu ruhiger Gasfreisetzung an den Gipfelkratern. Lediglich die seismische Aktivität war etwas erhöht und konzentrierte sich auf die Südwestflanke.

Wolken und Neuschnee behinderten in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Abschnitten waren die gewohnten Gasemissionen erkennbar. Diese waren am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova weiterhin am stärksten. An den übrigen Gipfelkratern wurde nur wenig Gas emittiert.

Am 21. Dezember wurden die Gipfelkrater von INGV-Personal untersucht. Hier eine kurze Zusammenfassung des Berichts:
Am Kollapskrater vom 20./21.11.2017, der sich auf dem Boden des Nordostkraters befindet, kommt es zu Gasemission. Der Kollapsschlot an der Voragine (vom 07.08.2016) setzt merklich weniger Gas frei und auch die Temperatur ist dort gegenüber früheren Messungen deutlich zurück gegangen. Dafür zeigt eine Fumarole die sich an der von Nord nach Süd verlaufenden Fraktur zwischen Nordostkrater und Voragine befindet eine Temperatur von über 700°C. Am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova (BN-1) kommt es zu intensiver und pulsartiger Gasemission. Ein Fumarolensystem entlang der inneren Kraterwände der Bocca Nuova setzt ebenfalls Gas frei. Am Neuen Südostkrater wird aus einem Fumarolenfeld etwas Gas gefördert. Leichte Gasemission tritt auch an seinem Kollapskrater und an einem der Schlote des Sattelkegels auf [1].

Dieses Webcam-Foto vom Morgen des 25. Dezember zeigt die kräftige pulsartige Gasemission aus der Bocca Nuova (linke Bildhälfte). Rechts davon kann man die relativ schwache Gasfreisetzung aus dem Südostkraterkomplex erkennen:
Intensive Gasemission aus der Bocca Nuova
Foto vom 25.12.17, 08:00 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gingen im Zeitraum vom 18.12. - 24.12. im Vergleich zur Vorwoche zurück. Die Spitzenemissionsraten lagen jedoch weiterhin bei über 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten sich in der vergangenen Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale. Sporadisch waren auch kleine Explosionssignale erkennbar. Der Tremor schwankte weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Am 22.12. kam es nordwestlich von Bronte (Nordwestflanke) zu mehreren Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.1 erreichte. Am gleichen Tag begann im Gebiet südwestlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) eine Erdbebenserie die bis zum 26.12. andauerte. Das stärkste Beben erreichte hierbei eine Magnitude von 1.6. Die Beben ereigneten sich in einer Tiefe von ca. 3 - 7 Km. Am 23.12. wurde westlich des Monte San Leo (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.0 registriert. Am gleichen Tag kam es am Monte Nero (Nordostflanke) zu zwei schwachen Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte. Am 24.12. wurde nordöstlich von Ragalna (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.8 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 18/12/2017 - 24/12/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


22. Dezember 2017

Auch die letzte Woche verlief am Ätna relativ ruhig. Die seismische Aktivität war weiterhin etwas erhöht und konzentrierte sich auf die Südwest- bzw. Westflanke. Das meiste Gas wurde unterdessen an der Bocca Nuova freigesetzt.

Wolken behinderten in der vergangenen Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater des Ätna. Während den wolkenfreien Stunden konnte ich erkennen, dass weiterhin das meiste Gas am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova emittiert wurde. An dem Kollapsschlot der Voragine schienen sich die Gasemissionen wieder etwas verstärkt zu haben. Am Nordostkrater zeigte sich schwache, jedoch anhaltende Gasfreisetzung. Aus dem Kollapskrater des Neuen Südostkraters war sporadische Emission von weißem Dampf erkennbar. In den Nächten zeigten lichtstarke Webcams hier häufig auch wieder etwas Glutschein aus der Tiefe des Schlots. Im Gebiet des Sattelschlots auf dem Südostkraterkomplex konnte ich keine nennenswerten Ascheemissionen erkennen.

Eine von mir am 15. Dezember über die Webcams beobachtete Aschesäule im oberen Abschnitt des Valle del Boves hat sich im Nachhinein als Ascheemission aus dem Sattelschlot des Südostkraterkomplexes heraus gestellt. Ein sehr starker westlicher Wind trieb an diesem Tag die dort sporadisch freigesetzten Aschesäulen hinunter in das große Tal.

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gingen im Zeitraum vom 11.12. - 17.12. im Vergleich zur Vorwoche leicht zurück. Die Spitzenemissionsraten lagen dennoch weiterhin meist über 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten sich in der vergangenen Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale. Sporadisch waren auch kleine Explosionssignale erkennbar. Der Tremor schwankte weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Am 15.12. und 16.12. kam es westlich von Bronte (Nordwestflanke) zu mehreren Beben wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte. Am 10.12. wurde am Zentralkrater ein Beben mit einer Magnitude von 1.5 verzeichnet. Zwischen dem 16.12. und 18.12. ereigneten sich am Monte Parmentelli (Südwestflanke) mehrere Beben. Das Stärkste erreichte dabei eine Magnitude von 1.5. Am 18.12. kam es im Gebiet südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) zu einigen schwachen Beben wobei das Stärkste mit einer Magnitude von 1.7 gemessen wurde [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 11/12/2017 - 17/12/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


15. Dezember 2017

In der vergangenen Woche kam es am Südostkraterkomplex zu keinen Ascheemissionen mehr. Die seismische Aktivität nahm etwas zu und der Tremor ging noch etwas zurück.

Während der letzten Woche konnte ich keine Aschefreisetzungen am Südostkraterkomplex mehr beobachten. Das meiste Gas wurde aus dem nordwestlichen Abschnitt der Bocca Nuova emittiert. Hier waren die Gasemissionen auch gelegentlich mit geringen Mengen Asche durchsetzt. An der Voragine waren die Gasfreisetzungen aus dem Kollapsschlot weiterhin deutlich schwächer als in früheren Wochen. Am Nordostkrater wurde anhaltend etwas Gas emittiert. Am Neuen Südostkrater setzten Fumarolen im Gipfelbereich anhaltend etwas Gas bzw. weißen Dampf frei. Am Kollapskrater an der Ostflanke des Neuen Südostkraters wurde zeitweise pulsartig Gas emittiert. In den letzten Tagen waren diese Emissionen gelegentlich auch etwas energiereicher und formten kleine blumenkohlförmige Wolken.

Heute Morgen um 07:15 Uhr stieg aus dem westlichen Abschnitt des Valle del Bove, im Bereich der Talsohle unmittelbar unterhalb der steilen westlichen Wand des Tals und knapp nordöstlich des Neuen Südostkraters, eine bräunliche Aschesäule auf. Dabei scheint es sich um ein isoliertes Ereignis gehandelt zu haben. Möglicherweise kam es dort zu einem Erdrutsch bzw. einem Kollapsereignis.

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gingen im Zeitraum vom 04.12. - 10.12. im Vergleich zur Vorwoche etwas zurück. Die Spitzenemissionsraten lagen häufig oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten sich in der vergangenen Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale. Der Tremor ging im Laufe der vergangenen Woche noch etwas zurück und bewegt sich auf niedrigem Niveau [2].

Am 04.12. kam es westlich des Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu einem Erdbeben mit einer Magnitude von 2.3. Das Hypozentrum dieses Bebens lag in einer Tiefe von ca. 22 Km. Am gleichen Tag wurde am Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert. An diesem Tag wurde auch im Gebiet südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Am 07.12. ereignete sich nördlich von Belpasso (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5. Am 08.12. wurden nördlich von Bronte (Nordwestflanke) zwei Beben registriert, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte. Ebenfalls am 08.12. ereignete sich ein Beben der Stärke 1.7 im Piano Pernicana (Nordostflanke). An diesem Tag begann im Raum Monte Intraleo - Monte Parmentelli (Westflanke) eine Serie sehr schwacher Beben die bis zum 11.12. andauerte. Die stärkste Erschütterung wurde dabei mit einer Magnitude von 1.6 registriert. Die Beben lagen in einer Tiefe von 0 - 3 Km. Am 10.12. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 13.12. kam es am Rifugio Sapienza (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 14.12. ereigneten sich am La Montagnola (Südflanke) mehrere Erdbeben. Die stärkste Erschütterung erreichte dabei eine Magnitude von 1.9. Die Hypozentren dieser Beben lagen in 4 - 5 Km Tiefe [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 04/12/2017 - 10/12/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


08. Dezember 2017

Während der letzten Woche gingen die Aschefreisetzungen am Südostkraterkomplex des Ätna wieder zurück. Dafür verstärkten sich die Gasemissionen an der Bocca Nuova. Vorübergehend kam es zu einem Anstieg des Tremors und auch die seismische Aktivität nahm etwas zu.

In der vergangenen Woche setzten sich die Aschefreisetzungen am Südostkraterkomplex zunächst fort, wurden jedoch seltener und schwächer. Seit dem 04.12. konnte ich im Bereich des Sattelschlots keine weiteren Ascheemissionen mehr beobachten. Am Kollapsschlot der Voragine waren die Gasfreisetzungen weiterhin schwächer als in früheren Wochen. Dagegen nahmen die Gasfreisetzungen im nordwestlichen Abschnitt der Bocca Nuova etwas zu. Besonders ausgeprägt sind sie dort seit dem 06. Dezember. Gelegentlich sind hier die Gasemissionen auch von geringen Mengen bräunlicher Asche durchsetzt. Aus dem Nordostkrater wurde in der vergangenen Woche wieder anhaltend eine dünne Gasfahne emittiert. Aus dem Kollapskrater des Neuen Südostkraters trat zeitweise etwas Dampf aus und in den Nächten war dort schwacher Glutschein erkennbar.

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater stiegen im Zeitraum vom 27.11. - 03.12. im Vergleich zur Vorwoche kräftig an. Die Spitzenemissionsraten lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag und erreichten Werte von über 12.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale erkennbar. Der mittlere Tremor schwankte zunächst auf niedrigem Niveau und nahm in der Nacht auf den 02. Dezember sprunghaft zu. Im Laufe des 02.12. begann der Tremor jedoch wieder schnell zu fallen und ging an den nachfolgenden Tagen allmählich weiter zurück. Trotzdem lag er heute wieder etwas höher als am 01. Dezember [2].

Vom 03.12. bis 04.12. ereignete sich am Monte Centenari (Ostflanke) eine Serie schwacher Beben. Das Stärkste wurde dabei mit einer Magnitude von 1.9 registriert. Am 04.12. kam es im Raum Monte Denza - Monte Parmentelli (Südwestflanke) zu zwei Beben die Magnituden von 1.8 bzw. 2.3 erreichten. An diesem Tag wurde auch am Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Im Gebiet südöstlich Contrada Feliciosa (Südwestflanke) wurde am 04.12. ein Beben der Stärke 1.7 registriert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 27/11/2017 - 03/12/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


01. Dezember 2017

In der letzten Woche dauerten die Ascheemissionen aus dem Südostkraterkomplex weiterhin an und intensivierten sich noch etwas. Allerdings wurde nur altes Material emittiert und der Tremor blieb niedrig. Das INGV berichtete unterdessen über die Öffnung eines Kollapsschlots auf dem Boden des blockierten Nordostkraters.

Die Ascheemissionen am Südostkraterkomplex, die am 24. November begonnen hatten, setzten sich in der vergangenen Woche fort. Quelle war einer der Krater die sich während der letzten eruptiven Episode im Frühjahr um den Sattelschlot des Südostkraterkomplexes herum gebildet hatten. Die Aschefreisetzungen erfolgten alle paar Minuten. Dabei wurde die bräunliche Asche meist in Form von pilzförmigen Wolken mehrere hundert Meter hoch ausgestoßen und anschließend vom Wind fortgetragen. Thermische Anomalien konnte ich dabei nicht beobachten und somit ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um altes und kaltes Material gehandelt hat. Schlechtes Wetter verhinderte ab dem 29.11. die weitere Beobachtung dieser Aktivität.
Ansonsten kam es an den Gipfelkratern zu den üblichen Gasemissionen. Diese waren am Kollapsschlot der Voragine schwächer als in den Vorwochen und am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova anhaltend und kräftig. Gelegentlich zeigte sich am Nordostkrater und im Bereich zwischen Nordostkrater und Voragine leichte Emission von Gas oder Dampf.

Auf diesem Webcam-Foto vom Morgen des 27. November kann man eine der zahlreichen Aschefreisetzungen erkennen die sich in der vergangenen Woche am Südostkraterkomplex ereignet haben. Ein kräftiger Wind treibt die grauen Aschewolken rasch in östliche Richtung:
Aschefreisetzung aus dem Südostkraterkomplexe
Foto vom 27.11.17, 10:09 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Am 21. und 23. November wurden die Gipfelkrater von INGV-Personal besucht. Dabei kam auch eine Kameradrohne zum Einsatz. Hier eine Zusammenfassung des Berichts:
Im nordwestlichen Bereich der Bocca Nuova kommt es zu anhaltender und intensiver Gasemission aus einem Schlot der sich am Kraterboden befindet. Auch zahlreiche Fumarolen an den inneren Kraterwänden bzw. auf dem Kraterboden tragen zur Gasemission bei. Aus der Tiefe des Schlots sind gelegentlich donnernde Geräusche zu hören die vermutlich auf Kollapsereignisse zurück geführt werden können. Geringe Mengen feiner rötlicher Asche mischen sich dabei in die austretenden Gaswolken.
Der Kollapsschlot an der Voragine, der seit 07. August 2016 besteht, setzt deutlich weniger Gas frei als in den Monaten zuvor.
Fumarolen in der Gipfelregion des Südostkraters bzw. des Neuen Südostkraters setzen etwas Gas frei. Einer der Schlote des Sattelkegels setzt sporadisch Asche frei.
Eine signifikante Veränderung hat sich am Nordostkrater (blockiert seit Mai 2016) ereignet. Hier befindet sich auf dem Kraterboden ein Kollapsschlot. Dieser hat sich wohl kurz vor dem 21. November gebildet. Der Schlot hat einen Durchmesser von 50 x 70 m und zieht sich in östliche Richtung in die Länge. Vermutlich erstreckt er sich auch unterhalb des westlichen Kraterbodens und formt dadurch eine Art Balkon. Hier zeigen sich auch einige Frakturen. Durch Einsturz der Kraterwände des neuen Schlots kommt es zu gelegentlichen Freisetzungen von bräunlicher Asche. Aus der Tiefe des Schlots kann manchmal ein Rumoren gehört werden [1].

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater stiegen im Zeitraum vom 20.11. - 26.11. im Vergleich zur Vorwoche deutlich an. Die Spitzenemissionsraten lagen stets oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag und erreichten Werte von bis zu 12.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der letzten Woche gelegentlich schwache langperiodische Signale erkennbar. Der mittlere Tremor bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Heute nahm er etwas zu [2].

Am 24.11. kam es am Monte Nero (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 27.11. ereignete sich im Gebiet nördlich bis östlich von Santa Maria di Licodia (Südwestflanke) eine Serie schwacher Beben. Das Stärkste erreichte dabei eine Magnitude von 1.6. Die Beben ereigneten sich in ca. 4 Kilometer Tiefe [3].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 20/11/2017 - 26/11/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


24. November 2017

Während den letzten zwei Wochen kam es am Südostkraterkomplex des Ätna zu einzelnen kleinen Aschefreisetzungen. Heute wurden diese häufiger und auch etwas stärker. Der Tremor blieb jedoch niedrig und die seismische Aktivität war weiterhin leicht erhöht.

In den vergangenen Tagen kam es am Sattelschlot des Südostkraterkomplexes zunächst nur zu vereinzelten Emissionen von kleineren Mengen Asche. Heute Morgen wurden diese Ascheemissionen häufiger und auch etwas intensiver. Alle paar Minuten zeigten sich kleine dunkle, meist blumenkohlförmige Aschewolken über dem Bereich des Sattelschlots. Quelle war vermutlich der nördlichste der Krater die sich am Sattelschlot während der eruptiven Aktivität im Frühjahr dieses Jahres gebildet hatten; hier wurde zuletzt berichtet, dass er offen ist, während sich alle übrigen Krater blockiert zeigten. Leider war über die Montagnola-Wärmebildkamera des INGV nur wenig zu erkennen, so dass für mich unklar blieb ob die Emissionen von heißem Material durchsetzt waren.
Ansonsten zeigte sich an den Gipfelkratern des Ätna in den letzten 14 Tagen weiterhin ruhige Gasemission. Diese war am Kollapsschlot der Voragine wieder am stärksten. Am blockierten Nordostkrater wurde nach wie vor wenig Gas emittiert. An der Bocca Nuova konzentrierten sich die Gasemissionen auf den nordwestlichen Kraterabschnitt wo sich ein offener Schlot befindet. Am Neuen Südostkrater wurde im Gipfelbereich etwas Gas emittiert und der Kollapskrater an seiner oberen Ostflanke zeigte in den Nächten wieder schwachen Glutschein.

Wie das INGV berichtet kam es am 14. November gegen 23:57 Uhr zu einem kleinen explosiven Ereignis am Südostkraterkomplex [2]. Quelle war vermutlich auch hier einer der Krater des Sattelschlots.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Morgen zeigt eine der stärkeren Ascheemissionen die heute wiederholt am Sattelschlot des Südostkraterkomplexes auftraten. Die dunklen Aschewolken steigen ca. 200 m empor bevor sie vom Wind in westliche Richtung verfrachtet werden:
Ascheemission aus dem Sattelschlot des Südostkraterkomplexes
Foto vom 24.11.17, 12:00 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater stiegen im Zeitraum vom 06.11. - 12.11. im Vergleich zur Vorwoche deutlich an. Die Spitzenemissionsraten lagen häufig oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1]. Vom 13.11. bis 19.11. gingen die Schwefeldioxidemissionen wieder zurück, lagen jedoch mehrfach oberhalb der Schwelle von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag 7 [2].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten in den vergangenen 14 Tagen häufig schwache langperiodische Signale. Vereinzelt waren auch wieder stärkere scharfe Signale erkennbar die Explosionssignalen glichen, vermutlich jedoch durch schwache Beben der Gipfelregion in geringer Tiefe hervorgerufen wurden. Der mittlere Tremor bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau [3].

Vom 11.11. bis 16.11. kam es im Bereich der Gipfelkrater zu einer kleinen Erdbebenserie. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 2.3. Die Beben lagen in geringer Tiefe (ca. 1 Km). Zwischen dem 10.11. und 11.11. wurden im Bereich des Pizzi Deneri (Nordostflanke)  einige sehr schwache Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1.5. Am 12.11. wurden südwestlich von Bronte (Westflanke) mehrere Beben verzeichnet. Hier erreichte das Stärkste eine Magnitude von 2.6. Am 22.11. kam es am Monte Lepre (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 23.11. wurde am Monte Collabasso (Nordflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.5 registriert [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 06/11/2017 - 12/11/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 13/11/2017 - 19/11/2017
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  4. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


10. November 2017

In den vergangenen 14 Tagen blieb der Ätna relativ ruhig. Die Gasemissionen der Gipfelkrater haben nach einem deutlichen Anstieg wieder abgenommen und auch die seismische Aktivität ging etwas zurück.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte in den vergangenen Tagen zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Zuvor zeigten sich die gewohnten Gasemissionen. Sie waren wie immer am Kollapsschlot der Voragine am stärksten und überwiegend pulsartig. An der Bocca Nuova wurde das meiste Gas im nordwestlichen Kraterabschnitt emittiert. Am Südostkraterkomplex wurde anhaltend etwas Gas aus dem Bereich des Sattelschlots und des Gipfels des Neuen Südostkraters freigesetzt. Aus dem Kollapskrater an der oberen Ostflanke des Neuen Südostkraters stieg sporadisch etwas weißer Dampf auf.

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater stiegen im Zeitraum vom 23.10. - 29.10. im Vergleich zur Vorwoche deutlich an. Die Spitzenemissionsraten lagen häufig oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Emissionsrate für Chlorwasserstoff etwas [1]. Vom 30.10. - 05.11. gingen die Emissionsraten der Gipfelkrater für Schwefeldioxid deutlich zurück und überschritten nur noch gelegentlich die Marke von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [2].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten in den vergangenen 14 Tagen häufig schwache langperiodische Signale.  Der mittlere Tremor bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau [3].

Am 28.10. kam es am La Montagnola (Südflanke) zu mehreren sehr leichten Erdbeben. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 1.5. Am 01.11. wurde im Piano Pernicana (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Zwischen dem 02.11. und dem 04.11. wurden im Bereich des Zentralkraters mehrere meist sehr schwache Erdbeben registriert. Das stärkste Beben erreichte dabei allerdings eine Magnitude von 2.7. Am 05.11. wurde nördlich von Belpasso (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am gleichen Tag kam es nordwestlich von Motta Sant'Anastasia (südlich des Ätna) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 09.11. wurde am Montagnola (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.6 registriert [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 23/10/2017 - 29/10/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 30/10/2017 - 05/11/2017
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  4. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


27. Oktober 2017

Während den vergangenen zwei Wochen hat die Aktivität des Ätna leicht zugenommen. Die Seismik blieb erhöht, an der Bocca Nuova wurden vorübergehend donnernde Geräusche gehört und die Gasemissionen haben dort zugenommen. Gestern wurde aus dem Sattelschlot des Südostkraterkomplexes ein wenig heißes Material freigesetzt.

In den letzten 14 Tagen kam es an den Gipfelkratern des Ätna weiterhin zu den üblichen Gasemissionen. Am stärksten waren sie nach wie vor am Kollapsschlot der Voragine. An der Bocca Nuova wurde anhaltend Gas aus dem nordwestlichen Kraterabschnitt emittiert. Am Südostkraterkomplex wurde das meiste Gas aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters freigesetzt. Nur während Phasen mit hoher Luftfeuchtigkeit konnte man etwas Gasfreisetzung aus dem nach wie vor blockierten Nordostkrater erkennen. Am Abend des 26. Oktobers gegen 18:54 Uhr zeigte die Montagnola-Wärmebildkamera des INGV eine kleine thermische Anomalie über dem Sattelschlot des Südostkraterkomplexes. Hierbei handelte es sich vermutlich um eine explosive Emission von heißem Material aus einem der Krater die sich im Frühjahr dieses Jahres dort gebildet hatten. Weitere Emissionen konnte ich allerdings nicht beobachten.

Dieses Foto der Montagnola-Wärmebildkamera des INGV zeigt die kleine thermische Anomalie von gestern Abend über dem Bereich des Sattelschlots:
Kleine thermische Anomalie über dem Sattelschlot
Foto vom 26.10.17, 18:54 Uhr: Wärmebild-Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Wie das INGV berichtet hörten verschiedene Guides in der Woche vom 09.10. - 15.10. donnernde Geräusche die aus der Tiefe des nordwestlichen Schlots der Bocca Nuova kamen [1]. Bei einem Besuch der Gipfelkrater durch Mitarbeiter des INGV, bei dem auch eine mit einer Wärmebildkamera ausgestattete Drohne zum Einsatz kam, wurde am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova verstärkte Gasemission beobachtet. Die Gasfreisetzung erfolgte unter Druck und pulsartig (ca. ein Ereignis pro Sekunde). Dabei wurden jedoch keine donnernden Geräusche gehört und auch die Umgebung des Schlots zeigte sich auf den Fotos der Wärmebildkamera relativ kühl, so dass von der Abwesenheit strombolianischer Aktivität ausgegangen werden kann. Die Morphologie des Schlots deutet darauf hin, dass der Kraterboden nach wie vor kontinuierlich absinkt was mit dem Kollaps der inneren Kraterwände einher geht. Bei dem Besuch wurde auch der Kollapsschlot der Voragine, der seit dem 07.08.2016 existiert, untersucht. Das weiterhin intensiv austretende Gas hatte dabei eine Temperatur von maximal 400°C, was in etwa dem Wert früherer Messungen entspricht [2].

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater gingen im Zeitraum vom 09.10. - 15.10. im Vergleich zur Vorwoche leicht zurück. Die Spitzenemissionsraten lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum gingen auch die Emissionsraten für Chlorwasserstoff etwas zurück [1]. Vom 16.10. bis 22.10. blieben die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater praktisch unverändert. Die Emissionsraten von Chlorwasserstoff stiegen dagegen leicht an [2].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) zeigten in den vergangenen 14 Tagen gelegentlich schwache langperiodische Signale, sowie einzelne kräftige Explosionssignale. Mehrfach kam es auch wieder zu Phasen von verstärktem Rauschen wie es von leichtem Tremor erzeugt wird. Der mittlere Tremor bewegte sich nach wie vor auf niedrigem Niveau [3].

Am 12.10. wurde bei Mascali (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert. Am 17.10. kam es im Raum Santa Maria La Stella - Lavinaio (Südostflanke) zu mehreren Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 2.3 erreichte. Die Beben ereigneten sich in sehr geringer Tiefe (< 1 Km). Am 17.10. kam es auch im Gebiet des Monte Intraleo (Westflanke) zu einer kleinen Serie schwacher Erdbeben. Hier hatte das stärkste Beben eine Magnitude von 1.8. Die Tiefe der Beben wurde mit 4 - 6 Kilometern angegeben. Vom 21.10. bis 23.10. ereignete sich knapp östlich der Gipfelkrater eine kleine Serie sehr schwacher (Magnituden knapp unter 1.5) und flacher (zwischen 1 und 2 Km) Beben. Am 23.10. wurde am Monte Parmentelli (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Am 23.10. kam es westlich von Santa Maria Ammalati (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am gleichen Tag wurde am Monte Denza (Südflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.5 registriert. An diesem Tag begann auch im Gebiet nordöstlich des Monte Centenari (Ostflanke) eine Serie schwacher Erdbeben die bis zum 26.10. andauerte. Hier erreichte das stärkste Beben eine Magnitude von 1.5. Die Hypozentren der Beben lagen dabei in ca. 6 - 7 Km Tiefe [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 09/10/2017 - 15/10/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 16/10/2017 - 22/10/2017
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  4. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


13. Oktober 2017

Auch in den vergangenen 14 Tagen blieb der Ätna weiterhin relativ ruhig. Lediglich heute kam es zu einer kleinen Ascheemission am Südostkraterkomplex. Auf den Online-Seismogrammen war zeitweise leicht erhöhter Tremor erkennbar und die seismische Aktivität hat etwas zugenommen und sich vor allem auf die Nordost- und Ostflanke konzentriert.

Sehr schlechtes Wetter und der Ausfall zahlreicher Webcams verhinderten die Beobachtung des Gipfelbereichs bis zum 04. Oktober. Anschließend zeigten sich die gewohnten Gasemissionen, die am Kollapsschlot der Voragine weiterhin am stärksten waren. An der Bocca Nuova wurde anhaltend Gas aus dem nordwestlichen Kraterabschnitt emittiert und am Südostkraterkomplex wurde etwas Gas aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraters freigesetzt. Auch aus dem Kollapskrater an der oberen Ostflanke des Neuen Südostkraters wurde zeitweise Gas bzw. weißer Dampf emittiert. In den Nächten zeigten lichtstarke Webcams hier wieder etwas Glutschein. Dieser wird jedoch nicht durch eruptive Aktivität sondern durch die Hitze aus der Tiefe des Schlots generiert. Heute Morgen kam es am Südostkraterkomplex zu einer kleinen Aschefreisetzung. Vermutlich wurde sie von einem der Krater emittiert die sich während der Aktivität im Frühjahr um den Sattelschlot herum gebildet hatten.

Dieses Webcam-Foto das am gestrigen frühen Morgen entstand zeigt den schwachen Glutschein am Kollapskrater des Neuen Südostkraters von Süden her. Er illuminiert die austretenden Gas- bzw. Dampfwolken rötlich:
Glutschein über dem Kollapskrater des Neuen Südostkraters
Foto vom 12.10.17, 02:58:47 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater blieben im Zeitraum vom 25.09. - 01.10. im Vergleich zur Vorwoche praktisch unverändert. Die Spitzenemissionsraten lagen mehrfach über 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum bewegten sich die Emissionsraten für Chlorwasserstoff innerhalb des üblichen Rahmens [1]. Vom 02.10. - 08.10. gingen die Schwefeldioxidemissionen im Vergleich zur Vorwoche etwas zurück und befanden sich stets unterhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Auch die Emissionsrate von Chlorwasserstoff ging gegenüber der Vorwoche zurück [2].

Leider waren die Online-Seismogramme bis zum 08. Oktober nicht verfügbar. Ab dem 09.10. waren auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) wieder gelegentliche Phasen von verstärktem Rauschen erkennbar die einige zig Minuten lang andauerten und an vulkanischen Tremor erinnerten. Langperiodische Signale traten dagegen selten auf und waren relativ schwach. Gelegentlich zeigten sich auch einige größere scharfe Signale. Hierbei handelte es sich entweder um tiefsitzende Explosionen oder kleine Beben. Der Tremor schwankte auf niedrigem Niveau [3].

Am 30.09. kam es im Raum nordöstlich von Linguaglossa (Nordostflanke) zu einer kleinen Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterung erreichte dabei eine Magnitude von 1.8. Die Beben ereigneten sich in einer Tiefe von ca. 20 Kilometern. Am 01.10. kam es nordöstlich des Monte Nero (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag wurde auch am Monte Parmentelli (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 verzeichnet. An diesem Tag ereignete sich auch noch südöstlich von Castiglione di Sicilia (Nordostflanke) ein Beben gleicher Stärke. Am 02.10. wurde nördlich von Ragalna (Südwestflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.9 gemessen. Am 07.10. kam es am Monte Denza (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 09.10. wurde südwestlich von Linera (Südostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.6 registriert. Am gleichen Tag ereigneten sich im Raum Solicchiata - Monte Collabasso (Nordflanke) einige sehr schwache Beben, wobei das Stärkste eine Magnitude von 1.7 erreichte. Diese Beben lagen in 10 - 11 Kilometern Tiefe. Am 10.10. wurde südwestlich von Pietrafucile (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 11.10. kam es östlich des Monte Fontane (Ostflanke) ebenfalls zu einem Beben mit einer Magnitude von 1.5. Am gleichen Tag wurde bei Sant'Alfio (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 registriert und bei Pietrafucile (Ostflanke) ereigneten sich mehrere Erdbeben mit Magnituden zwischen 1.5 und 1.9 [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 25/09/2017 - 01/10/2017
  2. INGV-Sezione di Catania. 2017. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 02/10/2017 - 08/10/2017
  3. INGV-Sezione di Catania. 2017. Home. TREMORE VULCANICO. EMFS
  4. INGV-Sezione di Catania. 2017. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


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