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Ätna Update (07.01. - 25.02.2008)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


25. Februar 2008:

Die Ascheemissionen am Südostkrater haben sich in den vergangenen Tagen abgeschwächt. Seismische Aktivität und Gasfreisetzung sind zurückgegangen.

Am Morgen des 20.02. kam es am Kollapskrater des Südostkraters mehrfach zur Freisetzung von Asche. Die Ascheemissionen waren ähnlich intensiv wie am Vortag. Die Aschepilze wurden vom Wind in nordöstliche Richtung getragen und überzogen den Schnee im oberen Valle del Bove mit einem dünnen bräunlichen Schleier. Ab dem Nachmittag verhinderte schlechtes Wetter die weitere Beobachtung mittels Webcams. Auch in den nachfolgenden Tagen blieb das Wetter sehr schlecht. Erst am 24.02. waren die Beobachtungsbedingungen wieder gut. An diesem Tag kam es zu recht schwacher, jedoch länger andauernder Aschefreisetzung. Heute konnte ich am Kollapskrater keine Aschefreisetzung beobachten*). Es kam lediglich zur zeitweiligen Emission von etwas weißem Dampf.
An den übrigen Gifpelkratern zeigte sich in den vergangenen Tagen die übliche ruhige Gasfreisetzung. Sie war am Nordostkrater wie immer am intensivsten und anhaltend. Am 20.02. konnte ich an der Voragine verstärkte Gasemission beobachten.
Wie das INGV berichtet wurde an den Gipfelkratern zwischen dem 18.02. und 24.02. eine mittlere Emissionsrate von 2000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 18.02. mit 2710 Tonnen/Tag erreicht [1].

Auf diesem Webcam-Foto vom Morgen des 20.02.2008 kann man die Ascheemission am Kollapskrater (linke Bildhälfte) erkennen. Der Schnee (untere Bildhälfte) ist mit einem bräunlichen Schleier überzogen. Aus der Voragine (Bildmitte) entweicht verstärkt Dampf. Aus dem Nordostkrater (rechts davon) kommt es zu anhaltender Gasfreisetzung:
Asche und verstärkte Gasemission an Voragine
Foto vom 20.02.08, 07:36 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Am 20.02. wurde bei Milo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. Am gleichen Tag kam es am Monte Intraleo (Westflanke) zu einem Erdbeben der Stärke 1.6. Am 21.02. wurden bei Pedara (Südostflanke) zwei schwache Beben registriert, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte [3].

Die Online-Seismogramme zeigten auch in der letzten Woche niedrigen Tremor. Sporadisch traten jedoch weiterhin schwache langperiodische Signale auf [2].

*) Wie das INGV am 03.03.2008 berichtete, kam es auch am 25.02.2008 zu zeitweiliger Aschefreisetzung.

Quellen:
  1. Coltelli M. 2008. Rapporto settimanale sull’attivitàeruttiva dell’Etna (18-24 febbraio 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


19. Februar 2008:

Die Ascheemissionen am Südostkrater dauerten in den letzten Tagen weiter an und verstärkten sich heute Abend. Aus dem Nordostkrater wurden in der letzten Woche Geräusche vernommen und die Erdbebenserie an der Nordostflanke setzte sich fort.

Heute und auch in den vergangenen drei Tagen kam es am Südostkrater zu weiteren Ascheemissionen. So konnte ich am frühen Abend des 16.02. mehrfach größere Aschewolken beobachten die vom Kollapskrater an der Ostflanke des Kegels freigesetzt wurden. Am Morgen des 18.02. zeigten die Webcams die zeitweilige Emission einer dünnen grauen Aschewolke. Im Gegensatz zu den Vortagen war die Feisetzung nicht pulsartig sondern länger andauernd, dafür jedoch deutlich schwächer. Heute kam es am Kollapskrater zunächst zu gelegentlicher Emission von weißem Dampf. Nach 16:00 Uhr wurde dann immer wieder Asche ausgestoßen. Die pilzförmigen Wolken übertrafen den Gipfel des Südostkraters an Höhe und wurden vom Wind nach Nordosten getragen. Die Ascheemissionen dauerten bis zum Sonnenuntergang an. Am Nordostkrater setzte sich die kräftige, meist pulsartige Gasemission fort.

Dieses Webcamfoto zeigt die fortlaufenden Ascheemissionen des Südostkraters am heutigen Abend:
Fortlaufende Ascheemission am Südostkrater
Foto vom 19.02.08, 17:20 Uhr: Webcam 1 auf dem Schiena dell Asino, Etna Trekking

Wie das INGV berichtet war die Gasfreisetzung am Nordostkrater in der vergangenen Woche von tiefen Geräuschen begleitet. Sie wurden am Morgen des 12.02. von Mitarbeitern im Bereich des Monte Fontane wahrgenommen [1].
Wie weiter berichtet wird, wurde am 16.02. von den seismischen Überwachungsstationen eine Sequenz schwacher Explosionen registriert. Schlechtes Wetter verhinderte jedoch die Beobachtung der Aktivität im Gipfelkraterbereich [1].

Zwischen dem 11.02. und dem 17.02. wurde an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 2350 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 15.02. mit 4100 Tonnen/Tag erreicht [1].

Am 15. und 16.02. setzte sich die Erdbebenserie, die seit dem 14.02. den Raum Mareneve (Nordostflanke) erschütterte, fort. Das stärkste Beben erreichte dabei eine Magnitude von 3.2, zwei weitere Beben wurden mit Magnituden von 2.5 bzw. 2.9 registriert. Die Hypozentren der Beben befanden sich in weniger als 5 Km Tiefe [3].

Die Online-Seismogramme zeigten in den letzten drei Tagen weiterhin niedrigen Tremor. Es traten jedoch immer wieder schwache langperiodische Signale auf [2].

Die Erdbebenserie im Raum Mareneve, sowie die leicht gesteigerte Aktivität des Nordostkraters könnte meiner Meinung nach auf eine Aktivierung der nordöstlichen Riftzone hindeuten. Evtl. ist Magma in die Riftzone eingedrungen und hat zu einer Reaktion der Pernicana-Verwerfung geführt. Diese Bruchzone verläuft ganz in der Nähe von Mareneve. Zu einem ähnlichen Ereignis kam es im September 2002, als ein noch stärkeres Beben an der Pernicana-Verwerfung die Öffnung der Riftzone ankündigte. Damals kam es auch an der Oberfläche zu sichtbaren Spuren (z.B. Risse in der Straßendecke), was insbesondere auf eine bemerkenswerte Bewegung eines großen Teils der östlichen Bergflanke zurückzuführen war. Vier Wochen später ereignete sich die große 2002-2003 Eruption und große Mengen Lava traten unter anderem an der Nordostflanke (Piano Provenzana) aus.
Allerdings muss nicht jedes Beben an der Pernicana-Verwerfung auf eine Öffnung der Riftzone hindeuten. Außerdem bedeutet eine Aktivierung der Riftzone noch lange nicht, dass das Magma den Weg zur Oberfläche findet. Es ist also noch viel zu früh, um sich Gedanken um eine neue Flankeneruption zu machen. Allerdings könnten die nächsten Tage und Wochen spannend werden, denn ich denke dass die insgesamt leicht gesteigerte Aktivität (Erdbeben, LP-Events, höhere SO2-Rate, Ascheemissionen) ein Hinweis für aufsteigendes Magma ist.

Quellen:
  1. Corsaro R. A. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (11 – 17 febbraio 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


16. Februar 2008:

In den vergangenen Tagen kam es am Südostkrater zu weiteren Ascheemissionen. Die seismische Aktivität hat sich etwas gesteigert.

Wolken verhinderten in den letzten Tagen häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Jedoch gab es morgens manchmal einige klare Stunden. So konnte ich am 13.02., zwischen 07:00 und 09:00 Uhr weitere Ascheemissionen aus dem Kollapskrater an der Ostflanke des Südostkraters beobachten. Die dunkelgrauen Aschewolken waren wesentlich dichter und größer als an den Vortagen und übertrafen den Gipfel des Südostkraters deutlich an Höhe. Auch am 14.02. kam es zu weiteren Aschefreisetzungen. Zwischen 08:00 und 11:00 Uhr zeigten die Webcams mehrfach kleinere Aschepilze aufsteigen. Am Nachmittag des 15.02. zeichnete sich im Dunst ebenfalls ein Aschepilz ab.
Der Nordostkrater zeigte in den vergangenen Tagen wie üblich die stärksten Gasemissionen aller Gipfelkrater. Häufig waren sie pulsartig. Am Morgen des 13.02. sah es manchmal so aus, als seien sie mit etwas Asche durchsetzt. Dabei kann es sich allerdings auch um eine optische Täuschung gehandelt haben.

Dieses Webcamfoto vom Morgen des 13.02. zeigt eine der größeren Aschewolken. Sie steht über dem Südostkrater und übertrifft ihn deutlich an Höhe. Gleichzeitig entweicht aus dem Nordostkrater (rechts) anhaltend Gas:
Aschewolke über dem Südostkrater
Foto vom 13.02.08, 08:20 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Am 08.02. ereignete sich bei Milo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.4. Am 11.02. wurde bei Pozzillo ein Beben der Stärke 1.7 registriert. Am 13.02. kam es im Bereich der Gipfelkrater zu einem Beben der Stärke 1.5. Der Raum Mareneve (Nordostflanke) wurde am 14.02. von einer Erdbebenserie erschüttert. Die Beben hatten überwiegend Magnituden von über 2.0, wobei die stärkste Erschütterung eine Magnitude von 2.8 erreichte [2].

Die Online-Seismogramme zeigten in den letzten Tagen weiterhin niedrigen Tremor. Allerdings scheint er ein wenig stärker als in der Vorwoche zu sein. Seit dem 14.02. sind auch wieder häufiger schwache langperiodische Signale zu erkennen. Diese sind möglicherweise auf leichte explosive Aktivität oder auf Magmabewegungen zurückzuführen [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


11. Februar 2008:

Sehr schwache explosive Aktivität und leichte Ascheemissionen am Südostkrater!

Wie das INGV berichtet kam es in den letzten Tagen am Südostkrater zur Freisetzung von etwas Asche. Quelle der kurzen und schwachen Ascheemissionen war wieder der Kollapskrater an der Ostflanke des Südostkraters. Die signifikantesten Emissionen, die mittels der Wärmebildkamera in Nicolosi beobachtet werden konnten, ereigneten sich am 07.02. um 03:51 Uhr, sowie am 09.02 um 21:25 Uhr. Auch heute Morgen ab 06:27 Uhr kam es wieder zur Freisetzung von etwas Asche. Die dünnen Aschewolken wurden im Abstand von einigen Minuten emittiert. Nach einer Stunde endete die Aschefreisetzung. Bei einem Besuch der Gipfelkrater am 10.02. konnte am Südostkrater sehr schwache explosive Aktivität beobachtet werden. Einige der Explosionen waren tiefsitzend. Die Explosionen, sowie die Aschefreisetzungen konnten auch mittels seismischer Überwachung bestätigt werden. Der Tremor hielt sich auf einem mittel-niedrigem Wert [1].

Quellen:
  1. Calvari S. 2008. Rapporto sull’attività dell’Etna 4-11 febbraio 2008. INGV-Sezione di Catania


09. Februar 2008:

In den letzten Tagen kam es am Südostkrater zu keinen neuen Ascheemissionen. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig. Bei einem Besuch der Gipfelkrater wurde eine morphologische Veränderung an der Voragine registriert.

In den vergangenen Tagen behinderten dichte Wolken und Neuschnee häufig die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams. Lediglich am 06.02. waren die Wetterbedingungen gut und ich konnte die übliche ruhige Gasfreisetzung beobachten. Am Nordostkrater waren die Gasemissionen am stärksten und pulsartig. Am Südostkrater kam es im Gipfelbereich, sowie am Fumarolenfeld oberhalb des Kollapskraters zu stärkerer Gasfreisetzung. Am Kollapskrater konnte ich zeitweilige Emission von weißem Dampf beobachten. Ascheemissionen blieben jedoch aus. Heute Morgen kam es am Kollapskrater zu pulsartiger Emission von weißem Dampf.
Am 31.01. wurden die Gipfelkrater durch INGV-Personal besucht. Dabei konnten folgende Beobachtungen gemacht werden:
An Voragine, sowie am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova konzentrieren sich die Gasfreisetzungen auf Fumarolenfelder an den Innenwänden der Krater. An der Wand die die Bocca Nuova von der Voragine trennt, ergibt sich im Vergleich zum letzten Besuch (am 06.11.2007) eine deutliche morphologische Veränderung. Ein Teil der Wand ist eingestürzt und hat dadurch in ihrem zentralen und nördlichen Abschnitt gut sichtbar an Höhe verloren. Am Nordostkrater konzentriert sich die Gasfreisetzung auf den Kraterboden und ist pulsartig. Am Südostkrater setzen lediglich die Fumarolen am Kraterrand, sowie entlang der eruptiven Spalte vom 07.05.2007 Gas frei. Am Kollapskrater an der Ostflanke wird aus dem Kraterboden Gas emittiert [1].

Zwischen dem 21. und 27.01. wurde an den Gipfelkratern eine mittlere Emissionsrate von 1400 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag gemessen. Das Maximum wurde am 22.01. mit 2500 Tonnen/Tag erreicht [2]. Zwischen dem 28.01 und 03.02. betrug die mittlere Emissionsrate 1600 Tonnen/Tag, wobei das Maximum am 02.02. mit einem Wert von 2000 Tonnen/Tag erreicht wurde [1].

Am 02.02. kam es bei Zafferana (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am 02.02. ereigneten sich bei Linguaglossa (Nordostflanke) zwei schwache Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte. Am 04.02. kam es bei Milo (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9 [4].

Der Tremor bewegte sich in den vergangenen Tagen weiterhin auf niedrigem Niveau [3].

Quellen:
  1. Branca S. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (28 Gennaio 08 – 03 Febbraio 08). INGV-Sezione di Catania
  2. Lodato L. 2008. Rapporto sull’attività eruttiva dell’Etna (21-27gennaio 2008). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


04. Februar 2008:

In den letzten Tagen kam es am Südostkrater zu weiteren Ascheemissionen. Der Tremor ist ganz leicht gestiegen.

Am Morgen des 02.02. konnte ich zwischen 08:00 und 12:00 Uhr wieder zeitweilige Ascheemission aus dem Kollapskrater an der Ostflanke des Südostkraters beobachten. Die kleinen Aschepilze wurden vom Wind in Richtung Valle del Bove getragen. Später behinderten Wolken die Beobachtung mittels Webcam. Auch am Morgen des 03.02. kam es zwischen 07:00 und 10:00 Uhr zu weiterer, nahezu kontinuierlicher Aschefreisetzung. Heute konnte ich keine Aschefreisetzung mehr beobachten. Aus dem Kollapskrater trat lediglich etwas weißer Dampf aus. Im Gipfelbereich des Südostkraters kam es zur üblichen anhaltenden Gasfreisetzung. Die übrigen Gipfelkrater zeigten in den letzten Tagen ebenfalls die gewohnte ruhige Gasemission, wobei es am Nordostkrater wiederholt zu pulsartiger Gasemission kam.

Der Tremor bewegte sich in den letzten Tagen weiter auf niedrigem Niveau. Allerdings zeigen die Online-Seismogramme seit dem 02.02. einen ganz leichten Anstieg des Tremors [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT


01. Februar 2008:

Nach drei Wochen Ruhe kam es heute am Südostkrater zu neuen Ascheemissionen. Der Tremor blieb auf niedrigem Niveau.

In den vergangenen Tagen kam es an den Gipfelkratern zur üblichen ruhigen Gasfreisetzung. Sie konzentrierte sich auf den Nordostkrater und den Gipfelbereich des Südostkraters. Am Kollapskrater an der Ostflanke des Südostkraters war zeitweise ein wenig weißer Dampf zu sehen. Heute morgen nach Sonnenaufgang zeigten die Webcams an Nordostkrater, Voragine und Südostkrater starke Emission von weißem Dampf, was sicherlich auf meteorologische Effekte zurückzuführen war. Auffällig war eine zeitweise graue Einfärbung der Dampffahne des Südostkraters. Ab etwa 07:00 Uhr kam es dann zu Ascheemission aus dem Kollapskrater an der Ostflanke des Südostkraters. Die kleinen braunen Aschepilze wurden vom Wind schnell nach Osten getragen. Später behinderten Wolken die Beobachtung der Aktivität mittels Webcam. Kurz vor Sonnenuntergang konnte ich über die Webcam auf dem Pizzi Deneri weitere pulsartige Ascheemissionen aus dem Kollapskrater erkennen.

Dieses Webcamfoto vom heutigen Morgen zeigt die Freisetzung der Aschepilze aus dem Südostkrater:
Aschepilze werden aus dem Kollapskrater freigesetzt
Foto vom 01.02.08, 07:20 Uhr: Webcam 1 auf dem Schiena dell Asino, Etna Trekking

Am 26.01. kam es bei Acireale (Südostflanke) zu mehreren schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.7 erreichte. Am 30.01. ereignete sich bei San Alfio (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.3 [2].

Die Online-Seismogramme zeigten in den letzten Tagen weiterhin niedrigen Tremor und einige schwache langperiodische Signale [1].

Die neuen Ascheemissionen deuten meiner Meinung darauf hin, dass die Magmasäule im Inneren des Bergs wieder aufsteigt. In den nächsten Tagen und Wochen wird es vermutlich zu weiteren Ascheemissionen bzw. zu strombolianischer Aktivität kommen. Früher oder später dürfte sich dann eine neue heftige eruptive Phase am Südostkrater ereignen.

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


26. Januar 2008:

In den letzten 14 Tagen kam es am Ätna lediglich zu ruhiger Gasfreisetzung. Die seismische Aktivität war allerdings weiterhin etwas erhöht.

Nach den zeitweiligen Ascheemissionen vom 10.01. kam es am Südostkrater in den nachfolgenden Tagen zu keiner weiteren Aschefreisetzung mehr [2]. An den Gipfelkratern zeigte sich die übliche ruhige Gasfreisetzung. Die schwachen Gasemissionen konzentrierten sich auf den Nordost- bzw. Südostkrater. Am 20.01. verstärkte sich die Gasemission am Südostkrater etwas [1].

Am 08.01. ereigneten sich am Monte Parmentelli (Südflanke) zwei Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.0 erreichte. Am 09.01. wurde bei Bronte (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 1.5 verzeichnet. Am 10.01. kam es bei Adrano (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.4. Am gleichen Tag ereignete sich bei Bronte ein Beben der Stärke 2.2. Außerdem kam es am Monte Denza (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 12.01. wurde am Monte Intraleo (Westflanke) eine Erdbebenserie registriert. Die Erschütterungen erreichten Magnituden zwischen 1.5 und 3.2. Am 14.01. kam es bei Santa Venerina (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 24.01. wurde am Monte Vetore (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert [4].

Die Online-Seismogramme zeigten in den vergangenen zwei Wochen niedrigen Tremor [3].

Quellen:
  1. Andronico D. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (14-20 gennaio 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. Neri M. 2008. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (7-13 Gennaio 2008). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


10. Januar 2008:

Heute kam es am Südostkrater zu schwacher explosiver Aktivität und zu Ascheemissionen. Die seismische Aktivität hat sich in den letzten Tagen etwas gesteigert.

Wie das INGV berichtet, kam es in der vergangenen Nacht am Südostkrater zu schwacher explosiver Aktivität. Die Explosionen ereigneten sich an der östlichen Basis des Südostkraters auf ca. 3000 m Höhe und setzten Aschewolken frei, die mehrere hundert Meter hoch aufstiegen. Die Aktivität konzentrierte sich auf drei Intervalle. Sie traten von 02:21 bis 02:42 Uhr, von 04:30 bis 04:32 Uhr und von 07:20 bis 07:31 Uhr auf. Die Ereignisse konnten über die Wärmebildkamera in Nicolosi bzw. die Überwachungskamera in Milo beobachtet werden [1]
Im Laufe des heutigen Tages kam es am Südostkrater zu weiterer Aschefreisetzung. Bei einem Besuch der Gipfelregion durch INGV-Personal konnten um 10:55 Uhr und um 13:05 Uhr zwei Episoden von Ascheemission beobachtet werden. Ursprung der Aktivität, die weder von Geräuschen noch sichtbarer Glut begleitet wurde, war der Bereich des Kollapskraters an der östlichen Basis des Kegels auf ca. 3000 m Höhe. Die Aschesäulen stiegen ca. 200 m hoch in den Himmel und wurden vom Wind in west/südwestliche Richtung getragen [2].

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Morgen zeigt die Aschefreisetzung am Südostkrater. Eine dunkelgraue Aschesäule entweicht an seiner östlichen Basis und steigt deutlich höher als der dampfende Gipfelbereich des Kraters (rechts davon). Ganz rechts kann man den Nordostkrater erkennen:
Aschefreisetzung am Südostkrater
Foto vom 10.01.08, 07:33 Uhr: Milo-Webcam des INGV.

Am 05.01. kam es bei Zafferana Etnea (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Am 07.01. wurde am Monte Denza (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.2 registriert. Am gleichen Tag kam es am Monte Parmentelli (Südflanke) zu einer Erdbebenserie. Die Erschütterungen erreichten eine Magnitude zwischen 2.1 und 2.8 [4].

Die Online-Seismogramme zeigten in den letzten Tagen weiterhin niedrigen Tremor und schwache langperiodische Signale [3].

Die heutige Aktivität deutet meiner Meinung darauf hin, dass sich erneut Magma unterhalb des Südostkraters sammelt. Seit der letzten heftigen eruptiven Phase des Südostkraters sind inzwischen 6 Wochen vergangen und offenbar steigt der Druck innerhalb des Berges jetzt wieder an. Wenn sich der Ätna wieder genauso wie in den vergangenen Monaten verhält, dann dürfte es innerhalb der nächsten Tage bzw. Wochen zu weiteren Ascheemissionen bzw. zu strombolianischen Explosionen kommen. Diese Aktivität wird dann sicherlich wieder in einer neuen heftigen eruptiven Phase gipfeln.

Quellen:
  1. Neri M. 2008. Attività esplosiva discontinua al Cratere di Sud-Est (Etna) (10 Gennaio 2008). INGV-Sezione di Catania
  2. Neri M., Cascone M. 2008. Attività esplosiva discontinua al Cratere di Sud-Est (Etna) (10 Gennaio 2008 – aggiornamento ore 17:00 locali). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


07. Januar 2008:

Die erste Woche des neuen Jahres verlief am Ätna sehr ruhig. Der Tremor blieb niedrig.

Auch in der vergangenen Woche haben schlechtes Wetter und Neuschnee die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcams häufig behindert. Hinzu kommt, dass einige Kameras ausgefallen sind. Erst seit gestern hat sich das Wetter wieder gebessert. Die Webcams zeigten die übliche Gasfreisetzung die am Nordostkrater wieder am intensivsten und pulsartig war. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf den Gipfelbereich und auf den Kollapskrater an seiner Ostflanke.

Am 30.12. kam es bei Macchia (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9 [2].

Die Online-Seismogramme zeigten in der letzten Woche weiterhin niedrigen Tremor. Zeitweise waren schwache langperiodische Signale zu sehen [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2008. Etna: Attività in corso. SEGNALI SISMICI. Tracciato Sismico della Stazione ESVO BHZ CT
  2. INGV-Sezione di Catania. 2008. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


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