RSSRSS-Feed

Ätna Update (01.10. - 31.12.2010)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


31. Dezember 2010:

In der vergangen Woche blieb der Ätna relativ ruhig, allerdings ist der Tremor leicht gestiegen. Am Kollapskrater des Südostkraters zeigte sich etwas Glutschein.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte in der letzten Woche zeitweise die Beobachtung der Gipfelregion mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am Nordostkrater kräftige pulsartige Gasemission. Auch am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova konnte ich anhaltende Gasemission beobachten. Am Südostkrater konzentrierte sich die Gasfreisetzung auf die Fumarolen im Gipfelbereich. Am Abend des 28.12. war über dem Kollapsschlot des Südostkraters seit längerer Zeit auch wieder einmal ein schwacher Glutschein erkennbar.

Wie das INGV berichtet kam es nach der Explosion vom Morgen des 22.12. um 12:33 Uhr zu einem weiteren, wenn auch deutlich schwächeren explosiven Ereignis an der Bocca Nuova. Freisetzung von Material wurde von den Überwachungskameras dabei allerdings nicht beobachtet [2].

Inzwischen wurde die Asche, die bei der Explosion vom 22.12. freigesetzt wurde analysiert. Dabei zeigte sich, dass sie zwischen 80% und 88% lithisches Material enthält. Die Fraktion frischen Materials beträgt 6% - 14% und besteht überwiegend aus Tachilit. Der Anteil an Sideromelan beträgt maximal 2%. Die restliche Fraktion besteht aus kristallinem Material (maximal 4% - 5%). Diese Ergebnisse zeigen, dass zu einem großen Teil altes Material, das sich innerhalb des Kraters befand, freigesetzt wurde. Die Anwesenheit frischen Materials, wenn auch in geringer Menge, deutet auf das Vorhandensein abgekühlter Magma im oberen Abschnitt der Bocca Nuova hin [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 20.12. bis 26.12. ähnlich der Vorwoche [2].

In der vergangenen Woche nahm der Tremor leicht zu und bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Seit dem 26.12. zeigen die Online-Seismogramme der Gipfelregion wieder häufiger langperiodische Signale [3].

Am 30.12. kam es im Meer, östlich von Santa Tecla (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1 [4].

Quellen:
  1. Deborah Lo Castro M., 2010. Analisi tessiturale della cenere emessa dalla Bocca Nuova il 22 dicembre 2010. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 20/12/2010 - 26/12/2010
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


24. Dezember 2010:

Nach über sechs Wochen Ruhe hat sich an der Bocca Nuova eine neue Explosion ereignet. Sie war die stärkste seit August 2010. Tremor und seismische Aktivität blieben allerdings niedrig.

In der vergangenen Woche zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova und am Nordostkrater anhaltende Gasfreisetzung. An den übrigen Gipfelkratern waren die Gasemissionen dagegen relativ schwach. Auch am Südostkrater erfolgte die Gasfreisetzung nur über die Fumarolen im Gipfelbereich. Der Kollapskrater an seiner Ostflanke zeigte sich völlig inaktiv. Am 21.12. konnte ich über die Webcams schwache Emission von bräunlicher Asche aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova beobachten.
Am Morgen des 22.12. zeigten die Online-Seismogramme der Gipfelregion ab ca. 05:33 Uhr einige langperiodische Signale. Sie gipfelten um 05:46 Uhr in einem starken Explosionssignal. Gleichzeitig zeigte die Montagnola-Wärmebildkamera eine Explosionswolke über der Bocca Nuova. Sie war mit einer schwachen thermischen Anomalie verbunden. Der Ausstoß von Gas- und Asche schwächte sich sofort wieder deutlich ab, dauerte aber noch einige Minuten an. Nach Sonnenaufgang zeigten die Webcam über dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova anhaltende Emission von Gas, das mit ein wenig bräunlicher Asche durchsetzt war. Auf den Online-Seismogrammen waren zunächst noch einige schwache langperiodische Signale erkennbar. Nach ca. 45 Minuten zeigten sich dann aber keine Auffälligkeiten mehr.

Wie das INGV berichtet, hat sich die Explosion vom 22.12.2010 um 05:46:50 Uhr am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova ereignet. Die Wärmebildkameras registrierten dabei eine thermische Anomalie die über 60°C betrug. Dabei wurde eine niedrige Aschewolke produziert die in nordöstliche Richtung zog und bis nach Linguaglossa für leichten Ascheregen sorgte. Die starke Explosion war zwar nicht so heftig wie die vom 25.08.2010, aber deutlich stärker als die zahlreichen nachfolgenden explosiven Ereignisse zwischen Ende August und Ende September [2].

Dieses Wärmebild-Webcamfoto vom Morgen des 22.12. zeigt die Aschewolke ca. eine Minute nach dem explosiven Ereignis. Die warme Gas- und Aschewolke wird über den Gipfelbereich hinweg in nordöstliche Richtung getragen:
Explosionswolke über der Bocca Nuova
Foto vom  22.12.10, 05:48 Uhr: Wärmebild-Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern sind im Zeitraum vom 13.12. bis 19.12. im Vergleich zur Vorwoche erneut zurück gegangen [1].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf niedrigem Niveau. Mit Ausnahme des explosiven Ereignisses vom 22.12. zeigten die Online-Seismogramme der Gipfelregion praktisch keine langperiodischen Signale [3].

Am 19.12. kam es am Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.4. Am gleichen Tag ereigneten sich bei Santa Maria Ammalati (Südostflanke) zwei Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte. Am 20.12. wurden im Raum westlich von Randazzo (Nordwestflanke) zwei Erdbeben mit Magnituden von 1.9 bzw. 2.1 verzeichnet [4].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 13/12/2010 - 19/12/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Home. Esplosioni sull'Etna e sullo Stromboli * Explosions at Etna and Stromboli
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


17. Dezember 2010:

Auch die letzten zwei Wochen verliefen am Ätna sehr ruhig. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Ungewöhnlich gute Wetterbedingungen ermöglichten zwischen dem 04. und 14.12. häufige Beobachtungen der Gipfelregion mittels Webcams. Dabei zeigte sich kräftige pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova und aus dem Nordostkrater. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf Fumarolen im östlichen Gipfelbereich. Am Kollapskrater kam es dagegen nur zu schwacher Gasfreisetzung. Seit dem 15.12. herrscht überwiegend schlechtes Wetter und in den wenigen wolkenfreien Momenten konnte ich keine Veränderungen der Aktivität beobachten.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern sind im Zeitraum vom 29.11. bis 05.12. im Vergleich zur Vorwoche zurück gegangen. Dagegen hat die Emission von Chlor- und Fluorwasserstoff deutlich zugenommen [1]. Zwischen dem 06. und 12.12. waren die Schwefeldioxidemissionen vergleichbar mit der Vorwoche [2].

Der Tremor ist in den letzten 14 Tagen zunächst leicht gestiegen, dann wieder langsam gefallen und bewegt sich auf niedrigem Niveau [3]. Wie das INGV berichtet befand sich die Quelle des Tremors in den letzten beiden Wochen ein wenig nördlich der Gipfelkrater auf einem Niveau von 0 - 1500 m über dem Meeresspiegel [1] [2]. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten nur sehr selten schwache langperiodische Signale [3].

Am 12.12. kam es südwestlich von Linera (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am gleichen Tag wurde bei Lavinaio (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 gemessen. Am 14.12. ereignete sich am Monte Spagnolo (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag kam es bei Santa Maria di Licodia (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6 [4].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 29/11/2010 - 05/12/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 06/12/2010 - 12/12/2010
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


03. Dezember 2010:

Die vergangenen zwei Wochen verliefen am Ätna relativ ruhig und der Tremor ist weiter zurückgegangen. Eine Analyse der vom Nordostkrater kürzlich freigesetzten Asche zeigte jedoch die Anwesenheit von frischem Magma im Berg.

In den letzten 14 Tagen zeigten die Webcams kräftige pulsartige Gasfreisetzung am Nordostkrater. Ascheemissionen konnte ich keine mehr erkennen, allerdings wurden die Beobachtungen häufig durch Wolken behindert. An der Bocca Nuova kam es ebenfalls zu meist pulsartiger Gasfreisetzung. Sie war aber nicht so intensiv wie am Nordostkrater. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Gipfelbereich, sowie auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. Dort war die Gasfreisetzung aber nicht mehr so kräftig wie noch Anfang November und erfolgte offenbar nur durch Fumarolen am Kraterrand.

Die Asche, die Mitte November vom Nordostkrater freigesetzt wurde, konnte inzwischen einer Analyse unterzogen werden. Dabei stellte sich heraus, dass sie zu 67% aus frischem Material besteht. Dieses Material setzt sich aus 61% Tachylit und 6% Sideromelan zusammen. Der Rest der Asche besteht zu 19% aus lithischem und zu 14% aus kristallinem (überwiegend Plagioglas) Material. Insbesondere die Präsenz von Tachylit deutet auf die kontinuierliche Fragmentierung des oberen Bereichs einer relativ kalten und entgasten Magmasäule hin [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern haben sich im Zeitraum vom 15.11. bis 21.11. leicht abgeschwächt [2]. Zwischen dem 22. und 28.11. haben die Schwefeldioxidemissionen dagegen wieder deutlich zugenommen [3].

Der Tremor nahm in den vergangenen zwei Woche langsam aber kontinuierlich ab und bewegt sich inzwischen auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten nur selten schwache langperiodische Signale [4].

Am 20.11. wurden bei Fondo Macchia (Ostflanke) zwei Beben registriert, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte. Am gleichen Tag kam es bei Sant'Alfio (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 23.11. ereignete sich südlich von Ragalna (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.0. Am gleichen Tag wurde nordwestlich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 2411. wurde am Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 gemessen. Am 26.11. kam es südöstlich von Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 27.11. wurde bei Santa Maria La Stella (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.0 verzeichnet. Am 02.12. ereigneten sich im Piano Pernicana (Nordostflanke) mehrere schwache Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte [5].

Eigene Einschätzung der Lage
Wie die Analysen der Asche vom Nordostkrater zeigen, ist zum ersten mal seit Juli 2009 wieder frisches Material vom Ätna freigesetzt worden. Die Asche stammt offenbar von einem Magma, das sich schon längere Zeit im Schlot des Nordostkraters befand und somit Zeit zum entgasen und abkühlen hatte. Ich vermute, dass das Ausgasen dieser Magmasäule die pulsartige und geräuschvolle Gasemission im Nordostkrater verursacht hat, die in den letzten Monaten die Aktivität dieses Gipfelkraters prägte. Vielleicht kam es durch das Aufsteigen und Entgasen dieser Magma auch zu der explosiven Aktivität in der Bocca Nuova, die seit Anfang Juli dieses Jahres auftrat.
Wie kam es nun Mitte November zu den Aschefreisetzungen am Nordostkrater?
Eine Erklärung wäre, dass die Magmasäule plötzlich in Bewegung geraten ist. Entweder ist sie durch Kollaps in tiefere Regionen abgesunken und erhitzt worden, wodurch ein Teil des Materials durch aufsteigende Gase als Asche ausgeworfen wurde oder sie kam mit frischem aufsteigendem Magma bzw. deren Gase in Kontakt, wodurch ebenfalls ein Teil des Materials nach Oben befördert worden wäre. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass der Gasdruck innerhalb der Säule, bedingt durch gravitative Kristallisationsdifferentation einfach immer mehr zugenommen hat und es so zu den Freisetzungen kam. Auf jeden Fall hat es sich wohl nur um eine kleinere Menge Magma gehandelt, da die Aktivität schnell wieder zu Ende ging. Vielleicht war es ja auch nur die Vorhut und somit ein kleiner Teil einer viel größeren Magmablase, die jetzt noch tief unter dem Berg verharrt. Viele frühere Eruptionen kündigten sich mit Aschefreisetzungen am Nordostkrater an. Diese fingen teilweise einige Monate zuvor an, wie zuletzt bei der 2002-2003 Eruption. Zurzeit deutet jedoch nichts auf eine unmittelbar bevorstehende Eruption hin.

Quellen:
  1. Andronico D., Lo Castro D. 2010. Analisi tessiturale della cenere emessa dal Cratere di NE il 14-15 novembre 2010. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 15/11/2010 - 21/11/2010
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 22/11/2010 - 28/11/2010
  4. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


19. November 2010:

In der vergangenen Woche kam es am Nordostkrater zu häufigen, meist pulsartigen Ascheemissionen. Der Tremor hat sich vorübergehend deutlich verstärkt. Die seismische Aktivität blieb dagegen normal.

Am 13.11. zeigten die Webcams zeitweilige Freisetzung von geringen Mengen bräunlicher Asche aus dem Nordostkrater. Am 14.11. verstärkten sich die Asche-Emissionen und waren häufig pulsartig. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch am 15.11.. Eine allmähliche Wetterverschlechterung sorgte am 16.11. zunächst für verstärkte Dampfentwicklung am Schlot des Nordostkraters und damit verbundene Sichtbehinderung. Später wurden die Wolken immer dichter und verhinderten auch am 17.11. die Beobachtung des Gipfelbereichs mittels Webcams. Am 18.11. konnte ich dann starke pulsartige Gasemission am Nordostkrater beobachten. Die Ascheemissionen schienen dagegen schwächer zu sein. An den übrigen Gipfelkratern kam es zu den gewohnten Gasemissionen. Sie waren am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova und am Kollapskrater des Südostkraters zunächst am stärksten, wurden am 18.11. aber vom Nordostkrater übertroffen. Heute behinderten wieder Wolken und Neuschnee die Beobachtung mittels Webcams.

Inzwischen werden die Ascheemissionen am Nordostkrater auch vom INGV bestätigt. Wie berichtet wird haben sie am 12.11. begonnen und sich bis zum 14.11. verstärkt. Am 15.11. setzten sie sich bei schwankender Intensität weiter fort. Wie weiter berichtet wird wurde am Kollapskrater des Südostkraters am 15.11. wieder schwache Freisetzung von rötlicher Asche beobachtet. Außerdem wurde an diesem Tag auch vom nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova etwas Asche emittiert [1].

Dieses Webcam-Foto vom Morgen des 14.11. zeigt die Freisetzung einer bräunlichen Aschewolke aus dem Nordostkrater:
Verstärkte Ascheemission am Nordostkrater
Foto vom 14.11.2010, 08:27 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern haben sich im Zeitraum vom 08.11. bis 14.11. verstärkt. Während die Emission von Chlorwasserstoff deutlich zugenommen hat, ist die Freisetzung von Fluorwasserstoff konstant geblieben [1].

Der Tremor nahm in der vergangenen Woche zunächst leicht ab. Am 16.11. verstärkte er sich rasch, schwächte sich dann aber wieder etwas ab. Am 17.11. nahm er langsam wieder zu und erreichte am 18.11. einen vorläufigen Höhepunkt. Danach ging er wieder zurück und bewegte sich auf mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten bis zum 16.11. praktisch keinerlei langperiodische Signale. Seit dem 17.11. traten sie nur sehr vereinzelt auf. [2].

Am 12.11. wurden im Raum Monte Grosso - Monte Parmentelli (Südflanke) mehrere Beben registriert wobei das stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte. Am 14.11. kam es am Monte Intraleo (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am 17.11. wurde westlich von Linguaglossa (Nordflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am gleichen Tag ereignete sich am Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.5. Außerdem wurde an diesem Tag am Monte Scorsone (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 08/11/2010 - 14/11/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


12. November 2010:

Seit einigen Tagen hat sich das Verhalten des Ätna ein wenig verändert. Während die seismische Aktivität zunahm, verschwanden die langperiodischen Signale in der Gipfelregion praktisch völlig. Am Nordostkrater wurde heute offenbar etwas Asche freigesetzt.

In der vergangenen Woche zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova pulsartige Gasemission. Sie wirkte etwas schwächer als in der Vorwoche. Am Nordostkrater konnte ich gelegentlich pulsartige Gasfreisetzung beobachten. Am Südostostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen weiterhin auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. Hier war die Gasfreisetzung weiterhin recht kräftig und häufig pulsartig. Heute Morgen wirkten die Gasemissionen des Nordostkraters intensiver aus als sonst. Zeitweise sah es so aus, als sei auch etwas graue Asche dabei.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Vormittag zeigt die Gipfelkrater von der Ostflanke aus. Links der Südostkrater mit dem Kollapskrater, ein wenig unterhalb des Gipfels. Er emittiert weißen Dampf. Rechts der Nordostkrater. Aus seinem Schlot entweicht eine graue Dampfwolke. Offenbar ist sie mit Asche durchsetzt:
Ascheemission am Nordostkrater
Foto vom 12.11.2010, 09:45 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Wie das INGV berichtet wurden bis zum 07.11. an der Bocca Nuova keine neuen Ascheemissionen bzw. damit verbundene seismische Signale beobachtet. Am 05.11. wurde der Südostkrater von INGV-Personal besucht. Dabei wurde kräftige und anhaltende Gasemission an seinem Kollapskrater beobachtet. Bergführer berichteten, dass es dort an den Vortagen zu schwacher Emission von sehr feinem Material kam. Spuren davon zeigten sich bei dem Besuch als schwache rötliche Ablagerung an der verschneiten Südflanke des Südostkraters [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 01.11. bis 07.11. niedriger als in der Vorwoche [1].

Der Tremor schwankte in der vergangenen Woche auf mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten praktisch keine langperiodischen Signale mehr [2]. 

Am 06.11. wurde südwestlich des Monte Arcimis (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 08.11. kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 3.0. Am 09.11. wurde nordwestlich von Misterbianco (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.9 gemessen [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 01/11/2010 - 07/11/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


05. November 2010:

In der letzten Woche kam es an der Bocca Nuova wieder zur Freisetzung von Asche bzw. heißem Gas. Während der Tremor unverändert blieb, hat die seismische Aktivität zugenommen.

Neuschnee, Wolken und der Ausfall einiger Webcams behinderten in der vergangenen Woche wieder häufig die Beobachtung des Gipfelbereichs. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich kräftige pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen weiterhin eher schwach, aber auch pulsartig. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. Hier wurde anhaltend und häufig auch pulsartig Gas aus dem Grund des Schlots emittiert. In den letzten Tagen sahen die Gasemissionen dort noch etwas kräftiger aus als am Anfang der Woche und waren durchweg deutlich pulsartig.

Wie das INGV berichtet kam es am 31.10. um 16:33 Uhr an der Bocca Nuova zu einer kleineren Ascheemission. Dabei wurde weder eine thermischen Anomalie, noch ein seismisches Signal beobachtet. Am 01.11. gegen 03:08 bzw. 03:22 Uhr verzeichneten die Seismometer im Gipfelbereich mehrere Ereignisse. Dabei kam es auch zu einer schwachen thermischen Anomalie, was auf die Freisetzung von heißem Gas aus der Bocca Nuova hindeutet [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 25.10. bis 31.10. höher als in der Vorwoche [1].

Der Tremor unterlag in der vergangenen Woche nur geringen Schwankungen und bewegte sich auf mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten zunächst wieder zeitweilig langperiodische Signale. Seit dem 04.11. sind sie jedoch praktisch verschwunden [2].

Am 29.10. kam es südlich von Trecastagni (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.2. Am gleichen Tag wurden bei Pedara (Südflanke) zwei Beben registriert, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.3 erreichte. An diesem Tag wurde außerdem nordöstlich von Torre Archirafi (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.1 gemessen. Am 30.10. kam es südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 04.11. wurde nordöstlich von Lavinaio (Südostflanke) ein Beben der Stärke 2.7 gemessen. Am 05.11. kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.9 [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 25/10/2010 - 31/10/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


29. Oktober 2010:

Die vergangene Woche verlief am Ätna sehr ruhig. Am Kollapskrater des Südostkraters war seit längerer Zeit wieder einmal ein Glutschein erkennbar.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte in der vergangenen Woche wieder häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova kräftige pulsartige Gasemission. Am Nordostkrater waren die Gasfreisetzungen dagegen schwach. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen weiterhin auf den Kollapsschlot an seiner Ostflanke. Dort war am Abend des 25.10. wieder ein wenig Glutschein über dem Schlot erkennbar.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 18.10. bis 24.10. deutlich niedriger als in der Vorwoche [1].

Der Tremor unterlag in der vergangenen Woche nur geringen Schwankungen und bewegte sich auf mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten zunächst häufig langperiodischer Signale. Seit dem 27.10. haben Häufigkeit und Intensität dagegen deutlich abgenommen [2].

Am 22.10. kam es östlich von Acireale (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am gleichen Tag wurde am Monte Zoccolaro (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert. Am 23.10. wurde westlich des Piano Pernicana (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 gemessen. Am 25.10. kam es im Bereich des Zentralkraters zu einer Serie schwacher Beben. Das stärkste erreichte dabei eine Magnitude von 1.8. Am 28.10. wurde bei Ragalna (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 18/10/2010 - 24/10/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


22. Oktober 2010:

Nach dem die vergangene Woche relativ ruhig verlaufen war, kam es heute an der Bocca Nuova wieder zu einer explosiven Ascheemission. Während die Gasemissionen deutlich zugenommen haben, blieben Tremor und seismische Aktivität weiterhin unverändert.

Schlechtes Wetter mit Neuschnee behinderte in der letzten Woche wieder häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova starke, pulsartige Gasfreisetzung. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen dagegen eher schwach. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Kollapsschlot an seiner Ostflanke. Dort wurde zeitweise auch etwas bläuliches Gas emittiert.
Heute kam es um 18:24 Uhr am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova zu einer explosiven Aschefreisetzung. Das Ereignis wurde auch von einem ca. eine Minute andauernden seismischen Signal begleitet. Eine bräunlich graue  Aschewolke, die nur eine schwache thermische Anomalie aufwies, schoss dabei ca. 300 m hoch in den Himmel. Die Wolke wurde anschließend vom Wind in östliche Richtung getragen. Nach dem explosiven Ereignis kam es noch ca. fünf Minuten lang zu verstärkter Freisetzung von Dampf. Weitere Ascheemissionen konnte ich bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht beobachten.

Dieses Foto vom heutigen Abend zeigt den Moment der explosiven Aschefreisetzung an der Bocca Nuova:
Explosive Ascheemission an der Bocca Nuova
Foto vom  22.10.10, 18:24 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 11.10. bis 17.10. deutlich höher als in der Vorwoche. Am 15. und 16.10. kam es zu kurzfristigen Spitzenemissionsraten von mehr als 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [1].

Der Tremor unterlag in der vergangenen Woche nur geringen Schwankungen und bewegte sich auf mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten zeitweise eine Häufung langperiodischer Signale. In den letzten Tagen nahm ihre Intensität leicht zu [2].

Am 18.10. kam es am Monti Centenari (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 20.10. wurde südöstlich von Contrada Feliciosa (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.4 registriert [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 11/10/2010 - 17/10/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


15. Oktober 2010:

Erneut hat sich an der Bocca Nuova eine starke Explosion ereignet die mit Aschefreisetzung verbunden war. Während der Tremor etwas anstieg blieb die seismische Aktivität in der letzten Woche weiterhin niedrig.

Anhaltend schlechtes Wetter machte in der vergangenen Woche die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams nahezu unmöglich. Nur für wenige Minuten konnte ich kräftige pulsartige Gasfreisetzung am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova beobachten. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Ostflanke und den Kollapskrater.

Wie das INGV berichtet kam es am 07.10. um 11:27 Uhr an der Bocca Nuova zu einer neuen kräftigen Explosion. Dabei wurde auch etwas Asche freigesetzt die am Rifugio Sapienza, an der Südflanke auf ca. 1900 m Höhe, niederging. Die Asche bestand überwiegend aus altem Material, allerdings fanden sich darin auch einige Partikel Sideromelan (ein vulkanisches Glas das bei dem Kontakt von Magma mit Wasser entsteht); ein Indiz für das Vorhandensein von Magma im Schlot der Bocca Nuova. Die Explosion wurde auch von einem kräftigen seismischen Signal begleitet. Am 08. und 09.10. ereigneten sich an der Bocca Nuova weitere starke Explosionen. Sie fanden nachts statt und wurden nur über die Seismometer registriert.
Wie weiter berichtet wird wurden bei einem Besuch der Gipfelkrater am 08.10. folgende Beobachtungen gemacht: Am Nordostkrater kommt es zu ruhiger schwacher Gasfreisetzung. Die inneren Wände des Kraters tragen die Spuren kleinerer Kollapsereignisse. Am inneren nördlichen Kraterrand der Voragine zeigen sich die bekannten Frakturen und einige Bereiche sind instabil. Am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova sind Teile des Kraterrands kollabiert. Am Kollapskrater des Südostkraters kommt es zu weithin sichtbarer und anhaltender Gasentwicklung. Sie wird von zischenden Geräuschen begleitet und ist pulsartig. Es tritt auch gelegentlich ein tiefes rumpeln auf das offenbar von Explosionen in der Tiefe des Schlots verursacht wird. Immer wieder sind die Gasemissionen von der Freisetzung geringer Mengen rötlicher Asche begleitet. Sie entstehen durch kleinere Kollapsereignisse an den sehr instabilen Kraterwänden [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 04.10. bis 10.10. etwas niedriger als in der Vorwoche [1].

Der Tremor ist seit dem 11.10. leicht gestiegen und bewegt sich auf mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten zeitweise eine Häufung langperiodischer Signale [2].

Am 10.10. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 13.10. wurde nordwestlich von Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 04/10/2010 - 10/10/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


08. Oktober 2010:

Die vergangene Woche verlief am Ätna sehr ruhig. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig, allerdings haben die Gasemissionen an den Gipfelkratern weiter zugenommen.

Wolken behinderten auch in der vergangenen Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden konzentrierten sich die Gasemissionen wieder auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova und auf den Kollapskrater des Südostkraters. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen dagegen eher schwach.

Dieses Foto vom 02.10.2010, das mir freundlicherweise Herr T. Furter zur Verfügung gestellt hat, zeigt die morphologischen Veränderungen an dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova infolge der explosiven Aschefreisetzungen vom August. Vom ehemaligen westlichen Kraterrand ist nur noch eine Felsnase übriggeblieben die in den Schlot hinein ragt. Etwas unterhalb der Nase kann man noch ein Stück des Pfades erkennen, der um den Schlot herum führte. Große Teile davon sind weggebrochen:
Morphologische Veränderungen an der Bocca Nuova
© T. Furter

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 27.09. bis 03.10. deutlich höher als in der Vorwoche. Am 29.09. wurde zeitweilig eine Spitzenemissionsrate von mehr als 5000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Die Chlor- bzw. Fluorwasserstoffemissionen waren im gleichen Zeitraum ähnlich hoch wie in der Vorwoche [1].

Der Tremor unterlag in der vergangenen Woche nur geringen Schwankungen und bewegte sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten zeitweise eine Häufung langperiodischer Signale [2].

Am 01.10. kam es westlich von Bronte (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.5. Am 03.10. wurden im Bereich der Gipfelkrater mehrere schwache Beben registriert, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte. Am 04.10. kam es westlich von Vena (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am gleichen Tag wurde nordwestlich von Linguaglossa (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 06.10. kam es nordwestlich von Vena zu zwei Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.5 erreichte [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 27/09/2010 - 03/10/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


01. Oktober 2010:

Erneut hat sich an der Bocca Nuova eine starke Explosion ereignet. Ansonsten blieb die Aktivität des Ätna weiterhin sehr niedrig.

Schlechtes Wetter behinderte auch in der vergangenen Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Momenten konnte ich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova starke pulsartige Gasemission erkennen. Am Kollapskrater des Südostkraters wurde weiterhin kräftig Gas freigesetzt. Allerdings waren die Gasemissionen nicht mehr ganz so intensiv wie in der Vorwoche. Am Nordostkrater waren die Gasfreisetzungen eher schwach.

Wie das INGV berichtet kam es an der Bocca Nuova am 24.09. um 14:46 Uhr zu einer starken Explosion. Weitere, allerdings schwächere Explosionen folgten. Aufgrund des schlechten Wetters konnten die Explosionen jedoch nicht über die Kameras des INGV beobachtet werden [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 20. bis 26.09. ähnlich hoch wie in der Vorwoche. Am 21. und 24.09. wurde kurzfristig eine Spitzenemissionsrate von mehr als 5000 Tonnen SO2 pro Tag gemessen. Dagegen wurde die niedrigste Emissionsrate am 23.09. verzeichnet. Die Chlor- bzw. Fluorwasserstoffemissionen zeigten im gleichen Zeitraum einen abnehmenden Trend [1].

Der Tremor ging in der vergangenen Woche zunächst ganz leicht zurück, stieg seit gestern jedoch wieder etwas an und bewegt sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten weiterhin zahlreiche langperiodische Signale. Seit heute haben sie an Häufigkeit und Intensität noch etwas zugenommen [2].

Am 24.09. wurde bei Ragalna (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 28.09. kam es westlich von Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 30.09. wurde östlich der Gipfelkrater ein Beben der Stärke 1.8 gemessen [3].


Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 20/09/2010 - 26/09/2010
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


Zu den früheren Updates...

Eine Übersicht aller Updates finden Sie im Archiv.