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Ätna Update (04.07. - 19.09.2015)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


19. September 2015

In den vergangenen 14 Tagen setzte der Ätna seinen unruhigen Schlaf  fort. Während es an den übrigen Gipfelkratern zu ruhiger Gasfreisetzung kam, wird seit wenigen Tagen von der Voragine wieder ab und  zu etwas bräunliche Asche freigesetzt. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Bis zum 11.09. verhinderte sehr schlechtes Wetter die Beobachtung der Gipfelregion des Ätna mittels Webcams nahezu vollständig. Unwetter sorgten außerdem für den Ausfall verschiedener Webcams. Anschließend verbesserten sich die Bedingungen wieder deutlich und es zeigten sich die gewohnten Gasemissionen. Diese wirkten am Nordostkrater schwächer als noch Ende August bzw. Anfang September, waren aber weiterhin pulsartig. Am 17.09. und 18.09. konnte ich wieder einige schwache Ascheemissionen aus der Voragine beobachten. Auch die Gasemissionen nahmen an diesem Gipfelkrater in den letzten Tagen zu. Aus der Bocca Nuova wurde in der vergangenen Woche anhaltend Gas aus dem zentralen bis nordwestlichen Abschnitt emittiert. Am Neuen Südostkrater kam es zu anhaltender Gasemission aus dem Bereich des Sattels, zwischen dem Kegel des alten und des Neuen Südostkraters, sowie aus dem Gipfelbereich des Neuen Südostkraterkegels.

Dieses Foto vom Morgen des 18. September zeigt eine der sporadischen Ascheemissionen, wie sie die Voragine seit dem 17. September produziert. Die bräunliche Asche (linke Bildhälfte) steigt einige hundert Meter über dem Krater auf bevor sie sich mit den Gasemissionen der übrigen Gipfelkrater mischt:
Emission von Asche aus der Voragine
Foto vom 18.09.15, 08:09 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Bei einem Überwachungsflug des INGV, der am 03.09. über der Gipfelkraterregion des Ätna durchgeführt wurde und bei dem auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz kam, wurden keine überraschenden Beobachtungen gemacht. Die stärksten thermischen Anomalien wiesen Fumarolen auf dem Sattel, zwischen altem und Neuen Südostkrater, sowie Fumarolen entlang des Gipfelbereichs des Neuen Südostkraters auf. Diese erreichten eine Temperatur von bis zu 200°C [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 31.08. - 06.09. höher als in der Vorwoche. An den letzten beiden Tagen der Messperiode betrugen die Spitzenemissionsraten mehr als 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im gleichen Zeitraum nahmen auch die Emissionen von Chlorwasserstoff gegenüber der letzten Messung zu [1]. Vom 07.09. bis zum 13.09. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater weiter an und lagen oberhalb von 5.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [2].

Zwischen dem 06.09. und 12.09. zeigten sich auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) weiterhin häufig langperiodische Signale. Sie traten meist in einem Abstand von wenigen Minuten auf. Gelegentlich waren auch wieder einige stärkere Explosionssignale erkennbar. An den nachfolgenden Tagen verschwanden die Explosionssignale und die langperiodischen Signale wurden schwächer. Seit dem 17.09. sind erneut gelegentliche Explosionssignale auf den Online-Seismogrammen erkennbar.
Der Tremor ging am 05.09. etwas zurück und stieg danach wieder leicht an. Insgesamt bewegt er sich weiterhin auf niedrigem Niveau [3].

Am 11.09. wurde östlich von Torre Archirafi (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 31/08/2015 - 06/09/2015
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 07/09/2015 - 13/09/2015
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  4. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


05. September 2015

Auch in der letzten Woche kam es an den Gipfelkratern des Ätna zu Gasemissionen die gelegentlich mit etwas feiner Asche durchsetzt waren. Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten eine zunehmende Unruhe im Berg, die sich durch Explosionssignale bzw. langperiodische Signale bemerkbar machte.

In der vergangenen Woche behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Während den wolkenfreien Stunden waren wieder die üblichen Gasemissionen erkennbar. Diese konzentrierten sich nach wie vor auf den Nordostkrater und waren dort meist pulsartig und in den letzten Tagen auch mit wenig feiner Asche durchsetzt. An der Voragine zeigte sich nur schwache Gasemission. Aus der Bocca Nuova wurde das meiste Gas aus dem nordwestlichen Schlot emittiert. Auch hier waren die Emissionen häufig von geringen Mengen feiner Asche durchsetzt. Am Neuen Südostkrater wurde anhaltend Gas aus dem östlichen Gipfelbereich freigesetzt.

Am 24.08. wurden die Gipfelkrater von INGV-Personal besucht. Dabei konnten diverse Emissionen feiner Asche aus der Voragine beobachtet werden. Diese Freisetzungen wurden von schwachem, tiefem Rumoren begleitet. Dieses wechselte sich mit heftigerem Donner ab der jedoch nicht von sichtbaren Emissionen begleitet war. An der Bocca Nuova konnte Gasemission aus zahlreichen Fumarolen beobachtet werden die sich entlang der Ränder der beiden Schlote erstreckten. Auch am Rest des Intrakraterkegels, der von 2011-2013 im östlichen Abschnitt der Bocca Nuova aktiv war, sowie am Kollapskrater im westlichen Abschnitt zeigten sich Fumarolen. Der große Kollapskrater auf dem zentralen Kraterboden, der bei dem letzten Besuch in der Vorwoche noch kein Gas emittierte, setzte periodenweise Gas frei. Dieses war potenziell mit etwas feiner Asche durchsetzt [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 24.08. - 30.08. höher als in der Vorwoche. Im gleichen Zeitraum nahmen auch die Emissionen von Chlorwasserstoff gegenüber der letzten Messung zu [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) zeigte sich in der vergangenen Woche weiterhin ein leichtes Rauschen. Seit dem 01.09. mischen sich auch immer wieder einige kräftige Explosionssignale darunter. Gleichzeitig treten vermehrt langperiodische Signale auf. Diese waren auch heute noch im Abstand von wenigen Minuten erkennbar.
Zwischen dem 30.08. und dem 05.09. unterlag der Tremor einem leicht steigenden Trend [2].

Am 28.08. kam es nordwestlich von Adrano (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 03.09. wurde nordöstlich von Acireale (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 verzeichnet [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 24/08/2015 - 30/08/2015
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


29. August 2015

Am 24. August habe ich die südwestliche bis südöstliche Basis des Südostkraterkomplexes besucht. Hier mein Fotobericht:

Im Vergleich zu meinem letzten Besuch im Juli 2014, hat sich der Neue Südostkrater nicht mehr so sehr verändert wie es in den Vorjahren noch der Fall war. Der östliche Abschnitt ist praktisch unverändert geblieben, während die Morphologie im Westen des Kegels durch die eruptiven Episoden im Dezember 2014 und Januar 2015 einigen Veränderungen unterworfen wurde. Davon betroffen ist auch der alte Südostkrater, der durch die zahlreichen eruptiven Episoden der vergangenen Jahre vom Neuen Südostkrater praktisch vereinnahmt wurde und mit ihm verschmolzen ist.
Die südöstliche Basis des Neuen Südostkraters wird nach wie vor von verschiedenen Lavaströmen durchzogen die sich im Jahre 2013 entlang der südlichen Basis des Kegels nach Osten ergossen hatten. Ein Aschefeld ist mit zahlreichen großen und kleinen Bomben, sowie Einschlagskratern übersät. Ein im vergangenen Jahr noch im östlichen Gipfelbereich des Neuen Südostkraters vorhandener V-förmiger Einschnitt wurde inzwischen weitgehend mit pyroklastischem Material verfüllt und der Blick in den östlichsten Schlot des Kegels ist dadurch nicht mehr möglich. Auch die große Rutschungsnarbe, die während dem Paroxysmus vom 27.04.2013 entstand, kann man fast nur noch erahnen. Auf dem dunklen pyroklastischen Material haben sich einige helle Flecken gebildet; vermutlich Gipsablagerungen. Auf etwa halber Höhe der Südostflanke entspringt aus der ehemaligen Rutschungsnarbe eine dunkle Lavarampe. Diese breitet sich fächerförmig bis an den westlichen Rand des Valle del Bove aus und geht dort in ein breites Lavafeld über. Hier ergoss sich zuletzt im Juni 2014 die Lava in das Tal. Durch die Rampe ziehen sich mehrere Lavakanäle und nach Süden hin zeugen mehrere Lavazungen von Übertritten.
Der Gipfelbereich des Neuen Südostkraters ist von Süden her nicht mehr gut einsehbar. Man erkennt helle bis gelblichen Ablagerungen und einige Fumarolen die anhaltend Gas emittieren.
Die Südflanke des Neuen Südostkraters ist nach wie vor sehr steil und die südliche Basis des Kegels durch die Aktivität von 2013 deutlich höher als in früheren Jahren und von einem großen Lavafeld überzogen das bis an die 2002-Krater (Monte Barbagallo) reicht. An der südlichen Basis des Kegels erkennt man eine Art Schuttfächer aus dunklem Material. Dort zeigen sich viele kleine Fumarolen die Dampf freisetzen. Der Sattel der den Gipfelbereich des Neuen Südostkraters mit dem alten Südostkrater verbindet ist noch etwas höher als im Vorjahr. In seinem westlichen Abschnitt, dort wo er zum alten Südostkrater übergeht, befindet sich ein Schlackenkegel. Er hat sich während der eruptiven Episode vom 31.01.2015 gebildet. Knapp westlich davon erkennt man eine tiefe und relativ breite Einbuchtung die steile Wände von einigen zig Metern Höhe aufweist. Sie markiert den Durchgang einer eruptiven Spalte die sich während dem Paroxysmus vom 28.12.2014 gebildet hatte und den Südostkraterkomplex von Nordost nach Südwest durchzieht. Die Spalte verläuft der Südflanke des alten Südostkraters entlang und verjüngt sich hangabwärts. In der Nähe des alten Schlackenkegels von 1971 (Observatory Cone) erreicht sie die südwestliche Basis des alten Südostkraters. Dort mündet sie in eine Art Schuttfächer aus grobem Geröll der mit weißen Ablagerungen überzogen ist. Einige Fumarolen setzen hier Dampf frei. Etwas oberhalb dieses Schuttfächers, bereits im Übergangsbereich zwischen altem Südostkrater und Zentralkraterkegel, kann man einen Krater erkennen der einen Durchmesser von geschätzt wenigen zig Metern besitzt. Auf dem Schuttfächer befinden sich zwei Lavakanäle die bald in ein großes Lavafeld übergehen. Der westliche Kanal speiste einen relativ dicken Lavastrom der sich zum Teil mehrere Meter hoch auftürmt. Sein Lavafeld zieht sich westlich des 1971-Kegels in südwestliche Richtung, vorbei an der südlichen Basis des Zentralkraterkegels und dann westlich des Monte Frumento Supino entlang weiter der Südwestflanke des Ätna hinab. Vermutlich handelt es sich hierbei und den Lavastrom der während der Aktivität vom 31.01.2015 produziert wurde. Östlich davon schmiegt sich ein weiteres, niedrigeres Lavafeld an, das den Kegel von 1971 umschließt und offenbar aus dem östlichen Lavakanal gefördert wurde. Sicherlich ist es bei dem Paroxysmus vom 28.12.2014 freigesetzt worden. Beide Lavafelder überqueren den Weg der vom Torre del Filosofo nach Etna-Nord bzw. zum Zentralkraterkegel führt und schneiden somit den Zugang zu den Gipfelkratern von Süden her ab. Wie schon im freigesetzten Material des Jahres 2013, finden sich auch in diesen Lavaströmen wieder einige Sedimenteinschlüsse (Xenolithe) aus weiß gebleichtem Sandstein mit mehreren Zentimetern Durchmesser.
Leider konnte ich die Nord- bzw. Nordostflanke des Neuen Südostkraters auf Grund der Wetterbedingungen nicht einsehen. Allerdings war es mir möglich hinab in das Valle del Bove auf das Lavafeld zu blicken, das von der jüngsten eruptiven Episode des Neuen Südostkraters zwischen dem 13.05. und 16.05.2015 generiert wurde. Es umzirkelte den Kegel des Monte Simone und ergoss sich dann bis knapp vor den alten Felsen des Rocca Musarra, wo es auf ca. 1700 m hohem Gelände zum Stillstand kam.

Blick von Südosten auf den Südostkraterkomplex
24.08.2015 09:37 Uhr
Blick von Südosten aus auf den Südostkraterkomplex. In der Bildmitte der Kegel des Neuen Südostkraters. Eine ehemalige große Rutschungsnarbe an seiner östlichen Flanke ist mit dunklem pyroklastischen Material verfüllt und eine Rampe aus Lavaströmen verlässt den Kegel nach Osten hin (rechts). Im Westen (links) schließt sich ein Grat bzw. Sattel an, der den Neuen Südostkrater mit dem alten Südostkrater (ganz links) verbindet. Eine tiefe Spalte durchschneidet den Sattel unmittelbar vor dem alten Südostkrater.
Der Gipfelbereich des Neuen Südostkraters
24.08.2015 09:14 Uhr
Der Gipfelbereich des Neuen Südostkraters ist teilweise von hellen bis gelblichen Ablagerungen überzogen. Fumarolen am Gipfel setzen ständig Gas frei.
Die südliche Basis des Neuen Südostkraters
24.08.2015 09:37 Uhr
Die südliche Basis des Neuen Südostkraters wurde insbesondere durch die Aktivität des Jahres 2013 deutlich erhöht. Mehrere Lavaströme wälzten sich von dort aus nach Osten und teilweise auch nach Süd-/Südwest. Dabei erreichten sie auch die untere Flanke der 2002-Kegel (linke Bildhälfte). In der oberen Bildmitte kann man den Zentralkraterkegel im Hintergrund erkennen.
Dunkler Schuttfächer an der südlichen Basis des Neuen Südostkraters
24.08.2015 07:55 Uhr
An der südlichen Basis des Neuen Südostkraters erkennt man einen dunklen Schuttfächer der in ähnlicher Form bereits im vergangenen Jahr vorhanden war. Hier zeigen sich viele kleine Fumarolen die weißen Dampf emittieren.
Blick auf breite und tiefe Spalte die den Südostkraterkomplex durchzieht
24.08.2015 09:52 Uhr
Eine breite und relativ tiefe Spalte durchzieht den Südostkraterkomplex von Nordost nach Südwest. Sie durchquert den Sattel und führt entlang der Südflanke des alten Südostkraters bis an seine südwestliche Basis. Sie stammt von der kurzen, aber sehr heftigen eruptiven Aktivität die am 28.12.2014 stattfand.
Pyroklastischer Kegel auf dem Sattel des Südostkraterkomplexes
24.08.2015 06:48 Uhr
Im Januar 2015 entstand durch strombolianische Aktivität auf dem Sattel des Südostkraterkomplexes ein flacher pyroklastischer Kegel. Er befindet sich unmittelbar am Rand der eruptiven Spalte die den Sattel durchzieht. Die Gase aus der Bocca Nuova, die an diesem Morgen vom westlichen Wind auf den Südostkraterkomplex gedrückt werden, behindern leider etwas die Sicht.
Zoom auf Schuttfächer unterhalb der eruptiven Spalte
24.08.2015 06:52 Uhr
Zoom auf den Schuttfächer aus grobem Geröll unterhalb der eruptiven Spalte vom 28.12.2014. Links auf der dunkleren Oberfläche (schwer zu erkennen) der westliche Lavakanal und rechts davon der östliche Lavakanal der genau wie seine Umgebung mit hellen Ablagerungen überzogen ist.
Lavafelder unterhalb des Schuttfächers
24.08.2015 07:25 Uhr
Unterhalb des Schuttfächers schließen sich zwei Lavafelder an. Im Vordergrund das niedrigere, das vermutlich vom 28.12.2014 stammt und sich östlich an das im Hintergrund zu erkennende, deutliche höhere Lavafeld anschmiegt.
Krater hinter dem Schuttfächer
24.08.2015 07:55 Uhr
Hinter dem Schuttfächer in den die eruptive Spalte vom Dezember 2014 mündet, ist ein Krater erkennbar. Er befindet sich im Übergangsbereich zwischen Zentralkraterkegel und altem Südostkrater. Seinen Durchmesser schätze ich auf wenige zig Meter.
Der 1971 Kegel verschwindet in der Lava
24.08.2015 07:50 Uhr
Der 1971 Kegel (Observatory Cone) ist durch die Aktivität der vergangenen Jahre schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Er ist übersäht von Einschlagskratern und verschwindet allmählich in den Lavafeldern des Neuen Südostkraters.
Lavafeld westlich des Monte Frumento Supino
24.08.2015 08:11 Uhr
Westlich des Monte Frumento Supino zieht sich ein Lavafeld der Südwestflanke des Ätna hinab. Es stammt von den eruptiven Episoden des Neuen Südostkraters im Dezember 2014 bzw. Januar 2015.
Blick vom Belvedere nach Nordosten auf Lava vom Mai
24.08.2015 08:48 Uhr
Blick vom Belvedere, am westlichen Rand des Valle del Bove, nach Nordosten auf den Lavastrom des Neuen Südostkraters der während der eruptiven Episode vom Mai diesen Jahres freigesetzt wurde. Er bewegte sich zunächst nach Norden und bog dann nach Osten ab. Dabei umzirkelte er den Monte Simone (Kegel in der linken mittleren Bildhälfte) und ergoss sich anschließend bis hinab zum Rocca Musarra auf ca. 1700 m Höhe.


28. August 2015

Während der letzten 14 Tage setzte der Ätna seinen unruhigen Schlaf fort. An der Voragine wurde etwas Asche emittiert und am Nordostkrater dauerte die pulsartige Gasemission weiterhin an. Am 21.08. wurden einige seismisch-tektonische Ereignisse im Gipfelbereich registriert.

In den vergangenen zwei Wochen behinderten Wolken häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Oft zeigten sich lediglich während den Morgenstunden gute Wetterbedingungen. Wie bereits in den Vorwochen wurde am Nordostkrater weiterhin das meiste Gas freigesetzt. Oft waren die Gasemissionen pulsartig und manchmal mit etwas Asche durchsetzt. So z.B. auch am 20.08. als ich die kräftigen Gasemissionen vom Piano Provenzana aus mit eigenen Augen beobachten konnte. Am 26.08. erzeugten die Emissionen schwache, aber dennoch deutliche thermische Anomalien auf den Bildern der auf dem Monte Cagliato stationierten Wärmebildkamera des INGV-OE. Dies spricht entweder für dichtere Ascheemissionen oder für die Freisetzung von heißem Gas.
Am 20.08. konnte ich ebenfalls Freisetzung von etwas Asche aus der Voragine mit eigenen Augen von der Nordostflanke des Ätna aus beobachten. Insgesamt zeigte sich an der Voragine in den letzten Tagen eine leichte Steigerung der Gasemissionen. Am 26.08. war über die Webcams erneut leichte Ascheemission aus der Voragine erkennbar.
An der Bocca Nuova wurde das meiste Gas am nordwestlichen Schlot emittiert. Die Gasemissionen waren anhaltend und am 26.08. von etwas Asche durchsetzt.
Am Südostkraterkomplex setzte der Neue Südostkrater das meiste Gas im zentralen bis östlichen Abschnitt des Gipfelbereichs frei.

Dieses Foto konnte ich am 20.08. von der Nordostflanke des Ätna (in der Nähe des Piano Provenzana) aus machen. Es zeigt den Nordostkrater bei der pulsartigen Freisetzung von Gas. Teilweise sind die Gasemissionen von etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Auch die Voragine emittiert an diesem Tag ein wenig Asche. Ihre Aschewolke ist in der linken mittleren Bildhälfte erkennbar:
Pulsartige Emission von Gas und etwas Asche am Nordostkrater
20.08.2015 13:52 Uhr

Am 20.08. wurde der Gipfelbereich des Ätna von INGV-Personal besucht. Dabei konnten die leichten Ascheemissionen der Voragine direkt vor Ort beobachtet werden. Wie das INGV weiter berichtet wurden am 21.08. im Gipfelbereich einzelne seismisch-tektonische Ereignisse registriert. Die stärksten davon traten um 17:44 Uhr und um 20:05 Uhr auf. Die Ereignisse produzierten keinerlei sichtbaren Effekte an der Oberfläche und dauerten einige Stunden an. Am Morgen des 22.08. endete diese Aktivität [2].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 10.08. - 16.08. vergleichbar mit denen der Vorwoche. Die Spitzenemissionsraten lagen weiterhin unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag [1]. Vom 17.08. - 23.08. nahmen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater etwas zu [2].

Auch in den vergangenen beiden Wochen wurden die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater)  von einem leichten Rauschen dominiert. Sporadisch zeigten sich Explosionssignale, sowie schwache langperiodische Signale. Am 21.08. und 22.08. waren einzelne langperiodischen Signale vorübergehend stärker. Am 26.08. traten gehäuft Phasen von kräftigem Rauschen auf, das an starken vulkanischen Tremor erinnerte. Der mittlere Tremor unterlag in den letzten 14 Tagen einem insgesamt leicht steigenden Trend und bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau [3].

Am 17.08. kam es südwestlich des Monte Scorsone (Ostflanke) zu zwei sehr schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.5 erreichte. Am 22.08. wurde östlich von Randazzo (Nordwestflanke) ein Erdbeben der Stärke 2.0 registriert [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 10/08/2015 - 16/08/2015
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 17/08/2015 - 23/08/2015
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  4. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


15. August 2015

Auch die letzte Woche war am Ätna wieder von ruhiger Gasemission geprägt. Allerdings nahm die seismische Aktivität etwas zu. Für Unruhe sorgte jedoch eine kräftige Steigerung der Aktivität der Schlammquellen von Paternò die möglicherweise in einem gewissen Zusammenhang mit der Aktivität des Ätna stehen.

In der vergangenen Woche behinderten Wolken häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Heftige Gewitter sorgten für den zeitweiligen Ausfall einiger Webcams. In den wolkenfreien Stunden waren wieder die üblichen Gasemissionen erkennbar. Diese waren am Nordostkrater erneut am stärksten und häufig pulsartig. Manchmal wirkten die Emissionen auch als seien sie mit ein wenig grauer Asche durchsetzt. An der Bocca Nuova wurde das meiste Gas weiterhin aus dem nordwestlichen Schlot freigesetzt. Am Neuen Südostkrater kam es zu anhaltender Gasemission aus dem Gipfelbereich. Häufig wirkten die Gasemissionen viel stärker als sie in Wirklichkeit waren, was durch die hohe Luftfeuchtigkeit verursacht wurde.

Dieses Webcam-Foto das am Morgen des 12. August entstand zeigt die kräftige Gasemission aus dem Nordostkrater, wie sie in den letzten Tagen und Wochen häufig zu sehen war. Das Gas bildet zu diesem Zeitpunkt eine ca. 1000 m hohe, nahezu senkrecht aufsteigende Säule. Der Nordostkrater selbst ist auf diesem Foto vom alten Südostkrater verdeckt. Rechts davon der Neue Südostkrater der nur wenig Gas emittiert. Auch an der Bocca Nuova (links) wird nicht viel Gas freigesetzt:
Emission einer Gassäle aus dem Nordostkrater
Foto vom 12.08.15, 06:45 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Wie verschiedene Italienische Medien berichten, hat sich in der vergangenen Woche die Aktivität der Schlammquellen von Paternò (an der südlichen Basis des Ätna) deutlich verstärkt. Laut Meridionews wurde noch zu keiner Zeit eine solche Intensität des Thermalgebiets beobachtet. So sind mindestens 15 Schlammquellen aktiv die ungewöhnlich viel Gas frei setzen. Laut dem Geologen Orazio Caruso deutet die verstärkte Aktivität der Schlammquellen darauf hin, dass sich der Gasdruck in der Tiefe erhöht hat. Dies ist laut Caruso ein Hinweis auf ein "Aufladen" des magmatischen Systems des Ätna. Nun sollen Wissenschaftler des INGV Gasproben nehmen um den Gehalt an Helium 3 (ein Isotop des Edelgases Helium) zu bestimmen (Helium 3 wird vom Magma in der Tiefe freigesetzt und eine verstärkte Emission lässt auf Magmaaufstieg schließen). Eine Gefahr für die Bevölkerung durch die erhöhte Aktivität der Schlammquellen wird im Moment von den Behörden ausgeschlossen (die Quellen liegen am Stadtrand unweit von Wohnhäusern und Sportanlagen) [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 03.08. - 09.08. vergleichbar mit denen der Vorwoche. Die Spitzenemissionsraten lagen weiterhin unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im selben Zeitraum ging die Emissionsrate von Fluor - bzw. Chlorwasserstoff im Vergleich zur Vorwoche etwas zurück [2].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren in der vergangenen Woche weiterhin von einem leichten Rauschen dominiert. Trotzdem ließen sich sporadisch auftretende Explosionssignale erkennen. Am 12.08. waren sie dagegen recht häufig zu sehen und ereigneten sich in unregelmäßigen Abständen die zwischen einigen zig Sekunden und mehreren Minuten variierten. Am 14.08. war das leichte Rauschen von zahlreichen langperiodischen Signalen durchsetzt die alle paar Minuten auftraten. Heute waren diese Signale etwas seltener zu sehen. Der Tremor bewegte sich in der letzten Woche weiter auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen [3].

Am 08.08. kam es am Monte Arcimis (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am 10.08. ereigneten sich im Raum Ragalna - Monte S. Leo (Südflanke) einige sehr schwache Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte. Am 12.08. kam es im Raum Pizzi Deneri - Grotta del Gelo (Nordflanke) zu einigen schwachen Beben mit Magnituden um 1.5. Die Hypozentren dieser Beben befanden sich in 20 - 27 Kilometern Tiefe [4].

  1. Meridionews. 08.08.2015. Paternò, aumenta l'attività delle Salinelle «I gas precursori di quanto avviene sull'Etna»
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 03/08/2015 - 09/08/2015
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  4. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


07. August 2015

In den vergangenen 14 Tagen kam es am Ätna weiterhin lediglich zu Gasemissionen. Diese waren am Nordostkrater am stärksten, manchmal noch mit etwas Asche durchsetzt und von tiefem Donner begleitet. Die Intensität der Gasemissionen nahm etwas zu und auch der Tremor unterlag einem leicht steigenden Trend.

Zwischen dem 24.07. und 01.08. konzentrierten sich die Gasemissionen der Gipfelkrater weiterhin auf den Nordostkrater. Die an diesem Krater in der Woche zuvor beobachteten Emissionen bräunlicher Asche ließen deutlich nach, traten allerdings nach wie vor zeitweise auf. Ab dem 02.08. gingen die zuvor pulsartig verstärkten Gasemissionen am Nordostkrater in eher anhaltende Gasemission über. Diese war häufig von ein wenig feiner Asche durchsetzt. Dadurch war sie auch während den Nachtstunden über die, auf dem Monte Cagliato stationierte Wärmebildkamera des INGV-OE, gut erkennbar. Ab dem 04.08. herrschte dann wieder eher pulsartige Gasfreisetzung vor; Emission von Asche konnte ich dabei nicht mehr beobachten. An der Bocca Nuova wurde in den letzten 14 Tagen das meiste Gas aus ihrem nordwestlichen Schlot emittiert. Am Neuen Südostkrater wurde anhaltend etwas Gas aus dem Gipfelbereich freigesetzt. In den letzten Tagen intensivierte sich die Gasemission dort etwas.

Bei einem Besuch der Gipfelkrater durch INGV-Personal am 19. Juli konnte weiterhin gelegentlicher Donner aus der Tiefe des Nordostkraters und der Voragine vernommen werden [1]. Bei einem weiteren Besuch am 30. Juli war trotz starken Winds anhaltender, tiefer Donner vom Grund des Nordostkraters hörbar. Ascheemissionen konnten jedoch keine mehr beobachtet werden. An der Voragine setzte ein Schlot auf ihrem Grund anhaltend etwas Gas ohne Geräuschentwicklung frei. Am gleichen Tag konnten von INGV-Personal jedoch auch an der Voragine wieder tiefe, länger andauernde Geräusche wahrgenommen werden [2].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 20.07. - 26.07. etwas höher als in der Vorwoche. Die Spitzenemissionsraten lagen weiterhin unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Am Anfang des Beobachtungszeitraums betrugen die mittleren Emissionsraten oft weniger als 1.000 Tonnen SO2 pro Tag, nahmen dann aber zu. Im gleichen Zeitraum ging die Emissionsrate von Chlorwasserstoff im Vergleich zur Vorwoche zurück [1]. Vom 27.07. bis 02.08. stiegen die Schwefeldioxidemissionen der Gipfelkrater weiterhin etwas an, blieben aber bei einem Wert unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum stieg auch die Emissionsrate von Fluor - bzw. Chlorwasserstoff im Vergleich zur Vorwoche an [2].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) waren zwischen dem 24.07. und dem 01.08. weiterhin von einem deutlichen Rauschen dominiert, so dass kaum andere Signale erkennbar waren. Das Rauschen wurde von leicht erhöhtem Tremor verursacht. Ab dem 02.08. waren dann trotz des Rauschens deutliche Explosionssignale zu sehen die in einem Takt von eins bis zwei Minuten auftraten. Vom 04.08. an nahm das Rauschen dann etwas ab und die Explosionssignale waren nun deutlich besser erkennbar. Diese verschwanden am 05.08. jedoch weitgehend.
Der Tremor schwankte in den vergangenen zwei Wochen auf niedrigem Niveau und unterlag insgesamt einem leicht steigenden Trend [3].

Am 06.08. ereigneten sich bei Milo (Ostflanke) einige sehr schwache Erdbeben. Die stärkste Erschütterung erreichte dabei eine Magnitude von 1.5 [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 20/07/2015 - 26/07/2015
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 27/07/2015 - 02/08/2015
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  4. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


24. Juli 2015

In der letzten Woche verstärkten sich die Ascheemissionen aus dem Nordostkrater vorübergehend noch etwas und auch der Tremor nahm leicht zu. Die seismische Aktivität blieb niedrig und konzentrierte sich auf die Nordostflanke.

In der vergangenen Woche konzentrierten sich die Gasemissionen der Gipfelkrater weiterhin auf den Nordostkrater. Dort waren sie meist pulsartig und häufig von geringen Mengen bräunlicher Asche durchsetzt. Am 19.07. waren diese Ascheemissionen stärker und kleine rotbraune Aschewolken stiegen wenige hundert Meter über dem Gipfelkrater auf und wurden vom Wind in westliche Richtung getragen. An den nachfolgenden Tagen waren die Aschefreisetzungen wieder schwächer und seltener. An der Voragine nahmen die Gasemissionen gegenüber den Vorwochen etwas zu; besonders am 21.07. wirkten sie zeitweise kräftig. An der Bocca Nuova kam es zu anhaltender Gasemission aus dem Bereich des nordwestlichen Schlots. Am Südostkraterkomplex zeigte sich die stärkste Gasemission im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters. Bedingt durch erhöhte Luftfeuchtigkeit im Vorfeld kräftiger Gewitter, die sich in den letzten Tagen über die Mittagsstunden immer wieder am Ätna entwickelten, wirkten die Gasfreisetzungen dort zeitweise besonders intensiv.

Wie das INGV berichtet wurden die Gipfelkrater am 16. Juli von INGV-Personal besucht. Dabei zeigte sich am Nordostkrater weiterhin kräftige pulsartige Gasemission die von tiefem Donner unterschiedlicher Intensität begleitet war. Manchmal waren die Geräusche dabei so intensiv, dass sie auch noch aus größerer Entfernung zu den Gipfelkratern gehört werden konnten. Das vom Nordostkrater freigesetzte Gas war mit geringen Mengen feiner rötlicher Asche durchsetzt.
Auch an der Voragine wurde deutliche Gasemission beobachtet. Diese war gelegentlich von Donner aus der Tiefe begleitet [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 13.07. - 19.07. niedriger als in der Vorwoche. Die Spitzenemissionsraten lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Abgesehen vom 15.07. betrugen die mittleren Emissionsraten sogar weniger als 1.000 Tonnen SO2 pro Tag. Im gleichen Zeitraum ging die Emissionsrate von Chlorwasserstoff im Vergleich zur Vorwoche etwas zurück [1].

Die Online-Seismogramme der Station ECNE (Nordostkrater) wurden in der vergangenen Woche von einem deutlichen Rauschen dominiert, so dass kaum andere Signale erkennbar waren. Das Rauschen wurde von dem leicht gestiegenen Tremor verursacht.
Der Tremor nahm am 18.07. etwas zu, stabilisierte sich dann und stieg während den nachfolgenden Tagen noch leicht an. Am 22.07. nahm er zunächst weiter zu, fiel danach aber auf ein Niveau das unterhalb der Vortage lag. Heute nahm der Tremor dann erneut etwas zu. Insgesamt bewegte sich der Tremor jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Zwischen dem 17.07. und 19.07. kam es im Raum Monte Nero - Piano Pernicana (Nordostflanke) zu einer Serie relativ schwacher Beben die sich in geringer Tiefe ereigneten. Die stärkste Erschütterung erreichte dabei eine Magnitude von 1.6 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 13/07/2015 - 19/07/2015
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


17. Juli 2015

In den letzten zwei Wochen setzten sich am Ätna die üblichen Gasemissionen fort und konzentrierten sich immer noch auf den Nordostkrater. An diesem Gipfelkrater kam es dabei auch zu Donner aus der Tiefe. Heute waren die Gasemissionen dort auch von etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Die seismische Aktivität nahm in den letzten Tagen etwas zu.

Zwischen dem 04.07. und dem 16.07. zeigte sich an den Gipfelkratern des Ätna das gleiche Bild wie bereits in den vergangenen Wochen. Während es am Nordostkrater zu kräftiger pulsartiger Gasemission kam, waren die Gasfreisetzungen an der Bocca Nuova eher moderat und anhaltend. Am Neuen Südostkrater wurde ebenfalls anhaltend Gas emittiert. Hier konzentrierte sich die schwache Gasemission auf den Gipfelbereich. Heute wirkte die Gasemission am Nordostkrater schwächer, jedoch mischte sich unter die Gaswolken des Nordostkraters immer wieder etwas bräunliche Asche. Die dünnen Aschewolken stiegen nur wenige hundert Meter auf und wurden rasch vom Wind in westliche Richtung getragen.

Dieses Webcam-Foto von heute Nachmittag zeigt die Emission von bräunlicher Asche aus dem Nordostkrater der aus diesem Blickwinkel vom Kegel des alten Südostkraters verdeckt wird. Der Wind treibt die dünnen Aschewolken rasch nach Westen:
Emission von brauner Asche aus dem Nordostkrater
Foto vom 17.07.15, 16:42 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Wie das INGV berichtet wurden die Gipfelkrater am 2. Juli von INGV-Personal besucht. Dabei wurden folgende Beobachtungen gemacht:
Am Nordostkrater kommt es zu pulsartiger Gasemission aus einem Schlot auf dem Kraterboden. Gelegentlich sind die Gasfreisetzungen von Donner begleitet der auf der gesamten Kraterterrasse hörbar ist.
In der Bocca Nuova befinden sich zwei Kollapskrater: Einer in der Nähe des nordwestlichen Kraterrands und einer in der Nähe des südöstlichen Kraterrands. Während der nordöstliche Krater diffuse Gasemission zeigt, ist der südöstliche Krater von aus dem Hang stammendem Schutt blockiert.
An der Voragine kommt es zu leichter Gasemission aus einem Fumarolensystem das sich entlang der inneren Kraterwände erstreckt.
Der alte und der Neue Südostkrater setzen nur wenig Gas aus Fumarolen im Gipfelbereich frei [1].

Wie weiter berichtet wird fand am 8. Juli eine weitere Inspektion des Gipfelbereichs statt. Dabei zeigte sich am Nordostkrater eine ähnliche Aktivität wie bei dem letzten Besuch. Begleitet von einem mehr oder weniger anhaltenden Rumoren aus der Tiefe des Gipfelkraters wurde pulsartig verstärkt Gas freigesetzt. Alle paar Minuten kam es außerdem zu einem kräftigen Donnern das im gesamten Gipfelbereich hörbar war.
Desweiteren wurde der alte und der Neue Südostkrater besucht. Hierbei wurde schwache Gasemission aus den eruptiven Schloten, die sich auf dem Sattel zwischen den beiden Kegeln im Januar/Februar 2015 geöffnet hatten, beobachtet. Auch die Schlote im Osten des Kraters, die im Mai 2015 aktiv waren, setzten etwas Gas frei [2].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 29.06. - 05.07. gegenüber der Vorwoche unverändert. Die Spitzenemissionsraten lagen stets unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Die Emissionsraten von Fluor- und Chlorwasserstoff gingen im Vergleich zu den letzten Messwerten etwas zurück [1]. Im Zeitraum vom 06.07. - 12.07. waren die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern noch etwas niedriger und lagen weiterhin unterhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Am 10.07. wurde sogar eine Emissionsrate von nur 1.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Im gleichen Zeitraum stieg die Emissionsrate von Chlorwasserstoff im Vergleich zur Vorwoche leicht an [2].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) zeigte sich zwischen dem 04.07. und dem 08.07. zunächst nur phasenweise ein leichtes Rauschen wie es von vulkanischem Tremor verursacht wird. Gelegentlich waren auch einzelne Explosionssignale erkennbar. Ab dem 09.07. nahm das Rauschen dann noch etwas zu und wurde nahezu kontinuierlich. Dies dauerte bis etwa zum 11.07. an, danach hörte es vorübergehend auf, um ab dem 15.07. erneut einzusetzen. An diesem Tag waren auch wieder verstärkt Explosionssignale erkennbar. Heute ging das Rauschen wieder zurück und es waren gelegentlich langperiodische Signale zu sehen.
In der Zeit vom 06.07. bis 11.07. stieg der Tremor allmählich leicht an, ging dann wieder zurück und begann am 15.07. erneut etwas zu steigen. Seit dem 16.07. zeigt sich wieder ein allmählicher Rückgang [3].

Am 07.07. wurde bei Fleri (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 registriert. Am 14.07. wurde südöstlich von Acireale (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 gemessen. Am 15.07. kam es nordwestlich von Tarderia (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.7. Am 16.07. kam es im Valle del Bove (Ostflanke) zu mehreren schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 29/06/2015 - 05/07/2015
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 06/07/2015 - 12/07/2015
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  4. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


04. Juli 2015

In der letzten Woche kam es am Ätna weiterhin zu ruhiger Gasfreisetzung. Auch die seismische Aktivität ging wieder zurück und der Tremor blieb niedrig.

Auch in der vergangenen Woche konzentrierten sich die Gasemissionen der Gipfelkrater auf den Nordostkrater, wo sie meist pulsartig verstärkt auftraten. An der Bocca Nuova wurde aus dem nordwestlichen Schlot anhaltend Gas emittiert. Am Neuen Südostkrater war anhaltende aber schwache Gasemission aus dem Gipfelbereich erkennbar.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 22.06. - 28.06. ähnlich wie in der Vorwoche. Die Spitzenemissionsraten erreichten bis zu 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Die Emissionsraten von Fluor- und Chlorwasserstoff unterlagen im Vergleich zu den letzten Messwerten einem leicht steigenden Trend [1].

Auf den Online-Seismogrammen der Station ECNE (Nordostkrater) war zwischen dem 27.06. und dem 03.07. weiterhin ein phasenweises Auftreten von verstärktem Rauschen erkennbar das von erhöhtem vulkanischen Tremor verursacht wurde. Nur selten zeigten sich Explosionssignale und nur isoliert traten langperiodische Signale auf.
Bis zum 30.06. ging der Tremor leicht zurück, stieg in den Tagen danach jedoch wieder etwas an. Heute ging er wieder zurück. Insgesamt bewegte sich der Tremor weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Am 26.06. wurde südwestlich von Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert. Am 28.06. kam es westlich von Bronte (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2015. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 22/06/2015 - 28/06/2015
  2. INGV-Sezione di Catania. 2015. Home. TREMORE VULCANICO. EMNR
  3. INGV-Sezione di Catania. 2015. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


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