RSSRSS-Feed

Ätna Update (08.01 - 26.03.2010)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


26. März 2010:

In den letzten Tagen kam es am Ätna zu einem vorübergehenden Anstieg des Tremors. Außerdem zeigt sich innerhalb des Kollapskraters wieder etwas Glut und dort nahm auch die Gasemission zu.

Gutes Wetter ermöglichte ab dem 15.03. eine kontinuierliche Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Dabei zeigte sich am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova mäßige, am Nordostkrater überwiegend schwache Gasfreisetzung. Ab dem 20.03. wirkten die Gasemissionen an allen Gipfelkratern deutliche intensiver, was aber höchstwarscheinlich auf meteorologische Einflüsse zurückzuführen ist. Am Abend des 17.03. konnte ich zum ersten Mal seit Anfang Februar wieder ein wenig Glut im Bereich des Kollapskraters, der sich an der Ostflanke des Südostkraters befindet, erkennen. Am 18.03. kam es dort zu verstärkter Gasfreisetzung die überwiegend pulsartig war. An den nachfolgenden Tagen setzte sich die verstärkte Gasfreisetzung fort und eine lange Gasfahne war weithin sichtbar. In den Nächten war weiterhin Glut erkennbar. Zunehmend schlechtes Wetter behinderte ab dem 22.03. zeitweise die Beobachtungen mittels Webcam. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich an der Bocca Nuova kräftige pulsartige Gasfreisetzung. Am Süodostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen weiterhin auf den Kollapskrater. Der Nordostkrater setzte anhaltend Gas frei.

Blick am Morgen des 18.03. aus östlich bis nordöstlicher Richtung auf den Ätna. Der Kollapskrater am Südostkrater setzt soviel Gas frei, dass sich eine lange Gasfahne gebildet hat die vom Wind in südliche Richtung getrieben wird:
Starke Gasfreisetzung aus dem Kollapskrater
Foto vom 18.03.10, 06:58 Uhr: Webcam in Nunziata di Mascali © Etna Web 

Am 18.03. wurden die Gipfelkrater von INGV-Personal besucht. Dabei wurde an der Bocca Nuova kräftige pulsartige Gasfreisetzung beobachtet. Nur für wenige Sekunden ließen die Gaswolken einen Blick hinunter in die Schlote zu. Dabei konnte lediglich der einige zig Meter hohe Sattel beobachtet werden, der die beiden Schlote der Bocca Nuova trennt. Dieser war mit etwas Schnee bedeckt. Änderungen an der Morphologie der erodierten Trennwand zwischen Bocca Nuova und Voragine konnten auf Grund der starken Gasfreisetzungen nicht beobachtet werden. Am Kollapsschlot des Südostkraters kam es zu kontinuierlicher Gasemission. Die Gassäule war zeitweise leicht grau, was offenbar durch feines mitgeführtes Material verursacht wurde. Bei einem Besuch des Kollapskraters durch die "Soccorso Alpino della Guardia di Finanza di Nicolosi" konnten am 16.03. keine Veränderungen der Schlot-Abmessungen festgestellt werden. Allerdings wurden aus der Tiefe Geräusche wargenommen. Sie dürften auf die Gasemission aus dem Schlot zurückzuführen sein. Seit der Nacht von dem 16. auf den 17.03. illuminiert dieser Schlot wieder die aufsteigende Gassäule, wie Boris Behncke vom INGV berichtet [2].

Wie das INGV weiter berichtet waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern im Zeitraum vom 08.03. bis 14.03. ähnlich niedrig wie in der Vorwoche. Die Spitzenemissionsraten lagen unter 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag und es zeigte sich weder ein zunehmender, noch ein abnehmender Trend [1]. Zwischen dem 15. und 21.03. waren die Gasemissionen erneut relativ niedrig und lagen wieder unter 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag [2].

Zunächst bewegte sich der Tremor auf niedrigem Niveau und unterlag nur geringen Schwankungen. Am 24.03. kam es dann zu einem deutlichen Anstieg des Tremors. Gegen Mittag bewegte er sich auf mittlerem Niveau, dann ging er wieder etwas zurück. Am 25.03. kam es zu starken Schwankungen, jedoch wurden die Höchstwerte vom Vortag nicht mehr erreicht. Am 26.03. verharrte der Tremor auf niedrigem Niveau, war aber immer noch höher als Anfang der Woche. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten nur selten schwache langperiodische Signale. Am 19. und 24.03. kam es allerdings zu einer leichten Häufung dieser Ereignisse [3].

Am 13.03. wurde am Monte Crisimo (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Am 15.03. kam es nordwestlich des Monte Lepre (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am gleichen Tag wurde südöstlich von Bronte (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 2.8 gemessen. Am 21.03. wurde westlich des Monte Lepre ein Beben der Stärke 2.1 registriert [4].

Quellen:
  1. Branca S. 2010. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (8 – 14 Marzo 10). INGV-Sezione di Catania
  2. Andronico D. 2010. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (15-21 marzo 2010). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


12. März 2010:

In den letzten 14 Tagen setzte der Ätna seinen unruhigen Schlaf fort. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig, die Gasemissionen waren zunächst sehr hoch, gingen dann aber deutlich zurück.

Eine Schönwetterperiode erlaubte zwischen dem 27.02. und 05.03. die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Dabei zeigten sich wieder die üblichen Gasfreisetzungen, die an dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova am intensivsten und häufig pulsartig waren. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen mäßig und am Südostkrater konzentrierten sie sich auf den Kollapskrater an der Ostflanke. Dieser zeigte während der Dunkelheit weiterhin keinerlei Glutschein mehr. Seit dem 06.03. verhindert schlechtes Wetter mit Neuschnee nahezu ständig die Beobachtung der Gipfelregion.

Wie das INGV berichtet waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern im Zeitraum vom 22.02. bis 28.02. im Durchschnitt etwas höher als in der Vorwoche. Es wurden Spitzenemissionsraten von mehr als 6000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Am 26.02. lag die Emissionsrate sogar über 11.000 Tonnen [1]. Zwischen dem 01. und 08.03. ging die Emissionsrate dagegen deutlich zurück und lag immer unter 6000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Im Laufe der Woche zeigte sich ein deutlicher Abwärtstrend [2].

Der Tremor schwankte in den vergangenen 14 Tagen auf niedrigem Niveau. Durch das schwere Erdbeben in Chile bzw. die darauf folgenden starken Nachbeben, sowie durch Sturm waren die Online-Seismogramme zeitweise stark gestört. Nur selten zeigten sich schwache langperiodische Signale [3].

Am 12.02. kam es am Monte San Leo (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 16.02. wurde am Monte Spagnolo (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 2.0 registriert. Am gleichen Tag kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9. Am 17.02. wurde bei Due Monti (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 20.02. wurde die Gegend nördlich von Nicolosi (Südflanke) von einem Beben erschüttert das eine Magnitude von 2.1 erreichte. Am 22.02. kam es bei Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.2. Am 23.02. wurde nordwestlich von Ragalna (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert. Am 26.02. kam es ca. 1 Km östlich des Zentralkraterkegels zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 28.02. wurden nordöstlich von Biancavilla (Südwestflanke) zwei Beben registriert die Magnituden von 2.1 bzw. 2.6 erreichten. Am gleichen Tag kam es am Pizzi Deneri (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.2. Am 06. und 07.03. kam es östlich des Zentralkraters zu mehreren schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte. Am 07.03. wurde bei Zafferana (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am 09.03. kam es bei Santa Venerina (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5 [4].

Quellen:
  1. Miraglia L. 2010. Rapporto sull'attività dell'Etna (22-28 febbraio 2010). INGV-Sezione di Catania
  2. Neri M. 2010. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (1-7 Marzo 2010). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


26. Februar 2010:

Auch in den letzten beiden Wochen kam es am Ätna zu intensiven Gasemissionen. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Wolken, Schnee und der Ausfall von Kameras behinderten in den vergangenen 14 Tagen immer wieder die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. An den wolkenfreien Tagen konnte ich die gewohnten Gasemissionen erkennen. Sie konzentrierten sich auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova und auf den Nordostkrater. Häufig waren sie pulsartig und an der Bocca Nuova auch recht intensiv. Am Südostkrater wurde fast ausschließlich am Kollapskrater an seiner Ostflanke Gas emittiert. Auch hier war die Gasemission oft pulsartig. Die in den Nächten der vergangenen Monate sichtbare Glut konnte ich dort jedoch nicht mehr beobachten.

Dieses Webcam-Foto vom Morgen des 17.02. zeigt intensive pulsartige Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova (links). Rechts davon ist der Südostkrater zu erkennen. Ein Teil seiner südlichen Flanke ist so warm, dass sich kein Schnee halten kann. Links unterhalb davon die 2002-Krater:
Intensive pulsartige Gasemission an der Bocca Nuova
Foto vom 17.02.10, 09:18 Uhr: Webcam des INGV in Nicolosi.

Wie das INGV berichtet waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern im Zeitraum vom 08.02. bis 14.02. im Durchschnitt etwas niedriger als in der Vorwoche. Trotzdem zeigte sich ein deutlich steigender Trend und es wurden Spitzenemissionsraten zwischen 5000 und 14500 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen [1].

Der Tremor bewegte sich in den vergangenen zwei Wochen auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten bis zum 14.02. gehäuft, danach nur noch selten schwache langperiodische Signale [2].

Quellen:
  1. Lanzafame G. 2010. Rapporto sull’attività dell’Etna durante la settimana tra l’8 ed il 14 febbraio 2010. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


12. Februar 2010:

In der vergangenen Woche nahmen die Gasemissionen an den Gipfelkratern des Ätna deutlich zu. Die seismische Aktivität war etwas erhöht und konzentrierte sich auf die Nord- bzw. Ostflanke.

Wolken und Schneefälle behinderten in der letzten Woche häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. In den wolkenfreien Stunden zeigten sich die üblichen Gasemissionen. Sie konzentrierten sich wieder auf den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova. Hier zeigte sich häufig intensive pulsartige Gasemission. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen nicht ganz so stark. Am Südostkrater wurde vor allem von dem Kollapskrater an seiner Ostflanke Gas freigesetzt.

Wie das INGV berichtet waren die Gasemissionen an den Gipfelkratern im Zeitraum vom 25.01. bis 31.01. etwas höher als in der Vorwoche. Es wurden Emissionsraten von bis zu 6000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen und im Laufe der Zeit zeigte sich ein steigender Trend. Am 31.01. wurden kurzfristige Spitzenemissionsraten von über 9000 Tonnen pro Tag registriert [1].
Wie weiter berichtet wird, nahmen die Gasemissionen im Zeitraum vom 01.02. bis 07.02. immer noch zu. Teilweise wurden Spitzenemissionsraten von 12.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen! Im Laufe der Woche zeigte sich weiterhin ein steigender Trend [2].

Der Tremor hat in der vergangenen Woche leicht abgenommen und bewegte sich auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten seit dem 11.02. häufiger schwache langperiodische Signale [3].

Am 04.02. kam es im Bereich der Gipfelkrater zu einigen sehr schwachen Beben. Dabei wurden Magnituden zwischen 1.0 und 1.4 erreicht. Die Hypozentren lagen in 1,5 - 2 Kilometern Tiefe. Am 05.02. kam es bei Mareneve (Nordostflanke) zu zwei Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte. Am 07. und 08.02. wurden nördlich von Zafferana (Ostflanke) einige Beben verzeichnet. Die stärksten Erschütterungen hatten eine Magnitude von 1.8. Am 08.02. wurden im Raum Randazzo (Nordflanke) mehrere leichte Beben registriert. Das stärkste erreichte hierbei eine Magnitude von 1.5 [4].

Quellen:
  1. Corsaro R. A. 2010. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (25 – 31 gennaio 2010). INGV-Sezione di Catania
  2. Giammanco S. 2010. Rapporto settimanale sul monitoraggio vulcanologico dell’Etna (01 - 07 febbraio 2010). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


04. Februar 2010:

In den letzten Tagen scheinen sich die Gasemissionen an den Gipfelkratern etwas verstärkt zu haben. Der Tremor blieb niedrig und die seismische Aktivität konzentrierte sich auf die Nordostflanke.

Schlechtes Wetter mit viel Neuschnee behinderte in den letzten zwei Wochen oft die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Erst in den letzten Tagen besserte sich das Wetter und ermöglichte längere Beobachtungszeiten. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich das bekannte Bild mit starker, häufig pulsartiger Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova. Am Nordostkrater war mäßige, oft pulsartige Gasfreisetzung erkennbar. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Kollapskrater. Dieser illuminierte in den Nachtstunden weiterhin die freigesetzte Gassäule orangerot. Seit Anfang Februar scheinen die Gasemissionen an den Gipfelkratern etwas intensiver geworden zu sein, was möglicherweise aber auch durch hohe Luftfeuchtigkeit verursacht wurde. Heute wirkten die Gasemissionen am Kollapsschlot besonders kräftig und waren pulsartig. Es waren sogar Rauchringe sichtbar; ein Phänomen das durch pulsartige Gasfreisetzung aus einem Schlot mit runder Öffnung verursacht wird. Solche Erscheinungen gab es am Ätna besonders häufig während der Phase starker Gipfeltätigkeit in den Jahren 1995 - 2001.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Nachmittag, das mir freundlicherweise von Herrn R. Schulz zugeschickt wurde, zeigt einen Rauchring der bei der pulsartigen Gasemission erzeugt wurde (ringförmige Struktur in der oberen rechten Bildhälfte):
Rauchring
Foto vom 04.02.10, 17:12 Uhr: Webcam auf dem Schiena dell'Asino, Etna Trekking

Zwischen dem 22.01. und 28.01. zeigte der Tremor einen leichten Anstieg. In den darauffolgenden Tagen ist der dann wieder etwas gefallen. Insgesamt bewegt er sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau [1].

Am 22.01. wurde bei Zafferana (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 gemessen. Am 25.01. kam es nordwestlich von Mareneve (Nordostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 01.02. ereignete sich einige Kilometer westlich von Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 2.2. Am gleichen Tag wurde südwestlich von Mareneve ein Beben der Stärke 1.9 registriert. Am 03.02. kam es nordöstlich des Pizzi Deneri (Nordostflanke) zu zwei schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte [2].

Hier noch einige Fotos der Gipfelkrater die mir Herr A. Pohl freundlicherweise hat zukommen lassen:

Blick auf die Voragine
© A. Pohl

05.01.2010 13:54 Uhr
Die Voragine besteht aus einem zentralen Schlot mit nahezu senkrechten Wänden. Nach oben hin weitet sie sich trichterförmig aus, wobei die Abbruchkante ebenfalls häufig senkrecht abfällt. Der Schlot emittiert praktisch kein Gas. Sein Grund ist aber wegen dem steilen Gelände trotzdem nicht einsehbar. Die Gasemissionen konzentrieren sich vor allem auf Spalten an der östlichen Abbruchkante. Hier hat sich in den letzten Jahren der Kollaps fortgesetzt.
Am brüchigen Rand der Voragine
© A. Pohl

05.01.2010 13:29 Uhr
Blick entlang der östlichen Abbruchkante der Voragine die im Hintergrund in den brüchigen Rand des Zentralkraterkegels übergeht. Fumarolen setzen hier neben Dampf auch bläuliches Gas frei. Rechts erkennt man die steile Wand des Schlots. Dahinter die Stelle an der sich der 1964'er Turm, ein Kegelrest der Gipfelkrateraktivität der 1960'er Jahre, befand.
Blick über die Bocca Nuova
© A. Pohl

05.01.2010 14:07 Uhr
Blick über die Bocca Nuova hinweg nach Osten. Im Vordergrund der nordwestliche Schlot der anhaltend große Mengen an Gas freisetzt. Von der ehemaligen Trennwand, die beide Öffnungen bis Anfang 2006 separierte, ist bis auf einen Felsvorsprung (rechts) kaum noch was zu erkennen. Links hinten markiert ein Geröllfeld die Position des ehemaligen 1964'er Turms, der durch Kollaps ebenfalls im Jahre 2006 verschwand.
Blick auf dampfenden Felsvorsprung
© A. Pohl

05.01.2010 14:08 Uhr
Blick in südöstliche Richtung auf den dampfenden Felsvorsprung und die Plattform die sich südlich davon befindet. Links dahinter der verschlossene südliche Schlot der Bocca Nuova der nur wenig Gas emittiert. An seinem südlichen Rand befindet sich ein gefährlicher Überhang der zahlreiche Risse aufweist. In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zu Kollapsereignissen. Die Plattform die sich von dort in westliche Richtung zieht, besitzt einige Fumarolen und Spalten die vor allem Dampf emittieren.
Der Nordostkrater aus nördlicher Richtung
© A. Pohl

14.01.2010 14:11 Uhr
Der Nordostkrater aus nördlicher Richtung fotografiert. Von dem Grunde seines Schlots steigt eine Dampfwolke auf. Gegenüber den früheren Jahren ist die Gasemission hier offenbar stark zurückgegangen. Zahlreiche, teilweise dampfende Spalten, verlaufen vom Schlot aus in nordöstliche Richtung. Ein eisiger Wind macht den Aufenthalt hier oben sehr unangenehm.
Blick auf den Südostkrater
© A. Pohl

14.01.2010 15:13 Uhr
Blick vom Zentralkraterkegel aus in östliche Richtung auf den mit Schnee und Eis überzogenen Südostkrater. In seinem Gipfelbereich ist praktisch keine Gasemission erkennbar.
Blick in den Südostkrater
© A. Pohl

31.12.2009 13:11 Uhr
Am westlichen Rand des Südostkratergipfels. Statt eines tiefen Schlots zeigt sich hier nur ein verhältnismäßig flacher Krater. Es kommt praktisch zu keiner Gasemission und nur an wenigen Stellen steigt etwas Dampf auf. Die Innenwände sind mit prachtvollen farbigen Ablagerungen überzogen.

© A. Pohl

31.12.2009 13:17 Uhr
Schaut man vom Hang des Südostkraters nach Westen auf den Zentralkraterkegel, so zeigt sich hier eine kreisförmige Depression. Sie ist von mehreren konzentrischen Spalten bzw. Stufen umgeben die zwei bis drei Meter tief sind. Weitere Spalten verlaufen von hier aus entlang des oberen östlichen Rands des Zentralkraterkegels in nördliche Richtung bis zum Gipfel des Nordostkraters.
Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


22. Januar 2010:

In den vergangenen zwei Wochen setzte sich die nächtliche Glut im Kollapskrater des Südostkraters fort. Der Tremor stieg etwas an und die eher schwache seismische Aktivität konzentrierte sich auf die Ostflanke.

Schlechtes Wetter mit viel Neuschnee behinderte in den letzten zwei Wochen häufig die Beobachtung der Gipfelregion mittels Webcams. An den wenigen wolkenfreien Tagen zeigten sich an den Gipfelkratern weiterhin die üblichen Gasemissionen. Am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova waren sie wieder am intensivsten und häufig pulsartig. Am Nordostkrater kam es eher zu mäßiger, oft pulsartiger Gasfreisetzung. In den Nachtstunden war erneut anhaltende Glut an der östlichen Flanke des Südostkraters erkennbar. Die Öffnung innerhalb des Kollapskraters, die seit dem 06.11. besteht, setzt somit immer noch heißes Gas frei und illuminiert es nachts orangerot. Am Tage konnte ich dort pulsartige Emission von Gas beobachten.

In den vergangenen zwei Wochen schwankte der Tremor zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Insgesamt zeigte sich ein leicht steigender Trend [1].

Am 10.01. wurde westlich von Fornazzo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Am 11.01. kam es wenige Kilometer nordwestlich von Fornazzo zu einer Erdbebenserie. Die meisten Erschütterungen wiesen Magnituden zwischen 1.2 und 2.0 auf. Zwei der Beben erreichten jedoch eine Magnitude von 2.3 bzw. 3.0. Die Hypozentren lagen in 5 - 8 Kilometern Tiefe. Am 16.01. wurde am Rocca Musarra (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 21.01. kam es nordwestlich des Rocca Musarra zu weiteren schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.6 erreichte [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


08. Januar 2010:

Nach dem Ende der Erdebenserie an der Nordwestflanke ist am Ätna wieder Ruhe eingekehrt. Tremor und seismische Aktivität hielten sich auf niedrigem Niveau.

Gutes Wetter ermöglichte zwischen dem 28.12.2009 und dem 05.01.2010 häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Dabei war am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova weiterhin kräftige pulsartige Gasfreisetzung erkennbar. Am Nordostkrater kam es zu mäßiger und anhaltender Gasemission. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke. In den Nächten wurde diese Gassäule immer noch von der Öffnung im Krater, die sich Anfang November gebildet hatte, weithin sichtbar angeleuchtet. Seit dem 06.01. behindern Wolken die Beobachtungen mittels Webcams.

Hier noch einige aktuelle Fotos die mir Herr R. Schulz freundlicherweise hat zukommen lassen:

Blick auf den Südostkrater
© R. Schulz

31.12.2009 13:04 Uhr
Blick auf den Südostkrater aus südöstlicher Richtung. Rechts der Kollapskrater der zuletzt im Mai 2008 aktiv war. Aus einer Öffnung die am 06.11.2009 innerhalb des Kollapskraters entstand steigt Gas auf.
Die Öffnung im Kollapskrater
© R. Schulz

31.12.2009 13:57 Uhr
Die Öffnung im Kollapskrater aus nächster Nähe. Die Wände sind nahezu senkrecht und die Ränder mit Schwefelablagerungen überzogen. Aus der Tiefe entweicht heißes Gas. Die Abwesenheit von Bomben, Lapilli oder ähnlichem frischen Material in der Umgebung beweist, dass es seit der Entstehung des Lochs dort zu keiner eruptiven Aktivität kam.
Das Innere des Schlots glüht
© R. Schulz

31.12.2009 19:04 Uhr
Nach Sonnenuntergang kommt es an der unscheinbaren Öffnung zu einem eindrucksvolles Spektakel. Das Innere des Schlots glüht orangerot und illuminiert die darüberstehende Gassäule. Sie ist weithin, bis hinunter an die Küste, sichtbar.
Das Innere des Schlots glüht
© R. Schulz

31.12.2009 19:06 Uhr
Der Wind verändert immer wieder die Form der scheinbar glühenden Gaswolke. Im Hintergrund kann man die Lichter der Nordostküste Siziliens, sowie der südlichen Küste Kalabriens erkennen.
Wie das INGV berichtet wurde im Zeitraum vom 28.12.2009 bis 03.01.2010 an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate zwischen 3000 und 4000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Kurzfristig kam es zu Spitzenemissionsraten von ca. 8000 Tonnen pro Tag [1].

In der vergangenen beiden Wochen unterlag der Tremor nur geringen Schwankungen und bewegte sich weiterhin zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Zunächst zeigte sich ein leicht fallender und zuletzt ein wieder leicht steigender Trend [2].

Die bereits im letzten Update erwähnte Erdbebenserie an der Nordwestflanke setzte sich nach dem 27.12. nicht fort. Seit dem haben sich noch folgende weitere Beben ereignet:
Am 27.12. kam es einige Kilometer östlich von Acireale (Ostflanke) zu mehreren Beben. Die Erschütterungen erreichten dabei Magnituden zwischen 2.4 und 2.6. Am 31.12. wurden am Monte Lepre (Westflanke) zwei Beben registriert, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.3 aufwies [3].

Quellen:
  1. Andronico D. 2010. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (28 dicembre 2009 – 3 gennaio 2010). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2010. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Terremoti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


Zu den früheren Updates...

Eine Übersicht aller Updates finden Sie im Archiv.