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Ätna Update (14.05. - 30.07.2005)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


30. Juli 2005:

Auch die letzten drei Wochen verliefen am Ätna wieder sehr ruhig. Allerdings ereigneten sich erneut einige leichte Erdbeben.

Am 09.07. kam es an der Nordwestflanke bei Randazzo zu einer Erdbebenserie. Das stärkste dieser Beben erreichte 2.1 auf der Richterskala. Am 10.07. ereigneten sich mehrere Beben an der Nordostflanke (nördlich vom Monte Nero). Eines dieser Beben wurde mit 3.0 registriert. Am 13.07. wurde bei Zafferana Etnea (Ostflanke) ein Erdbeben der Stärke 2.0 verzeichnet. Am 18.07. ereignete sich bei Fleri (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.9. Am gleichen Tag wurde bei Randazzo ein Beben der Stärke 1.7 registriert. An der Ostflanke (Monte Simone) wurde am 22.07. ein Beben der Stärke 2.6 verzeichnet [3].

Der vulkanische Tremor bewegte sich auf niedrigem Niveau, unterlag jedoch seit Anfang Juli an den meisten Stationen einem steigenden Trend [2]. Leider gibt es seit ca. einer Woche keine neuen Daten mehr.

Am 15.07. wurden die Gipfelkrater von I.N.G.V. - Personal unter Begleitung des französischen Vulkanologen Charles Riviere besucht. Die dabei gemachten Beobachtungen decken sich weitgehend mit meinem letzten Update: Weiterhin setzten Nordostkrater und südwestlicher Schlot der Voragine viel Gas frei. Auch am nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova wurde intensive Gasemission beobachtet. Außerdem stattete man den Spalten an der Nordflanke des Nordostkraters einen Besuch ab. Dort wurde über den Austritt von heißem Gas berichtet [1].

Hier noch einige Bilder von den Spuren der 2004-2005 Flankeneruption, die ich bei meinem Besuch im Juni gemacht habe:

Spalten und Lavastrom 2004-2005
26.06.05
Blick von Süden (Nördlich Belvedere) aus auf die Spalten der 2004-2005 Eruption auf 2800 - 2900 m Höhe. Als langezogenen dunkleren Streifen kann man den Lavastrom vom 07.09.04 erkennen.
Kleiner Kollapsschlot
26.06.05
Am kleinen Kollapsschlot auf 2850 m Höhe, der sich im November 2004 bildete und ca. 110 m vom ersten Schlot der Eruption entfernt liegt. Blickrichtung ist West.
Kleiner Kollapsschlot
26.06.05
Der Schlot ist ca. 6 m breit und verjüngt sich nach unten. Da die Ränder instabil und überhängend sind, bleibt mir der Blick auf den Grund verwährt.
Lavastrom vom 07.09.04
26.06.05
Blick von Osten aus auf den Lavastrom vom 07.09.04 auf ca. 2900 m Höhe. Im Hintergrund kann man den Südostkrater und den dampfenden Kollapsbereich dieses Kraters erkennen.
Schlot vom 07.09.04
30.06.05
Der effusive Schlot vom 07.09.04 auf 2936 m Höhe. Er setze den ca. 292 m langen Lavastrom frei. Die Öffnung ist nur ca. 1 m breit.
Blick nach Süden auf 04-05 Lava
26.06.05
Blick von der Nordostflanke des Südostkraters (Levantino) aus in südliche Richtung. An der östlichen Basis des Südostkraters liegen große Blöcke. Links dahinter der Lavastrom vom 07.09.04.
04-05 Schlot auf 2620 m Höhe
26.06.05
Blick vom Belvedere aus auf den Westrand vom Valle del Bove. In der linken Bildmitte erkennt man den Schlot der 2004-2005 Eruption auf 2620 m Höhe. Rechts davon zieht sich der Lavastrom in das Tal.
04-05 Schlot auf 2620 m Höhe
26.06.05
Am Westrand des Schlot's auf 2620 m Höhe. Der Blick geht hinunter auf den Schlot der durch einen Geröllhaufen markiert ist. Dahinter der Lavastrom und das Valle del Bove.
04-05 Lavatunnel auf 2620 m Höhe
26.06.05
Unmittelbar hinter dem Schlot öffnet sich ein Lavatunnel (Blickrichtung ist Osten). Darüber lagert etwas Stricklava.
Lava an der Serra Giannicola Piccola
26.06.05
Blick dem Nordrand des 2004-2005 Lavastroms entlang auf die Serra Giannicola Piccola. Die bizarren Felsen haben die Lava ein wenig in südliche Richtung umgelenkt.
04-05 Schlot auf 2350 m
26.06.05
Blick vom Belvedere aus hinunter auf den Westrand vom Valle del Bove. Unten links der Schlot der 2004-2005 Eruption auf 2350 m Höhe. In der Mitte das Lavafeld und dahinter der Monti Centenari.
04-05 Lava am Monti Centenari
30.06.05
Die 2004-2005 Lava vom Montagnola aus gesehen: Links von der Lava die teilweise begrünten Felsen der Serra Giannicola Grande und rechts davon der Monti Centenari.

Quellen:
  1. Corsaro R. A. 2005. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (11 - 17 Luglio 2005). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


09. Juli 2005:

In den letzten drei Wochen gab es am Ätna wieder einige leichte Erdbeben. Sonst blieb es sehr ruhig. Ich war vor Ort und konnte die Gipfelkrater besuchen. Diese zeigten ihre übliche Aktivität, jedoch wurden größere Mengen an Gas freigesetzt.

Am 18.06. ereignete sich an der Ostflanke des Ätna bei Zafferana ein Beben der Stärke 2.1.  Am 19.06. kam es an der äußersten Südostflanke (nördlich von Acireale, in Küstennähe bei Pozillo) zu einer Serie leichter Beben. Sie hatten Stärken zwischen 1.9 und 2.4. Am 21.06. wurde im Bereich der Gipfelkrater ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Vom 28.06. bis 01.07. ereignete sich an der Ostflanke (im Bereich Milo, S. Alfio bzw. Zafferana) eine Serie sehr leichter Beben mit Stärken von bis zu 1.6 [2].

Der vulkanische Tremor bewegte sich in den letzten Wochen auf niedrigem Niveau, unterliegt jedoch seit ein paar Tagen  einem steigenden Trend [1].

Vom 25.06. bis 01.07. besuchte ich die Gipfelkraterregion mehrmals. Dort zeigte sich normale Aktivität, jedoch wurden vom Nordostkrater und der Voragine größere Mengen Gas freigesetzt.
Am Kollapsbereich des Südostkraters, der sich während der 2004-2005 Eruption bildete, waren schwache Fumarolen aktiv. Abhängig von Luftfeuchte bzw. Temperatur machten sich diese mal mehr, mal weniger durch Dampfaustritt bemerkbar. Auch am Sudestino, dem südlichen Seitenkrater des Südostkraters, und entlang der 2001-Spalte bzw. des 2001-Hornitos, konnte ich in Abhängigkeit von den Wetterbedingungen Dampfaustritt beobachten. Die Flanke unterhalb des kollabierten Bereichs war recht instabil. Immer wieder lösten sich hier kleinere Blöcke und kullerten bis herunter an die östliche Basis des Südostkraters. Einige Meter nordöstlich des kollabierten Bereichs befindet sich ein weiterer kleiner Kollapskrater. Auch hier rutschte immer mal wieder Asche und Geröll nach. Am 29.06. konnte ich an der südöstlichen Basis die vorübergehende Öffnung eines kleinen Kollapskraters beobachten. Dieser öffnete sich völlig unvermittelt, wuchs innerhalb weniger Sekunden auf mehrere Meter Durchmesser an und hatte die Form eines Trichters. Er wurde von nachrutschendem Material jedoch sofort wieder verschlossen und praktisch eingeebnet. Dieser Kollaps könnte evtl. durch schmelzendes Eis verursacht worden sein, das sich in dieser Region unterhalb der Asche befindet.
Der Nordostkrater setzte während der ganzen Zeit größere Mengen Gas frei. Diese Gas- und Dampfwolke wurde vom Wind immer wieder auf den Kraterrand gedrückt und machte den Aufenthalt am Krater unmöglich.
Am 27.06. besuchte ich Bocca Nuova und Voragine. Am westlichen bzw. südwestlichen Rand der Bocca Nuova konnte ich einige Fumarolen beobachten. Der nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova setzte nur etwas Gas frei, der Boden war wegen starkem Dunst jedoch nicht einsehbar. Allerdings wurden von zahlreichen Fumarolen entlang des Nordrands der Bocca Nuova große Gasmengen abgegeben.
Der südliche Schlot der Bocca Nuova war verschlossen. Abgesehen von einigen Fumarolen am Nordostrand dieses Schlots wurde kein Gas freigesetzt. Der Boden des Schlots war mit kleinen und großen Blöcken übersäht. Im Osten konnte man Spuren eines kleinen Erdrutsches erkennen. Nach Angaben der I.N.G.V., deren Personal die Gipfelkraterregion am 30.06. besuchte, ist die Wand des Schlots instabil und weist von Felsstürzen verursachte Narben auf.
Der zentrale Schlot der Voragine war verschlossen und inaktiv. Der südwestliche Schlot setzte größere Mengen an Gas und Dampf frei. Im Bereich zwischen Voragine und Nordostkrater, sowie dem Südhang des Nordostkraters hinauf, konnte ich einige heiße Bereiche erkennen, die Dampf bzw. Gas freisetzten.

Hier nun einige Fotos die ich bei meinen Besuchen gemacht habe:

Der Südostkrater
26.06.05 11:07 Uhr
Blick von Südosten aus auf den Südostkrater. Der Rand des kollabierten Bereichs wird von einigen Fumarolen markiert. Am oberen Kraterrand gibt es einige stärkere Fumarolen.
Zoom auf kollabierten Bereich
26.06.05 12:02 Uhr
Zoom auf den kollabierten Bereich von der östlichen Basis aus. Dank höherer Luftfeuchtigkeit dampfen die Fumarolen jetzt stärker.
Am Fuß des Südostkraters
26.06.05 12:05 Uhr
Am Fuß des Südostkraters liegen viele Blöcke, die der Flanke herunter gekommen sind. Rechts unterhalb des kollabierten Bereichs kann man einen weiteren kleinen Kollapskrater erkennen.
Fumarolen in der Bocca Nuova
27.06.05 09:09 Uhr
Im südwestlichen Bereich der Bocca Nuova sind einige Fumarolen aktiv. Kleine und große Blöcke sind über den Boden verstreut.
Die beiden Schlote der Bocca Nuova
27.06.05 09:09 Uhr
Blick über die beiden Schlote der Bocca Nuova hinweg nach Nordosten. Rechts, im Vordergrund der südliche Schlot, dahinter die Dampfwolke der Voragine.
Der südliche Schlot der Bocca Nuova
27.06.05 09:11 Uhr
Blick hinab in den südlichen Schlot der Bocca Nuova. Der Boden ist übersäht mit herabgestürztem Geröll.
Der westliche Kraterand vom südl. Schlot
27.06.05 09:12 Uhr
An der westlichen Kraterwand des Schlots erkennt man eine "Narbe" (gelber Fleck in der Mitte) an der Gestein abgebrochen ist.
Der nordwestliche Schlot der Bocca Nuova
27.06.05 09:18 Uhr
Der nordwestliche Schlot der Bocca Nuova setzt nur etwas Gas frei, während sich am Nordrand viele Fumarolen zeigen.
Blick in den nordwestlichen Schlot
27.06.05 09:24 Uhr
Blick nach Norden in den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova. Während der Schlot in der rechten Bildecke steil abfällt, kann man im oberen Teil eine Terasse erkennen.
Fumarolen am Nordrand der Bocca Nuova
27.06.05 09:42 Uhr
Am Nordrand der Bocca Nuova. Hier setzen kräftige Fumarolen viel Gas und Dampf frei. Ein starker Nordwind treibt die Abgasfahnen über den Krater.
Blick in Richtung Voragine
27.06.05 09:50 Uhr
Blick dem Nordrand der Bocca Nuova entlang in Richtung Voragine, die sich oben links befindet. Rechts oben sieht man viel Gas und Dampf an der Nordwand der Bocca Nuova aufsteigen.
Schwefelablagerungen an der Voragine
27.06.05 10:02 Uhr
Am Westrand der Voragine. Über Schwefel und Mineralablagerungen geht der Blick dem Nordrand der Bocca Nuova entlang.
Blick über die Voragine hinweg
27.06.05 10:05 Uhr
Blick über die Voragine hinweg nach Südosten. Links der aufsteigende Dampf vom südwestlichen Schlot der Voragine. Rechts das "Diaframma", das die Bocca Nuova von diesem Krater trennt.
Der südwestliche Schlot der Voragine
27.06.05 10:15 Uhr
Am Nordwestrand der Voragine. Der südwestliche Schlot der Voragine setzt Gas und Dampf frei.
Der zentrale Schlot der Voragine
27.06.05 10:16 Uhr
Der zentrale Schlot der Voragine ist völlig inaktiv. Am rechten Bildrand ist ein Teil des südwestlichen Schlots erkennbar.
Blick auf den Nordostkrater
27.06.05 09:42 Uhr
Von dem Nordostkrater steigt ständig eine kräftige Gas- und Dampfwolke auf. Der Wind drückt sie immer wieder herunter und macht einen Aufenthalt am Kraterrand unmöglich.

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


16. Juni 2005:

Auch in den letzten beiden Wochen blieb der Ätna sehr ruhig. Bei einem Überwachungsflug wurde an den Gipfelkratern niedrige Aktivität registriert. Es kam wieder zu einigen leichten Erdbeben die sich auf die Ostflanke konzentrierten.

Vom 29.05. bis 01.06. ereigneten sich an der Ostflanke des Ätna, in der Gegend von Santa Venerina bzw. Zafferana Etnea, mehrere leichte Beben die eine Stärke von bis zu 2.3 auf der Richterskala erreichten. Am 02.06. kam es an der Südostflanke, bei Acireale zu einem Beben der Stärke 1.9.  Am 05.06. wurde bei Pedara (Südostflanke) ein Erdbeben der Stärke 2.4 verzeichnet. Am 09.06. erschütterte eine Serie leichter Beben die Gegend südwestlich von Zafferana Etnea. Das stärkste Beben erreichte hier 2.0. Am 13.06. wurde bei Santa Venerina ein Beben der Stärke 1.9 registriert [3].

Der vulkanische Tremor verharrte in den letzten zwei Wochen auf niedrigem Niveau [2].

Wie das I.N.G.V. berichtet, wurden die Gipfelkrater am 04.06. mittels Helikopter und Wärmebildkamera erkundet. Dabei konnte lediglich niedrige Aktivität beobachtet werden. Boden- bzw. Gastemperaturen wiesen geringe bis mittelhohe Temperaturen auf. Am Nordostkrater, der von allen Kratern weiterhin am stärksten dampft, wurden am Kraterboden Gas-Temperaturen von 30 - 40°C gemessen. An den Spalten die sich um den Kraterrand der Bocca Nuova bzw. der Voragine ziehen, wurden bis zu 100°C registriert. Beide Schlote der Bocca Nuova waren blockiert und wiesen sehr niedrige Temperaturen auf, wobei der nördliche Schlot weiterhin größere Mengen an Gas freisetzte. Am Kraterrand des Südostkraters, sowie an seinen Spalten wurden Temperaturen von bis zu 100°C gemessen [1].

Quellen:
  1. Calvari S. 2005. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (30 maggio-5 giugno). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


29. Mai 2005:

Die Lage am Ätna bleibt ruhig. In den letzten zwei Wochen hat sich auch die seismische Aktivität wieder verringert. Eine Erkundung der Gipfelkrater erbrachte nur wenige Neuigkeiten.

Am 17.05. ereignete sich am südöstlichen Rand vom Valle del Bove (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.1. Am 25. und 26.05. kam es in dieser Gegend, sowie einige Kilometer nördlich davon zu einer Serie leichter Erdbeben. Das stärkste dieser Beben erreichte 1.8 auf der Richterskala und fand am Monte Fontane statt [3].

Der vulkanische Tremor bewegte sich in den letzten Wochen weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Bei einer Erkundung der Gipfelkrater am 10.05. durch I.N.G.V.-Personal zeigte sich ein ähnliches Bild wie im April (siehe Update vom 14. Mai). Der Nordostkrater dampfte weiterhin sehr stark und setzte viel Gas frei. Bei der Voragine ergab sich jedoch eine Veränderung: Hier setzten beide Schlote Gas frei, also auch der blockierte nördliche Schlot der Voragine, der seit Oktober 2002 inaktiv ist. Am nördlichen Schlot der Bocca Nuova wurden starke Gasemissionen beobachtet, während sich der südliche Schlot weiterhin blockiert und nahezu inaktiv zeigte. Dort hatte allerdings etwas Kollaps stattgefunden, denn die Schneedecke am Kraterboden war mit Material aus der Kraterwand überzogen. Aus dem kollabierten Bereich des Südostkraters stieg neben weißen Dampf, auch zeitweise "schmutziger" Dampf auf, was durch kleine Kollapsereignisse hervorgerufen wurde [1].

Quellen:
  1. Andronico D. 2005. Rapporto settimanale sull’attività eruttiva dell’Etna (9-15 maggio 2005). INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


14. Mai 2005:

In den letzten 14 Tagen ereigneten sich am Ätna wieder einige leichte Erdbeben. Sie erreichten Stärken von bis zu  2.5 auf der Richterskala. Die Gipfelkrater zeigten normale Aktivität.

Zwischen dem 28.04. und 30.04. wurde die Ostflanke des Ätna von mehreren leichten Beben erschüttert. Die stärksten erreichten eine Magnitude von 1.7 und ereigneten sich in der Gegend um San Alfio. Am 02. und 03.05. wurden mehrere Beben am südöstlichen Rand vom Valle del Bove (Ostflanke) registriert. Die Epizentren lagen zwischen dem Monte Pomiciaro und der Ortschaft Zafferana Etnea. Das stärkste dieser Beben erreichte 2.0 auf der Richterskala. Die Gegend bei Santa Venerina (Ostflanke) wurde am 03.05. ebenfalls von Erdbeben erschüttert. Hier wurden Magnituden von 2.1 bzw. 2.3 gemessen. Am 05.05. ereignete sich an der Südostflanke des Ätna (bei S. Maria La Stella) ein Erdbeben der Stärke 2.4. Am 09.05. wurde an der Südflanke, in der Gegend westlich des Monte Grosso, ein Erdbeben der Stärke 1.9 registriert. Bei Randazzo (Nordwestflanke) ereignete sich am 11.05. ein Beben der Stärke 2.2. Bei Zafferana Etnea (Ostflanke) wurde am 13.05. ein Erdbeben der Stärke 2.5 verzeichnet [3].

Der vulkanische Tremor verharrte in den letzten Wochen auf niedrigem Niveau [2].

Beobachtungen mittels Webcam zeigten in den letzten 14 Tagen die übliche Aktivität der Gipfelkrater. Lediglich vom Nordostkrater wurde weiterhin überdurchschnittlich viel Dampf freigesetzt.

Am 23.04. wurde von I.N.G.V.-Personal ein Überwachungsflug über die Gipfelkrater vorgenommen. Dabei kam auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Hierbei wurden jedoch keine Besonderheiten registriert.
Der nördliche Schlot der Bocca Nuova zeigte nur schwache Freisetzung von Gasen. Der südliche Schlot war verschlossen und sogar mit einer Schneedecke überzogen. Der nördliche Schlot der Voragine zeigte das gleiche Bild. Am südwestlichen Schlot wurde leichte Gasemission beobachtet. Vom Nordostkrater wurde dagegen kontinuierlich Gas freigesetzt, wobei jedoch keine strombolianische Aktivität festgestellt werden konnte. Der Schlot des Südostkraters zeigte sich weiterhin blockiert. Auch hier hatte sich eine Schneedecke halten können. Im kollabierten Bereich, der während der 2004-2005 Eruption entstand, wurde schwache Fumarolentätigkeit beobachtet. Am Rand des kollabierten Bereichs wurden leicht erhöhte Temperaturen gemessen [1].

Diese Beobachtungen lassen laut I.N.G.V. darauf schließen, dass die Magmasäule, die das zentrale Schlotsystem des Ätna versorgt, sich zur Zeit auf einem niedrigen Niveau befindet [1].

Quellen:
  1. Lodato L., Spampinato L. 2005. Rilievi termici da elicottero dell’Etna 23 Aprile 2005. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2005. Eruzione dell'Etna 2004-2005/Sismologia/Tremore vulcanico
  3. INGV-Sezione di Catania. 2005. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


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