RSSRSS-Feed

Ätna Update (03.03. - 28.04.2008)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


28. April 2008:

Am Kollapskrater des Südostkraters kam es auch in den vergangenen Tagen zu Perioden schwacher strombolianischer Aktivität. Der Tremor blieb etwas erhöht.

Am Morgen des 25.04. konnte ich am Kollapskrater schwache Dampfemission und zeitweilige leichte Aschefreisetzungen erkennen, dann zogen jedoch Wolken auf die sich bis zum nächsten Tag hielten. Erst am Abend wurden die Sichtbedingungen wieder besser und nach Sonnenuntergang waren für einige Stunden leichte strombolianische Explosionen erkennbar*). Am Morgen des 27.04. gegen 04:00 Uhr zeigten die Webcams dann erneut ein zeitweilliges schwaches Leuchten im Bereich des Kollapskraters. Nach Sonnenaufgang konnte ich pulsartige Emission von weißem Dampf und häufig auch größere Mengen an bläulichem Gas erkennen, was sicherlich auf strombolianische Explosionen zurückzuführen ist. Heute Morgen zeigten die Webcams lediglich ruhige Emission von etwas weißem Dampf. Dann zogen wieder dichte Wolken auf.

*) Am 29.04.2008 korrigiert, da die strombolianische Aktivität von mir zunächst übersehen wurde.

Am 22.04. ereignete sich am Monte Serra Pizzuta Calvarina (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5. Am gleichen Tag kam es am Monte Vetore (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 23.04. wurde am Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert [2].

In den letzten Tagen zeigten die Online-Seismogramme weiterhin leicht erhöhten Tremor. Vereinzelt traten schwache langperiodische Signale auf [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


24. April 2008:

Neue strombolianische Aktivität am Südostkrater!
Seit drei Tagen kommt es am Kollapskrater des Südostkraters zu zeitweiligen strombolianischen Explosionen die Material bis auf die Flanke des Kegels schleudern. Der Tremor ist leicht gestiegen.

Wie das INGV berichtet kam es am Nachmittag des 21.04. am Kollapskrater des Südostkraters zunächst zu pulsartiger Gasfreisetzung. Gegen 18:00 Uhr setzten schwache strombolianische Explosionen ein, die glühendes Material einige zig Meter hoch schleuderten. Die zeitweilig auftretenden Explosionen verstärkten sich später noch etwas. Einige der ausgeworfenen glühenden Lavafragmente landeten auf der Ostflanke des Kraters und rollten bis hinunter an seine Basis. Diese Aktivität konnte bis etwa 05:30 Uhr beobachtet werden. Danach verhinderte das zunehmende Tageslicht die Sichtbarkeit der Explosionen. Nun konnte die Freisetzung von bläulichem Gas und geringen Mengen feiner Asche beobachtet werden. Später kamen Wolken auf die sich bis zum Abend hielten. Ab 23:00 Uhr war dann wieder strombolianische Aktivität erkennbar, die ähnlich stark wie am Vortag war; allerdings traten die Explosionen häufiger auf (ca. eine Explosion innerhalb von fünf Minuten). Diese Aktivität hielt bis zum Morgen des 23.04. an. Dann zogen Wolken auf, die die weitere Beobachtung der Aktivität bis zum Abend verhinderten [1].

Gestern nach 21:30 Uhr zeigten die Webcams erneut strombolianische Aktivität am Kollapskrater. Die Aktivität war ähnlich wie an den Vortagen und glühendes Material wurde manchmal bis auf die Flanken des Kraters geschleudert. Nach etwa 30 Minuten ließ die Aktivität wieder nach und später zogen dichte Wolken auf. Heute Morgen konnte ich auf den Webcams pulsartige Freisetzung von etwas weißem Dampf, sowie von bläulichem Gas erkennen. Später verhinderten erneut Wolken die Beobachtung des Gipfelbereichs.
Wie Davide Corsaro auf seiner Website berichtet, waren heute Morgen die Explosionsgeräusche des Südostkraters bis hinunter zum Rifugio Sapienza auf ca. 2000 m Höhe hörbar [2].

Auf diesem Webcam-Foto vom gestrigen Abend ist die strombolianische Aktivität am Kollapskrater gut zu erkennen:
Strombolianische Aktivität am Südostkrater
Foto vom 23.04.08, 21:39 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Seit dem 23.04. zeigen die Online-Seismogramme eine ganz leichte Verstärkung des Tremors [3].

Ich persönlich vermute, dass in den vergangenen Wochen ein neuer Schub Magma im Berg aufgestiegen ist und sich zunächst durch leichte Ascheemissionen am Südostkrater, sowie erhöhte seismische Aktivität an der Ost- bzw. Südflanke (stärkere Beben bei Milo und Nicolosi) bemerkbar gemacht hat. Seit drei Tagen steht die Magmasäule nun offenbar hoch genug, um die zeitweilige strombolianische Aktivität am Kollapskrater auszulösen. Es ist gut möglich dass diese Aktivität innerhalb der nächsten Tage oder Wochen in einer neuen heftigen eruptiven Phase des Südostkraters gipfelt. Die letzte derartige Eruption fand im November 2007 statt. Allerdings ist es auch denkbar, dass die Aktivität einfach wieder nachlässt oder pausiert. Die nächsten Tage dürften sicherlich spannend bleiben.

Quellen:
  1. Calvari S. 2008. Monitoraggio vulcanologico dell’Etna Aggiornamento alle ore 10:00 GMT (12:00 locali) del 23 aprile 2008. INGV-Sezione di Catania
  2. Hotel Corsaro
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT


22. April 2008:

Auch in der vergangenen Woche kam es am Südostkrater zu schwacher Ascheemission. Die seismische Aktivität war weiterhin etwas erhöht. An der Bocca Nuova wurden neue morphologische Veränderungen entdeckt die auf Kollaps zurückzuführen sind.

In der letzten Woche kam es an den Gipfelkratern zu der üblichen Gasfreisetzung. Sie war am Nordostkrater wieder am kräftigsten und anhaltend. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Fumarolen im Gipfelbereich bzw. auf die obere Südostflanke. Am 16.04. konnte ich am Kollapskrater des Südostkraters erneut sehr schwache und sporadische Ascheemission erkennen. Zwischendurch wurde weißer Dampf bzw. etwas bläuliches Gas freigesetzt. Am 17.04. waren die Ascheemissionen etwas stärker. Um 10:39 Uhr zeigten die Webcams sogar die Freisetzung eines kleinen Aschepilzes. Wie das INGV berichtet, war diese Ascheemission auch mit einer schwachen thermischen Anomalie verbunden [2]. Auch am 19. und 20.04. waren gelegentlich sehr dünne Aschewolken über dem Kollapskrater erkennbar. Heute konnte ich überwiegend die Emission von etwas weißem Dampf beobachten.

Bei einem Besuch der Gipfelkrater am 10.04.2008 durch Personal des INGV wurden folgende Beobachtungen gemacht: An der Voragine kommt es zu sehr schwacher Gasfreisetzung die sich auf die Fumarolenfelder auf den Innenseiten der Kraterwände konzentriert. Dagegen zeigt der nordwestliche Schlot der Bocca Nuova intensivere Gasemission. Der südliche Schlot ist komplett geschlossen und mit Schutt gefüllt. Nur entlang der inneren Wände zeigen sich einige kleine Fumarolen.
Der Kollaps eines Teils der Trennwand zwischen Voragine und Bocca Nuova, der bereits bei dem Besuch am 31.01.2008 festgestellt wurde, betrifft auch den südlichen Schlot dieses Gipfelkraters. Teile der Wand zwischen den beiden Schloten der Bocca Nuova, sowie ein Abschnitt der sich bis zum inneren südwestlichen Bereich des südlichen Schlots zieht, sind ebenfalls eingestürzt. Der Schutt ist in den südlichen Schlot gerutscht und hat seine Tiefe dadurch verringert. Durch die Kollapsereignisse haben sich Höhe und Dimension der Trennwände zwischen Voragine und Bocca Nuova weiter verringert.
Am Nordostkrater konzentriert sich die Gasfreisetzung auf den Grund des Kraters und ist ab und zu pulsartig. Am Südostkrater kommt es hauptsächlich zu Gasemission aus den Fumarolen an der Südostflanke, die sich entlang des Rands der eruptiven Spalte vom 07.05.2007 ziehen [1].

Zwischen dem 07.04. und 13.04. wurde an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 1900 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 09.04. mit 3700 Tonnen/Tag erreicht [1]. Im Zeitraum vom 14.04. bis 20.04. wurde eine mittlere Emissionsrate von 1800 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 18.04. mit 2900 Tonnen/Tag erreicht [2].

Am 15.04. wurde bei Biancavilla (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.2 registriert. Am 17.04. kam es in diesem Gebiet zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 20.04. wurde die Gegend nördlich von Nicolosi (Südflanke) von mehreren Erdstößen erschüttert. Das stärkste dieser Beben erreichte eine Magnitude von 3.2 und lag in sehr geringer Tiefe [5]. Es wurde auch von der Bevölkerung Nicolosis wahrgenommen [3].

Die Online-Seismogramme zeigten auch in der letzten Woche niedrigen Tremor. Die Intensität der gelegentlich auftretenden langperiodischen Signale war manchmal etwas erhöht [4].

Quellen:
  1. Branca S. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (7 – 13 Aprile 08). INGV-Sezione di Catania
  2. Miraglia L. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (14–20 aprile 2008). INGV-Sezione di Catania
  3. Hotel Corsaro
  4. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


15. April 2008:

In den vergangenen Tagen kam es am Südostkrater zu sporadischer Emission von geringen Mengen Asche. Die seismische Aktivität blieb weiterhin leicht erhöht.

Abgesehen vom Südostkrater zeigte sich in der vergangenen Woche an den Gipfelkratern lediglich ruhige Gasemission. Am Nordostkrater war die Gasfreisetzung am stärksten und anhaltend. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Fumarolen im Gipfelbereich, sowie auf den Kollapskrater. Hier konnte ich über die Webcams zwei Emissionsschwerpunkte ausmachen: Einer lag im oberen, dem Gipfelbereich zugewandten Abschnitt und einer im unteren, östlichen Abschnitt des Kollapskraters. Während die Gasemissionen am oberen Punkt sporadisch auftraten und meist schwach waren, zeigte sich im unteren Abschnitt intensivere und häufig pulsartige Gasfreisetzung. Am 14.04. konnte ich dort kurzzeitig eine kleine braune Aschewolke ausmachen. Heute Morgen um 09:24 Uhr zeigten die Webcams die Freisetzung einer sehr dünnen Aschefahne aus dem oberen Abschnitt des Kollapskraters. Später konnte ich hier gelegentlich die Emission von bläulichem Gas und dichtem weißen Dampf beobachten.

Dieses Webcam-Foto vom 14.04.2008 zeigt eine kleine Aschewolke über dem östlichen Abschnitt des Kollapskraters:
Schwache Ascheemission am Kollapskrater
Foto vom 14.04.08, 15:12 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Am 08.04. ereignete sich am Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8. Am gleichen Tag kam es bei Santa Venerina (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.7. Am 09.04. ereignete sich bei Milo (Ostflanke) ein Erdbeben der Stärke 3.5. Diesem folgten einige deutlich schwächere Erschütterungen. Am 10.04. wurde östlich des La Montagnola (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 12.04. wurde bei Milo ein Beben der Stärke 1.6 gemessen [2].

Auch in der vergangenen Woche zeigten die Online-Seismogramme niedrigen Tremor. Die Häufigkeit und Intensität der schwachen langperiodischen Signale blieb leicht erhöht [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


08. April 2008:

Auch in der vergangenen Woche kam es am Ätna zu ruhiger Gasfreisetzung. Der Tremor schwankte auf niedrigem Niveau und die seismische Aktivität blieb leicht erhöht.

In der letzten Woche kam es an den Gipfelkratern zu ruhiger Gasfreisetzung. Sie war am Nordostkrater wieder am intensivsten und anhaltend, am 05.04. auch pulsartig. Am Kollapskrater des Südostkraters konnte ich lediglich zeitweilige Emission von weißem Dampf beobachten.

Wie das INGV berichtet wurde an den Gipfelkratern zwischen dem 31.03. und 06.04. eine mittlere Emissionsrate von 1500 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 03.04. mit 2200 Tonnen/Tag erreicht [1].

Am 02.04. ereignete sich am Monte Nero (Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.7. Am 03.04. kam es bei Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am 05.04. wurde das Gebiet östlich des Rifugio Citelli (Ost/Nordostflanke) von einem Beben der Stärke 2.4 erschüttert. Am 07.04. wurde am Rocca Musarra (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 registriert [3].

Die Online-Seismogramme zeigten auch in der letzten Woche niedrigen Tremor. Zwischen dem 04. und 06.04. kam es zu einem ganz leichten Anstieg des Tremors. Seit dem 06.04. hat die Anzahl und Intensität der langperiodischen Signale etwas zugenommen [2].

Quellen:
  1. Andronico D. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (31 marzo-6 aprile 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


01. April 2008:

In der letzten Woche kam es am Ätna lediglich zu ruhiger Gasfreisetzung. Die seismische Aktivität hat sich etwas gesteigert.

In den vergangenen Tagen wurde die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams häufig durch schlechtes Wetter behindert. Während den wolkenfreien Stunden konnte ich am Kollapskrater des Südostkraters lediglich die Freisetzung von etwas Dampf erkennen. Im Gipfelbereich des Südostkraters kam es entlang des Kraterrands zur üblichen Gasfreisetzung aus Fumarolen. Auch an den übrigen Gipfelkratern zeigte sich die gewohnte ruhige Gasfreisetzung, die wie immer am Nordostkrater am intensivsten war.

Wie das INGV berichtet wurde an den Gipfelkratern zwischen dem 24.03. und 30.03. eine mittlere Emissionsrate von 1200 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 25.03. mit 2100 Tonnen/Tag erreicht [1].

Am 19.03. kam es bei Pedara (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 21. und 22.03. ereigneten sich bei Pedara weitere Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte. Am 24.03. wurden am Monte Fontane (Ostflanke) zwei Beben registriert die Magnituden von 1.5 bzw. 2.1 aufwiesen. Am 26.03. wurde bei Santa Venerina (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. Am gleichen Tag kam es nordöstlich von Adrano (Südwestflanke) zu einem Erdbeben der Stärke 1.7. Am 28.03. wurde am Monte Parmentelli (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.1 registriert [3].

Auch in der vergangenen Woche zeigten die Online-Seismogramme niedrigen Tremor. Hin und wieder waren schwache langperiodische Signale erkennbar [2].

Quellen:
  1. Neri M. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (24-30 Marzo 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


25. März 2008:

In der letzten Woche zeigte sich am Südostkrater nochmals etwas schwache Glut. Danach schien die Aktivität wieder nachzulassen.

Am 19.03. kam es am Kollapskrater, der sich an der Ostflanke des Südostkraters befindet, zu pulsartiger Emission von dichtem weißem Dampf. Zeitweise zeigte die Webcam auch ein wenig bläuliches Gas. In den frühen Morgenstunden des 20.03. konnte ich für kurze Zeit ein ganz schwaches, diffuses Leuchten im Bereich des Kollapskraters ausmachen. Am 21. und 22.03. waren die Dampfemissionen schwächer. Am 23.03. wurde die Dampffreisetzung am Südostkrater durch atmosphärische Bedingungen so verstärkt, dass der Kollapskrater praktisch nicht eingesehen werden konnte. Später verschlechterten sich die Wetterbedingungen weiter und machten auch in den Folgetagen eine Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams unmöglich. Die übrigen Gipfelkrater zeigten die übliche ruhige Gasfreisetzung.

Die Online-Seismogramme zeigten auch in der vergangenen Woche niedrigen Tremor. Nur vereinzelt waren schwache langperiodische Signale erkennbar. Sturm führte heute zu einer ständigen, sägezahnförmigen Überlagerung der seismischen Signale [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT


18. März 2008:

Schwache Glut am Südostkrater!
In der vergangenen Nacht konnte ich am Kollapskrater des Südostkraters schwache Glut ausmachen. Tremor und seismische Aktivität verharrten allerdings auf niedrigem Niveau.

Am 12.03. konnte ich am Kollapskrater des Südostkraters mehrmals die Freisetzung einer dünnen Aschewolke beobachten. Am 13.03. wurden die Ascheemissionen häufiger, blieben jedoch weiterhin verhältnismäßig schwach. Zwischendurch kam es zur Freisetzung von kleinen weißen Dampfwolken. Am 14. und 15.03. konnte ich keine Ascheemission beobachten. Dagegen zeigten die Webcams am Morgen des 16.03. erneut kleine Aschewolken aus dem Kollapskrater aufsteigen. Sie waren etwas dichter als am 13.03. und die Freisetzung war pulsartiger. Ähnliche Aktivität zeigte sich am 17.03., wobei die Emission von weißem Dampf zunahm. In der Nacht vom 17. auf den 18.03. konnte ich dann zeitweise schwache Glut am Kollapskrater beobachten. Sie war allerdings recht diffus, was sicherlich auf das Anleuchten der aufsteigenden Dampfsäule zurückzuführen war. Nach Sonnenaufgang zeigte sich dann anhaltende Freisetzung von dichtem weißen Dampf. Zeitweise war die Emission auch pulsartig und von bläulichem Gas durchsetzt.
An Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater kam es in der vergangenen Woche zur üblichen ruhigen Gasfreisetzung. Sie war am Nordostkrater wie immer am intensivsten und anhaltend.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen frühen Morgen zeigt die schwache diffuse Glut am Kollapskrater des Südostkraters:
Schwache Glut am Kollapskrater
Foto vom 18.03.08, 05:00 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Am 11.03. kam es westlich von Linguaglossa (Nordostflanke) zu mehreren Erdstößen die Magnituden zwischen 1.7 - 2.2 erreichten. Am 16.03. ereignete sich am Monti Centenari (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 [2].

Die Online-Seismogramme zeigten auch in der vergangenen Woche niedrigen Tremor. In den letzten Tagen verringerte er sich noch etwas. Auch die zeitweilig auftretenden schwachen langperiodischen Signale gingen zurück [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


11. März 2008:

In der letzten Woche kam es am Ätna lediglich zu ruhiger Gasfreisetzung. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

Am 04.03. konnte ich erneut pulsartige Gasfreisetzung am Nordostkrater beobachten. Am Südostkrater setzten lediglich einige Fumarolen im Gipfelbereich etwas Gas frei. Schlechtes Wetter und Neuschnee machten in den darauffolgenden Tagen eine Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams unmöglich. Erst im Laufe des 08.03. verbesserten sich die Sichtbedingungen wieder. Am 09.03. kam es am Nordostkrater zu anhaltender Gasemission, die zeitweise auch pulsartig war. An Voragine und an dem nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova zeigte sich stärkere Gasemission als gewöhnlich, was sicherlich auf die atmosphärischen Bedingungen zurückzuführen war. Auch am Kollapskrater des Südostkraters konnte ich zeitweilige Emission von weißem Dampf beobachten. Am Morgen des 10.03. erschien mir die Dampfemission am Kollapskrater noch etwas intensiver als am Vortag. Außerdem wurde manchmal etwas bläuliches Gas ausgestoßen. Gegen 09:15 Uhr konnte ich die Emission einer kleinen Aschewolke beobachten.

Am 06.03. wurde bei San Alfio (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.8 registriert. Am 09.03. kam es bei Pedara (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.0. Am gleichen Tag wurde bei Fornazzo (Ostflanke) ein Erdbeben der Stärke 1.5 verzeichnet [2].

Die Online-Seismogramme zeigten auch in der vergangenen Woche niedrigen Tremor. In den letzten Tagen scheint sich der Tremor jedoch ganz leicht verstärkt zu haben. Zeitweise traten schwache langperiodische Signale auf die sich heute etwas intensivierten. Sie waren jedoch längst nicht so kräftig und häufig wie in der Vorwoche [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


03. März 2008:

In den letzten Tagen haben die Aschefreisetzungen am Südostkrater aufgehört, dafür hat sich die Aktivität des Nordostkraters etwas verstärkt. Vermutlich kam es dort zu tiefsitzender explosiver Aktivität.

Am 26.02. konnte ich über die Webcams weitere Aschefreisetzungen am Kollapskrater des Südostkraters beobachten. Zwischendurch kam es zur Emission von etwas weißem Dampf. Ab dem 27.02. sind mir keine Ascheemissionen mehr aufgefallen. Die Dampffreisetzung ließ ab dem 01.03. ebenfalls nach. Dagegen nahm die Gasfreisetzung am Nordostkrater ab dem 28.02. einen deutlich pulsartigeren Charakter an. Bereits in den frühen Morgenstunden zeigte die Infrarotkamera in Nicolosi, wie pilzförmige Wolken über dem Krater in größere Höhe aufstiegen. Die Wolken zeigten sogar manchmal sehr schwache thermische Anomalien. Am 02.03. gegen 12:26 Uhr kam es an diesem Krater zur Emission einer größeren Dampf- bzw. Gaswolke. Anschließend wurden für ca. 20 Minuten kontinuierlich größere Mengen an Dampf freigesetzt. Seit heute Nachmittag konnte ich verstärkte Gasemission aus Bocca Nuova und Voragine beobachten, was möglicherweise aber auch auf günstige atmosphärische Bedingungen zurückzuführen war.
Wie das INGV berichtet wurde an den Gipfelkratern zwischen dem 25.02. und 02.03. eine mittlere Emissionsrate von 2580 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 01.03. mit 4220 Tonnen/Tag erreicht. Am Nachmittag des 28.02. wurde ein kurzer und schneller Anstieg der Emissionsrate verzeichnet [1].

Dieses Webcam-Foto vom Mittag des 02.03.2008 zeigt die Emission einer größeren Dampfwolke am Nordostkrater:
Starke Dampfemission am Nordostkrater
Foto vom 02.03.08, 11:27 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Am 23.02. kam es am Monte Parmentelli (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am gleichen Tag ereignete sich am Rifugio Citelli (Ost/Nordostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 und bei Zafferana (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7. Am 25.02. wurde bei Mareneve (Nordostflanke) ein Beben mit einer Magnitude von 1.8 registriert [3].

Die Online-Seismogramme zeigten auch in der letzten Woche niedrigen Tremor. Ab dem 27.02. häuften und verstärkten sich allerdings die langperiodischen Signale. Am 01. und 02.03. waren sie besonders kräftig. Heute sind sie wieder deutlich zurückgegangen [2].

Ich vermute, dass sich zwischen dem 28.02. und 02.03. am Nordostkrater eine Phase tiefsitzender explosiver Aktivität ereignet hat. Dafür spricht die Häufung und Intensivierung langperiodischer Signale, sowie die kräftige pulsartige Gasfreisetzung. Vielleicht war das Gas am frühen Morgen des 28.02. sogar von ein wenig warmer Asche durchsetzt? Jedenfalls zeigte die Infrarot-Webcam eine, wenn auch sehr schwache, thermische Anomalie. Bemerkenswert war auch die kurze Phase starker Dampffreisetzung am 02.03.; hierbei könnte es sich um phreatomagmatische Aktivität gehandelt haben. Die von mir vermutete Aktivitätsphase des Nordostkraters kann meiner Meinung nach sowohl auf reine explosive Gasfreisetzung (sog. Puffing), als auch auf tiefe strombolianische Tätigkeit zurückgeführt werden. Ersteres halte ich allerdings für wahrscheinlicher. Interessant ist auch, dass offensichtlich gleichzeitig die Aschefreisetzung am Südostkrater aufgehört hat. Eine Verlagerung der Aktivität vom Südost- auf den Nordostkrater und zurück hat in den vergangenen Jahren ja bereits öfters stattgefunden, z.B. im Juli/August 2006. Möglicherweise steigert sich die Aktivität des Nordostkraters in den nächsten Wochen noch weiter. Vielleicht ist es aber auch der Auftakt für eine größere Aktivitätsphase des Südostkraters, so wie im Herbst 2006? Oder bedeutet es, dass momentan Magma in die nordöstliche Riftzone eindringt? Erst die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob sich eine meiner Vermutungen bestätigen wird, oder ob der Berg vielleicht eine völlig neue Überraschung bereithält.

Quellen:
  1. Giammanco S. 2008. Rapporto sull’attività dell’Etna 25 febbraio-02 marzo 2008. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


Zu den früheren Updates...

Eine Übersicht aller Updates finden Sie im Archiv.