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Ätna Update (03.01 - 28.02.2014)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


28. Februar 2014

Auch in der letzten Woche dauerte die schwache strombolianische und effusive Aktivität des Neuen Südostkraters weiter an. Dabei wurden meist nur geringe Mengen Asche emittiert und die Lavaströme bewegten sich überwiegend oberhalb der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove. Der Tremor hat sich auf leicht erhöhtem Niveau stabilisiert.

In den vergangenen Tagen setzte sich die Emission von Lava aus der Rutschungsnarbe, an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels, weiter fort. Die Förderrate war jedoch niedrig und leicht schwankend. So wurden immer wieder neue Schübe an Lava generiert die sich der Flanke des Kegels in östliche bis nordöstliche Richtung hinab bewegten und das Gelände oberhalb des steilen westlichen Hangs des Valle del Bove erreichten. Gelegentlich bewegten sich die überlappenden Zungen und Teilströme auch weiter der Flanke herab und kamen bis knapp an die Talsohle des Valle del Bove heran. Meist waren die Lavaströme dabei im nördlichen Bereich des in den vergangenen Wochen geschaffenen Lavafelds unterwegs. Insgesamt war eine leichte allmähliche Verlagerung des aktiven Lavafelds in nördliche Richtung, hin zum großen Lavafeld von 2008-09 zu beobachten.
Auch die strombolianischen Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters setzten sich weiterhin fort. Allerdings waren sie meist sehr schwach und generierten auf der Montagnola-Wärmebildkamera des INGV nur gelegentlich kleine thermische Anomalien. Das glühende Material wurde häufig nur einige zig Meter höher als der Kraterrand geschleudert. Am Tage machte sich die Aktivität durch pulsartige Gasemission, vermischt mit geringen Mengen grauer Asche, bemerkbar. In der Nacht auf den 26.02. wirkten die strombolianischen Explosionen etwas stärker und ab den Mittagsstunden des 26.02. kam es zu anhaltender Emission moderater Mengen dunkler Asche aus dem westlichen Abschnitt des Kraters. Gelegentlich zeigten sich in diesem Bereich auch kleine thermische Anomalien. Auch am Morgen und am Vormittag des 27.02. kam es dort zu weiteren Aschefreisetzungen. Später behinderte schlechtes Wetter die weiteren Beobachtungen und heute waren nur geringfügige Aschefreisetzungen zu sehen.
An den übrigen Gipfelkratern kam es in der vergangenen Woche zu den üblichen Gasemissionen. Diese waren am Nordostkrater am stärksten und oft pulsartig. An der Bocca Nuova wurde anhaltend eher wenig, aus ihrem südlichen Schlot manchmal auch pulsartig verstärkt Gas emittiert. Am 26.02. wurde aus der Voragine mehr Gas als gewöhnlich freigesetzt.

Wie das INGV berichtet betrug die Länge des Lavastroms an der Ostflanke des Neuen Südostkraters bis zum 22.02. maximal etwa einen Kilometer. Seine Front bewegte sich meist auf 2200 - 2300 m hohem Gelände. An den Wänden der Rutschungsnarbe, die am 11.02. an der Ostflanke des Neuen Südostkraters entstand, wurden in der Umgebung des derzeit aktiven effusiven Schlots diverse weitere kleine Bergstürze beobachtet. Sie machten sich durch die Emission heißer rötlicher Asche, die thermische Anomalien auf den Fotos der Wärmbildkameras generierte, bemerkbar [1].

Diese Bildsequenz aus Fotos der Wärmebildkamera des INGV auf dem Monte Cagliato (Ostflanke) dokumentiert die leichte allmähliche Verlagerung des aktiven Lavafelds entlang der oberen Basis bzw. des Westhangs des Valle del Bove in nördliche Richtung:
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a) 21.02.2014: Der Hauptlavastrom ist am nördlichen Rand (rechts) des bisherigen Lavafelds aktiv.
b) 23.02.2014: Ein Teilstrom bewegt sich ein Stück weiter südlich als an den Vortagen in Richtung VdB.
c) 24.02.2014: Der Hauptlavastrom hat sich nach Norden verlagert. Eine kleine Zunge oberhalb davon ebenfalls.
d) 25.02.2014: Hauptlavastrom und kleine Zunge haben sich noch ein Stück weiter nach Norden verlagert.
e) 27.02.2014: Der Lavastrom hat sich etwas zurück gezogen.
f) 28.02.2014: Eine Zunge ist nach Osten in Richtung VdB unterwegs und eine weitere bewegt sich nach Norden.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 17.02. - 23.02. niedriger als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche kein eindeutiger Trend ab. Die Emissionsraten betrugen stets mehr als 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Am 21.02. wurden 9.600 Tonnen SO2 und am 22.02. 11.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen [1].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche weiterhin auf leicht erhöhtem Niveau und hat sich nach einem weiteren schwachen Anstieg, seit dem 23.02. stabilisiert [2].

Am 21.02. wurde bei Sant'Alfio (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Am 22.02. ereigneten sich dort zwei Beben der Stärke 1.6 bzw. 1.5. Am gleichen Tag wurde südwestlich von Mascali (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 registriert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 17/02/2014 - 23/02/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


21. Februar 2014

Während der letzten Tage hat sich die strombolianische und effusive Aktivität des Neuen Südostkraters ohne große Veränderungen fortgesetzt. Allerdings schwankte die Intensität der strombolianischen Explosionen von Tag zu Tag und auch die Förderrate des Lavastroms aus der Ostflanke des Kegels unterlag größeren Schwankungen.

In der Nacht auf den 19.02. setzten sich die moderaten strombolianischen Explosionen am Gipfel des Neuen Südostkraterkegels weiter fort und auch aus der Rutschungsnarbe, an der Ostflanke des Kegels, wurde nach wie vor Lava gefördert. Die Front dieses Stroms bewegte sich entlang der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove, zog sich aber in Abhängigkeit von der Förderrate auch immer wieder zurück bis auf das Gelände oberhalb der steilen Westflanke. Am 19.02. wurde aus dem Gipfel des Neuen Südostkraters pulsartig Gas emittiert, das kaum von Asche durchsetzt war. Fotos der Wärmebildkamera auf dem Montagnola dokumentierten die Andauer der meist schwachen strombolianischen Aktivität an einem Schlot im südlichen Abschnitt des Kraters. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigte sich der Lavastrom aus der Rutschungsnarbe etwas besser genährt als am Vortag und seine Front erreichte fast die westliche Talsohle des Valle del Bove.
Während der Nacht auf den 20.02. dauerten explosive und effusive Aktivität unverändert an und nach Anbruch des Tages war am Gipfel des Neuen Südostkraters wieder pulsartige Gasemission erkennbar. Die strombolianischen Explosionen waren etwas stärker als am Vortag und fanden weiterhin am südlichen Schlot des Kraters statt. Am Abend wurde bei den Explosionen glühendes Material meist 50 - 100 m höher als der Kraterrand geschleudert. Die Lavaemission aus der Rutschungsnarbe war zu diesem Zeitpunkt etwas reduziert und der Lavastrom war nur auf einer Länge von einigen hundert Metern aktiv. Bald steigerte sich die Förderrate aber wieder und ein neuer Schwall Lava strömte über das bestehende Lavafeld in nordöstliche Richtung. Gegen 20:00 Uhr zweigte sich knapp unterhalb des Austrittspunks der Lava eine neue Zunge ab und nahm einen mehr östlichen Weg. Dieser Teilstrom kam aber nur sehr langsam voran und zog sich in der zweiten Nachthälfte wieder zurück. Auch die Front des Hauptlavastroms befand sich in den frühen Morgenstunden wieder langsam auf dem Rückzug und bewegte sich oberhalb der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove. Später behinderten Wolken den Blick auf die Lavaströme. Diese Wolken hielten sich im Valle del Bove bis zum heutigen Abend.
Am Gipfel des Neuen Südostkraters setzte sich heute am Tage die pulsartige Gasemission fort. Immer wieder mischte sich etwas graue Asche unter die Gaswolken. Der Ascheanteil schien heute höher zu sein als gestern. Auf den Fotos der Montagnola-Wärmebildkamera waren allerdings nur sehr schwache strombolianische Explosionen erkennbar die sich offensichtlich im westlichen Schlot ereigneten.

Dieses Webcam-Foto zeigt neben dem Hauptlavastrom an der Ostflanke des Neuen Südostkraters auch den neuen kleinen Teilstrom (links davon) der nur für einige Stunden aktiv war. Gleichzeitig kann man am Gipfel des Kegels den Glutschein einer strombolianischen Explosion erkennen:
Neuer Teilstrom an der Ostflanke des Neuen Südostkraters
Foto vom 20.02.2014, 21:15 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 10.02. - 16.02. höher als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche kein eindeutiger Trend ab. Die Emissionsraten betrugen an allen Tagen 5.000 Tonnen SO2 pro Tag oder mehr. So wurden z.B. am 12.02. 10.000 Tonnen SO2 und am 14.02. 11.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Die Emissionsraten für Chlor- bzw. Fluorwasserstoff waren niedriger als bei den letzten Messungen [1].

Der Tremor hat sich in den vergangenen Tagen auf einem leicht erhöhten Niveau stabilisiert und unterlag nur geringen Schwankungen [2].

Am 15.02. wurde nordöstlich von Aci Castello (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 registriert. Am 17.02. kam es südlich des Monte Arcimis (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 18.02. wurde südöstlich von Santa Tecla (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 10/02/2014 - 16/02/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


18. Februar 2014

Auch in den vergangenen Tagen setzte sich die moderate eruptive Aktivität des Neuen Südostkraters unter Schwankungen fort. Aus der Rutschungsnarbe wurden kurze Lavaströme gefördert und die strombolianischen Explosionen an seinem Gipfel dauerten an. Vorübergehend war auch ein neuer effusiver Schlot an der nördlichen Basis des Kegels aktiv. Unterdessen kam es im Zentralkrater zu einer phreatischen Explosion.

In der Nacht auf den 15.02. setzten sich die moderaten strombolianischen Explosionen am Neuen Südostkrater fort. Dagegen hatte die Lavaemission an der Ostflanke des Kegels, innerhalb der Rutschungsnarbe vom 11.02., aufgehört. Allerdings erschien ab etwa 05:00 Uhr morgens ein neuer glühender Fleck und zwar an der Stelle, an der bis zum 11.02. die beiden effusiven Schlote aktiv waren. Bei Tagesanbruch zeigte sich am Gipfel des Neuen Südostkraters schwache pulsartige Gasemission, die gelegentlich von kleinen dunklen Aschewolken durchsetzt war. Um 12:09 Uhr war über die Webcams plötzlich eine mächtige weiße Dampfwolke über dem Zentralkraterkegel (Bocca Nuova und Voragine) zu sehen, die offenbar von einer phreatischen Explosion in einem der Gipfelkrater verursacht wurde. Danach erfolgte  aus der Bocca Nuova für den Rest des Tages wieder die übliche, relativ ruhige und manchmal pulsartig verstärke Gasemission.

Dieses Webcam-Foto zeigt die mächtige Dampfwolke über dem Zentralkraterkegel, die am Mittag des 15.02. aus Bocca Nuova oder Voragine freigesetzt wurde:
Mächtige Dampfwolke über dem Zentralkraterkegel
Foto vom 15.02.14, 12:09 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Bei Einbruch der Dunkelheit war an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels ein neuer kurzer Lavastrom erkennbar. Dieser wurde wieder aus der Rutschungsnarbe genährt und bewegte sich langsam in nordöstliche Richtung. Auch in dem Gebiet der ehemaligen effusiven Schlote, an der östlichen Basis des Kegels, wo sich am Morgen eine neue glühende Stelle gezeigt hatte, war ein schmaler Lavastrom unterwegs; offenbar eine Zunge des Hauptlavastroms Gleichzeitig wurde ein ganzes Stück weiter nördlich, an der nördlichen Basis des Kegels auch noch ein dritter Lavastrom sichtbar. Dieser floss ebenfalls in östliche bis nordöstliche Richtung und kam langsam in das Gebiet der ehemaligen eruptiven Spalte von 2008-2009. Während der Lavastrom aus der Ostflanke (Rutschungsnarbe) des Kegels im Verlauf des Abends weiterhin gut genährt wurde und sich vor Erreichen der nordöstlichen Basis des Kegels in zwei Teilströme aufspaltete, blieb der Strom aus der nördlichen Basis recht schmal und kurz und kam kaum weiter voran.

Auf diesem Webcam-Foto, das während der Abenddämmerung des 15.02. entstand, kann man neben den Lavaströmen aus der Rutschungsnarbe (links) auch den kleinen Lavastrom (rechts) aus der nördlichen Basis des neuen Südostkraterkegels erkennen:
Lavaströme aus der Rutschungsnarbe und aus der nördlichen Basis des neuen Südostkraterkegels
Foto vom 15.02.14, 18:25 Uhr: Webcam in Nunziata di Mascali © Etna Web

Während des 16.02. verstärkte sich die strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater wieder etwas und konzentrierte sich auf den Schlot im westlichen Abschnitt des Kegels, wie Fotos der Wärmebildkamera des INGV auf dem Montagnola zeigten. Bei dieser Aktivität wurde pulsartig Gas emittiert, aber kaum Asche freigesetzt. Nach Einbruch der Dunkelheit war die effusive Aktivität an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels wieder gut zu erkennen. Sie war nicht mehr ganz so stark wie in der Nacht zuvor und die Fronten dreier kurzer Teilströme stagnierten oberhalb der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove. Der schmale Lavastrom aus der nördlichen Basis des Kegels wurde kaum noch genährt und nur noch einige kleine glühende Stellen markierten seinen Verlauf.
Während des 17.02. zeigte sich am Gipfel des Neuen Südostkraters pulsartige Gasemission, die manchmal von etwas grauer Asche durchsetzt war. Die strombolianischen Explosionen waren schwächer als an den Vortagen. Nach Einbruch der Dunkelheit war der Lavastrom aus der Rutschungsnarbe an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels relativ kurz und reichte lediglich bis zum Gebiet der ehemaligen effusiven Schlote an der östlichen Basis des Kegels. Im Laufe des Abends nahm die Länge des Lavastroms jedoch langsam zu und seine Front erreichte das Gelände oberhalb des steilen westlichen Hangs vom Valle del Bove, stagnierte dort jedoch bis zum Morgengrauen.
Heute war dann am Gipfel des Neuen Südostkraters wieder pulsartige Gasemission erkennbar. Diese war manchmal mit geringen Mengen grauer Asche durchsetzt. Schwache thermische Anomalien deuteten auf eine Fortdauer der milden strombolianischen Aktivität hin, die sich im Laufe des Tages etwas verstärkte und sich besonders auf den Schlot im südlichen Abschnitt des Kraters konzentrierte. Nach Einbruch der Dunkelheit waren die strombolianischen Explosionen dann auch wieder über die visuellen Webcams erkennbar. Dabei wurde glühendes Material gelegentlich 50 - 100 m höher als der Kraterrand geschleudert. Unterdessen war der Lavastrom aus der Rutschungsnarbe noch etwas weiter voran gekommen und seine Front bewegte sich entlang der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove.

Wie das INGV am 15.02. berichtete, öffnete sich am Nachmittag dieses Tages ein neuer effusiver Schlot an der nördlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels. Dieser produzierte einen ca. 100 m langen Lavastrom. Bei der Explosion die sich am gleichen Tag um 12:08 Uhr im Bereich von Bocca Nuova - Voragine ereignete, wurde laut INGV ein Gemisch aus dichtem Wasserdampf und geringen Mengen Asche freigesetzt. Das isolierte Ereignis war von einem schwachen seismischen Signal in der Gipfelregion begleitet [1].

Wie das INGV weiter berichtet ging die Lavaemission aus dem neuen effusiven Schlot an der nördlichen Basis des Neuen Südostkraters am Morgen des 16.02. wieder zu Ende [2].

Um eine bessere Übersicht über die aktuelle Lage zu vermitteln habe ich ein Webcam-Foto, das von der Ostflanke des Ätna aus gemacht wurde, mit einigen Kommentaren bzw. Skizzen versehen:
Kommentiertes Foto von der Ostflanke aus
Foto vom 16.02.2014, 07:03 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Der Tremor ging am 15.02. weiter zurück und erreichte an diesem Tag einen Tiefststand. Anschließend stieg er wieder langsam an und schwankt seit dem auf leicht erhöhtem Niveau [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 15 FEBBRAIO 2014, ORE 19:30 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 17 FEBBRAIO 2014, ORE 18:15 GMT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN


14. Februar 2014

Nach der Hangrutschung vom 11. Februar, die eine Art pyroklastischen Strom erzeugte, ging die zunächst kräftige Lavaemission an der Ostflanke des Neuen Südostkraters in den letzten Tagen immer mehr zurück. Auch der Tremor ist rückläufig. Dagegen dauerten die moderaten strombolianischen Explosionen innerhalb des Neuen Südostkraters weiterhin an.

In der Nacht auf den 12.02. behinderten Wolken nahezu ständig die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. Während der frühen Morgenstunden wurden die Sichtbedingungen zumindest im Gipfelbereich besser und nun zeigte sich im Neuen Südostkrater anhaltende strombolianische Aktivität. Diese war jedoch meist schwach und generierte nur relativ schwache thermische Anomalien. Im Laufe des Vormittags wurden die strombolianischen Explosionen allmählich stärker und produzierten kräftige thermische Anomalien über dem Krater die 100 - 150 m Höhe erreichten. Sie traten durch starke pulsartige Gasemission, die manchmal von dunkler Asche durchsetzt war, in Augenschein. Gegen 14:00 Uhr verschlechterten sich die Sichtbedingungen dann wieder deutlich. Nur am Abend lockerte es manchmal für kurze Zeit auf, so dass der Blick auf den Neuen Südostkrater frei wurde. Dort ereigneten sich weiterhin kräftige strombolianische Explosionen die glühendes Material 150 - 200 m hoch schleuderten. Während die Förderung von Lava aus der Rutschungsnarbe, die sich am Vortag an der Ostflanke des Kegels gebildet hatte, am Abend des 11.02. noch sehr kräftig war, ging sie im Laufe des Tages offenbar zurück, denn am späten Abend war nur noch ein relativ kurzer Lavastrom erkennbar.
In der Nacht auf den 13.02. wurden die Sichtbedingungen endlich auch an der Ostflanke des Ätna wieder besser. Die Lavaemission aus der Rutschungsnarbe dauerte weiterhin an, war aber relativ schwach und näherte mehrere kleine Lavazungen. Diese erstreckten sich bis zur östlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels und erreichten das steile Gelände des westlichen Rands des Valle del Bove nur gelegentlich.
Bei Morgengrauen war dichte Dampfemission aus dem Neuen Südostkraterkegel erkennbar. Gelegentlich sorgte pulsartige Gasemission für die Entstehung wunderschöner Gasringe die etliche hundert Meter senkrecht über dem Krater aufstiegen. Den Tag über war die pulsartige Gasfreisetzung auch von Emission bräunlicher Asche durchsetzt. Schwache thermische Anomalien über dem Krater zeugten vom weiteren Fortbestand der schwachen bis moderaten strombolianischen Aktivität. Nach Einbruch der Dunkelheit verstärkten sich die strombolianischen Explosionen wieder leicht. Auch die effusive Aktivität aus der Rutschungsnarbe nahm etwas zu und ein neuer Schub Lava machte sich gegen 22:00 Uhr auf den Weg in Richtung der östlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels.
In der vergangenen Nacht setzten sich die moderaten strombolianischen Explosionen fort. Die Lavaemission aus der Rutschungsnarbe an der Ostflanke des Kegels dauerte auch weiter an, war mal stärker und mal schwächer, unterlag aber insgesamt einer abnehmenden Tendenz. Die Länge der Lavaströme betrug nur wenige hundert Meter. Während des heutigen Tages zeigte sich am Gipfel des Neuen Südostkraters pulsartige Gasemission, die nur gelegentlich von geringen Mengen Asche durchsetzt war. Kleine, sporadisch auftretende thermische Anomalien über dem Krater zeugten von der Fortdauer der strombolianischen Aktivität die weiterhin aus zwei Schloten erfolgte; einer mehr im westlichen und einer im südlichen Abschnitt des Kraters. Nach Einbruch der Dunkelheit waren diese Explosionen wieder gut zu sehen und schleuderten glühendes Material 50 - 100 m höher als den Kraterrand. Oft landete es auch auf den Flanken des Kegels. Die Lavaemission an der Ostflanke des Kegels war dagegen sehr gering und nährte einen schmalen, nur wenige hundert Meter langen Lavastrom. Vom gestrigen Lavastrom waren lediglich noch einige glühenden Stellen übrig geblieben.

Dieses Webcam-Foto von gestern Morgen zeigt einen der Gasringe (rechte obere Bildhälfte) die an diesem Tag vom Neuen Südostkrater freigesetzt wurden:
Gasringe aus dem Neuen Südostkrater
Foto vom 13.02.14, 07:18 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Hier noch ein Webcam-Foto vom heutigen Abend. Neben dem kurzen Lavastrom an der Ostflanke des Kegels und den glühenden Resten der gestrigen Lavaströme, ist auch eine strombolianische Explosion am Gipfel des Neuen Südostkraters erkennbar:
Strombolianische Explosion und kleiner Lavastrom an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters
Foto vom 14.02.14, 20:15 Uhr: Webcam in Nunziata di Mascali © Etna Web

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 03.02. - 09.02. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche dennoch ein steigender Trend ab. So wurden am 06.02. und am 07.02. Spitzenemissionsraten von bis zu 7.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Am 08.02. waren es dagegen 11.000 Tonnen und am 09.02. sogar 12.000 Tonnen SO2 pro Tag [1].

Während den vergangenen drei Tagen unterlag der Tremor deutlichen Schwankungen, zeigte jedoch insgesamt einen abnehmenden Trend. Heute lag er so niedrig, wie zuletzt am 07.02.2014 [2].

Am 08.02. wurde nordöstlich des Monte Intraleo (Westflanke) ein Beben der Stärke 2.1 gemessen. Am gleichen Tag kam es südöstlich von Contrada Feliciosa (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 2.2 [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 03/02/2014 - 09/02/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


11. Februar 2014

In den vergangenen Tagen haben sich die strombolianischen Explosionen am Neuen Südostkrater fortgesetzt und auch die schwache effusive Aktivität an seiner östlichen Basis dauerte weiter an. Heute Morgen kam es nach der Öffnung eines weiteren effusiven Schlots zu kräftiger Ascheemission aus der oberen Ostflanke des Kegels. Seither wird aus diesem Gebiet kräftig Lava gefördert.

Am Abend des 07.02. intensivierten sich die strombolianischen Explosionen am Neuen Südostkrater und glühendes Material wurde 100 - 150 m höher als der Kraterrand geschleudert. Häufig landeten glühende Bomben auch auf den Flanken des Kegels. In der Nacht auf den 08.02. behinderten Wolken im Gipfelbereich häufig die Beobachtung der explosiven Aktivität. Die Lavaförderung an den beiden Schloten an der östlichen Basis des Kegels intensivierte sich im Laufe der Nacht noch etwas und nährte drei kurze Lavaströme. Diese bewegten sich auf dem Lavafeld, das sich durch die Aktivität der letzten Wochen entwickelt hatte, in östliche Richtung. Nur ein schmaler Strom erreichte dabei den steileren Abschnitt des westlichen Hangs des Valle del Bove.
Am 08.02. war am Gipfel des Neuen Südostkraters zunächst nur kräftige Dampfemission erkennbar. Ab etwa 15:00 Uhr mischte sich mehr und mehr graue Asche hinein und kurze Zeit später wurde fortlaufend pulsartig schwarze Asche aus dem Krater emittiert. Diese Emissionen verursachten auch deutliche thermische Anomalien die von der Wärmebildkamera des INGV auf dem Montagnola aufgezeichnet wurden. Nach Einbruch der Dunkelheit waren dann wieder anhaltende, meist moderate strombolianische Explosionen erkennbar. Die Lavaemission an der östlichen Basis des Kegels verstärkte sich im Laufe der Nacht noch etwas und zwei Teilströme bewegten sich dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab.
Am 09.02. war am Gipfel des Neuen Südostkraters kaum Ascheemission erkennbar. Es wurde pulsartig Gas emittiert, aber es zeigten sich nur schwache thermische Anomalien. Nach Einbruch der Dunkelheit waren jedoch wieder anhaltende, allerdings meist schwache strombolianische Explosionen erkennbar. Die Lavaströme an der östlichen Basis des Kegels waren kürzer als am Vortag, jedoch intensivierte sich die Lavaemission in der Nacht auf den 10.02. wieder und gegen 04:30 Uhr machte sich ein neuer Teilstrom auf den Weg in Richtung Valle del Bove. Er bewegte sich dabei entlang des nördlichen Rands des bisherigen Lavafelds und ergoss sich bei Morgengrauen gut genährt dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab.
Am 10.02. behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der eruptiven Aktivität. Durch die Wolkenlücken zeigten die Webcams gelegentlich dunkle Aschewolken die erneut aus dem Neuen Südostkrater emittiert wurden. Gegen Abend lag immer noch eine Wolkenkappe über dem Gipfelbereich des Ätna, jedoch war die Sicht auf das Gebiet unterhalb des Neuen Südostkraters frei, so dass ich den Lavastrom an der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove über die Webcams an der Ostflanke beobachten konnte. Der Strom verlief immer noch an der gleichen Stelle, entlang des Nordrands des bisherigen Lavafelds und zeigte sich nicht mehr ganz so gut genährt wie in der Nacht zuvor. Dafür war nun die Front eines weiteren kurzen Lavastroms zu erkennen, der ein Stück weiter südlich der östlichen Flanke des Neuen Südostkraters herab strömte. Mit zunehmender Dunkelheit stellte sich heraus, dass dieser Strom aus einem neuen effusiven Schlot gefördert wurde, der sich ein kleines Stück südlich der bisher aktiven Schlote geöffnet hatte. Dieser Strom war jedoch nicht gut genährt und wurde im Verlauf des Abends immer kürzer. Die beiden anderen Ströme, von denen einer weiterhin den Hauptlavastrom versorgte, wurden immer wieder unterschiedlich stark gespeist, was dazu führte, dass sich immer wieder neue Schübe Lava der westlichen Flanke des Valle del Bove hinab ergossen.
Am heutigen Morgen erschien gegen 05:00 Uhr ein neuer glühender Fleck an der Ostflanke des Neuen Südostkraters; diese Stelle lag noch ein Stück südlicher und höher als das Gebiet, das bisher effusiv aktiv war. Bald ergoss sich ein neuer schmaler Lavastrom von dort der Flanke des Neuen Südostkraters hinab in östliche bis nordöstliche Richtung und erreichte nach gut einer Stunde in etwa das Gebiet, der zwei effusiven Schlote die seit dem 23.01.2014 aktiv sind. Die Lavaförderung dieser beiden Schlote war im Verlauf der Nacht rückläufig und der Hauptlavastrom zeigte sich kaum noch aktiv. Mit der Öffnung des neuen Schlots nahm die Lavaförderung an diesen Schloten jedoch auch wieder etwas zu. Unterdessen dauerten die strombolianischen Explosionen innerhalb des Neuen Südostkraters weiterhin an und glühendes Material wurde dabei häufig etwa 100 m höher als der Kraterrand geschleudert.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Morgen zeigt links den Lavastrom der von einem neuen effusiven Schlot gefördert wurde, der gegen 05:00 Uhr an der Ostflanke des Neuen Südostkraters aktiv wurde. Rechts unterhalb davon die beiden anderen effusiven Schlote die nur noch wenig Lava fördern:
Lavastrom aus neuem effusiven Schlot
Foto vom 11.02.2014, 06:03 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Nach Anbruch des Tages zeigte sich im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters anhaltende Emission von Gas und Dampf die von schwacher Ascheemission durchsetzt war. Ab 07:06 Uhr war über verschiedene Webcams eine dunkle, blumenkohlförmige Aschewolke an der Ostflanke des Kegels erkennbar. Sie wälzte sich rasch in Richtung Ost/Nordost bis an die Basis des westlichen Hangs des Valle del Bove. Anschließend erfolgte dort für mehrere Stunden anhaltende Emission von bräunlicher Asche die mit dem Wind nach Norden getragen wurde. Erst gegen 10:00 Uhr ließen die Aschefreisetzungen wieder nach. Das Gebiet aus dem die Aschefreisetzungen erfolgte, lag knapp unterhalb des östlichen Kraterrands und oberhalb des jüngsten effusiven Schlots, der am heutigen Morgen aktiv wurde und zog sich von dort aus Hang abwärts in nordöstliche Richtung bis zum Bereich oberhalb der beiden anderen effusiven Schlote. Mit zunehmender Dunkelheit war dann heute Abend ein Lavastrom erkennbar der aus dem Gebiet gefördert wurde, das die heutigen Aschefreisetzungen verursacht hatte. Er bewegte sich in nordöstliche Richtung der Flanke des Neuen Südostkraters hinab und durchquerte dabei auch die Stelle der bisher aktiven effusiven Schlote. Er wälzte sich von dort aus in östliche Richtung der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove hinab und nahm dabei den gleichen Weg wie die bisher geförderte Lava. Der Strom war sehr gut genährt und deutlich breiter als die Lavaströme der Vortage. Ab ca. 18:00 Uhr bewegte sich eine weitere Zunge des Stroms, ein kleines Stück weiter südlich und parallel zum Hauptstrom, in Richtung der Talsohle des Valle del Bove. Aufziehende Wolken verhinderten nach 20:30 Uhr zunehmend die weitere Beobachtung der eruptiven Aktivität.

Auf diesem Webcam-Foto ist die anhaltende Emission bräunlicher Asche aus einem Gebiet an der oberen Ostflanke des Neuen Südostkraters erkennbar. Der Wind treibt die Asche in nördliche Richtung:
Ascheemission aus der Ostflanke des Kegels
Foto vom 11.02.2014, 08:15 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Nach Einbruch der Dunkelheit erkennt man, dass aus dem Gebiet das heute Morgen die Ascheemissionen verursacht hat, ein neuer Lavastrom gefördert wird. Dieser ist sehr gut genährt und bewegt sich erst nach Nordost und dann nach Osten der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove hinab. Eine weitere Zunge strömt südlich davon und parallel dazu in Richtung Tal:
Neuer Lavastrom aus Gebiet das Ascheemission verursacht hatte
Foto vom 11.02.2014, 18:15 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Der Tremor der im Laufe des 07.02. deutlich gestiegen war, hatte sich am 08.02. weiter verstärkt und sich am 09.02. auf erhöhtem Niveau stabilisiert. Seit dem unterliegt er jedoch deutlichen, oft kurzzeitigen Schwankungen und zeigt insgesamt weder fallenden noch steigenden Trend [1].

Hier noch einige zusätzliche Informationen die das INGV in den letzten Tagen in Form kurzer Berichte veröffentlicht hat:
Die strombolianische Aktivität innerhalb der Depression des Neuen Südostkraters, die bisher an einem Schlot im westlichen Abschnitt des Kraters stattfand, griff am Nachmittag des 09.02. auf einen neuen Schlot im südlichen Abschnitt des Kegels über [2].
Am Vormittag des 10.02. wurde ein neuer effusiver Schlot aktiv. Dieser befand sich in der direkten Umgebung der beiden bisher aktiven Schlote, an der östlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels, lag jedoch etwas Hang aufwärts [3].

Inzwischen hat das INGV auch einen Bericht über die Ascheemissionen veröffentlicht, die sich heute Morgen an der Ostflanke des Neuen Südostkraters ereignet hatten. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Am Morgen des 11. Februar 2014 löste sich um 07:07 Uhr an der unteren Ostflanke des Neuen Südostkraters (NSEC) eine instabile und teilweise heiße Felsmasse. Dadurch formierte sich ein Felssturz bzw. eine Lawine die einem pyroklastischen Strom ähnelte. Diese raste innerhalb einer Minute der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove hinab und kam auf dem ebenen Grund des Tals zum Stillstand. Das Phänomen ereignete sich in einer Zone in der seit einigen Wochen mehrere effusive Schlote aktiv sind. Zu den anfänglich zwei Schloten kamen gestern Morgen noch einige hinzu, die sich weiter Hang aufwärts öffneten. Einer davon setzte gestern Vormittag auch pulsartig etwas Gas und Asche frei. Offenbar verursachte das Aufsteigen und Durchdringen von Magma und heißem Gas hin zu der Gruppe von Schloten eine Destabilisierung dieser Zone.
Dem Bergrutsch gingen sporadische Emissionen von Gas und Asche aus der Zone in der die effusiven Schlote aktiv waren voraus. Um 07:06:50 Uhr wurde aus dem gleichen Gebiet eine bräunlich-rote Aschewolke freigesetzt. Diese expandierte rasch, stieg in die Luft empor und strömte dann über die westliche Flanke des Valle del Bove hinweg. Dabei formte sie einen Fluss der eine deutlich erhöhte Temperatur aufwies, wie mit der Wärmebildkamera auf dem Monte Cagliato dokumentiert werden konnte. Der Fluss dehnte sich schnell über das Lavafeld von 2008-2009 aus, überdeckte es praktisch vollständig und bildete auf der Talsohle des Valle del Bove eine rund einen Kilometer breite Front. Er erreichte eine Länge von 3,5 - 4 Kilometern.
Bei einem Überwachungsflug des INGV wurde am späten Vormittag an der unteren Ostflanke des Ätna eine Rutschungsnarbe entdeckt. Ihre Wände waren instabil und es kam dadurch zu häufigen kleinen Abgängen verbunden mit ständiger Emission von bräunlich-rötlicher Asche. In ihrem Inneren wurde ein neuer Lavastrom gefördert der einige hundert Meter lang war und sich anschließend über die Lava, die während der Vorwochen emittiert wurde, hinweg bewegte [4].

Diese Sequenz von Fotos einer Webcam des INGV auf dem CUAD in Catania zeigt die Wolke die während der Hangrutschung an der Ostflanke des Ätna heute Morgen emittiert wurde:
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a) 07:06 Uhr: Eine zunächst kleine dunkle Wolke steigt rechts unterhalb des Gipfels auf.
b) 07:09 Uhr: Drei Minuten später erstreckt sie sich bereits weit nach Osten in das Valle del Bove.
c) 07:12 Uhr: Nun steigt ein Teil der Wolke senkrecht auf.
d) 07:15 Uhr: Die Wolke ist weitgehend nach Osten abgezogen.

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07. Februar 2014

Nachdem es vergangene Woche so aussah, als ob die jüngste eruptive Episode des Neuen Südostkraters wieder zu Ende gehen würde, hat sich die Aktivität fortgesetzt und in den letzten Tagen sogar noch etwas verstärkt. Neben der Förderung von zwei kurzen Lavaströmen kommt es nun auch zu strombolianischen Explosionen denen anhaltende Ascheemissionen vorausgingen.

Sehr schlechtes Wetter mit Sturm und viel Neuschnee behinderte bis zum 03.02. nahezu ständig die Beobachtung der Gipfelregion des Ätna mittels Webcams. Erst in der Nacht auf den 04.02. lockerte es etwas auf und nun zeigte sich, dass die effusive Aktivität an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters, die am 23.01. einsetzte, weiterhin andauerte. Aus zwei Schloten wurde immer noch etwas Lava gefördert die zwei kurze, nur wenige hundert Meter lange Ströme in Richtung Valle del Bove nährte.
Am Morgen des 04.02. war kräftige Emission von Dampf aus dem Neuen Südostkrater erkennbar, was jedoch vor allem auch durch hohe Luftfeuchtigkeit verstärkt wurde. Bald mischte sich dunkle Asche unter diese Freisetzungen die pulsartig emittiert wurde. Diese relativ moderaten Aschefreisetzungen dauerten den ganzen Tag über an und waren manchmal mit kleinen thermischen Anomalien verbunden die von der Wärmebildkamera auf dem La Montagnola aufgezeichnet wurden. Nach Einbruch der Dunkelheit waren auch einzelne schwache strombolianische Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennbar. Unterdessen dauerte die Emission von Lava an der östlichen Basis des Kegels bei relativ niedriger Förderrate weiterhin an.
In der Nacht auf den 05.02. verstärkte sich die Lavaemission sogar noch leicht und ein kleiner dünner Teilstrom wälzte sich bei Morgengrauen über die erkaltete Lava hinweg, die in der Vorwoche emittiert wurde. Sie strömte anschließend schubartig dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab. Später zogen Wolken auf und als es gegen Mittag wieder auflockerte war pulsartige dunkle Ascheemission aus dem Neuen Südostkrater erkennbar. Diese Aschefreisetzungen wirkten stärker als am Vortag und dauerten ohne Unterbrechungen bis zum Sonnenuntergang an; häufig waren sie auch mit kleinen thermischen Anomalien verbunden. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigten sich im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters dann einzelne schwache strombolianische Explosionen. Die Lavaemission an der Ostflanke des Kegels dauerte weiter an und die Förderrate an den beiden effusiven Schloten war vergleichbar mit derer der Nacht zuvor.
Auch am frühen Morgen des 06.02. wirkte der Lavastrom unverändert. Am Neuen Südostkrater konnte ich den Tag über keine Aschefreisetzungen mehr beobachten und die Gasfreisetzungen waren auch eher gering. Nach Einbruch der Dunkelheit waren die beiden Lavaströme an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters noch etwas besser genährt als am Vortag. Weiterhin speisten sie gemeinsam einen schmalen Strom der sich in Richtung Valle del Bove ergoss. Ein neuer kleiner und sehr kurzer Teilstrom war außerdem am südlicheren der beiden effusiven Schlote in eine eher südöstliche Richtung unterwegs. Am Gipfel des Neuen Südostkraters zeigten sich häufig schwache strombolianische Explosionen die stärker waren als am Vortag.
In der vergangenen Nacht setzte sich die effusive Aktivität fort, jedoch ohne dass die Lavaströme weiter voran kamen. Die schwache explosive Aktivität im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters intensivierte sich gleichzeitig noch etwas und tagsüber machte sie sich durch pulsartige Gasemission bemerkbar. Dabei wurde jedoch keine Asche emittiert. Ab dem heutigen Nachmittag wurden die Explosionen stark genug um kleine thermische Anomalien über dem Krater zu generieren. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigten sich regelmäßige strombolianische Explosionen die glühendes Material gut 100 m höher als den Kraterrand schleuderten. Die Lavaemission an der östlichen Basis des Kegels hatte sich dagegen etwas abgeschwächt und die kurzen Lavaströme waren nur noch teilweise aktiv.

Wie das INGV berichtet erfolgten die Ascheemissionen aus dem Neuen Südostkrater am 04.02.2014 häufig in Form von fünf bis zehn Schüben denen dann eine mehrere Minuten lange Phase passiver Dampffreisetzung folgte. Nach Sonnenuntergang war an diesem Tag neben weiteren Ascheemissionen auch Auswurf glühenden Materials erkennbar das bis zu 100 m Höhe erreichte. Diese Emissionen endeten gegen 20:00 Uhr. Der Lavastrom aus der östlichen Basis des Kegels wurde zu diesem Zeitpunkt mit einer Länge von einem Kilometer angegeben [3].
Wie weiter berichtet wird warfen die strombolianischen Explosionen am Abend des 06.02.2014 glühendes Material 50 - 100 m höher als den Rand des Neuen Südostkraters. Sie erfolgten in einem Intervall von wenigen Sekunden [4].

Dieses Webcam-Foto vom 05.02. zeigt die pulsartige Emission dunkler Asche aus dem Neuen Südostkrater. Ein kräftiger Wind treibt sie nach Osten in Richtung Valle del Bove:
pulsartige Emission dunkler Asche aus dem Neuen Südostkrater
Foto vom 05.02.14, 15:12 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Auf diesem Webcam-Foto vom heutigen Abend kann man neben dem kleinen Lavastrom, der nach wie vor in Richtung Valle del Bove emittiert wird, auch eine der etwas stärker gewordenen strombolianischen Explosionen im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters erkennen:
Kleiner Lavastrom und strombolianische Explosion am Neuen Südostkrater
Foto vom 07.02.14, 18:28 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 27.01. - 02.02. deutlich niedriger als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche ein abnehmender Trend ab. So wurden am 28.01. Spitzenemissionsraten von bis zu 18.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Am 29.01. waren es dagegen nur noch 11.000 Tonnen SO2 pro Tag [2].

Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau, unterlag jedoch ab dem 04.02. einem ganz leicht steigenden Trend. Seit vergangener Nacht hat sich der Anstieg beschleunigt, trotzdem ist der Tremor nach wie vor niedrig [5].

Am 04.02. wurde bei Fleri (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Am gleichen Tag kam es bei Lavinaio (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5 [6].

Am 10.01.2014 wurde der Neue Südostkrater des Ätna von Mitarbeitern des INGV (Laboratorio di Cartografia dell’INGV-Sezione di Catania (Osservatorio Etneo)) besucht um eine neue GPS-Vermessung durchzuführen. Dabei ergab sich, dass der nördliche Kraterrand des Kegels mittlerweile eine Höhe von 3290 m erreicht; am 13.06.2013 wurde der höchste Punkt des Kegels noch mit 3245 m bestimmt. Der Neue Südostkrater ist somit 5 m niedriger als der alte Südostkrater. Der höchste Punkt am südlichen Rand des Neuen Südostkraters erreicht 3260 m. Auch der alte Südostkrater ist durch die eruptive Aktivität des Jahres 2013 etwas angewachsen. Sein höchster Punkt liegt nun 5 m höher als bei der Messung im Jahre 2007, als seine Höhe mit 3289 m bestimmt wurde. Das reichhaltig vorhandene pyroklastische Material, das in diesem Gebiet insbesondere durch den Paroxysmus vom 02.12.2013 abgelagert wurde, hat nicht nur den Krater des alten Südostkraters weitgehend zugeschüttet, sondern auch einen Grat geschaffen der den alten Kegel mit dem neuen Kegel des Südostkraters verbindet und auf rund 3280 m Höhe verläuft. Der höchste Punkt des Ätna bleibt weiterhin der Nordostkrater mit 3329 m.
Desweiteren wurden vom INGV die Volumina des bei den Paroxysmen (2. Sequenz des Jahres 2013) des Neuen Südostkraters in Form von Lavaströmen freigesetzten Materials veröffentlicht. Die geringste Menge wurde dabei mit 0,03 Millionen m3 bei dem äußerst explosiven Ereignis vom 23.11.2013 gefördert und die höchste mit 1,67 Millionen m3 während dem relativ schwachen, aber langen Paroxysmus vom 14-16. Dezember 2013. Insgesamt wurden 2013 bei der zweiten Sequenz paroxysmaler Episoden 7,2 Millionen m3 Lava gefördert [1].
Hier eine Einzelaufstellung der Volumina der Lavaströme:
Datum
Volumen (Mio. m3)
29.12. - 31.12.2013 1,55
14.12. - 16.12.2013 1,67
02.12.2013 0,71
28.11.2013 0,54
23.11.2013 0,03
16.11. - 17.11.2013 0,41
11.11.2013 1,11
26.10.2013 1,17
Total 7,18

  1. Behncke B., De Beni E., 2014. L’attività eruttiva del Nuovo Cratere di Sud-Est dell’Etna fra ottobre e dicembre 2013: campi lavici e crescita del nuovo cono. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 27/01/2014 - 02/02/2014
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 4 FEBBRAIO 2014, ORE 21:00 GMT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 6 FEBBRAIO 2014, ORE 20:00 GMT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  6. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


31. Januar 2014

Nach gut einer Woche Aktivität scheint sich die Eruption des Neuen Südostkraters dem Ende zuzuneigen. Der Tremor ist seit ein paar Tagen rückläufig und die Länge des Lavastroms, der an der Ostflanke des Kegels gefördert wird, hat immer weiter abgenommen.

Schlechtes Wetter mit viel Neuschnee behinderte in den vergangenen Tagen zeitweise die Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams. So dominierten am 28.01. den ganzen Tag über die Wolken, jedoch lockerte es am Morgen und am Abend auch etwas auf. Dabei zeigte sich der Lavastrom, der aus zwei Schloten an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters gefördert wurde, weiterhin aktiv. Gleichzeitig war im Gipfelbereich des Kraters pulsartige Gasemission erkennbar und am Abend zeigten sich dort weiter einige schwache strombolianische Explosionen.
Am 29.01. war das Wetter deutlich besser und die Gasfreisetzung am Neuen Südostkrater wirkte schwächer als an den Vortagen. Bei Einbruch der Dunkelheit war der immer noch aktive Lavastrom gut erkennbar, allerdings hatte sich seine Länge deutlich reduziert. Nur noch die beiden Teilströme aus den jeweiligen effusiven Schloten waren in etwa bis zu dem Punkt aktiv, an dem sich beide zu einem Hauptstrom vereinigten. Der Hauptstrom selbst, der sich an den Vortagen bis auf die Talsohle des Valle del Bove erstreckte, glühte lediglich an einigen wenigen Stellen. Strombolianische Explosionen am Neuen Südostkrater konnte ich nicht mehr beobachten.
Am frühen Morgen des 30.01. zeigten sich die beiden Lavaströme erneut schwächer genährt als am Vortag und waren nur noch wenige hundert Meter lang. Bald zogen dichte Wolken auf die sich den ganzen Tag über hielten. Auch heute dauerte das sehr schlechte Wetter an.

Dieses Webcam-Foto zeigt die bereits deutlich abgeschwächten Lavaströme die an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters gefördert werden. Unterhalb des Punkts an dem sie sich zum Hauptlavastrom vereinigen, sind nur noch einige wenige glühende Stellen erkennbar:
Abgeschwächte Lavaströme an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters
Foto vom 29.01.14, 19:31 Uhr: Webcam in Nunziata di Mascali © Etna Web

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 20.01. - 26.01. deutlich höher als in der Vorwoche; es waren sogar die höchsten seit dem Jahre 2001. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche ein deutlich steigender Trend ab. An allen Tagen lagen die Werte höher als 5.000 Tonnen SO2 pro Tag: Am 21.01. wurden mehr als 10.000 Tonnen und am 25.01. sogar bis zu 18.000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen.
Die Chlor- bzw. Fluorwasserstoffemissionen lagen im gleichen Zeitraum höher als frühere Werte [1].

Der Tremor unterliegt seit dem 27.01. einem abnehmenden Trend und ist inzwischen wieder auf niedriges Niveau zurück gegangen [2].

Am 24.01. wurde am Rifugio Sapienza (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.0 gemessen. Am gleichen Tag kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 29.01. wurde nordwestlich von Zafferana Etnea (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 20/01/2014 - 26/01/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


27. Januar 2014

In den vergangenen Tagen wurde am Neuen Südostkrater weiterhin ein Lavastrom gefördert der sich in das Valle del Bove ergoss. Die strombolianische Aktivität am Gipfel des Kraters ging nach einer vorübergehenden Intensivierung in der vergangenen Nacht zurück. Auch der Tremor hat heute etwas abgenommen.

Schlechtes Wetter behinderte am Abend des 24.01. die Beobachtung der eruptiven Aktivität. Auch in der Nacht auf den 25.01. blieb der Ätna in Wolken gehüllt. Erst am Morgen des 25.01. gab es vorübergehend einige Lücken und am Neuen Südostkrater zeigten sich weiterhin strombolianische Explosionen. Sie waren intensiver als am Vortag und schleuderten das glühende Material ca. 100 m höher als der Kraterrand. Dabei wurde auch mehr Asche als an den Vortagen emittiert. Bald verhinderten dichte Wolken erneut die Beobachtungen. Sie hielten sich den ganzen Tag über und erst es am Abend lockerte es auf. Nun war auch wieder der Lavastrom erkennbar der aus zwei Schloten an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters gespeist wurde. Er war noch genauso gut genährt wie am 24.01. und bewegte sich dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab. Am Gipfel des Neuen Südostkraters ereigneten sich weiterhin strombolianische Explosionen die sich während der Nacht auf den 26.01. auch als deutliche thermische Anomalien auf den Bildern der Montagnola-Wärmebildkamera abzeichneten. Heißes Material (vermutlich mehr Asche und Lapilli als Bomben) wurde dabei manchmal einige hundert Meter hoch geschleudert.
Nach dem die Wolken am Mittag des 26.01. auflockerten zeigte sich im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters kräftige Emission von weißem Dampf. Am Nachmittag nach ca. 15:30 Uhr mischte sich dann immer mehr dunkle Asche in diese Emissionen und bei einsetzender Dunkelheit waren wieder einige strombolianische Explosionen erkennbar. Diese wirkten jedoch nicht mehr so energiereich wie noch in der vorherigen Nacht.
Die Förderrate an den effusiven Schloten schien dagegen weiterhin unverändert zu sein und der Lavastrom zeigte sich während der gesamten Nacht auf den 27.01. gut genährt.
Heute Morgen kam es am Gipfel des Neuen Südostkraters zu anhaltender Gasemission. Zeitweise mischten sich auch graue Aschewolken unter die Freisetzungen. Gegen Mittag zogen dichte Wolken auf die auch noch heute Abend jegliche Beobachtung der eruptiven Aktivität mittels Webcams verhinderten.

Wie das INGV berichtet hat die Intensität der strombolianischen Explosionen am Neuen Südostkrater in der vergangenen Nacht abgenommen. Außerdem wurde deutlich weniger Asche freigesetzt. Die Länge des Lavastroms betrug am gestrigen Abend ca. 4 Kilometer. Seine Front bewegte sich auf der relativ flachen Talsohle des Valle del Bove östlich des Monte Centenari. Wie weiter berichtet wird kam der Lavastrom heute zum Stillstand. Ein neuer Schub Lava bewegte sich jedoch gegen 14:00 Uhr über den alten Strom hinweg und hatte zu diesem Zeitpunkt etwa die halbe Länge seines Vorgängers erreicht [1].

Dieses Webcam-Foto vom gestrigen Abend zeigt die gleichzeitige Emission von Dampf und dunkler Asche aus dem Neuen Südostkrater. Dank der bereits zunehmenden Dunkelheit kann man auch leichten Glutschein über dem Krater erkennen der von einer milden strombolianischen Explosion erzeugt wird:
Gleichzeitige Emission von Dampf und dunkler Asche aus dem Neuen Südostkrater
Foto vom 26.01.14, 17:39 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Der Tremor bewegt sich seit dem 24.01. auf etwa dem gleichen, leicht erhöhten Niveau. Lediglich während dem 25.01. lag er kurzfristig noch etwas höher. Im Laufe des heutigen Tags hat er leicht abgenommen [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 27 GENNAIO 2014, ORE 13:15 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN


24. Januar 2014

Heute setzte sich die Lavaförderung an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters fort. Auch die schwache strombolianische Aktivität dauerte weiter an. Der Tremor bewegt sich auf leicht erhöhtem Niveau.

Am späten gestrigen Abend setzten sich die schwachen strombolianischen Explosionen aus einem Schlot im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters fort. Die beiden Lavaströme, die seit gestern Mittag bzw. gestern Abend aus der östlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels gefördert werden, verstärkten sich gestern nach 22:00 Uhr noch etwas. Ab ca. 23:00 Uhr wurde die Front der vereinten Ströme, die zuvor am oberen Rand der westlichen Wand des Valle del Bove stagniert hatte, wieder aktiv und bewegte sich Hang abwärts in Richtung der Talsohle des Valle del Bove. Dabei breitete sie sich fächerförmig aus. Nach 01:00 Uhr wirkte sie nicht mehr so gut genährt, gleichzeitig zogen aber auch Wolken auf und behinderten die Beobachtungen. Nach 02:30 Uhr waren die Wolken dann so dicht, dass der Lavastrom nicht mehr zu erkennen war. Das schlechte Wetter dauerte heute auch den ganzen Tag über an. Nur selten zeigten sich kurze Lücken. Aufsteigende Gasfahnen bzw. Glutschein deuteten jedoch darauf hin, dass der Lavastrom nach wie vor aktiv war. Gegen 19:00 Uhr lockerte es vorübergehend wieder etwas auf und der Lavastrom zeigte sich weiterhin gut genährt und war mindestens genauso lang wie in der vergangenen Nacht.

Wie das INGV berichtet dauerte die strombolianische Aktivität des Neuen Südostkraters am heutigen Morgen weiter an. Auch der Lavastrom war immer noch aktiv und seine Front hatte die Talsohle des Valle del Bove an der Basis des westlichen Hangs erreicht [1].

Dieses Webcam-Foto von vergangener Nacht zeigt den Lavastrom während seiner maximalen Ausdehnung. Er wird von zwei Schloten an der östlichen Basis des Kegels genährt, die zunächst parallel fließende Ströme fördern. Diese vereinigen sich nach kurzer Zeit und strömen fächerförmig der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove hinab:
Lavastrom des Neuen Südostkraterswährend seiner maximalen Ausdehnung
Foto vom 23.01.2014, 23:45 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 13.01. - 19.01.2014 höher als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche kein eindeutiger Trend ab. Die Spitzenemissionsraten lagen am 13.01.2014 oberhalb von 7.500 Tonnen SO2 pro Tag. Die Emissionsraten für Fluor- und Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum etwas niedriger als in der Vorwoche [2].

Der Tremor ist seit gestern noch etwas angestiegen und hat sich heute auf einem leicht erhöhten Niveau stabilisiert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 24 GENNAIO 2014, ORE 08:40 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 13/01/2014 - 19/01/2014
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Home. TREMORE VULCANICO. ECPN


23. Januar 2014

In der vergangenen Nacht wurde aus der Ostflanke des Neuen Südostkraters ein kurzer Lavastrom freigesetzt. Heute öffneten sich an der östlichen Basis des Kegels zwei neue effusive Schlote. Diese förderten am Abend weiterhin einen Lavastrom in Richtung Valle del Bove. Unterdessen kam es im Gipfelbereich des Kegels zu schwacher strombolianischer Aktivität. Der Tremor unterliegt einem steigenden Trend.

Am späten gestrigen Abend setzte sich die schwache strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater fort. Nach 23:00 Uhr war an der oberen Ostflanke des Neuen Südostkraters Glutschein erkennbar. Hier kam es zur Emission eines kurzen Lavastroms. Dieser dehnte sich innerhalb der nächsten Stunde der Flanke hinab in östliche Richtung aus, stagnierte jedoch bald und wurde anschließend nur noch spärlich genährt. Die sporadischen und schwachen Explosionen im Gipfelbereich setzten sich bis zum Sonnenaufgang fort.
Am Tage war im Gipfelbereich des Kegels verstärkte Gasemission erkennbar und ab dem Vormittag, zwischen 11:00 Uhr und 12:00 Uhr mischte sich immer wieder etwas graue Asche unter die Freisetzungen. Um 13:06 Uhr war an der unteren östlichen bis nordöstlichen Flanke des Kegels eine kleine Dampfwolke erkennbar. Anschließend stieg an dieser Stelle etwas Gas auf und mit Einbruch der Dunkelheit war dort Glutschein erkennbar. Dieser wurde von einem neuen effusiven Schlot generiert der einen kurzen Lavastrom nährte. Während den nächsten Stunden dehnte sich der Lavastrom zunächst in nordöstliche Richtung auf das große fächerförmige Lavafeld von 2008-2009 hin aus, wurde dann dort aber in eine mehr östliche Richtung abgelenkt und floss schließlich dem steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab. Unterdessen waren im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters wieder gelegentliche schwache strombolianische Explosionen erkennbar.
Nach etwa 20:00 Uhr stagnierte der Lavastrom und kam kaum noch in Richtung Valle del Bove voran. Um 20:15 Uhr wurde an einer Stelle knapp unterhalb und mehr östlich des bisher aktiven Schlots Gas und/oder Dampf emittiert. Kurz darauf zeigte sich dann dort ein glühender Fleck und Lavaemission setzte ein. Diese nährte einen neuen Lavastrom der sich parallel zum bisher aktiven in nordöstliche Richtung Hang abwärts bewegte. Die Lavaförderung war jedoch nicht gleichmäßig sondern schubartig verstärkt, was dazu führte dass der Lavastrom mal schwächer und mal stärker genährt wurde. Gegen 21:00 Uhr vereinigten sich die beiden Ströme unterhalb der östlichen bis nordöstlichen Basis des Neuen Südostkraterkegels. Nun wurde mal an dem ersten, mal an dem zweiten Schlot verstärkt Lava gefördert. Trotzdem stagnierte die Front des vereinigten Stroms auch gegen 22:00 Uhr noch an der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove.

Dieses Webcam-Foto zeigt die beiden Lavaströme die an der östlichen bis nordöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters freigesetzt werden. Links oberhalb davon illuminiert eine kleine strombolianische Explosion den Dunstschleier über dem Berg und unterhalb davon markieren leuchtende Flecken die Front des Lavastroms an der westlichen Flanke des Valle del Bove:
Lavaströme die an der östlichen bis nordöstlichen Flanke des Neuen Südostkraters
Foto vom 23.01.2014, 22:03 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Wie das INGV berichtet erreichte der Lavastrom an der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels in der vergangenen Nacht eine Länge von nur wenigen hundert Metern. Die strombolianischen Explosionen die glühendes pyroklastisches Material bis auf die Flanken des Kegels schleuderten schwächten sich in den ersten Stunden des heutigen Tages ab [1].
Wie weiter berichtet wird wurde nach Emission von Gas oder Asche ab 13:05 Uhr an der östlichen Basis des Neuen Südostkraters Lava gefördert. Der Strom hatte um 15:30 Uhr eine Länge von wenigen  hundert Meter. Erneut wurde sporadische schwache strombolianische Aktivität aus einem Schlot innerhalb des Neuen Südostkraters beobachtet [2].
Am Abend wurde die Länge des Lavastroms aus dem effusiven Schlot an der östlichen Basis des Kegels vom INGV mit ca. 0,5 Kilometer angegeben [3].

Der Tremor stieg am gestrigen späten Abend kurzfristig rasch an, ging in der Nacht aber zunächst wieder etwas zurück. Heute verstärkte er sich langsam aber anhaltend und war am heutigen Abend deutlich höher als gestern, bewegte sich aber immer noch auf niedrigem Niveau [4].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 23 GENNAIO 2014, ORE 05:00 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 23 GENNAIO 2014, ORE 14:30 GMT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 23 GENNAIO 2014, ORE 19:40 GMT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2014. Seismic and volcano monitoring. REAL-TIME SEISMIC SIGNAL. Tracciato Sismico della Stazione EBCN_HHZ_IT


22. Januar 2014

Seit vergangener Nacht kommt es am Neuen Südostkrater zu schwacher strombolianischer Aktivität. Heute Abend haben sich die Explosionen noch etwas verstärkt und traten häufiger auf. Auch der Tremor zeigt einen steigenden Trend.

Schlechtes Wetter und Neuschnee sorgten in den vergangenen Tagen für den Ausfall von Webcams bzw. behinderten die Beobachtungen des Gipfelbereichs. Erst gestern besserte sich das Wetter langsam. In den wolkenfreien Momenten zeigte sich kräftige Gasemission aus dem Nordostkrater. Auch aus der Voragine wurde verstärkt Gas emittiert. Dagegen wirkten die Gasfreisetzungen aus der Bocca Nuova weniger intensiv. Am Neuen Südostkrater konnte ich über lichtstarke Webcams heute Morgen kurz vor Sonnenaufgang sporadisch schwache Glut beobachten. Am Tage zeigte sich dort etwas intensivere Gasemission und mit Einbruch der Dunkelheit war erneut Glutschein erkennbar. Im Laufe des heutigen Abends waren dann gehäuft schwache strombolianische Explosionen erkennbar die einer leicht steigenden Intensität unterlagen.

Wie das INGV inzwischen bestätigt setzte in der vergangenen Nacht am Neuen Südostkrater schwache strombolianische Aktivität ein. Dabei wurde gelegentlich auch etwas Asche emittiert. Die Explosionen waren auch über die Wärmebildkamera auf dem Monte Cagliato an der Ostflanke des Ätna erkennbar [1].

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt eine der schwachen strombolianischen Explosionen des Neuen Südostkraters:
Schwache strombolianische Explosion am Neuen Südostkrater
Foto vom 22.01.14, 18:30 Uhr: Webcam des L.A.V.E. auf dem Schiena dell'Asino.

Die Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) zeigten bis zum 19.01. nur wenige langperiodische Signale und nur selten schwache Explosionssignale. Am 20.01. nahmen Häufigkeit und Intensität der Explosionssignale etwas zu. Leider liegen seit dem 21.01. keine Messdaten mehr vor.
Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und zeigt seit dem 20.01. einen leichten Anstieg. Seit dem heutigen Abend hat sich sein Anstieg deutlich beschleunigt [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 22 GENNAIO 2014, ORE 08:00 GMT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Seismic and volcano monitoring. REAL-TIME SEISMIC SIGNAL. Tracciato Sismico della Stazione EBCN_HHZ_IT


17. Januar 2014

In der vergangenen Woche kam es am Ätna lediglich zu ruhiger Gasemission. Die anfänglichen leichten Ascheemissionen aus dem Nordostkrater gingen nach zwei Tagen zu Ende. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Die anhaltenden Emissionen geringer Mengen bräunlicher Asche aus dem Nordostkrater setzten sich am Anfang vergangener Woche zunächst fort, schwächten sich am 12.01. jedoch ab. An den nachfolgenden Tagen konnte ich über die Webcams keine nennenswerten Aschefreisetzungen mehr beobachten, dafür wurde pulsartig Gas emittiert. Diese Emissionen verstärkten sich im Laufe der Woche etwas. Auch aus der Voragine wurde verstärkt Gas emittiert. Dagegen wirkten die Gasemissionen aus der Bocca Nuova schwächer als in der Vorwoche. Am alten Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen wie üblich auf einige Fumarolen im Gipfelbereich. Am Neuen Südostkrater setzten wenige Fumarolen entlang des Kraterrands etwas Gas frei.

Auf den Online-Seismogrammen der Station EBCN (Bocca Nuova) waren in der vergangenen Woche weiterhin gelegentliche, meist schwache Explosionssignale erkennbar. Am 13.01. und 14.01. waren sie etwas häufiger und kräftiger. Außerdem zeigten sich in diesem Zeitraum auch einige langperiodische Signale.
Der Tremor bewegte sich auch in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen [2].

Am 10.01. wurde der Gipfelbereich von INGV-Personal besucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Asche die zu diesem Zeitpunkt bzw. an den Tagen zuvor vom Nordostkrater emittiert wurde fein und überwiegend alt (lithisch) war. Donner bzw. hörbare Explosionen konnten am Rand des Nordostkraters nicht wahrgenommen werden [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 06.01.2014 - 12.01.2014 niedriger als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche kein eindeutiger Trend ab. Die Spitzenemissionsraten lagen nur am 11.01.2014 oberhalb von 5.000 Tonnen SO2 pro Tag. Die Emissionsraten für Fluor- und Chlorwasserstoff waren im gleichen Zeitraum niedriger als bei früheren Messungen [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 06/01/2014 - 12/01/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Seismic and volcano monitoring. REAL-TIME SEISMIC SIGNAL. Tracciato Sismico della Stazione EBCN_HHZ_IT


10. Januar 2014

In der vergangenen Woche kam es am Nordostkrater des Ätna zu leichter, aber nahezu anhaltender Emission bräunlicher Asche. Der Neue Südostkrater verhielt sich ruhig und Tremor, sowie seismische Aktivität blieben niedrig. Allerdings haben die Gasemissionen der Gipfelkrater zugenommen.

Am 04.01. kam es am Nordostkrater zu anhaltender und pulsartig verstärkter Gasemission. Häufig waren diese Emissionen von etwas bräunlicher Asche durchsetzt. Am 06.01. zeigte sich ein ähnliches Bild, nach dem schlechtes Wetter am 05.01. die Beobachtung der Aktivität mittels Webcams verhinderte. Auch am 07.01. setzten sich die Gas- und Ascheemissionen fort, wirkten jedoch auf Grund eines starken nördlichen Winds, sowie niedrigerer Luftfeuchtigkeit nicht so spektakulär wie an den Vortagen. Am 08.01. dauerten die leichten Ascheemissionen des Nordostkraters an und am 09.01. verstärkten sie sich im Laufe des Tages noch etwas und der Anteil dunkler Asche nahm zu. Auch heute wurde immer wieder bräunliche Asche, sowie pulsartig Gas freigesetzt.
An der Bocca Nuova kam es in der vergangenen Woche zu kräftiger oft pulsartig verstärkter Gasemission. Auch an der Voragine wirkten die Gasemissionen zeitweise etwas intensiver. Am alten Südostkrater wurde etwas Gas aus Fumarolen am Gipfel emittiert und auch am Neuen Südostkrater setzten einige Fumarolen Gas frei. In den Nächten zeigten sich hier zwei glühende Stellen, wobei es sich vermutlich um Hochtemperaturfumarolen handelte.

Dieses Webcam-Foto von gestern zeigt die Ascheemissionen am Nordostkrater von der Ostflanke aus. Eine dunkle Aschesäule steigt nahezu senkrecht etliche hundert Meter hoch:
Leichte Ascheemission aus dem Nordostkrater
Foto vom 09.01.2014, 13:42 Uhr: Milo-Webcam des INGV

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 30.12.2013 - 05.01.2014 deutlich höher als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche ein steigender Trend ab. So lagen die Spitzenemissionsraten am 30.12.2013 bei über 7.500 Tonnen SO2 pro Tag und am 05.01.2014 bei 9.500 Tonnen SO2 pro Tag [1].

Am 04.01. zeigten die Online-Seismogramme der Station EBCN (Bocca Nuova) einige stärkere Explosionssignale, sowie zahlreiche ähnliche, jedoch schwächere Signale. An den nachfolgenden Tagen waren lediglich einzelne schwache Explosionssignale erkennbar. Ab dem 09.01. nahm ihre Intensität und Häufigkeit etwas zu.
Der Tremor bewegte sich in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen [2].

Am 08.01. wurde am Monte Lepre (Westflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert [3].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 30/12/2013 - 05/01/2014
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. Seismic and volcano monitoring. REAL-TIME SEISMIC SIGNAL. Tracciato Sismico della Stazione EBCN_HHZ_IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


03. Januar 2014

Nach dem Ende der strombolianischen Aktivität am Neuen Südostkrater wurde in den vergangenen Tagen noch etwas Lava an seiner Nordostflanke gefördert. Diese effusive Tätigkeit ging heute zu Ende und der Tremor hielt sich in den letzten Tagen auf niedrigem Niveau.

Am Abend des 31.12.2013 zeigten lichtempfindliche Webcams einen Lavastrom an der steilen westlichen Flanke des Valle del Bove, an einem Punkt nördlich des Monte Centenari. Dieser Strom wurde von einem Schlot an der Nordostflanke des Neuen Südostkraters genährt. Webcams an der Ostflanke des Ätna zeigten in der Nacht auf den 01.01.2014 auch noch eine weitere glühende Stelle an der Nordflanke des Neuen Südostkraters. Diese Stelle war an den nachfolgenden Tagen jedoch nicht mehr aktiv. Auch am 01.01. und 02.01. war über lichtempfindliche Webcams noch schwacher Glutschein an der nordöstlichen Basis des Neuen Südostkraters erkennbar. Hier kam es immer noch zu schwacher effusiver Aktivität.
Am Tage zeigte sich am Neuen Südostkrater geringe Gasemission aus Fumarolen im Gipfelbereich. An Bocca Nuova und Nordostkrater kam es zu den üblichen Gasfreisetzungen die meist pulsartig waren.
Wie das INGV berichtet wurde am Abend des 30.12.2013 am Neuen Südostkrater weiterhin ein Lavastrom emittiert der einen relativ nördlichen Kurs einschlug und dabei den oberen Abschnitt des Lavafelds von 2008-2009 durchquerte. Er erreichte den Talboden des Valle del Bove in der Nähe des Monte Simone [2].
Wie weiter berichtet wird war in der Nacht vom 31.12.2013 auf den 01.01.2014 weiterhin ein effusiver Schlot an der Nordostflanke des Neuen Südostkraters aktiv und nährte einen Lavastrom der sich in das Valle del Bove bewegte. Von diesem Lavastrom, der seit dem Morgen des 30.12.2013 freigesetzt wurde und einen relativ nördlichen Kurs in Richtung des Nordabschnitts des Valle del Bove einschlug, war jedoch nur noch ein kleiner Teil aktiv [3].
INGV-Personal stellte heute bei einem Besuch des Neuen Südostkraters fest, dass die effusive Aktivität dort zu Ende gegangen ist [4].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 23.12. - 29.12. niedriger als in der Vorwoche. Dabei zeichnete sich im Verlauf der Woche jedoch ein steigender Trend ab. Die Spitzenemissionsraten lagen stets unter 5.000 Tonnen SO2 pro Tag [1].

Nach dem Ende der paroxysmalen eruptiven Episode des Neuen Südostkraters, zeigten sich in den vergangenen Tagen auf den Online-Seismogrammen der Station EBCN (Bocca Nuova) nur selten einige schwache langperiodische Signale. Heute nahmen Anzahl und Intensität der langperiodischen Signale zu und nach 17:00 Uhr zeigten sich gelegentlich auch noch etwas intensivere Explosionssignale.
Der Tremor bewegte sich in den vergangenen Tagen auf niedrigem Niveau und ist seit gestern ganz leicht gestiegen [5].


Hier noch meine Übersetzung eines Berichts des INGV zum letzten Paroxysmus des Neuen Südostkraters vom 29 - 31. Dezember 2013:
Zwischen dem 29. Dezember und dem 31. Dezember 2013 hat sich am Neuen Südostkrater (NSEC) des Ätna die 21. eruptive Episode des Jahres 2013 und die 46. der letzten drei Jahre ereignet; sie fand 13 Tage nach dem Ende der letzten Episode statt. Diese Episode war in vielerlei Hinsicht vergleichbar mit der Episode die sich zwischen dem 14. und 16. Dezember ereignet hatte und war durch kräftige strombolianische Aktivität, Emission von Lavaströmen, Freisetzung geringer Mengen Asche und Abwesenheit einer kontinuierlichen Lavafontäne gekennzeichnet. Desweiteren generierten strombolianische Explosionen wiederholt kräftigen Donner der in den nördlichen und nordöstlichen Sektoren des Vulkans hörbar war. Lavaemission fand überwiegend im nordöstlichen Bereich des Kegels statt und zwar sowohl durch Übertritt aus dem Krater als auch durch Öffnung von Schloten an den Flanken des Kegels. Diese nährte einen Lavastrom der sich in Richtung Valle del Bove ausdehnte. In der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember zeigten die seismischen Signale, die von den Instrumenten des INGV-Osservatorio Etneo aufgezeichnet wurden, eine deutliche Abschwächung, was vermutlich das Ende der strombolianischen Aktivität am NSEC markierte. Dennoch setzte sich an einem Schlot an der Nordostflanke des NSEC schwache effusive Aktivität unter allmählicher Abschwächung fort; diese endete in der Nacht vom 01. auf den 02. Januar 2014.
Während der Ruhephase die sich dem Ende der eruptiven Episode vom 14-16 Dezember (genauer nach dem Ende der Emission eines kleinen Lavastroms an der Nordostflanke des NSEC-Kegels am 17. Dezember) anschloss, zeigte der NSEC keine Zeichen von Aktivität, abgesehen von schwacher Gasemission aus Fumarolen an seinem Kraterrand; wie schon während früherer Ruhephasen zeigten einige Fumarolen in den Nächten schwache Glut. Bei einem Helikopter-Überflug am späten Vormittag des 28. Dezembers war der Kraterboden teilweise mit Schnee bedeckt und am Kraterrand waren Fumarolen erkennbar die etwas Gas emittierten. Wie in allen dieser Ruhephasen zeigte der Nordostkrater (NEC) eine ansehnliche Gasfreisetzung die oft einen pulsartigen Charakter aufwies und in den ersten Tagen nach der eruptiven Episode vom 14-16. Dezember von schwachen Ascheemissionen begleitet war. Auch Bocca Nuova und Voragine entgasten kräftig und am alten Südostkrater wurde weißer Dampf emittiert.
Am 29. Dezember wurde um 04:05 Uhr erste Glut und schwache diskontinuierliche strombolianische Intrakrateraktivität beobachtet. Während dieser ersten Phase verblieb die Quelle des vulkanischen Tremors in der Nähe des NEC, wobei sich die Amplitude dieses Parameters zunächst nicht verstärkte. Nach 06:00 Uhr intensivierte sich die eruptive Aktivität allmählich, was mit einer Verlagerung der Quelle des vulkanischen Tremors zum NSEC und mehr zur Oberfläche hin verbunden war und mit einer leichten Erhöhung des mittleren Tremors einherging. Gleichzeitig bestätigten Infraschall-Signale die Aktivität des NSEC.
Um 11:15 Uhr generierte eine stärkere Explosion eine kleine Aschefahne die mehr als einen Kilometer über dem Gipfel des Ätna aufstieg und vom Wind in östliche Richtung getragen wurde; ca. 30 Minuten später registrierte die Wärmebildkamera auf dem Montagnola (EMOT) eine schwache Anomalie die durch eine kleine strombolianische Explosion verursacht wurde.

Dieses Foto, das mir freundlicherweise von Herr K. Korbacher zur Verfügung gestellt wurde, entstand in Catania (Südostflanke) und zeigt die Aschewolke die bei der Explosion am Morgen des 29. Dezembers 2013 vom NSEC freigesetzt wurde:
Aschewolke der Explosion im NSEC am Morgen
© K. Korbacher
29.12.2013 11:17 Uhr

Für einige Stunden blieb die Intensität der Aktivität niedrig; am späten Nachmittag bzw. am Anfang des Abends wurde die strombolianische Aktivität schließlich immer mehr anhaltend, was von einem deutlichen Anstieg des Tremors begleitet war. Gegen 19:00 Uhr begannen die Lavafetzen außerhalb der Kraterbegrenzung nieder zu gehen.Am Abend des 29. Dezembers, kurz nach 21:00 Uhr zeigte sich an der oberen östlichen Flanke des NSEC-Kegels ein glühender Punkt an dem schwache Lavaemission einsetzte. Für ca. 25 Minuten war die Lavaförderung sehr gering, jedoch begann die Förderrate um 21:25 Uhr zuzunehmen und nährte einen Lavastrom der sich in Richtung der westlichen Wand des Valle del Bove bewegte.
Um 00:30 Uhr setzte am nordöstlichen Kraterrand Lavaübertritt ein der einen Lavastrom nährte der sich in mehrere Arme aufteilte, wobei einer in nordöstliche und einer in östliche Richtung floss. Letzterer erreichte rasch den aktiven Schlot der seit 21:02 Uhr aktiv war und gesellte sich zu dem bereits vorhandenen Lavastrom. Die effusive Aktivität unterlag wiederholten Fluktuationen was wellenartige, sich überlagernde Lavaströme generierte. Am 30. Dezember, kurz nach Mitternacht begann auch am südöstlichen Kraterrand des NSEC ein wenig Lava überzutreten und sich in die Depression zu ergießen, die sich am 28. November in diesem Sektor des Kegels gebildet hatte; dieser Lavaaustritt dauerte nicht lange und der Lavastrom kam nach weniger als 100 m zum Stillstand.

Diese Fotos der Milo-Webcam des INGV dokumentieren die Aktivität an der Nordostflanke des NSEC-Kegels in der Nacht auf den 30. Dezember 2013:
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a) 22:30 Uhr: Ein kleiner glühender Fleck an der Nordostflanke des NSEC markiert den neuen effusiven Schlot der seit 21:00 Uhr aktiv ist aber nur wenig Lava fördert.
b) 00:30 Uhr: Während der Lavastrom aus dem effusiven Schlot der Flanke hinab strömt, setzt am nordöstlichen Kraterrand Lavaübertritt ein.
c) 01:15 Uhr: Der Lavastrom der aus dem Kraterrand ausströmt bewegt sich in nordöstliche Richtung dem Kegel hinab. Gleichzeitig erreicht ein weiterer Strom aus dem Krater den effusiven Schlot.
d) 02:15 Uhr: Beide Lavaströme treffen an der nordöstlichen Basis des NSEC-Kegels zusammen.

In der Zwischenzeit dauerte die intensive strombolianische Aktivität an zwei eruptiven Schloten innerhalb des NSEC an. Der östlichste Schlot produzierte dabei praktisch anhaltend große explodierende Lavablasen, die spektakulären fächerförmigen Auswurf glühender Bomben generierten. Diese Aktivität produzierte wiederum lauten Donner der Dank der Windrichtung im gesamten nordöstlichen und nördlichen Sektor des Vulkans hörbar war. Obwohl die Intensität des Donners so heftig war, wurden Infraschallwellen generiert (diese sind für das menschliche Ohr nicht hörbar, können jedoch noch in zig Kilometern Entfernung Gegenstände wie Rollläden, Fenster und Türen zum Vibrieren bringen). Eine dichte Eruptionswolke, die nur geringe Mengen Asche enthielt, stieg über dem Vulkan auf und wurde vom Wind nach Nordosten getragen.

Dieses Foto von Herrn Korbacher dokumentiert die eruptive Aktivität am späten Abend des 29.12.2013 von Catania aus. In der Bildmitte eine strombolianische Explosion deren Ausgangspunkt ein Schlot im nordöstlichen Abschnitt des Neuen Südostkraters ist. Rechts unterhalb davon kann man den Lavastrom aus dem eruptiven Schlot an der östlichen Flanke des NSEC-Kegels erkennen, der sich in Richtung der westlichen Wand des Valle del Bove bewegt:
Eruptive Aktivität des NSEC am späten Abend des 29.12.2013 von Catania aus
© K. Korbacher
29.12.2013 23:50 Uhr

Am 30. Dezember, kurz nach Mitternacht, erreichte der vulkanische Tremor ein Maximum und begann danach wieder zu fallen, stabilisierte sich dann aber auf mittlerem Niveau. Im Vergleich zu früheren eruptiven Episoden (mit Ausnahme der vom 14-16. Dezember 2013) lag die maximale Tremoramplitude relativ niedrig und spiegelte somit die verhältnismäßig schwache eruptive Aktivität wieder.
In den ersten Stunden des 30. Dezembers schwächte sich die explosive Aktivität des explosiven Schlots im inneren östlichen Abschnitt des Kraters allmählich ab und hörte gegen 06:00 Uhr ganz auf. Zwei weiter westlich gelegene explosive Schlote blieben jedoch weiterhin aktiv und produzierten regelmäßig strombolianische Explosionen, was mit zeitweiliger schwacher Ascheemission verbunden war. Bei Morgendämmerung war über dem Vulkan eine dichte Dampfsäule erkennbar die in ihrem unteren Abschnitt etwas Asche enthielt; der Lavastrom bewegte sich an der Basis der westlichen Wand des Valle del Bove. Während den Morgenstunden des 30. Dezembers blieb der vulkanische Tremor relativ stabil und verharrte auf mittlerem Niveau, ähnlich hoch wie kurz nach dem Maximum der Nacht. Aus dem nordöstlichen Sektor des Ätna (Raum Piedimonte-Fiumefreddo-Calatabiano) wurde schwacher Niederschlag feiner Asche gemeldet.

Auf diesem Foto, das Herr K. Friese bei Mascalucia (Südostflanke) gemacht hat und mir freundlicherweise zur Verfügung stellte, kann man die eruptive Aktivität am Morgen des 30. Dezembers 2013 sehr schön erkennen. Die strombolianischen Explosionen nähren eine Eruptionssäule die nur wenig Asche enthält. Sie wird vom Wind in nordöstliche Richtung getragen:
Eruptive Aktivität des NSEC am Morgen des 30.12.2013 von Mascalucia aus
© K. Friese
30.12.2013

Um 08:12 Uhr erhoben sich an der Nordostflanke des NSEC-Kegels dichte braune Aschewolken. Sie wurden von der Öffnung einer neuen eruptiven Spalte in diesem Gebiet des Kegels verursacht. Diese Ereignisse verursachten eine starke Deformation der Flanke des NSEC-Kegels und provozierten wiederholt Einstürze und Erdrutsche, sowie eine Serie kleiner pyroklastischer Ströme die in Form starker Anomalien über die Wärmebildkamera auf dem Monte Cagliato (EMCT) sehr gut sichtbar waren.
Auf dem oberen Abschnitt der neuen Fraktur wurde ein explosiver Schlot aktiv. Dieser generierte in einem Intervall von 1 - 2 Minuten Auswürfe dunkelgrauer Asche, ohne dass dabei glühendes Material erkennbar war. Diese Aktivität dauerte einige Stunden an, wobei sich die Intensität der strombolianischen Explosionen langsam abschwächte jedoch gleichzeitig der Aschegehalt der Eruptionswolke bis 15:00 Uhr allmählich zunahm; anschließend setzten sich die Ascheemissionen mit nur geringen Fluktuationen fort. Nach 16:20 Uhr konnten die Beobachtungen wegen Wolken nicht weiter fortgeführt werden.

Diese Fotos der Webcam des INGV auf dem Montagnola zeigen die Aktivität des NSEC während dem 30.12.2013:
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a) 08:15 Uhr: Aus der Nordostflanke des NSEC treten braune Aschewolken hervor die durch die Öffnung einer eruptiven Spalte verursacht werden.
b) 10:54 Uhr: Immer wieder produziert ein explosiver Schlot im oberen Abschnitt der eruptiven Spalte dunkle Asche.
c) 13:27 Uhr: Neben dunkler Asche generieren Erdrutsche auch immer wieder Wolken bräunlicher Asche.
d) 14:12 Uhr: Die Emission dunkler Asche nimmt bis zum Nachmittag immer weiter zu.

Im unteren Abschnitt der neuen Fraktur begann ein neuer Lavastrom auszutreten der sich rasch in nordöstliche Richtung ausdehnte. Im Gegensatz zu früher freigesetzten Lavaströmen erreichte dieser neue Strom den oberen Teil des Lavafelds von 2008-2009; ein enormer Tumulus dieser Lava, der ein morphologisches Hindernis bildet, führte den Strom dem Berg entlang und leitete ihn damit auf einem deutlich nördlicheren Kurs als alle bisherigen Ströme die während der letzten drei Jahre am NSEC emittiert wurden. Nach 10:00 Uhr verhinderte eine Wolkendecke die Beobachtung dieses Lavastroms, jedoch brach sie gegen 19:00 Uhr wieder auf und ermöglichte den Blick auf den Lavastrom der sich auf dem Talboden des Valle del Bove in der Nähe des Monte Simone, ein pyroklastischer Kegel von 1811-1812 an der nördlichen Wand des Tals, bewegte.

Dieses Foto, das Herr Korbacher vom Flugzeug aus nach dem Start in Catania gemacht hat, zeigt die obere Südwestflanke des Ätna. Im Hintergrund der Neue Südostkrater der neben strombolianischer Aktivität verbunden mit kräftiger Gas- bzw. Dampfemission in seinem westlichen Abschnitt dunkelgraue Asche aus einem explosiven Schlot innerhalb einer neuen Fraktur an seiner Nordostflanke ausstößt. Besonders gut sind auf diesem Foto die Lavaströme aus dem NSEC erkennbar, die während den eruptiven Episoden im November 2013 das Gebiet nördlich der 2002-03 Kegel rund um das ehemalige Torre del Filosofo überquerten. Rechts unten die 2002-03 Kegel, links unterhalb davon der Monte Frumento Supino und dazwischen der Lavastrom von 2013 der am weitesten nach Süden voran kam:
Südwestflanke des Ätna vom Flugzeug aus mit aktivem NSEC
© K. Korbacher
30.12.2013 12:21 Uhr

Während der Abenddämmerung ermöglichte die auflockernde Wolkendecke die Beobachtung einer anhaltenden, wenn auch schwachen strombolianischen Aktivität an zwei Schloten innerhalb des NSEC. Auch eine Eruptionssäule die vom Wind nach Nordost gebogen wurde und der seit dem Morgen aktive Lavastrom waren erkennbar. Die Sichtbedingungen verschlechterten sich sehr rasch wieder und für praktisch 24 Stunden konnte die Aktivität weder visuell noch mittels Wärmebildkamera beobachtet werden. Indessen schwächte sich der vulkanische Tremor am späten Abend des 30. Dezembers ab und war am Morgen des 31. Dezembers auf einem unteren mittleren Niveau. Während des Nachmittags des gleichen Tags zeigten die Daten der Infraschallüberwachung weiterhin explosive Aktivität, jedoch vermutlich aus einer anderen Quelle in der Gipfelregion (Bocca Nuova?).
Während der Abenddämmerung des 31. Dezembers lockerten die Wolken im Valle del Bove teilweise auf und ermöglichten die Beobachtung des Lavastroms im nördlichen Teil des Valle del Bove. Dieser zeigte sich vollständig genährt, wenn auch schwächer als am Abend des 30. Dezembers. Während der Nacht ging die Effusionsrate allmählich zurück und am Morgen des 1. Januars 2014 war nur noch ein kleiner, wenige hundert Meter langer Strom aktiv. Die effusive Aktivität dauerte unter langsamer Abschwächung bis zum 02. Januar 2014 an.
Wie schon ihr Vorgänger (14-16. Dezember 2013), unterschied sich auch die letzte eruptive Episode des Jahres 2013 von den üblichen paroxysmalen Episoden des Ätna durch ihre relativ niedrige Intensität und die lange Dauer der explosiven Phänomene. Die strombolianische Aktivität dauerte 2,5 Tage und die effusive Aktivität hielt nach dem Ende der explosiven Aktivität noch zwei weitere Tage an. Daher ist es angebracht solch eine paroxysmale Episode eher als strombolianisch-effusive Episode oder mehr allgemein als eruptive Episode zu bezeichnen, so wie seit 80 Jahren die Phasen von Lavafontänenemission des Kilauea (Hawaii) benannt werden. Im Bezug auf Intensität, Dauer und Art der Phänomene erinnern die letzten beiden eruptiven Episoden des NSEC an die eruptive Aktivität des alten SEC zwischen August und Dezember 2006, die auch durch überwiegend heftige strombolianische Aktivität, Emission von Lavafontänen mit relativ geringer Aschefreisetzung, sowie Öffnung eruptiver Spalten an den Flanken des alten SEC-Kegels charakterisiert war.
Das Volumen an freigesetztem pyroklastischem Material war bei der jüngsten eruptiven Episode etwas signifikanter und die Lavaströme waren mit zwei Hauptströmen die bis zu 3,4 Km Länge erreichten ausgeprägter als bei der aktuellen Serie eruptiver Episoden. Eine vorläufige Schätzung des Volumens an Lava ergab eine Menge von ca. 1,5 Millionen m3, ein Volumen ähnlich der letzten Episode und entsprechend der mittleren Menge der eruptiven Episoden von 2011-2013 [6]

  1. INGV-Sezione di Catania. 2014. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 23/12/2013 - 29/12/2013
  2. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 31 DICEMBRE 2013, ORE 17:00 GMT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 1 GENNAIO 2014, ORE 13:30 GMT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2014. AGGIORNAMENTO ETNA, 3 GENNAIO 2014, ORE 11:00 GMT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2014. Seismic and volcano monitoring. REAL-TIME SEISMIC SIGNAL. Tracciato Sismico della Stazione EBCN_HHZ_IT
  6. INGV-Sezione di Catania. 2014. L'EPISODIO ERUTTIVO DELL'ETNA DEL 29-31 DICEMBRE 2013


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